Natascha KampuschCyberneider. Diskriminierung im Internet

Hardcover

Dachbuch Verlag; Dachbuch (2020)

192 Seiten; 277 mm x 141 mm

ISBN 978-3-903263-12-3

Vorübergehend nicht lieferbar, voraussichtlich ab 2024 lieferbar

Cyberneider. Diskriminierung im Internet

Langtext
Natascha Kampusch, selbst immer wieder im Visier von Cyberattacken, hat gelernt, auch mit ungerechtfertigter Kritik zu leben. Wortlos über sich ergehen lassen will sie die jedoch nicht. Reflektiert und ungefiltert führt sie uns die sozialen Abgründe von Cybergewalt vor Augen. Diskriminierung im Internet ist längst kein Randphänomen mehr, sondern ein alltägliches Übel unserer Gesellschaft.YouTube, Facebook, Twitter und Instagram prägen heute das soziale Miteinander. Direkt vor unseren Augen und doch fernab von Gesetz und Moral bringen Debatten um Hashtags wie #MeToo, #Ibizagate und #Climatestrike die Gemüter zum Kochen. Populismus, Sexismus und Rassismus, die Werkzeuge der Radikalen, dominieren längst Medien und Politik. Es muss ein Umdenken stattfinden, besser heute als morgen, denn eines steht fest: Es kann und darf keine Rechtfertigung für Diskriminierung geben, niemals!"Rückblickend wird klar, dass Kampusch eines der ersten prominenten Opfer von Online-Mobs war." (Der Standard)

Natascha Kampusch wurde 1988 in Wien, Österreich geboren. In einem der spektakulärsten Entführungsfälle der jüngeren Vergangenheit gelang ihr nach über acht Jahren Gefangenschaft die Flucht. Die Geschehnisse während und nach dieser Zeit verarbeitete die Autorin in ihren beiden Autobiografien »3096 Tage« und »10 Jahre Freiheit«. Sie lebt und arbeitet seit ihrer Selbstbefreiung 2006 in Wien.


Das Internet ist ein immaterieller Kontinent mit unbegrenzten Möglichkeiten. Es wird dem Benutzer vorgelebt, wie er sein könnte, sollte, müsste und letztendlich sein will. Natascha Kampusch beschreibt in ihrem neuen Buch das Wechselspiel von Exhibitionismus in Form von denen, die ihr Leben online dokumentieren und jenen, welche dem Voyeurismus frönen, indem sie an jedem neuen Posting teilhaben wollen. Social Media kann in den falschen Händen zu einer existenzbedrohenden Waffe werden. Seine individuelle Komponente wird dazu benutzt, eine engere Bindung zu Menschen aufzubauen, denen man niemals begegnen wird. So schleichen sich z.B. Politiker in das Privatleben von potenziellen Wählern, sammeln Daten, werten sie aus und benutzen sie als Grundlage für eine maßgeschneiderte Wahlwerbung der Zielgruppe. Die Autorin erläutert sachlich und engagiert zugleich, warum das Fehlverhalten anderer im Internet nicht schweigend hingenommen werden soll und zeigt anhand einiger Beispiele auf, wie Ruf und Berufsleben der gemobbten Personen durch Diffamierungen Schaden genommen haben. Kampusch, die vor allem den Frauen rät, mehr Stolz, Mut und Zivilcourage an den Tag zu legen, folgert aus ihren Erfahrungen mit der Online-Welt, dass die Menschen erst noch lernen müssen, ihre Emotionen richtig zu kanalisieren.
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