Sheila HetiMutterschaft

Hardcover

Rowohlt, Hamburg (2019)

320 Seiten; Mit 17 s/w Abb.; 210 mm x 132 mm

ISBN 978-3-498-03039-1

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Mutterschaft

Besprechung
Vielleicht ist das die größte Stärke von "Mutterschaft": dass am Ende keine Lebensform als die bessere gilt ... ein verblüffend komisches, einfallsreiches und kluges Buch über das Für und Wider von Mutterschaft ... bewegend. Ilka Piepgras ZEITmagazin 20181108

Langtext

Was wird gewonnen und was geht verloren, wenn eine Frau sich entschließt, ein Kind zu bekommen? In ihren späten Dreißigern, als die Freundinnen sich fragen, wann sie endlich Mutter werden, fragt Sheila Heti sich, ob sie es überhaupt werden will. In einer mehrere Jahre umspannenden Selbsterkundung, mal hierhin, mal dorthin gezogen von ihren Mitmenschen, ihrem Partner und den Verpflichtungen gegenüber ihren jüdischen Vorfahren, versucht sie eine weise und moralische Entscheidung zu treffen. Nachdem Philosophie, ihr Körper, die Mystik und der Zufall nicht geholfen haben, findet sie die Antwort viel näher bei sich.
"Diese Erkundung der moralischen, gesellschaftlichen und psychologischen Beziehung der modernen Frau zur Mutterschaft ist eine Erleuchtung, eine Provokation und - endlich - eine Antwort auf die neuen Normen der Weiblichkeit", schrieb Bestsellerautorin Rachel Cusk über Mutterschaft, und Elif Batuman: "Ich bin mir sicher, dass dieses Buch vielen verschiedenen Menschen viel bedeuten wird - so, als hätte Sheila Heti tatsächlich ein menschliches Wesen geboren, wenn auch auf unerklärlich andere Weise. Und das ist nur eine der vielen Paradoxien, vor denen dieses mutige, notwendige und visionäre Buch nicht zurückscheut."
Mutterschaft ist couragiert, tief empfunden und so originell, dass es jede Debatte über Weiblichkeit, Elternschaft und unseren Lebenssinn bereichern wird.



Sheila Heti, geboren 1976 in Toronto, wo sie heute noch lebt, ist die Autorin des internationalen Bestsellers Wie sollten wir sein? (dt. 2014), der ein Generationenbuch für die Millenials wurde. Mit Leanne Shapton und Heidi Julavits verfasste sie Frauen und Kleider (dt. 2015), ebenfalls ein programmatischer Band mit Texten, Bildern und zahlreichen Interviews zum Thema Frauen und Mode. 2019 erschien Mutterschaft. Heti schreibt u.a. für den New Yorker und die New York Times; ihr vielfältiges Werk, vom Drama bis zur Bühnenshow, vermischt auf raffinierte Weise Elemente von Kunst, Autobiographie und Journalismus. Die New York Times listete sie unter den 15 bedeutsamsten Frauen, die bestimmen, wie wir im 21. Jahrhundert Literatur lesen und schreiben werden. Für ihren Roman Reine Farbe wurde sie 2022 mit dem kanadischen Governor's General Literary Award ausgezeichnet.

Thomas Überhoff studierte Anglistik, Amerikanistik und Germanistik und arbeitete lange als Lektor und Programmleiter Belletristik beim Rowohlt Verlag. Er übersetzte unter anderem Sheila Heti, Nell Zink, Jack Kerouac und Denis Johnson.


Mutterschaft
Dieses Buch verändert jeden Leser. Sheila Heti stellt Fragen, die sich alle an irgend einem Punkt in ihrem Leben stellen: Will ich Kinder haben, wenn ja, mit welchem Mann, verlasse ich diesen Mann, weil er will keine Kinder, muss ich ein Kind bekommen, nur weil es avant-garde ist, was ist, wenn ich keine Kinder will aber dem gesellschaftlichen Druck nicht standhalte und vor allem, wieso will ich ein Kind, wenn ich glücklicher bin, wenn ich schreibe? Ist mein Buch nicht erfüllend genug? Die Herangehensweise, wie Sheila Heti diese Fragen beantwortet, ist bezaubernd: Sie nimmt drei Würfel und 2-3 mal Zahl ist „Ja“, 2-3 mal Kopf ergibt ein „Nein“. Die Antworten, die sie bekommen haben, sind derart lustig, da der Zufall fast einem Besuch bei der Wahrsagerin gleichkommt. Die Entstehung dieses Romans war fast so dramatisch wie eine Schwangerschaft, doch das Resultat kann sich sehen lassen. Ich finde, jede Frau sollte es lesen, denn ich konnte mich zu 100 Prozent mit der Autorin identifizieren!
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