FranzobelDas Floß der Medusa

Taschenbuch

btb (2019)

592 Seiten; SW-Abb.; 187 mm x 118 mm

ISBN 978-3-442-71719-4

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Das Floß der Medusa

Besprechung
»Ein Meisterwerk, das uns mit der unbequemen Wahrheit konfrontiert: Unter bestimmten Bedingungen ist die Spezies Mensch zu allem fähig.« Deutschlandfunk

Langtext
18. Juli 1816: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, Haare, starr vor Salz, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen ... Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden sie einfach ausgesetzt. Diese historisch belegte Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Wie hoch ist der Preis des Überlebens?

Franzobel, geboren 1967 in Vöcklabruck, ist einer der bekanntesten österreichischen Schriftsteller. Er erhielt u. a. den Ingeborg-Bachmann-Preis, den Arthur-Schnitzler-Preis und den Nicolas-Born-Preis. Mit seinem Roman »Das Floß der Medusa« stand er auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis, und er erhielt den Bayerischen Buchpreis.


Sensationell
Franzobel hat sich mit dem Buch in meine lebenslange Top 10 Liste geschrieben. Perfekt, fesselnd und Esprit und literarischem Humor wird die grauslich/tragische Geschichte der Medusa erzählt. Kaum fertig, musste ich von vorne wieder anfangen! Ein Meisterwerk!

Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral! (Brecht, Dreigroschenoper)
Was bedeutet Moral, was Zivilisation, wenn es um nichts anderes geht als ums bloße Überleben? Dieser Frage geht Franzobel in seinem neuen Roman nach: Vor der Westküste von Afrika entdeckt der Kapitän der Argus am 18. Juli 1816 ein etwa zwanzig Meter langes Floß. Was er darauf sieht, lässt ihm das Blut in den Adern gefrieren: hohle Augen, ausgedörrte Lippen, verbrannte Haut voller Wunden und Blasen, Leichenteile. Die ausgemergelten, nackten Gestalten sind die letzten 15 von ursprünglich 147 Menschen, die nach dem Untergang der Fregatte Medusa zwei Wochen auf offener See überlebt haben. Da es in den Rettungsbooten zu wenige Plätze gab, wurden die 147 auf ein Floß gesetzt, das hinter den Booten hergezogen wurde. Die Seile wurden gekappt, und die Mannschaft einfach zurückgelassen. Diese reale Geschichte bildet die Folie für Franzobels epochalen Roman, der in den Kern des Menschlichen zielt. Spannend und fesselnd schildert Franzobel die Ereignisse rund um den Schiffbruch und die Rettung der Überlebenden.
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