Die Nachkommende
Hardcover
Matthes & Seitz Berlin (2019)
164 Seiten; 185 mm x 110 mm
ISBN 978-3-95757-769-6
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Besprechung
»Dieser Roman ist ein grosses Kunststück im Kleinen. Es sind nur 160 Seiten, nach denen man weiss, dass die Schweizer Literatur ein neues grosses Talent hat. (...) Ivna Zic beherrscht die grosse Kunst der Ambiguität. Aus ihr entstehen die grossartig lebensnahen Porträts der Verwandten.« - Paul Jandl, NZZ Paul Jandl NZZ - Neue Zürcher Zeitung 20191023
Langtext
Hochsommer. Eine junge Frau reist in einem Zug von Paris nach Kroatien, wo wie jeden Sommer die Familie auf der Großmutterinsel wartet. Sie denkt an den Mann, mit dem sie ein Jahr lang eine Beziehung führte, die nie wirklich anfangen konnte: Der Mann ist ein verheirateter Mann. Ein Maler, der nicht mehr malt. In den fahrenden Zug setzt sich der tote Großvater zu ihr. Auch er ein Maler, auch er hatte aufgehört zu malen. Die zwei abwesend-anwesenden Männer werden zu ihren Begleitern auf einer Reise in die Vergangenheit und die Erinnerung, aus der sich eine Familienerzählung konstituiert. Das Auswandern der Eltern kurz vor dem Krieg in Kroatien hat eine Unzahl von Bewegungen ausgelöst. Aufbrechen, Abbrechen, es scheint eine Familienneigung zu sein, die sich wiederholt, die in Frage gestellt wird. Im Spannungsfeld dieser geographischen und sprachlichen Verschiebungen, in diesen von Geschichte besetzten Räumen, erzählt Ivna Zic in ihrem Debütroman von einer beginnenden Suche, die zugleich das Jetzt und das Damals abtastet.
Von Paris nach Kroatien
Die Nachkommende von Ivna Zik ist eine Lyrik über eine Zugreise von Paris nach Kroatien. Es ist ihr Debüt. Eine junge Frau ist die Icherzählerin, die gerade den früher in Geliebten in Paris getroffen hat. Die Frau will zur Großmutterinsel, sie denkt auf der Reise über ihre Großmutter, den Großonkel und den Großvater, der nicht mehr spricht. Sie denkt an Geschichten ihrer Vorfahren.
Sie erzählt von vielen Begegnungen, aus der Jugend und später. Die Dialoge mit denen sie gerade Gedankengänge verwebt sind poetisch.
Sie denkt auch mal spiegelverkehrt und sieht ihren toten Großvater. Die Frau hat viele Fragen, die sie sich beantworten will.
Wenn ich melde, war ich nicht da, sagt sie sich.
Ivna Zik greift die Momente auf. Sie schreibt mit guter bildhafter dichter Sprache.
Ich kann den Roman gerne empfehlen.