Yuval Noah HarariFürsten im Fadenkreuz. Geheimoperationen im Zeitalter der Ritter 1100 - 1550

Hardcover

Beck (2020)

347 Seiten; mit 8 Abbildungen und 6 Karten sowie 1 Stammtafel; 220 mm x 145 mm

ISBN 978-3-406-75037-3

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Fürsten im Fadenkreuz. Geheimoperationen im Zeitalter der Ritter 1100 - 1550

Inhaltsverzeichnis
Inhalt

Vorbemerkung

Danksagung

1. Spezialkommandos, Strategie und Politik im Zeitalter der Ritter - ein analytischer Überblick
Spezialkommandos zu Lande - eine Definition
Spezialkommandos in der heutigen Kriegsführung, Kultur und Wissenschaft
Die Ziele von Spezialkommandos im Zeitalter der Ritter
Spezialeinheiten?
Historiographische Überlegungen


2. Das Tor zum Nahen Osten: Antiochia, 1098

3. Die Rettung König Balduins: Kharpurt, 1123

4. Die Ermordung König Konrads: Tyros, 1192

5. Für einen Sack voll Goldmünzen: Calais, 1350

6. Fürsten im Fadenkreuz: Aufstieg und Fall des Hauses Valois- Burgund, 1407-1483

7. Die Mühle von Auriol: Auriol, 1536

8. Schlussbemerkungen


Anmerkungen
Zitierte Literatur
Verzeichnis der Karten und Abbildungen
Register


Besprechung

"Es ist Hararis Verdienst, mit seinem Buch etwas Licht in die Schattenwelt der mittelalterlichen Spezialkommandos zu bringen."
Neue Zürcher Zeitung, Thomas Speckmann

"Grandios erzählter Geschichtsstoff. Harari kann seinen packenden und detailverliebten Erzählstil zum Gewinn des Lesers entfalten."
Kleine Zeitung, Ingo Hasewend

"Eine ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Lektüre für alle Harari-Fans, die diesen faszinierenden Autor einmal von einer anderen Seite kennenlernen wollen."
Buch Magazin

"Wer Hararis Bestseller bereits gelesen hat, dem bietet sich nun die Möglichkeit zu ergründen, wie Harari als Historiker zuvor gearbeitet hat."
Augsburger Allgemeine, Richard Mayr

"Die glänzend geschriebene und zudem quellenkritisch interessante Erzählung von haarsträubenden Aktionen, von List, Verrat und Mord bietet ganz nebenbei auch eine hervorragende Einführung in die Welt des Mittelalters."
NZZ Bücher am Sonntag, Kathrin Meier-Rust

"Der historische Laie, der Harari aus seinen populärwissenschaftlichen Bestsellern kennt, wird nicht enttäuscht und kann mit 'Fürsten im Fadenkreuz' in eine faszinierende Epoche eintauchen (...)."
Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Hendrik Müller

Langtext
Yuval Noah Harari ist Autor der Weltbestseller Eine kurze Geschichte der Menschheit, Homo Deus und Lektionen des 21. Jahrhunderts. Doch er ist auch ein ausgewiesener Militärhistoriker des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Mit dem vorliegendem Buch, das nun erstmals auf Deutsch erscheint, hat er wissenschaftliches Neuland betreten und die Kommandooperationen im Zeitalter der Ritter untersucht. Attentate, Entführungen, Sabotage - die dramatischsten Aktionen der Spione und Geheimagenten des Mittelalters. Eine ebenso lehrreiche wie unterhaltsame Lektüre für alle Harari-Fans, die diesen faszinierenden Autor einmal von einer anderen Seite kennenlernen wollen.
Schon im Mittelalter und in der frühen Neuzeit gab es nicht nur große Schlachten und langwierige Belagerungen von Festungen und Städten, sondern auch gezielte Attentate, Entführungen und Sabotagen, die unter geringem Materialaufwand von nur wenigen Spezialkräften durchgeführt wurden. Solche Aktionen konnten entscheidend sein für den Ausgang von Kriegen oder den Aufstieg und Fall ganzer Herrscherdynastien. Sie sollten zumeist politische Schlüsselfiguren ausschalten, etwas Mitglieder von rivalisierenden Königshäusern oder Kommandeure feindlicher Armeen. Doch sie konnten sich auch gegen die gegnerische Infrastruktur richten, etwa gegen Brücken, Mühlen und Dämme. Und manchmal schlich sich ein mutiger Trupp mit Hilfe eines Verräters in eine belagerte Festung, um der eigenen Armee das entscheidende Tor zu öffnen. In seinem kurzweiligen, aus den Quellen geschriebenen Buch entführt Harari zu den James Bonds des Mittelalters und zeigt, dass der "schmutzige Krieg" nicht erst in der Moderne erfunden wurde.



Yuval Noah Harari wurde 1976 in Haifa, Israel, geboren. Er promovierte 2002 an der Oxford University. Aktuell lehrt er Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem mit einem Schwerpunkt auf Weltgeschichte. Seine Bücher "Eine kurze Geschichte der Menschheit", "Homo Deus" und "21 Lektionen für das 21. Jahrhundert" wurden zu Weltbestsellern.


SEK sind keine Erfindung der Neuzeit
Dieses Buch von Yuval Noah Harari unterscheidet sich deutlich von seinen anderen Bestsellern wie „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ oder „Homo deus“.

Der Militärhistoriker hat sich in diesem Werk, das bereits 2007 unter dem Titel „Special Operations in the Age of Chivalry, 1100-1550“ erschienen und erst jetzt ins Deutsche übersetzt worden ist, einem interessanten Thema gewidmet: Militärische Spezialeinheiten im Mittelalter. Wobei er das Mittelalter nicht wie üblich mit 1492 (Entdeckung Amerikas) enden lässt, sondern bis 1550 erstreckt.

Das Buch ist in die folgenden Kapitel unterteilt:

Spezialkommandos, Strategie und Politik im Zeitalter der Ritter - ein analytischer Überblick
Das Tor zum Nahen Osten: Antiochia, 1098
Die Rettung König Balduins: Kharpurt, 1123
Die Ermordung König Konrads: Tyros, 1191
Für einen Sack Goldmünzen: Calais, 1350
Fürsten im Fadenkreuz: Aufstieg und Fall des Hauses Valois-Burgund, 1407-1483
Die Mühle von Auriol: Auriol, 1536

Mit der Darstellung seiner Betrachtungen wendet er sich, wie er schreibt, an die interessierten Laien. Daher liest sich dieses Sachbuch stellenweise eher wie ein Augenzeugenbericht denn als wissenschaftliche Expertise, was ja nicht unbedingt ein Nachteil sein. Vor allem für Einsteiger in diese Materie ist dieses Buch gut geeignet. Der detailverliebte Schreibstil lässt das Mittelalter wieder farbenprächtig auferstehen. Allerdings werden blutige Schlachten nicht ausgespart.

Zwischendurch geht Harari der Frage der Ritterlichkeit („Chivalry“) oder dem, was wir dafür halten, nach. Dabei fällt auf, dass mit der im Minnelied besungenen Tugend nicht ganz so weit her war. Ohne Spitzeldienste, Vorauskommandos und Verrat, der mittels klingender Münze einhergeht, ist auch im Mittelalter kein Blumenstrauß bzw. eine Schlacht zu gewinnen. Der Autor zeigt die schmutzige Seite des Krieges: Belagerung und Aushungern von Burgen oder Städten sind das Mittel der Wahl.

Fazit:

Ein populärwissenschaftlicher Einblick in Kriege des Mittelalters abseits der romantischen Balladen. Für Einsteiger in die Materie sehr gut geeignet, daher 5 Sterne.
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