Laura McVeighAls die Träume in den Himmel stiegen

Taschenbuch

FISCHER Taschenbuch (2017)

352 Seiten; 216 mm x 146 mm

ISBN 978-3-596-29970-6

Vorübergehend nicht lieferbar, voraussichtlich ab 2024 lieferbar

Als die Träume in den Himmel stiegen

Besprechung
Eine eindrucksvolle Fluchtgeschichte [...]. Dieser schöne Roman ist äußerst empfehlenswert zu lesen. Westdeutsche Allgemeine Zeitung 20170909

Langtext
Der große Roman über die Flucht eines Mädchens aus Afghanistan

»Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise.«

Samar muss mit ihrer Familie aus dem gelben Haus mit dem Mandelbaum in Kabul flüchten. Mit ihren Eltern und Geschwistern kommt sie in ein Dorf im Hindukusch. Doch auch dort bricht der Schrecken ein, der für Samar jetzt plötzlich ein Gesicht bekommt: Die Taliban überfallen das Dorf. Samars Familie bleibt nur ein Ausweg: über die Grenzen hinaus zu fliehen, das Land zu verlassen.
Wird Samar jemals in der Freiheit ankommen?

»Manche Dinge können wir nicht, werden wir nicht vergessen. Sie reisen mit uns - bis zum Schluss.«

»Eine Geschichte, die an Hosseinis Drachenläufer erinnert. Sehr berührend!« IMAGE

»Ein brillanter Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.« The Times

McVeigh, LauraNach einem Sprachstudium in Cambridge war Laura McVeigh Direktorin des »Global Girls Funds«, der sich für Gleichberechtigung und Bildungschancen für Mädchen weltweit einsetzt. Unter anderem reiste sie dabei auch nach Afghanistan. Später wurde sie Vorsitzende des Internationalen PEN-Clubs. Die Autorin stammt aus Irland und lebt mit ihrer Familie in London. »Als die Träume in den Himmel stiegen« ist ihr Debütroman, der in zahlreichen Ländern erschien.

Goga-Klinkenberg, SusanneSusanne Goga-Klinkenberg studierte Literaturübersetzen an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und arbeitet seit 1995 als freie Übersetzerin. Bisher hat sie rund 60 Werke aus dem Englischen und Französischen übersetzt. Unter ihrem Geburtsnamen Susanne Goga veröffentlicht sie ihre Romane. Sie ist Mitglied im PEN-Zentrum Deutschland.


Samars Lebensgeschichte
von
Schockierend und tiefgreifend!

Eine Geschichte über die Taliban, Flucht und Naturkatastrophen!

Nichts für schwache Nerven und emotionale Menschen!Doch genau für jene, die sich sehr für Krieg, Flucht, die Taliban und Familiengeschichten interessieren!

Fazit ist, dass das Buch viel tiefer greift, als ich zuerst gedacht habe. 
Niemals hätte ich mir so eine grausame Geschichte unter dem Titel vorstellen können, bis ich sie schließlich selbst gelesen habe! Den Titel werde ich wohl einfach missverstanden haben, da mir dieser eine sehr positive Wendung versprechen würde. 
Dieses Buch ist mir ziemlich unter die Haut gegangen und ch werde für eine Weile die Hände von so grausamen Büchern wie diesem lassen.
Hut ab, wer so eine Geschichte aufs Papier bringt, ich hätte jedenfalls nicht die Nerven dazu!


Sehr berührendes Buch, dass eine große Bandbreite an Gefühlen vermittelt und mich sehr berührt hat.
von
Dieses Buch hat mich innerlich zerrissen. Der Anfang war ein wenig verwirrend und sehr konfus geschrieben, sodass ich die Orte und Geschehnisse und Personen kaum auseinanderhalten konnte. Als ich mich nach ungefähr 100 Seiten eingelesen hatte, fielen mir Kleinigkeiten und Unstimmigkeiten in der erzählten Geschichte auf. Samar tritt immer mehr in den Vordergrund. Zwar werden alle Personen sehr gut und detailliert beschrieben, aber Samar ist die Hauptfigur. Sie ist stark und mutig, aber gleichzeitig auch einsam, zerbrechlich und verletzt. Die Flucht aus dem Haus in Kabul wird sehr gut und bildlich beschrieben. Die Erzählzeit wechselt immer wieder. Vor allem am Anfang war es schwierig auseinander zu halten, ob wir nun in der Gegenwart oder der Vergangenheit sind. Die Unterscheidung war auch zum Schluss nicht immer ganz leicht, aber da waren die beiden Zeiten nicht mehr so weit auseinander und der Zusammenhang hat sich mir leichter erschlossen. In diesem Buch, dass sie über einen Zeitraum von ca. 30 Jahren erstreckt, geht es um die Politischen und gesellschaftliche Situation in Afghanistan. Kabul, und letzten Endes auch der Rest von Afghanistan hat sich mit dem Auftauchen der Taliban sehr stark verändert. Man konnte niemandem mehr trauen. Zu diesem Thema hätte ich mir persönlich auch noch mehr Informationen gewünscht, aber ich denke, dass ich die einfach jetzt im Nachhinein noch recherchieren werde.

Jeder, der dieses Buch liest, sollte sich darüber im Klaren sein, dass einige Stellen sehr traurig sind ? Taschentuchgefahr. Dennoch hat mir das Buch gut gefallen, auch wenn nicht alle Fragen, die im Buch aufkommen geklärt werden. Es gibt viele Andeutungen, aber manche werden einfach nicht weiter ausgeführt.

Dieses Buch behandelt einige aktuelle und sehr brisante Themen mit sehr viel Feingefühl. Ich finde, dass gerade nach den letzten Anschlägen und Kämpfen in Afghanistan dieses Buch aktueller ist als viele andere Bücher und der Leser alltägliche Situationen geschildert bekommt. Dieses Buch könnte eine Hilfe für viele sein, die kein Verständnis für die Flüchtlinge aufbringen, die dringend Hilfe benötigen.

Eine schreckliche Reise in eine bessere Welt
Das Menschen auf der Flucht sind, das ist heutzutage ein aktuelles Thema. Wie schrecklich, wenn man gezwungen ist die eigene Heimat zu verlassen, weil sie einfach nicht mehr sicher ist. Samar ist ein kleines Mädchen aus Kabul mit einer großen Familie. "Als die Träume in den Himmel stiegen " erzählt von Samars "Reise" in eine bessere Welt. Wobei man in diesem Falle "Reise" hier wirklich nicht als das verstehen darf, was wir uns unter dem Begriff normalerweise vorstellen würden. Flucht würde vermutlich besser passen.
Samars Geschichte erzählt von Angst, Trauer, Verlust, Verzicht, Brutalität und sehr sehr viel Grausamkeit. Wer dieses Buch in die Hand nimmt muss darauf gefasst sein, dass es sich hierbei um keinen schönen Reisebericht handelt, sondern, dass durchaus auch Szenen auf einen zukommen, die in ihrer Brutalität nicht wirklich angenehm sind zu lesen.


Mein Fazit:


Ich muss ehrlicherweise sagen, dass ich mir unter dem Titel doch ein bisschen etwas anderes vorgestellt habe.
Auch nach dem Klappentext war ich nicht wirklich gut darauf vorbereitet, was mich in diesem Buch erwartet hat. Mir war es insgesamt einfach zu grausam. Die vielen Zeitsprünge empfand ich teilweise als verwirrend. Ich weiß, es ist ein sehr heikles Thema an welches sich die Autorin da heran gewagt hat, dennoch hätten einige Szenen vielleicht nicht ganz so brutal umschrieben werden müssen. Dieses Buch konnte mich nicht überzeugen, von daher diesmal leider nur zwei Sternchen.

gelungenes Buch mit einigen Schwachstellen
von
Erster Satz: Mein ältester Bruder Omar wurde in einer kalten Februarnacht an einem verschneiten Abhang neben der Autobahn Kabul-Jalalabad geboren, einer der gefährlichsten Straßen der Welt.


Fakten:

Autor: Laura McVeigh
Verlag: FISCHER Taschenbuch
Erscheinungsdatum: 27.07.2017
Genre: Roman
Seiten: 352

Inhalt:

Der große Roman über die Flucht eines Mädchens aus Afghanistan »Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise. « Samar muss mit ihrer Familie aus dem gelben Haus mit dem Mandelbaum in Kabul flüchten. Mit ihren Eltern und Geschwistern kommt sie in ein Dorf im Hindukusch. Doch auch dort bricht der Schrecken ein, der für Samar jetzt plötzlich ein Gesicht bekommt: Die Taliban überfallen das Dorf. Samars Familie bleibt nur ein Ausweg: über die Grenzen hinaus zu fliehen, das Land zu verlassen. Wird Samar jemals in der Freiheit ankommen? »Manche Dinge können wir nicht, werden wir nicht vergessen. Sie reisen mit uns ? bis zum Schluss. « »Eine Geschichte, die an Hosseinis Drachenläufer erinnert. Sehr berührend!« IMAGE »Ein brillanter Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.« The Times



Cover:

Auf dem Cover sieht man ein Mädchen auf einer Wiese, welches ein Band schwingt. Im Hintergrund kann man Berge im Sonnenuntergang erkennen, da sie sehr orange sind und auch die Sonne schon sehr tief steht. Ein wenig Sonne kommt auch an dem Mädchen vorbei, sodass man einen Sonnenstrahl sehen kann. Darüber ist das Buch in einem hellblau gehalten, welches wahrscheinlich den Rest des Himmels darstellen soll. Über die hellblaue Farbe sind der Titel in roter Schrift und der Name der Autorin in weißer Schrift oben in der rechten Ecke zu erkennen.

Ich finde das Cover sehr schön. Ich denke auch, dass das Cover gut zum Buch passt. Wobei ich sagen würde für eine Fluchtgeschichte ist das Buchcover sehr fröhlich. Außerdem ist es sehr ansprechend und ich würde das Buch sofort in die Hand nehmen, wenn ich es in einem Buchladen sehen würde. Zudem erinnert es mich an ein tolles anderes Buch mit dem Titel "Drachenläufer" von Khaled Hosseini.



Sprache:

Ich finde die Sprache sehr gut gewählt. Zudem hat mir auch der Schreibstil sehr gut gefallen. Dadurch konnte man der Geschichte gut folgen. Außerdem werden die Gefühle der Charaktere gut dargestellt. So konnte man die jeweiligen Handlungen und Gedanken gut nachvollziehen.



Fazit:

Das Buch gefiel mir gut. Die Geschichte empfand ich als interessant, jedoch hatte sie einige Schwachstellen, denn mir bleiben am Ende viel zu viele Fragen offen. Ein weiterer Schwachpunkt ist der dauernde Wechsel der Erzählstränge, was leider sehr verwirrend ist und ich oft Probleme hatte dem Geschehen zu folgen. Jedoch hat mir der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen, da man dadurch der Geschichte doch teilweise gut folgen konnte. Die sehr gute Darstellung der Gefühle der Charaktere ist ein weiterer Pluspunkt des Buches. Auch die Erlebnisse der Protagonistin werden sehr realistisch und emotional geschildert, sodass man an vielen Stellen mit Samar mitfühlt.

Den Vergleich mit dem Drachenläufer finde ich nicht gut, da zwar die Thematik an einigen Stellenähnlich ist empfinde ich den Drachenläufer als doch um einiges tiefgründiger. Die beiden Bücher sind auf ihre eigene Art gut. Wobei mir persönlich der Drachenläufer besser gefallen hat, aber das hier nur am Rande da es ja nicht um dieses Buch geht.

Es war ein sehr trauriges Buch und es war nicht so gut wie ich es erwartet hätte, aber trotzdem fand ich die Irreführung durch die Autorin Bezug auf Napoleon und Samars Familie nicht schlecht. Trotzdem würde ich sagen man hätte mehr aus der Geschichte machen können und der Klappentext führt einen echt in die Irre und ruft einen falschen Eindruck des Inhaltes hervor. Ich hätte nämlich mehr eine Flüchtlingsgeschichte erwartet.

Alles in allem kann ich sagen, dass es ein gelungenes Buch ist. Einerseits kann ich es schon weiterempfehlen, da es sprachlich sehr gut war. Andererseits würde ich es aufgrund der Schwachstellen auch wieder nicht weiterempfehlen. Also ich gebe zwar eine Leseempfehlung, aber nur an Leute die mit sehr vielen offen Fragen am Ende un dem ständigen Wechsel der Erzählstränge kein Problem haben.

Viel Spaß beim Lesen?

Hinweis: Es ist alles meine Meinung; andere empfinden vielleicht anders.

Unheimlich bedrückend und erschreckend...trotzdem lesenswert!
von
Gemeinsam mit ihrer Familie ist Samar auf der Flucht aus Afghanistan. Sie reisen mit der Transsibirischen Eisenbahn immer hin und her, bis sie den richtigen Ort für ihr neues Leben finden. Während der Fahrt erzählt Samar dem Zugbegleiter Napoleon ihre Geschichte?

?Als die Träume in den Himmel stiegen? von Laura McVeigh ist ein Buch, bei dem ich schon nur bei der Beschreibung wusste: Das muss ich haben!

Das Cover finde ich wunderschön, gemeinsam mit dem Titel macht es allerdings irgendwie einen etwas traurigen Eindruck. So als hätte das kleine Mädchen überhaupt keine Chance jemals ihre Träume zu verwirklichen.

Über die Geschichte selbst möchte ich nicht zu viel verraten, da man möglichst unvoreingenommen an sie herangehen sollte. Aber die Geschichte ist insgesamt betrachtet unglaublich traurig, erschütternd, berührend und manchmal aber auch hoffnungsvoll.

Die gesamte Geschichte wird aus Samars Sicht erzählt, wobei sie immer wieder zwischen der Gegenwart im Zug und ihrer Vergangenheit hin und her wechselt. Das ist anfangs etwas verwirrend, zum Verständnis der Geschichte aber unbedingt nötig.

Etwas gestört hat mich die Tatsache, dass im Laufe der Geschichte viele Fragen aufgeworfen werden, einige davon aber bis zum Schluss ungeklärt blieben. Es waren zwar Fakten, die nicht so wichtig wären, jedoch hätte ich mir einfach trotzdem eine Antwort gewünscht.

Ob die Story selbst realistisch ist, möchte ich nicht beurteilen. Denn Samar lebt in einer völlig anderen Kultur, die teilweise für mich auch nicht 100%-tig greifbar war. Manchmal allerdings ging es mir etwas zu schnell. Es passieren zu viele Dinge in zu wenige Zeit (=Buchseiten), obwohl sich die gesamte Geschichte über ca. 10 Jahre zieht.

Alles in Allem ist ?Als die Träume in den Himmel stiegen? ein unheimlich berührendes Buch, welches man nach der Lektüre definitiv erst einmal etwas verarbeiten muss, so sehr nimmt es den Leser mit. Mich konnte es vollständig in seinen Bann ziehen und bekommt daher eine absolute Leseempfehlung von mir.

Streckenweise berührend, aber streckenweise auch enttäuschend
von anushka
Samar reist mit ihrer Familie in der transsibirischen Eisenbahn. Sie sind auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit in Afghanistan. Während der Zugreise schreibt Samar ihre und die Geschichte ihrer Familie auf: wie sie nach dem Rückzug der Russen aus dem gelben Haus mit dem Mandelbaum flüchten mussten und in ein Bergdorf im Hindukusch kamen. Und davon, wie sie auch dort nicht vor den Taliban und deren Gedankengut sicher sind, in einem Flüchtlingslager und schließlich in der transsibirischen Eisenbahn landen ...

Samars Geschichte ist dramatisch und einiges ist nicht so, wie es zunächst scheint. Im Fokus steht ganz klar das junge Mädchen Samar, das viele Schicksalsschläge verkraften muss und Stärke entwickeln und vor ihrer Zeit erwachsen werden muss. Manches Mal fragt man sich, wie ein Mensch, vor allem ein Kind, an dem Erlebten nicht zerbrechen soll. Samars Geschichte zeichnet die Entwicklung Afghanistans in den letzten Jahrzehnten nach, obwohl nie so richtig greifbar wird, um welchen Zeitraum es sich eigentlich handelt. Manche Jahreszahlen kann man sich anhand geschichtlicher Ereignisse erschließen (wie beispielsweise dem Abzug der Russen), doch gerade Samars Alter wird nie konkret genannt und das macht es immer wieder schwierig, Samars Verständnis des Geschehens einzuordnen oder überhaupt ein Bild von ihr zu bekommen.

Anfangs hat mich der Schreibstil irritiert, der einerseits leicht zu lesen ist, aber gerade am Anfang auf mich auch verkitscht wirkte. Das ändert sich, wenn die ersten ernsthaften Szenen aufkommen, bis dahin hatte ich dem Buch solche Szenen nicht mehr zugetraut. Mich hat aber auch die Fülle der Themen des Romans gestört: es werden viele Handlungsstränge aufgemacht, die teilweise thematisch auch weit auseinander liegen und die letztlich am Ende nicht aufgelöst werden. Beinahe wirkt es, als wäre eine Fortsetzung geplant.

Trotz der nicht unerheblichen Kritik an dem Buch hat es mich streckenweise aber auch immer wieder berührt. Auch wenn beispielsweise das Flüchtlingslager sehr kurz abgehandelt wird, werden die unmenschlichen Zustände dort doch sehr deutlich und die Tragik von Samars Leben wird immer wieder nachfühlbar.

Insgesamt war ich von dem Buch aber eher enttäuscht. Meiner Meinung nach hält es dem Vergleich mit dem "Drachenläufer" nicht stand, auch wenn es thematisch ähnlich ist. Für mich dringt es zu wenig in die Materie ein und verzettelt sich in Nebenschauplätzen, sodass das Ende für mich unbefriedigend ausfiel.

Eine ungemütliche Reise
von LadyIceTea

Samar ist auf einer Reise. Einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Sie reist mit ihrer Familie hin und her, denn es gibt kein Ziel. Mit dabei ist der Zugbegleiter Napoleon und gemeinsam mit ihm durchlebt sie ihre Vergangenheit erneut. Die Flucht aus Kabul in ein kleines Bergdorf, ein Unglück und ihre Flucht aus dem Lager, bis hin zu ihrer Reise in Richtung Eisenbahn um so etwas wie Heimat zu finden.

?Als die Träume in den Himmel stiegen? von Laura McVeigh hat mich einige Male wirklich überrascht und sprachlos zurückgelassen.
Ich wusste nicht, was ich von diesem Buch erwarten sollte, da das Thema Afghanistan und Taliban neu für mich ist. Ich wusste nicht, ob mich eine Kriegs- oder eine Familiengeschichte erwartet.
Irgendwie war diese Geschichte beides aber auch beides nicht. Wir erleben das Buch als eine Erzählung, die Samar in ihre Notizbücher schreibt. So erleben wir, was ihr zugestoßen ist und auch ihr Familienleben. Doch wir erfahren zu wenig über den Krieg, als dass es ein Kriegsroman ist und irgendwie ist es auch kein richtiger Familienroman.
Es ist eben Samars Geschichte, die oft Wendungen nimmt, die ich niemals erwartet hätte und die mich jedes Mal irgendwie erschreckt haben.
Mein einziges Manko an der Geschichte ist, das fehlende Gefühl. Samar hat oft sehr distanziert von den Ereignissen gesprochen und vieles ging Schlag auf Schlag, so dass mir die Tiefe ihrer Erzählungen gefehlt hat.
Trotzdem hat mich das Buch abgeholt und mitgenommen in eine unbequeme Welt, die ich hoffentlich niemals erleben werde.

Emotional manchmal schwer zu ertragen, aber lohnend
von
Es gibt Bücher, die tun manchmal unglaublich weh ? sie zerreißen das Leserherz gnadenlos in winzig kleine Stücke. immer wieder, und man ertrinkt fast im Leid der Protagonisten. Und trotzdem klappt man das Buch nicht zu, schmeißt es nicht weg, weil man zum einen das letzte bisschen Hoffnung nicht verliert, und die Geschichte zum anderen einen Klang der Wahrheit hat, dem man sich einfach nicht entziehen kann. Es gibt Bücher, die erzählen Geschichten, die gehört werden müssen, weil sie (so oder so ähnlich) Tag für Tag von Menschen in der Realität gelebt werden. Auch wenn es Samar nicht gibt ? irgendwo lebt ein kleines Mädchen, dessen Familie auch aus Kabul flüchten musste, die das Schreckensregime der Taliban am eigenen Leib erlebt hat.

Wenn das jetzt klingt, als würde ich das Buch nicht empfehlen, dann täuscht das, denn ich bereue kein bisschen, beim Lesen auch mal bittere Tränen vergossen zu haben. Ich konnte mich der Geschichte dieser Familie auf der Flucht von der ersten Seite an nicht entziehen und empfinde es als Bereicherung, sie gelesen zu haben. "Als die Träume in den Himmel stiegen" wird oft mit "Drachenläufer" von Khaled Hosseini verglichen, und tatsächlich war es für mich ein sehr ähnliches Leseerlebnis: eine emotionale Herausforderung, die sich in meinen Augen jedoch lohnt.

Man liest so viel über die Taliban in den Nachrichten. Auch über Flüchtlinge wird viel gesprochen, aber wie ihre alltägliche Lebensrealität sich anfühlt, dass kann man höchstens erahnen. Laura McVeigh öffnet dem Leser ein Fenster in diese Realität, die vieles vereint: fesselnd, aber verstörend, unterhaltsam und bewegend.

Wie sie die Geschichte dieser Familie erzählt, das ist brilliant. Ich kann hier leider noch nicht viel verraten, denn man muss sich von manchen Dingen überraschen lassen, damit sie die volle Wirkung entfalten können! Die ein oder andere unerwartete Wendung kommt einem vor, als wäre die Realität gerade aus den Gleisen gesprungen... Aber alles macht Sinn, im Rückblick begreift man erst, wie alles zusammenpasst. Ich habe das Buch im Rahmen einer Leserunde gelesen, und meine Mitleser waren ehrlich gesagt geteilter Meinung darüber, ob sie diese Wendungen als das große Highlight des Buches empfanden oder eher als etwas, das die Wirkung des Buches schmälert.

Aber meiner Meinung nach lohnt sich das Risiko, es selber auszuprobieren. Wenn man auch sonst nichts mitnimmt: man lernt viel und bekommt einen sehr authentischen Einblick in Dinge, die man sonst nur von außen und von ferne sieht.

Die Charaktere werden sehr lebensecht und glaubhaft geschildert. Trotz der ungewohnten Namen konnte ich sie schnell auseinander halten und mit ihnen mitfühlen! Besonders Samar, die uns diese Geschichte erzählt, habe ich sehr ins Herz geschlossen. Die Autorin zeigt am Beispiel ihrer Familie und der Menschen, denen sie auf ihrer Flucht begegnen, sehr gut, wie unterschiedlich verschiedene Menschen mit so einer beängstigenden Situation umgehen ? sie zeigt Hass und Gewalt, aber auch Liebe und selbstlose Hilfsbereitschaft. Samar selber ist eine beeindruckend starke Persönlichkeit; sie erlebt schreckliche Dinge, aber sie steht immer wieder auf und macht weiter, gibt die Hoffnung auf ein besseres Leben nicht auf, so unwahrscheinlich es auch sein mag.

Der Schreibstil hat mich voll und ganz überzeugt. Samar hat eine unvergleichliche Art, sich auszudrücken, und ihre Geschichte klingt wirklich so, als habe sie ein junges Mädchen mit einer blühenden Fantasie und einem Gespür für die Macht der Worte geschrieben.

Würde ich noch einmal ein Buch der Autorin lesen? Unbedingt, aber jetzt brauche ich erstmal eine Pause, um "Als die Träume in den Himmel stiegen" sacken zu lassen und noch eine Weile darüber nachzudenken.

Fazit:
Samar und ihre Familie müssen aus Kabul flüchten und stellen schnell fest, dass auch das abgelegene Bergdorf, in das sie sich zurückgezogen haben, nicht sicher ist vor dem langen Arm der Taliban. Und so geht die Flucht weiter und weiter und weiter... Über ein kleiner Bergdorf und ein überfülltes Flüchtlingslager führt die Reise bis in einen Waggon der Transsibirischen Eisenbahn. Am Anfang der Geschichte ist Samar erst 6 Jahre alt, und die letzten Worte schreibt sie im Alter von 15 Jahren nieder. Ob sie zu diesem Zeitpunkt in der Freiheit angekommen ist, lasse ich hier lieber noch offen!

Das Buch ist für mich eine absolute Leseempfehlung ? aber nur mit gebührenden Warnhinweisen. Die Geschichte geht an die Nieren, dreht einen oft regelrecht durch die Mangel... Manchmal ist sie nur schwer zu ertragen, denn Samars Geschichte ist meist bitter, selten süß.

Flucht und Verdrängung
von
Inhalt/Klappentext:
Der große Roman über die Flucht eines Mädchens aus Afghanistan »Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise.« Samar muss mit ihrer Familie aus dem gelben Haus mit dem Mandelbaum in Kabul flüchten. Mit ihren Eltern und Geschwistern kommt sie in ein Dorf im Hindukusch. Doch auch dort bricht der Schrecken ein, der für Samar jetzt plötzlich ein Gesicht bekommt: Die Taliban überfallen das Dorf. Samars Familie bleibt nur ein Ausweg: über die Grenzen hinaus zu fliehen, das Land zu verlassen. Wird Samar jemals in der Freiheit ankommen? »Manche Dinge können wir nicht, werden wir nicht vergessen. Sie reisen mit uns ? bis zum Schluss.« »Eine Geschichte, die an Hosseinis Drachenläufer erinnert. Sehr berührend!« IMAGE »Ein brillanter Roman, der noch lange im Gedächtnis bleibt.« The Times

Meine Meinung:
Schöner Roman. Er behandelt ein sehr aktuelles Thema. Der Schreibstil ist etwas besonderes. Die verschiedenen und verwirrenden Stränge machen das Lesen etwas schwierig. Ich hatte Mühe ihr zu folgen. Die Protagonisten sind sehr sympathisch. Ganz besonders Samar. Sie ist eine starke Persönlichkeit. Samars Entwicklung gefällt mir sehr gut. Sie erzählt ihre traurige Geschichte und lässt den Leser ihre Emotionen miterleben. Der Abschluss gefällt mir nicht so gut. Er lässt viele Fragen offen und ich habe das Gefühl es fehlt einfach noch etwas.

Mein Fazit:
Ich habe mir mehr von diesem Buch erwartet. Leider konnte ich die Geschichte nicht immer nachvollziehen.

Herzergreifend und erschreckend aktuell - nichts für Schubladendenker
von Alais
In der Transsibirischen Eisenbahn, auf der längsten Bahnstrecke der Welt, die zwei Kontinente miteinander verbindet, sitzt Samar, ein junges Mädchen, das mit seiner Familie aus Kabul flüchten musste. In Rückblicken erfahren wir ihre Geschichte ?
Von Anfang für sich eingenommen hat mich der ansprechende Schreibstil der Autorin. Wie eine geschickte Dichterin findet Laura McVeigh die richtigen Worte, um die Bilder aus den mir völlig fremden Erlebniswelten für mich lebendig werden zu lassen. Dabei bleiben ihre schönen, geschliffenen Sätze schlicht, ihr Schreibstil überfordert nicht, sie nimmt jeden mit ? und der Übersetzerin Susanne Goga-Klinkenberg, der diese hervorragende Übertragung ins Deutsche gelungen ist, gebührt ein ganz großes Lob!
In erzählerischer Hinsicht jedoch führt Laura McVeigh ihre Leser aus ihrer Komfortzone, in der sie sich gemütlich zurücklehnen und mit angemessener Betroffenheit vom Leid anderer lesen, heraus und gibt ihnen das Gefühl, selbst betroffen zu sein. Das ist brutal und sehr mutig, da es sicherlich nicht jedem gefällt, stellt aber einen genialen Schachzug dar ? ich kann mich nicht erinnern, jemals beim Lesen eines Buches so viel geweint zu haben ?
Dies und die authentisch wirkenden Schilderungen, die sicherlich darauf zurückzuführen sind, dass Laura McVeigh die Thematik gut kennt, da sie als Menschenrechtsaktivistin in viele Länder gereist ist, sorgen dafür, dass das Buch sehr lange nachwirkt. Der Wirklichkeitsbezug ist schließlich auch beängstigend ? die Zustände in Flüchtlingslagern, die Verwundbarkeit der Menschen, die aus den unterschiedlichsten Gründen ihr Zuhause verloren haben, und die vielen verschiedenen Gefahren, mit denen sie konfrontiert sind, werden beklemmend realistisch dargestellt.
Gleichzeitig hat mich die Autorin doch auch immer wieder mit wunderschönen Textstellen verzaubert, beispielsweise als die Mutter in einem Bergdorf, das zunehmend unter die Schreckensherrschaft der Taliban gerät, ihre Familie mit Gedichten und Geschichten zu trösten versucht ? ?und unsere Phantasie flog mit ihr hoch in den Himmel. Dies war etwas, das sie uns nicht nehmen konnten [?]? (S. 138)
Ein wunderbares Buch für alle, die sich beim Lesen gerne etwas herausfordern lassen ? herzergreifend erzählt und erschreckend aktuell.

Als die Träume in den Himmel stiegen
von
Eigene Inhaltsangabe:
Samar muss mit ihrer Familie aus Kabul flüchten, weil der Krieg ausbricht und es nicht mehr sicher ist. Sie flüchten zu den Großeltern in die Berge und führen vorläufig ein sicheres Leben. Doch auch da kommen die Taliban und eine unvorhersehbare Katastrophe widerfährt Samar und ihre Familie. Wird sie in die Freiheit finden? Ein Leben ohne Angst und Einschränkungen?
Schreibstil:
Der Schreibstil der Autorin Laura McVeigh lässt sich angenehm und flüssig lesen. Leider hat sie für mich aber keinerlei Emotionen rüber bringen können, obwohl die Geschichte aus Sicht von Samar in der Ich-Perspektive geschildert ist. Ich konnte leider nicht mitfiebern, weil mir der Schreibstil irgendwie zu distanziert war. Samar ist ein junges Mädel, aber die Schreibweise ist zu Erwachsen und spiegelt in der Darstellung nicht die Gefühle eines kleinen Kindes wieder. Viel zu Erwachsen meiner Meinung nach. Erzählt wird die Geschichte einmal in der Gegenwart und einmal in der Vergangenheit, was mir anfangs sehr gut gefallen hat, aber später kurios und auch langweilig wird. Das Buch ist in 6 Teile aufgeteilt und die Kapitel nummeriert. Die Kapitel sinn unterschiedlich lang, wobei die Kapitel im fortschreiten des Buches in der Gegenwart immer kürzer werden und die der Vergangenheit im länger.
Allgemeine Meinung:
Eigentlich hatte ich großes Interesse an dem Buch, weil die Thematik sehr aktuell ist. Ich war sehr gespannt auf die Geschichte von dem Mädchen das ihre Heimat verlassen musste. Die Geschichte an sich wäre auch sehr ergreifend und hat auch die brutale Realität wieder gespiegelt, jedoch hatte der Schreibstil der Autorin eine so große Distanz das ich nicht richtig an Samar und ihre Familie heran kam. Ich blieb leider (bis auf eine Szene) sehr emotionslos. Ich betrachtete das ganze eher aus der Vogelperspektive in sicherer Umgebung, anstatt bei Samar und ihren Erlebnissen zu sein. Das fand ich sehr schade. Das Buch ist nicht schlecht, aber meiner Meinung nach auch nicht gut. Man hätte es besser und vor allem mit mehr Emotionen rüber bringen können. Zudem hat die Autorin versucht mehrere Thematiken in einer Geschichte unterzubringen, was mir auch nicht gefallen hat! Im Großen und Ganzen hat es mir aber leider nicht gefallen (wenn ich mich zum weiter lesen zwingen muss, heisst das schon was), daher nur 2 von 5 Sternen!

Eine Reise, die noch lange nachklingt
von Tarika
Samar muss mit ihrer Familie aus dem gelben Haus mit dem Mandelbaum in Kabul flüchten. Mit ihren Eltern und Geschwistern kommt sie in ein Dorf im Hindukusch. Doch auch dort bricht der Schrecken ein, der für Samar jetzt plötzlich ein Gesicht bekommt: Die Taliban überfallen das Dorf. Samars Familie bleibt nur ein Ausweg: über die Grenzen hinaus zu fliehen, das Land zu verlassen. Wird Samar jemals in der Freiheit ankommen? (Klappentext)

Laura McVeigh Roman ?Als die Träume in den Himmel stiegen? ist so ziemlich anders, als ich erwartet hatte. McVeighs Schreibstil ist gut, lässt sich flüssig lesen. Erzählt wird aus der Ich-Perspektive von Samar, die Geschichte selbst spielt sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Was die Autorin hier ganz besonders geschaffen hat, ist die Tatsache, dass man als Leser vieles nicht kommen sieht, so unerwartet sind manche Aspekte, und wenn man dann erkennt, wie es ist, kommt die Erkenntnis mit einem Knall, der sich dennoch so leise in die Gedanken schleicht. Es ist schwer, das zu beschreiben, aber das ist es auch, was das Buch so unheimlich gut macht.
Natürlich muss man auch zugestehen, es ist eine Geschichte über die Flucht aus Afghanistan, und wir werden hier die Schrecken des Krieges, der Flucht usw. weiter erleben. Teile des Buches sind wirklich ergreifend, dramatisch und der Schmerz und den Verlust, den Samar und ihre Familie erleben, ist nicht ohne. Samar erzählt ihre Geschichte aus der Sicht eines Kindes, vielleicht ist es das, was dieses Buch auch so interessant, aber auch bewegend macht.

?Als die Träume in den Himmel stiegen? hat mich sehr begeistern können. Es ist eine dramatische Geschichte von Samars Flucht, eine Reise, die sie angetreten hat, um zu überleben und es ist eine Geschichte, die noch eine Weile nachklingen wird.

Eine Reise an der man teilnehmen sollte
von

?Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise.?
Die junge Samar kommt aus Afghanistan. Sie lebte in Kabul bei einem Freund der Familie in einem gelben Haus mit ihren Eltern und ihren fünf Geschwistern. Ein schöner Ort, voller Geborgenheit, Kindheitserinnerungen und einem friedlichen Leben. Das war bevor der Krieg kam. Jetzt befindet sie sich mit ihrer Familie in der transsibirischen Eisenbahn ? sie haben ihre Heimat verlassen. Samar erzählt die Geschichte ihres Lebens und es ist lohnenswert ihr zuzuhören.
Der Schreibstil ist sehr schön, geschickt und macht das Buch zu einer ganz besonderen Reise. Der Leser wird mitgerissen in das Leben eines jungen Mädchens auf der Flucht. Die Autorin schafft für den Leser eine erschreckend authentische Stimmung und berührt damit zu tiefst. Schließt man die Augen, kann man sich alles genau vorstellen. Sie schreibt sehr bildlich und erleichtert dem Leser somit, sich alles vorzustellen.
Ein sehr wertvolles und einzigartiges Buch. Meine volle Weiterempfehlung und somit 5 Sterne.


Eine bewegende Geschichte mit kleinen Lücken.
von
Inhalt:
Samar muss als kleines Mädchen mit ihrer Familie aus dem großen gelben Haus in Kabul flüchten. Sie ziehen sich in das Dorf ihrer Großeltern im Hindukusch zurück. Doch auch vor diesem entlegenen Bergdorf machen die Veränderungen nicht halt. Der Schulbesuch ist plötzlich den Mädchen untersagt und als die Taliban kommen und wahllos in dem Dorf richten, ist für ihre Eltern klar, auch dort sind sie nicht sicher. Es bleibt nur die Flucht aus Afghanistan heraus.
Rezension:
Dieses Buch ist gar nicht leicht zu rezensieren ohne zu viel zu verraten. Die Erzählperspektive wechselt zwischen Vergangenheit und Gegenwart und die erzählten Teile der Vergangenheit haben sehr großen Einfluss auf die Gegenwart. Nicht alles ist so, wie es zunächst erscheint. Die Geschichte von Samar ist sehr bewegend erzählt und man ist von ihrem Weg sehr schnell gefesselt. Samar erlebt viel Grauenhaftes und dennoch gelingt es Laura McVeight nicht zu sehr auf dem Leiden zu verweilen. Man erfährt, wie sich Afghanistan durch den Einfluss der Taliban verändert hat. Dabei war es besonders bewegend zu lesen, wie offen gerade die Stadt Kabul in den 60er Jahre war. Im Wandel des Landes bleiben für mich jedoch einige Lücken. Ich habe nicht nachvollziehen können, wie der Wandel in den Köpfen der Menschen auch in den entlegenen Bergdörfern passiert ist. Irgendwie war plötzlich alles anders. Vermutlich ist das auch in Ordnung, da aus der Sichtweise eines Kindes berichtet wird, aber ich als Leser hätte da gern mehr Informationen erhalten. Auch an anderen Stellen hätte ich mir ein paar Erklärungen mehr gewünscht, beispielsweise was die Vorgeschichte der Eltern von Samar betrifft. Da gibt es eine Menge Andeutungen, aber am Ende keine abschließende Erklärung.
Fazit:
Der Vergleich mit dem Drachenenläufer ist gar nicht so verkehrt, wenn auch etwas hoch gegriffen. Das Thema ist sehr aktuell und weitestgehend gut umgesetzt. Für mich ist es jedoch nicht durchgehend bis zu Ende gedacht. Dennoch ein Buch, dass man lesen sollte.

diskussionswürdig
von SLovesBooks
Dieses Buch war sehr emotional und bedrückend. Hier wird der Lebensweg einer Familie und speziell von dem Kind Samar aufgezeichnet, der wirklich nicht einfach ist.

Dieses Buch passt hervorragend in den momentanen gesellschaftlichen sowie politischen Kurs.

Mir hat Samars Sichtweise sehr gut gefallen. Da sie noch ein Kind ist und nicht alle Zusammenhänge in der Ausgiebigkeit eines Erwachsenen versteht, sehen wird die Situation mal aus einer anderen Perspektive, die aber den Schmerz und die Emotionalität in genau dem Maße, wenn nicht sogar intensiver beschreibt.

Das Ende und auch die Entwicklung des Buches haben mich zugegebener Maßen überrascht. Es sind bei mir noch immer offene Fragen übergeblieben, die ich sehr gerne beantwortet hätte.

Insgesamt finde ich das Buch ansprechend und es passt auch in die aktuelle Diskussion und kann auch zur Auseinandersetzung mit diesem Thema beitragen, jedoch bin ich mit dem Ende nicht ganz zufrieden.

Deswegen gibt es 4 Sterne.

Aufwühlend
von
Wir begleiten Samar und ihre Familie auf einer Reise mit der transsibirischen Eisenbahn. Eine Reise in eine ungewisse Zukunft, einem möglichen Neuanfang. Während der Zug durch die unendlichen Weiten Russlands gleitet, erfahren wir rückblickend die aufwühlende Geschichte einer Familie, deren Alltag vom Schrecken des Krieges in Afghanistan geprägt wurde.

Samar ist das vierte von 6 Kindern. Ihre früheste Kindheit verbringt das Mädchen in der Hauptstadt Kabul. Als die Stadt immer mehr in die Hände der Taliban fällt, sucht die Großfamilie Zuflucht bei Samars Großeltern in den Gebirgshöhen des Hindukuschs. Dort scheint die Welt noch friedlich zu sein. Doch auch an diesem Platz vergiftet das talibanische Gedankengut schleichend die Menschen und das Leben wird geprägt von Verboten und den irren Taten religiöser Fanatiker. Wieder muss die Familie fliehen, wieder stehen sie vor dem Nichts?

Wieviel Leid kann ein Mensch erdulden? Wieviel Angst, Entbehrungen und Hoffnungslosigkeit ertragen? Samars Geschichte zeigt es uns. Und doch, zwischen all den Trümmern, gibt es die Träume, die endlich wieder etwas Glück verheißen und die Samar so oft den Weg zurück ins Leben zeigten.
Einige Male konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten. Die Geschichte geht unter die Haut.

Mein Eindruck: Das Buch wurde in 6 Teile gegliedert. Die ersten drei davon verwirrten mich teilweise. Ich staunte über vergangene Entwicklungen und wie sie zur Flucht mit dem Zug passten. Aber die Geschichte klärt sich auf, wird rund und die Puzzleteile fügen sich zusammen. Nicht jeder Leser wird damit zurechtkommen, mich jedoch faszinierte dieses Buch und ich gebe eine absolute Leseempfehlung. Selbst das wunderschöne Cover, welches mir anfangs unpassend erschien, fügte sich als Puzzleteil in die Geschichte ein. Das Ende von Samars Geschichte bleibt offen. Schade. Diese Geschichte hätte ein Happy End verdient.

Laura McVeigh brachte mir die Bevölkerung und das harte Leben in Afghanistan authentisch rüber. Die Wichtigkeit der Familie, die Ehre, das Leben. Aber auch die schier aussichtslosen Fluchten der Zivilbevölkerung, die Schrecken in den Flüchtlingslagern, den Horror des Krieges. Ihr ist ein großartiger Roman gelungen. Vielen Dank, dass ich Samar und ihre Familie auf einer Strecke ihres Lebens begleiten durfte.

Leider bleibt vieles ungeklärt und überzeugt daher nicht komplett
von
"Als die Träume in den Himmel stiegen" erzählt von Flucht, Angst und einer ungewöhnlichen Reise in die Freiheit. Es ist eine Flucht vor dem Krieg, der in Afghanistan Einkehr hielt und vielen Menschen das Leben kosten wird. Die Taliban wird immer nur kurz in einigen Nebensätzen eingefügt, dennoch ist der Fanatismus dieser Gruppierung sehr deutlich und beängstigend. Gerade für uns Frauen denen jegliches recht auf Bildung genommen wird ist dieser Fanatismus schmerzhaft und auch gefährlich, da ihneneine eigene Meinung nicht zugestanden wird.
Samar die Protagonistin des Romans ist diejenige, die die komplette Story lang glänzen kann, wobei ich mir leider auch eingestehen muss, dass meine Erwartungshaltung, die der Klappentext weckte nicht erfüllt sehe. Am Ende bleibt vieles offen und ich fühlte mich nicht genügend informiert über die eine oder andere Begebenheit, die grob angeschnitten, aber nicht erklärt wurde. Samar erscheint zu Anfang an anders, als dann im weiteren Verlauf der Story, bleibt aber präsent, ebenso wie der Schrecken des Krieges. Es stimmt recht nachdenklich, gerade was die Zustände der Flüchtlingslager betrifft. Hunger, Kälte und der Kampf ums Überleben wird oft deutlich. Letztendlich ist sich jeder selbst der Nächste, was nicht utopisch erscheint, sondern jede Menge Wahrheiten beinhaltet. Mich hat es schockiert, obwohl ich natürlich darum weiß, dennoch empfand ich es als unmenschlich.
Das Cover ist durch seine sanften Töne und den leichten Sonnenstrahlen sehr ansprechend und vielleicht auch mutmachend, dennoch ist die Story hart und wenig freundlich. Ein Mädchen, welches vor den Bergen spielt und sich in der untergehenden Sonne scheinbar wohlfühlt, wird uns im Roman wenig begegnen, dafür ist die Story zu grausam. Sie beginnt im Zug und endet im Zug, zwischendrin wird das Leben in Kabul und an anderen Orten beschrieben, während um die Familie herum Krieg herrscht und sie zur Flucht gezwungen werden.
Ein Roman mit vielen lauten und leisen Untertönen, welches nachdenklich stimmt, aber eben nicht alles aufdeckt, sondern nur in den Raum stellt, ohne beantwortet zu werden. Dies führt dazu, dass ich leider nicht gänzlich begeistert bin wie ich es erhofft hatte, sondern eine leichte Unzufriedenheit beim Beenden des Romans entstanden ist. Ich kann daher nur eine eingeschränkte Leseempfehlung vergeben, da ich natürlich die große Not erkannte, aber letztendlich eine doch andere Geschichte erwartet hatte und mich dadurch nicht komplett auf Samar und ihre Familie einlassen konnte. Schade!

»Es gibt Reisen, die wir niemals unternehmen wollten. Und dennoch treten wir sie an, weil es der einzige Weg ist, um zu überleben. Dies ist meine Reise.«

Eine seltsame Mischung aus Realität und Illusion
von

Die Situation von Flüchtlingen ist ja derzeit eine sehr aktuelle Thematik, obwohl es ? wie ja der geschichtliche Hintergrund dieses Buches zeigt ? schon seit Jahrzehnten für Millionen Menschen Tagesalltag ist.
Warum also nicht mal dieses Thema literarisch verarbeiten und ja, dabei auch ein Flüchtlings?schicksal? den Lesern näher bringen? So far, so good.
Leider ist das der Autorin nur bedingt gelungen.
Die Geschichte beginnt mit der Hauptfigur Samar und ihrer Familie in einem Zug im russischen Nirgendwo, auf der Flucht aus dem Afghanistan der Taliban und noch unentschieden, wo die Reise enden soll. Die Autorin schreibt einfach (große Literatur darf man hier nicht erwarten) aber lebendig und man lernt die weitläufige Familie schnell kennen. Die Autorin schreibt ? hoffentlich absichtlich ? sehr vage, man muss sich doch schon arg zusammenreimen, wie alt z.B. Samar ist und in welchem Jahr wir uns möglicherweise befinden. Anfänglich hat mich das nicht so gestört, aber zum Schluss, im Gesamtbild betrachtet, dann doch.
Dann passiert ein Bruch in der Geschichte und auch in der Erzählweise. Es ist, als ob jetzt zwei verschiedene Geschichten zusammengeklatscht wurden. Der Schreibstil wird auch schwächer, sehr viel repetitiver und die Autorin hastet von Ereignis zu Ereignis, nichts hat Chance, dem Leser im Gedächtnis zu bleiben. Die Autorin haut ein Klischee nach dem anderen raus und die zeitlichen Sprünge von ?früher? zu ?heute? (wobei das ?heute? im Buch auch früher ist lol) endet in einem chaotischen Wechsel von Realität und Illusion. Ich würde jetzt von mir nicht sagen, dass mir Samar auf Distanz geblieben ist, aber wenn andere Leser das so empfinden, kann ich das verstehen. Die Heldin Samar hat ein aberwitziges Erlebnis nach dem anderen und dann ist das Buch auf einmal zu Ende. Ohne ein Ende. Ohne Hoffnung zu machen. Aber auch ohne den Leser auf den Boden der wirklichen Flüchtlingsrealiatät zu holen. Einfach weil vieles so aberwitzig ist.
Mich persönlich hat das Buch gänzlich unbefriedrigt zurückgelassen, es ist einfach völlig unrund erzählt; weiterempfehlen oder verschenken würde ich das Buch nicht.
Schade, dass das deutsche Klappbroschür keine Karte enthält?soweit ich gelesen habe, hat man in der Originalversion (mit dem besseren Titel ?Under the Almond Tree?) da nicht am falschen Ende gespart.
P.S.: Wäre ich der Verlag?also ich würde das Buch nicht mit dem Vergleich ?erinnert an Khaled Hosseinis ?Drachenläufer? bewerben. Bis auf das Samar in Kabul mit Drachen spielende Kinder sah, sind die ?Drachenläufer?-Schuhe hier einige Nummern zu groß. Nicht jedes Afghanistan-Buch ist ein ?Drachenläufer?.

Samar und ihre Reise
von spozal89
Ich fange meine Rezi heute mal anders an als sonst, denn ich tue mich gerade wirklich schwer dieses Buch zu bewerten und in Worte zu fassen, wieso mich die Geschichte im Gesamten nicht überzeugen konnte.

Zuallererst hat mir der Schreibstil der Autorin nicht so wirklich gut gefallen. Ich habe mich wahnsinnig schwer getan, in die Geschichte rein zu kommen und hatte am Anfang arge Problme mit den ganzen Namen und Charakteren. Auch mit Samar wurde ich nicht so richtig warm und das ist vielleicht auch der Hauptpunkt, weshalb ich mich so schwer tat, da die Geschichte aus Samars Sicht erzählt wird.

Im Buch passiert ab der Hälfte eine krasse Wendung, mit der man als Leser nicht gerechnet hat und ohne zuviel zu verraten, hat genau dieser Punkt, der von der Autorin eigentlich als Schockeffekt genutzt wurde, mir das Buch und die Geschichte vermasselt. Ich will nicht verraten, um was es sich dabei genau handelt, denn vielen Leser in einer Leserunde an der ich teilgenommen habe, hat genau dieser Punkt gefallen und wenn man es weiß, ist der Faszinationsmoment futsch.

Ich fand zudem, dass die Autorin auf manche Erlebnisse oder Charaktere gerne ein wenig mehr hätte erzählen können. So wurde vieles nur kurz angeschnitten und ging teilweise nicht richtig in die Tiefe und zum Schluss blieben daher leider ein paar Fragen offen, die man als Leser gerne beantwortet bekommen hätte, um gut mit dem Buch abschließen zu können.

Positiv ist herauszuheben, dass es sich auf jedenfall um ein aktuell ganz wichtiges Thema handelt, über das man sich auf jedenfall mehr Gedanken machen sollte. Einige Szenen waren sehr emotional, z.B ein Leseabschnitt, der ein Flüchtlingslager beschreibt, und man darf teilweise beim Lesen nicht zart besaitet sein.

Als Fazit kann ich nur sagen, dass ich mir anhand des Covers und auch des Klappentextes eine ganz andere Geschichte erwartet habe und mich die Umsetzung wie gesagt nicht vom Hocker gehauen hat. Anhand dieser Punkte würde ich das Buch auch leider nicht weiterempfehlen.

nicht das was ich erwartet habe
von
Ich bin hin und her gerissen in meiner Bewertung zu "Als die Träume in den Himmel stiegen" von Autorin Laura McVeigh. Meine Erwartungen an dieses Buch und das was dieses Buch ist, drifteten einfach zu sehr auseinander. Ich dachte an eine komplexe Flüchtlingsgeschichte mit glaubhaftem Hintergrund, aber eben fiktiven Figuren. Bekommen habe ich jedoch einen Roman mit Flüchtlingshintergrund, vielen erzählerischen Elementen und effektvollen Wendungen.
Für mich stellt sich daher die Frage wie viel Mainstream in einem Flüchtlingsdrama stecken darf und soll. Ich persönlich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass ich es nicht mag, wenn mit dramatischen Wendungen und Effekten in so einer ernsten Geschichte hantiert wird. Es gibt daher für mich Bücher, die das Thema besser aufgreifen und dazu gehört auch das auf dem Coveraufkleber zum Vergleich herangezogene "Drachenläufer" von Khaled Hosseini.
Hauptfigur ist hier die junge Samar, mittleres Kind einer achtköpfigen Familie und Erzählerin ihrer eigenen Geschichte. Der größte Teil der Handlung erstreckt sich über einen Zeitraum der nicht genau definiert wird, aber ca. 8 Jahre ausmacht. Leider gibt es weder Jahresangaben, noch genaue Angaben wie alt die Kinder in den jeweiligen Fluchtetappen sind. Ich habe dem Text entnommen, dass Samar zum Zeitpunkt als die Familie Kabul verlässt ca. 5-6 Jahre alt ist. Die Familie lebt dann für mindestens fünf Jahre in den Bergen, die späteren Ereignisse können zeitlich kaum genau eingegrenzt werden. Der Klappentext des amerikanischen Verlages beschreibt Samar als 15jährige Erzählerin, aber das kann ich nach dem Lesen eigentlich nicht glauben und gehe eher von 12-13 Jahren aus. Samar muss in dieser Geschichte wirklich viel durchmachen und das Buch gehört daher eher zu den traurigen. Aber obwohl ich die Ereignisse schrecklich fand und teilweise auch geschockt war, blieb bei mir eine emotionale Distanz. Ich konnte nicht richtig mit Samar mitfühlen und das führe ich hauptsächlich auf die "Schockelemente" der Autorin zurück, die bei mir wahrscheinlich genau das Gegenteil von dem erreichten was Frau McVeigh wollte. Für mich rutschte die Geschichte dadurch ein wenig in die Effekthascherei ab und das finde ich einfach nur schade, denn Potenzial hat die Geschichte der Familie die sich nicht für ein neues Zuhause entscheiden kann durchaus.
Mit dem generellen Schreibstil kam ich jedoch gut zurecht und schreibe dies auch in Teilen der Übersetzerin Susanne Goga-Klinkenberg zu.
Insgesamt gesehen vermag "Als die Träume in den Himmel stiegen" zu unterhalten und wer wirklich nur Unterhaltungsliteratur erwartet, dem kann ich dieses Buch auch empfehlen.

Als die Träume in den Himmel stiegen
von Barbara Kumpitsch
Der Vergleich mit Khaled Hosseinis "Drachenläufer" ist absolut naheliegend. Man spürt Afghanistan und seiner Geschichte nach. Im Grunde genommen vergessen wir immer, wie weit und wie großartig die Kultur dort war, bevor die Taliban wieder das Land zurück ins Mittelalter katapultiert haben. Wie die Geschichte erzählt wird ist literarisch ein Glücksfall: die Erzählerin ist jung, sie sitzt in der transsibirischen Eisenbahn, das Ziel ist noch nicht bekannt. Hinter ihr liegt eine Flucht und ihre große Familie. Die Etappen dieser Reise sind mit Eindrücken gespickt, die schrecklich sind und wirklich nahe gehen. Es kommt der Moment, wo man als Leser erkennt, dass Samars Schreiben in ihrem Notizbuch der einzige Weg ist, die Reise zu Ende zu bringen, ohne die Familie zu verlieren. Mehr möchte ich nicht verraten, sonst würde ich diesem gelungenen Werk die Pointe vorwegzunehmen!

von Gaby Seiwald
Als fünfjähriges Mädchen muss Samar mit ihrer Familie aus der Stadt Kabul in ein Dorf in die Berge fliehen,
weil Afghanistan von den Taliban eingenommen wird.
Auch dort findet Samar keinen Frieden. Ein schweres Erdbeben zerstört das Bergdorf und für Samar beginnt
Eine lange beschwerliche Reise.
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