Harald DarerBlaumann

Hardcover

Picus Verlag (2019)

190 Seiten; 212 mm x 132 mm

ISBN 978-3-7117-2075-7

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Blaumann

Langtext
Ein Mann im besten Alter hält ein Versprechen ein und fährt nach fünfundzwanzig Jahren zu seinem ehemaligen Lehrbetrieb in die steirische Provinz. Damit beginnt für ihn eine Reise in die eigene Vergangenheit. Der Kollege, mit dem er dieses Treffen einst vereinbart hat, erscheint jedoch nicht. Sein Warten lässt den Erzähler immer tiefer in die Erinnerung an seine Lehrzeit als Elektriker eintauchen. Bilder flammen auf - von Geringschätzung und Schinderei, kleinen Gaunereien, vermeintlichen Lebensweisheiten und stiller Rebellion. Es ist eine schaurig aberwitzige Zeitreise in die Welt der Arbeit, wie sie gerade noch war.Lebensnah, erdig und fesselnd: Harald Darer taucht tief in die Abgründe eines Arbeiterlebens und schafft damit eine bitterböse, grotesk-komische Realsatire.

Harald Darer, geboren 1975 in Mürzzuschlag, Steiermark, begann nach der Lehre zum Elektroinstallateur und einschlägigen Weiterbildungen mit dreißig Jahren zu schreiben. Sein Debütroman »Wer mit Hunden schläft« erschien 2013 im Picus Verlag. 2015 folgte »Herzkörper«, im Jahr darauf »Schnitzeltragödie«, 2019 »Blaumann« und 2022 sein neuester Roman »Mongo«. www.der-darer.net


derb
Harald Darers Roman Blaumann ist ein satirisch angehauchter Roman über die Arbeitswelt vor 25 Jahren. Das Buch ist recht derb und spielt reichlich mit Klischees.
Der Ton selbst kommt mir, der ich auch eine handwerkliche Ausbildung absolviert habe, bekannt vor, aber auch ein wenig übertrieben und was dann die ausführlichen Abschnitte über Hämorrhoiden soll, erschließt sich mir nicht.
Aber Stimmungen erzeugen kann der Autor. Dazu gehören neben den Beschreibungen der Arbeitswelt auch der Brief der Frau des Protagonisten an seinen Kollegen.
Dennoch verpufft das meiste leider wirkungslos.
Fazit: Ich habe den Roman, der auf der Longlist des Österreichischen Buchpreis steht, mit Interesse gelesen, aber gefallen hat er mir leider nicht.

Die einzige Geschichte
„In der Liebe ist alles wahr und falsch zugleich; sie ist das einzige Thema, über das man unmöglich etwas Absurdes sagen kann.“ Paul versucht, Jahrzehnte später, sich ein Bild von seiner ersten und einzigen Liebesbeziehung zu machen. Mit 19 scheint einem noch alles möglich zu sein, auch wenn die Frau fast 30 Jahre älter und verheiratet ist. Julian Barnes hat sich bereits mit "Vom Ende einer Geschichte" in mein Herz und meinen Kopf geschrieben. Selten berührt mich ein Roman längerfristig, nur Barnes schafft es, mit seiner Menschlichkeit der Wahrheit sehr nahe zu kommen.
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