Michael KöhlmeierErwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle

Taschenbuch

DTV (2018)

96 Seiten; 190 mm x 114 mm

ISBN 978-3-423-14709-5

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Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle

Besprechung
Köhlmeiers andere, meist kurze Reden sind eine Einladung zur Menschenliebe. Wolfgang Schreiber Süddeutsche Zeitung 20190108

Kurztext / Annotation

Ein Aufruf gegen das Vergessen: Erstmals sind in diesem Band politische Reden des großen Erzählers Michael Köhlmeier zu lesen.



Langtext

Gegen das Vergessen

»Zum großen Bösen kamen die Menschen nie mit einem großen Schritt, sondern mit vielen kleinen, von denen jeder zu klein schien für eine große Empörung.«
Michael Köhlmeier

Nur etwas mehr als sechs Minuten sprach Michael Köhlmeier am 4. Mai in der Wiener Hofburg. Doch seine Rede hallte durch das ganze Land. Eindringlich und klar wandte er sich gegen all die Politiker, die derzeit fast im Wochenrhythmus antisemitische und rassistische Äußerungen von sich geben. Erstmals sind in diesem Band politische Reden des großen Erzählers Michael Köhlmeier zu lesen. Ein unerschrockener Kommentar zu der Politik unserer Tage, in der Verleumdung und Niedertracht hoffähig geworden sind. Ein wortmächtiger Appell, sich der Verheerungen des Faschismus bewusst zu bleiben und sich zu empören - über den schleichenden Verfall unserer politischen Kultur.





Michael Köhlmeier, 1949 in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Er studierte Germanistik und Politologie in Marburg sowie Mathematik und Philosophie in Gießen und Frankfurt. Michael Köhlmeier schreibt Romane, Erzählungen, Hörspiele und Lieder und tritt sehr erfolgreich als Erzähler antiker und heimischer Sagenstoffe und biblischer Geschichten auf. Für seine Bücher erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Johann-Peter-Hebel-Preis, den Manès-Sperber-Preis, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und den Ferdinand-Berger-Preis für sein politisches Engagement. 


Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle. Reden gegen das Vergessen
von Anja
Wenn ein wacher Geist das Zeitgeschehen wortgewandt kommentiert, die Zuhörenden – oder wie in diesem Fall Lesenden – dazu bringt, sich mit einer entwaffnenden Klarheit mit der (unmittelbaren) Vergangenheit auseinanderzusetzen und es sich auch noch um Michael Köhlmeier handelt, dann kann es nur gut werden. Denn, wie der Untertitel bereits sagt: Nur das Reden wirkt dem Vergessen entgegen.
In diesem Werk sind sämtliche seiner politischen Reden nachzulesen. Auf eindringliche, aber zugleich unaufdringliche Weise geht Köhlmeier gekonnt auf geschichtliche und politische Themen ein, dabei wechseln sich der Blick auf das allgemeine Weltgeschehen und Einblicke in den engsten Familienkreis ab.
Köhlmeier plädiert für mehr Menschlichkeit, mehr Mitdenken und mehr Aufmerksamkeit. Ich bin nachhaltig beeindruckt: Erwarten Sie nicht, dass ich das Buch weglege!

Erwarten Sie nicht, dass ich mich dumm stelle
Der Titel dieses schmalen, jedoch sehr klugen Bandes des großen Erzählers Michael Köhlmeier ist ein Appell an uns alle: Hört ihn, wenn führende Politiker unseres Landes Menschen konzentriert halten wollen! Verschließt nicht eure Ohren vor rassistischen Liedtexten, die während der dunkelsten Zeit gesungen worden sind. Empört euch, wenn Unrecht geschieht und hasserfüllte Tiraden gesprochen werden. Ein äußerst wichtiges Buch gegen das Vergessen!
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