Ein Lied für die Vermissten

Allgemeine Handelsware

(2020)

ISBN 978-3-8270-1365-1

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Ein Lied für die Vermissten

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Grossartig
Schon mit seinem Debütroman "Am Ende bleiben die Zedern" hat mich Pierre Jarawan von seiner Schreibkunst überzeugt. Mit seinem nun zweiten Roman hat der Autor sich nochmals gesteigert. Was für ein wunderbares und schönes Buch, das einfach nur Freude bereitet. Erwähnt sei neben der tollen Geschichte per se auch das umfangreiche Wissen über den Libanon, das man nach Genuss des Buches erworben hat. Grossartig!

Ein Lied für die Vermissten
Amin kehrt mit seiner Großmutter 1994 aus dem deutschen Exil nach Beirut zurück. Dort freundet er sich mit Jafar an, mit dem er so manches Abenteuer besteht. Eines Tages zerbricht diese Freundschaft, und auch die Beziehung zur Großmutter kühlt sich deutlich ab, als er herauszufinden versucht, was mit seinen Eltern passiert ist. Eine schwierige Spurensuche beginnt, die ihn in die Wirren der jüngeren libanesischen Geschichte eintauchen lässt und Stück für Stück die Tragödie dieses Landes und seiner Bewohner frei legt. Eine berührende Freundschaftsgeschichte vor explosivem Hintergrund

Die besten, die ältesten Geschichten der Welt beginnen seit jeher auf diese Weise: Es war so. Und es war nicht so. Ein einzelner persischer Satz aus einer ganzen Schatzkiste persischer Sätze, aber dieser ist das Fundament. Die Triebfeder jedes Geschichtenerzählens. Der Beginn jedes Märchens.

So beginnt der neue Roman von Pierre Jarawan, die Geschichte des Jungen Amin, der als Jugendlicher mit seiner Großmutter aus Deutschland in den Libanon zurückkehrte - zwölf Jahre nach dem Tod seiner Eltern.
Als 2011 der Arabische Frühling Hoffnung gibt, schreibt Amin im ehemaligen Haus der Großmutter seine Erinnerungen auf.
Es ist eine Geschichte vom Bürgerkrieg, von Armut, von Bespitzelung und dem Verlust der Eltern, die nach einem Abendessen in der Stadt einfach "verschwinden". Er erzählt aber auch von einer Kindheit in einer Nachkriegswelt, die Amin gemeinsam mit seinem besten Freund Jafar durchstreift.
Eindringlich und berührend beschreibt Pierre Jarawan ein Land in dem es nie Gewissheit geben wird, weder über den Lebensweg seines Freundes, noch über das Verschwinden seiner Eltern.
Die offizielle Zahl der Verschwundenen beträgt 17415 Menschen, auch Jahrzehnte nach Ende des Bürgerkriegs bleibt die Frage nach dem Verbleib der Vermissten großteils ungeklärt..
Große Leseempfehlung !
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