Colombani, LaetitiaDer Zopf

Taschenbuch

Fischer Taschenbuch Verlag GmbH (2019)

288 Seiten; 201 mm x 126 mm

ISBN 978-3-596-70185-8

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Der Zopf

Besprechung
Ein kraftvolles Buch - eine Feier des Lebens. annabelle 20180328

Langtext

Der SPIEGEL-Bestseller - Drei Frauen, drei Leben, drei Kontinente - dieselbe Sehnsucht nach Freiheit
Ergreife Dein Glück - überall auf der Welt kannst Du es finden!

Die Lebenswege von Smita, Giulia und Sarah könnten unterschiedlicher nicht sein. In Indien setzt Smita alles daran, damit ihre Tochter lesen und schreiben lernt. In Sizilien entdeckt Giulia nach dem Unfall ihres Vaters, dass das Familienunternehmen, die letzte Perückenfabrik Palermos, ruiniert ist. Und in Montreal soll die erfolgreiche Anwältin Sarah Partnerin der Kanzlei werden, da erfährt sie von ihrer schweren Erkrankung.
Ergreifend und kunstvoll flicht Laetitia Colombani aus den drei außergewöhnlichen Geschichten einen prachtvollen Zopf.

In ihrem neuen Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« (Erscheint am 23.02.2022) erzählt Laetitia Colombani die bewegende Geschichte des Mädchens Lalita und einer Schule am Indischen Ozean - einem hoffnungsvollen Ort, der alles verändert.



Laetitia Colombani wurde 1976 in Bordeaux geboren, sie ist Filmschauspielerin und Regisseurin. Ihr erster Roman »Der Zopf« stand wochenlang auf der SPIEGEL-Bestsellerliste und wird verfilmt. Für ihren zweiten Roman »Das Haus der Frauen« recherchierte Colombani im »Palais de la Femme« in Paris, einem Wohnheim für Frauen in Not. »Das Haus der Frauen« ist der erste Roman über Blanche Peyron, die 1926 unter widrigsten Umständen eines der ersten Frauenhäuser begründete. Die Idee für ihren dritten Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« fand Laetitia Colombani in Indien, in einer Schule für Dalits, während der Vorbereitungen zur Verfilmung von »Der Zopf«. Laetitia Colombani lebt in Paris.

Claudia Marquardt studierte Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte in Berlin und Lyon. Sie arbeitet als Lektorin und Übersetzerin in Berlin.


Der Zopf
von
Smita lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Indien. Ihr Mann fängt Ratten auf Feldern, sie selbst sammelt Fäkalien aus den ortsansässigen Häusern. Ein Job unter aller Menschenwürde.
Ihrer Tochter möchte sie dieses Schicksal ersparen und schickt sie zur Schule, in der sie allerdings nicht akzeptiert wird. Deshalb beschließt Smita unter Lebensgefahr mit ihrer Familie zu flüchten.

Giulia lebt in Italien. Sie stammt aus einer alteingesessenen Familiendynastie, die Perücken aus echten italienischen Haar herstellt. Als ihr Vater wegen eines Unfalls im Koma liegt erfährt Giulia, dass die Firma dem Konkurs zusteuert. Da trifft sie den fremdländischen Gastarbeiter, zu dem sich Giulia äußerst hingezogen fühlt, und der sie eventuell aus der Krise führen kann.

Sarah ist eine Karrierefrau wie sie im Buche steht und arbeitet in einer angesehenen, kanadischen Anwaltskanzlei. Ihr Familienleben hält sie vom Berufsleben wie durch eine unsichtbare Mauer getrennt. Dann erkrankt Sarah und wird von der Berufswelt verstoßen. Zunächst ist sie depressiv und fühlt sich im Stich gelassen. Aber tough wie sie ist, lässt sie sich nicht unterkriegen und fasst einen neuen Plan.

Obwohl sich diese drei Frauen nie begegnet sind, ist ihrer aller Leben durch die Schicksalsschläge am Ende so eng miteinander verflochten wie ein Zopf.

Der Zopf
"Ein Zopf ist ein ornamentaler Haarstrang, der durch Techniken wie Flechten, Knüpfen, Zwirnen, Verzwirbeln oder Zusammenbinden erzeugt wird. Diesen unterschiedlichen Techniken entsprechend lassen sich als grundlegende Zopfarten Flecht-, Knüpf-, Dreh-, Zwirbel- und offene Zöpfe unterscheiden. Ein Zopf ist eine Frisur oder Teil einer Frisur." (Quelle: Wikipedia, 15. Mai 2019) Genauso wie bei erfolgreichem Flechten aus drei Haarsträngen also ein Gesamt-Kunstwerk = Zopf werden kann, fügen sich bei Laetitia Colombani drei Erzählstränge zu einem wunderschönen Roman zusammen. Abwechselnd kommen Smita aus Indien, Sarah aus Kanada und Giulia aus Sizilien zu Wort -- drei Frauen, wie sie kaum unterschiedlicher sein könnten. Aber da bei allen dreien das Thema Haare einen großen Teil ihres Lebens bestimmt, haben sie eben doch etwas gemeinsam. Vor allem Smitas Schicksal ist es, das sehr zu Herzen geht! Ich übrigens habe früher das allmorgendliche Entwirren und Entzwirbeln vor dem Zöpfe flechten immer gehasst...
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