Deon MeyerDie Amerikanerin

E-Book (EPUB)

Aufbau Digital; CPNB Collectieve (2018)

224 Seiten

ISBN 978-3-8412-1475-1

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Kurztext / Annotation
Bennie Griessel und die geheimnisvolle Frau. Bennie Griessel hegt eigentlich Heiratspläne, doch dann wartet ein neuer Fall auf ihn: Am Sir Lowry's Pass in der Nähe von Kapstadt wird die Leiche einer nackten weißen Frau entdeckt. Todesursache war ein heftiger Schlag auf den Hinterkopf. Griessel findet heraus, dass die Tote Amerikanerin und Kunstexpertin und auf der Suche nach dem kostbaren Gemälde eines Rembrandt-Schülers war, welches offenbar nach Südafrika geschmuggelt worden ist. Deon Meyer mit einer raffinierten Kriminalstory, die bis in die Zeit Rembrandts führt.

Deon Meyer wurde 1958 in Paarl, Südafrika geboren. Seine Romane wurden bisher in 27 Sprachen übersetzt. Er lebt mit seiner Familie in Stellenbosch, in der Nähe von Kapstadt.

Im Aufbau Taschenbuch Verlag liegen seine Thriller 'Tod vor Morgengrauen', 'Der traurige Polizist', 'Das Herz des Jägers', 'Der Atem des Jägers', 'Weißer Schatten', 'Dreizehn Stunden', 'Rote Spur', 'Sieben Tage', 'Cobra', 'Icarus', 'Fever', 'Die Amerikanerin' und 'Beute' sowie der Storyband 'Schwarz. Weiß. Tot' vor. Zuletzt erschien bei Rütten & Loening »Todsünde«.

Mehr zum Autor unter www.deonmeyer.com




Textauszug
Drei

Am Mittwoch, dem 17. Mai, kurz nach dem Morgenmeeting der Einheit für Schwer- und Gewaltverbrechen, der Valke - amtlich bekannt als das Direktorat für Schwerverbrechen -, durchquerte Kaptein Bennie Griessel den langen Korridor zum Büro seines Kollegen Vaughn Cupido.

Er hatte wichtige Neuigkeiten. Und er musste ihn um einen Gefallen bitten. Aber es würde nicht einfach werden; er kannte Vaughn. Sie arbeiteten seit knapp einem Jahrzehnt zusammen, Tag für Tag.

Er klopfte an den Türrahmen und trat ein. Cupido musterte ihn und bemerkte: »Bald kann man dir das Vaterunser durch die Rippen pusten.« Denn Griessel hatte acht Kilo abgenommen, seitdem er - wieder - aufgehört hatte zu trinken und regelmäßig Rennrad fuhr.

Griessel reagierte nicht. Er zog sich einen Stuhl heran und setzte sich.

»Alle nehmen ab, nur ich werde dick«, klagte Cupido. Das stimmte nicht ganz. Nur Griessel und Majorin Mbali Kaleni, ihre Vorgesetzte, hatten an Gewicht verloren. Aber Cupido fühlte sich unbehaglich, denn Desiree Coetzee, die neue Frau in seinem Leben, kochte gut, und Vaughn aß oft bei ihr, teils um sein Revier zu markieren, teils weil er ihre Kochkunst ehrlich schätzte.

»Ich will Alexa einen Heiratsantrag machen.«

»Jissis!«

Griessel hatte mit dieser Reaktion gerechnet. Er störte sich nicht daran. »Ich muss einen Ring kaufen, Vaughn, und brauche dabei deinen Rat.«

»Noch mal langsam zum Mitschreiben«, erwiderte Cupido. »Du hast dir schon mit deiner ersten Ehe die Finger verbrannt.«

Griessel nickte.

»Und du bist Alkoholiker.«

»Hundertsiebenundvierzig Tage trocken.«

»Und Alexa ist ebenfalls ein Alki.«

»Siebenhundertdreiundsechzig Tage trocken.«

»Sie ist eine reiche Frau, du nur ein Polizei-Captain, den die Filmschule seines Sohnes praktisch in den Ruin getrieben hat.«

Wieder nickte Griessel.

»Sie ist eine ehemals berühmte Sängerin, du bist ein verkrachter Hobbymusiker, der am Wochenende Bass in einer Opa-Coverband spielt.«

»Opa? Moment! Wir sind Männer im besten Alter!«

»Und trotzdem willst du um ihre Hand anhalten, und wahrscheinlich wirst du mir gegenüber behaupten, du machst es deswegen, weil ihr euch liebt.«

»Stimmt.«

»Hast du dir das auch wirklich gut überlegt?«

»Habe ich.«

Cupido sah ihn an. Ein Schauer durchlief ihn, und er schüttelte kaum merklich den Kopf. Dann stand er auf. »Cool. Lass uns gehen. Wo kaufen wir den Ring? Bei Sterns? Oder American Swiss?«

»Bei Mohammed Faizal.«

»Verstehe. Du willst also bei deinem Heiratsantrag auf Nummer sicher gehen, indem du Hehlerware kaufst.« Dann, im Hinausgehen, fragte er: »Love Lips? Gibt's den noch?«

»Ja, er hat jetzt eine Pfandleihe in Goodwood.«

»Saß er nicht vorher in Maitland?«

***

Cupido schwieg, während sie auf dem Voortrekkerweg durch Bellville und dann Parow fuhren, wo Griessel aufgewachsen war. Bennie blickte hinaus auf die endlose Reihe von Gebrauchtwagenhändlern, die wie Neophyten um Platz kämpften, und er dachte: Nichts hat sich verändert in den letzten zwanzig Jahren. Und doch: Parow sah besser aus als noch vor einem Jahrzehnt, sauberer, ordentlicher, wirtschaftlich aktiver und lebendig.

Merkwürdig, dass man glaubte, ein Ort ginge unter, wenn man nicht mehr da war, um darüber zu wachen.

»Wie ist das eigentlich, Benna?«, fragte Cupido plötzlich.

»Was?«

»Das Eheleben.« Er schlug seinen philosophischen Ton an, der bedeutete, dass er es ernst meinte. Griessel durfte jetzt keine Witze machen.

»Ehrlich gesagt bin ich da kein Experte, Vaughn. Ich war doch erst einmal verheiratet und davon nur die ersten sieben Jahre nüchtern.«

»Aber wie war es denn so? In den nüchternen Jahren?«

Griessel dachte nach und sagte dann: »Es war schön. Es war ... Mein Gott, Vaughn, ich habe geheiratet, da war ich vierundzwanzig, und in diesem A



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