Die Geschichte des Wassers
Hardcover
btb (2018)
480 Seiten; 1 SW-Abb.; 203 mm x 134 mm
ISBN 978-3-442-75774-9
versand- oder abholbereit innerhalb von 3 Werktagen
Besprechung
»Eine begnadete Erzählerin.« Petra Hartlieb, ORF
Langtext
Norwegen, 2017. Die fast 70-jährige Umweltaktivistin Signe begibt sich auf eine riskante Reise: Mit einem Segelboot versucht sie die französische Küste zu erreichen. An Bord eine Fracht, die das Schicksal des blauen Planeten verändern kann.
Horrorszenario 2041 wegen Wassermangel in Europa
von PFIFF
2041 in Frankreich entdecken ein Vater und seine kleine Tochter ein verstecktes Segelboot auf der Flucht und nach der Suche nach einer Gegend mit Wasser.
Das Boot gehört Signe, einer Umweltaktivistin, die 70-jährig 2017 mit ihrem Boot nach Frankreich aufbrach, um ihren früheren Geliebten zu finden.
David und Lou wurden von dem Rest der Familie durch ein großes Feuer getrennt und hoffen, wieder vereint zu werden. Sie landen in einem Camp, von dem sie aufbrechen müssen, da auch hier das Wasser und Lebensmittel ausgehen.
Lunde beschwört ein Szenario herauf, dass sich ergeben könnte, wenn der Ausverkauf des Wassers, die Verschwendung und Missbrauch für die Industrie zum Zweck der Bereicherung für Wenige den Menschen das Resultat präsentiert.
Chance vertan
Maja Lunde, die Autorin des Bestsellers „Die Geschichte der Bienen“ hat hier ihren zweiten Teil des geplanten literarischen Klima-Quartetts vorgelegt. Ich kenne den ersten Teil nicht und war deshalb extrem neugierig auf dieses Buch. Wasser/Umgang mit Ressourcen ist Thema unserer Zeit, mit unserem Verhalten diesbezüglich prägen unsere Zukunft und die der nachfolgenden Generationen. Ein wichtiges Thema also.
„Die Geschichte des Wassers“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
Einerseits lernen wir Signe im Jahr 2017 kennen. Sie ist eine mittlerweile 70jährige Umweltaktivistin, die gegen den dekadenten Verkauf von Gletschereis in reiche arabische Staaten kämpft. Mit recht unkonventionellen Mittel: sie befördert einige Kisten mit Gletschereis mit auf ihr Boot, um es dem Mann zu bringen, der mitverantwortlich für dieses irrsinnige Projekt ist. Die Fahrt ist lang und anstrengend und gedanklich eine Reise in ihre eigene Vergangenheit.
Andererseits wird die Geschichte von David und Lou erzählt. Klimaflüchtlinge des Jahres 2041. Ihr Leben auf der Flucht, ihr Leben im Lager, ihre Verluste. Sie finden das Boot, das einst Signe gehörte und planen, es wieder zu beleben. Das Ende ist offen, ein wenig versöhnlich, ohne jedoch wirklich optimistisch sein zu können.
Soweit zum Inhalt.
Die Sprache der Autorin bzw die Übersetzung ist sehr schön – ruhig und unaufgeregt, aber mit zum Teil grausamer Genauigkeit wird erzählt. Die einzelnen Protagonisten blieben mir jedoch fremd, viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen.
Die Geschichte selbst regt zwar zwischendurch immer wieder zum Nachdenken an, aber die Umsetzung dieser Thematik finde ich nicht gelungen. Es mag schon sein, dass die Schilderung der persönlichen Schicksale die Problematik fassbarer macht, aber das völlige Fehlen von fachlicher Information oder kritischer Auseinandersetzung, reduziert das Buch auf Beziehungsgeschichten in einer gruseligen Umwelt. Eine Dystopie ohne viel Vorgeschichte.
Wer sich also (wie ich) fachliche Informationen im Rahmen eines spannenden Romans erhofft, der wird sicher enttäuscht sein. Literatur kann in vielen Fällen ein guter Mittler von wichtigen Themen sein. Ich fürchte, hier wurde diesbezüglich eine Chance vertan.
„Die Geschichte des Wassers“ wird auf zwei Zeitebenen erzählt:
Einerseits lernen wir Signe im Jahr 2017 kennen. Sie ist eine mittlerweile 70jährige Umweltaktivistin, die gegen den dekadenten Verkauf von Gletschereis in reiche arabische Staaten kämpft. Mit recht unkonventionellen Mittel: sie befördert einige Kisten mit Gletschereis mit auf ihr Boot, um es dem Mann zu bringen, der mitverantwortlich für dieses irrsinnige Projekt ist. Die Fahrt ist lang und anstrengend und gedanklich eine Reise in ihre eigene Vergangenheit.
Andererseits wird die Geschichte von David und Lou erzählt. Klimaflüchtlinge des Jahres 2041. Ihr Leben auf der Flucht, ihr Leben im Lager, ihre Verluste. Sie finden das Boot, das einst Signe gehörte und planen, es wieder zu beleben. Das Ende ist offen, ein wenig versöhnlich, ohne jedoch wirklich optimistisch sein zu können.
Soweit zum Inhalt.
Die Sprache der Autorin bzw die Übersetzung ist sehr schön – ruhig und unaufgeregt, aber mit zum Teil grausamer Genauigkeit wird erzählt. Die einzelnen Protagonisten blieben mir jedoch fremd, viele ihrer Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen.
Die Geschichte selbst regt zwar zwischendurch immer wieder zum Nachdenken an, aber die Umsetzung dieser Thematik finde ich nicht gelungen. Es mag schon sein, dass die Schilderung der persönlichen Schicksale die Problematik fassbarer macht, aber das völlige Fehlen von fachlicher Information oder kritischer Auseinandersetzung, reduziert das Buch auf Beziehungsgeschichten in einer gruseligen Umwelt. Eine Dystopie ohne viel Vorgeschichte.
Wer sich also (wie ich) fachliche Informationen im Rahmen eines spannenden Romans erhofft, der wird sicher enttäuscht sein. Literatur kann in vielen Fällen ein guter Mittler von wichtigen Themen sein. Ich fürchte, hier wurde diesbezüglich eine Chance vertan.
Leider diesmal nur Mittelmaß...
von Nepomurks
Nach „Die Geschichte der Bienen“ war ich ziemlich gespannt auf den neuen Roman von Maja Lunde: „Die Geschichte des Wassers“. Aber so richtig konnte der Funke dann diesmal doch leider nicht überspringen..
Auf mich wirkten die Geschichten an vielen Stellen zu klischeehaft und pathetisch was den Naturschutz und ein nötiges Umdenken angeht, dafür jedoch gleichzeitig zu wenig authentisch. Maja Lunde erzählt wieder in verschiedenen Strängen und Zeiten (2017 vs 2041), verknüpft die beiden Geschichten dabei indirekt miteinander und schafft ein durchaus erschreckendes Szenario rund um „Hauptprotagonistin“ Signe, die weiteren Charaktere und das Hauptthema des Romans, den Wassermangel der Zukunft. Man durchlebt vielfältig die Konsequenz des Problems mit den Figuren, erlebt deren Nöte, Flucht und Suche. Sicherlich gab es einige durchaus ergreifende Momente in den Verläufen, doch ich konnte mich oftmals nicht ausreichend mit den Figuren identifizieren und habe auch die vielen Wiederholungen des Wortes „Wasser“ als eher störend empfunden. Ich meine, schließlich weiß man worum es geht.. Die Szenerie hatte meines Erachtens einfach mehr Potenzial, als hier von Maja Lunde ausgeschöpft wurde und ich hätte mir dann doch weniger die schlechtere Kopie des Vorgängers gewünscht, als vielmehr etwas Neues.
Für mich war der zweite Roman der Autorin eher enttäuschend als überraschend und ich hoffe, dass das nächste Buch sich ein wenig aus dem bekannten Schreibmuster lösen kann. Auch bin ich zu Beginn nur schwer in die Geschichte hineingekommen und musste viel Schwung vom anfänglichen Enthusiasmus mitnehmen, um das Buch zu Ende zu lesen.Ich würde dem Buch trotzdem sehr gut gemeinte 3 Sterne geben, es aber dennoch nur eingeschränkt weiterempfehlen. Vielleicht wäre es für Leser hilfreich, wenn sie zuvor nicht das Buch der Bienen gelesen haben..
Auf mich wirkten die Geschichten an vielen Stellen zu klischeehaft und pathetisch was den Naturschutz und ein nötiges Umdenken angeht, dafür jedoch gleichzeitig zu wenig authentisch. Maja Lunde erzählt wieder in verschiedenen Strängen und Zeiten (2017 vs 2041), verknüpft die beiden Geschichten dabei indirekt miteinander und schafft ein durchaus erschreckendes Szenario rund um „Hauptprotagonistin“ Signe, die weiteren Charaktere und das Hauptthema des Romans, den Wassermangel der Zukunft. Man durchlebt vielfältig die Konsequenz des Problems mit den Figuren, erlebt deren Nöte, Flucht und Suche. Sicherlich gab es einige durchaus ergreifende Momente in den Verläufen, doch ich konnte mich oftmals nicht ausreichend mit den Figuren identifizieren und habe auch die vielen Wiederholungen des Wortes „Wasser“ als eher störend empfunden. Ich meine, schließlich weiß man worum es geht.. Die Szenerie hatte meines Erachtens einfach mehr Potenzial, als hier von Maja Lunde ausgeschöpft wurde und ich hätte mir dann doch weniger die schlechtere Kopie des Vorgängers gewünscht, als vielmehr etwas Neues.
Für mich war der zweite Roman der Autorin eher enttäuschend als überraschend und ich hoffe, dass das nächste Buch sich ein wenig aus dem bekannten Schreibmuster lösen kann. Auch bin ich zu Beginn nur schwer in die Geschichte hineingekommen und musste viel Schwung vom anfänglichen Enthusiasmus mitnehmen, um das Buch zu Ende zu lesen.Ich würde dem Buch trotzdem sehr gut gemeinte 3 Sterne geben, es aber dennoch nur eingeschränkt weiterempfehlen. Vielleicht wäre es für Leser hilfreich, wenn sie zuvor nicht das Buch der Bienen gelesen haben..