Mike NicolKorrupt

E-Book (EPUB)

btb Verlag; Penguin Random House South Africa (2018)

512 Seiten

ISBN 978-3-641-21554-5

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Kurztext / Annotation
Die coolsten Gangster, die fiesesten Ordnungshüter, Südafrika im Rausch.
Bring Linda Nchaba nach Südafrika zurück! So lautet der Auftrag an Agentin Vicki Kahn, die sich um die Sicherheit des Staates kümmern soll. Dass Linda nicht nur Expertin in Sachen Kindesentführung, sondern auch ein Topmodel mit besten Verbindungen zum Sohn des südafrikanischen Präsidenten ist, macht die Sache nicht einfacher. Auch, als Vicki beobachten muss, wie Linda am Amsterdamer Flughafen außer Gefecht gesetzt wird. Und sie ihre wichtigste Kontaktperson in Berlin tot auf dem Küchenfußboden findet. Kopfschuss. Vickis Instinkt sagt ihr: Such das Weite! Aber leider ist auch ihr eigener Geliebter in den Fall verwoben ...

Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.

Textauszug

Eins

Sie trafen sich auf dem Parkdeck der Tampontürme. Wie befohlen. Draußen im Freien. Am späten schwülen Nachmittag. Die City von Kapstadt schwitzte unter ihnen. Selbst der Berg gab eine flirrende Backofenhitze von sich.

Drei Männer im Parkhaus des westlichen Turms, oberes Deck, dritte Bucht. Sie wussten: heute, Sonntag, achtzehn Uhr dreißig. Der Wagen ein Honda Civic. Schlüssel auf der Sonnenblende. Waffen im Kofferraum. Sie wussten, um welche Zielperson es ging. Auch, dass sie Strandklamotten tragen sollten - T-Shirts, Shorts, nichts Auffälliges. Sie kannten den Aufenthaltsort der Zielperson.

All das war jedem von ihnen am Vormittag telefonisch mitgeteilt worden. Ebenso wie die Anweisung, sich den anderen nicht vorzustellen. Keine Namen, keine Folgen. Und das Auto danach wieder zurückzubringen. Schlüssel auf die Sonnenblende. Waffen in den Kofferraum. Jeder getrennt nach Hause.

Joey Curtains traf als Erster ein. Joey Curtains war vorsichtig. Vorsicht erhielt dich am Leben.

Er ließ sich von einem Freund unten auf der Straße absetzen. Schlenderte durch den Gebäudekomplex und dann hinter die Wohnhäuser, um sich vom Berg aus zu nähern, falls jemand auf der Lauer lag. Entdeckte einen schattigen Platz, der ihm erlaubte, alles zu überblicken. Der Wagen stand bereits da. Noch ein paar andere Autos parkten auf demselben Deck. In den Stunden, die er dort verbrachte, kamen und gingen die Bewohner der Türme, ohne dass einer von ihnen Joey Curtains bemerkte. Leute mit Strandtüchern unter den Arm geklemmt, mit Squashschlägern, Sporttaschen, Einkaufstüten. Ein ganz gewöhnlicher Sonntagnachmittag.

Joey Curtains brauchte eine Stunde, bevor er einen weiteren Beobachter entdeckte. Fünf Stockwerke über ihm an einem offenen Fenster. Jemand mit einem Fernglas. Er war sich nicht sicher, ob Mann oder Frau. Die Überwachung jedenfalls schien professionell zu sein.

Allerdings vermutete er, dass ihn der Beobachter auf seinem Posten noch nicht erfasst hatte.

Joey Curtains grinste. »Tja, Bru«, murmelte er vor sich hin. »Augen geradeaus.«

Um Viertel nach sechs tauchte ein kleiner Mann auf, gekleidet wie befohlen. Ging sofort zum Wagen hoch, kontrollierte, ob die Schlüssel da waren, schaute in den Kofferraum. Trat zur Brüstung, blieb dort rauchend stehen und sah auf die Stadt hinunter. Ein älterer Mann, untersetzt, vielleicht Anfang fünfzig, möglicherweise ein Kriegsveteran.

Ein paar Minuten später zeigte sich ein weiterer Mann auf der Treppe. Mit flottem, federndem Schritt. Etwa so groß wie Joey, hochgewachsen und mit einer ähnlichen Drahtigkeit. Im selben Alter, Ende zwanzig. Der Kerl sah so aus, als könnte er problemlos eine lange Strecke laufend zurücklegen. Auch Joey Curtains konnte problemlos eine lange Strecke laufend zurücklegen. Dieser Mann war ebenfalls gekleidet wie befohlen, auf dem Kopf eine Baseballkappe.

Die beiden Männer begrüßten sich. Stellten sich neben das Auto und warteten. Joey Curtains ließ es fünf nach halb sechs werden. Beobachtete den Beobachter am Fenster, wie er mit dem Fernglas die Gegend absuchte. Wahrscheinlich begann er sich Sorgen zu machen, ernsthafte Sorgen. Auch die Männer am Auto wurden jetzt nervös. Der Kleine warf einen Blick auf seine Handyuhr. Sie beschlossen: Fahren wir.

Joey Curtains kam aus seinem Versteck geschlendert.

»Kameraden«, sagte er auf Xhosa. Durchlief das ganze »Wie-geht's-alles-klar«-Spiel. Wechselte ins Englische. »Tut mir leid, dass ich mich verspätet hab, Brüder. Die sonntägliche Bummeligkeit. Ihr kennt das.« Er klopfte anerkennend auf den Wagen. »Schickes Auto. Auch ziemlich schnell, was? Zuverlässig. Nicht wie diese Golfs, die sie uns meistens geben. Zumindest stimmt diesmal das Handwerkszeug.« Die beiden Männer knurrten. Es hatte klare Anweisungen gegeben: nur über den Auftrag reden. Keine Namen.

Joey Curtains' Blick wanderte von dem einen zum anderen. »Wo sind die Eise



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