Der Hammer
Hardcover
Rowohlt, Hamburg (2019)
448 Seiten; 209 mm x 136 mm
ISBN 978-3-498-04701-6
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Besprechung
Am Beginn jedes Kapitels stehen die Sterne für Hammer-Purgstall günstig, doch irgendwie schafft er es, sich das Leben schwer zu machen. Ihn mit Dirk Stermanns wohlwollenden Blick so voranscheitern zu sehen, bereitet großes Lesevergnügen und vermittelt tiefe Einblicke in die Epoche um 1800. Baranyi Ö1 "Ex Libris" 20191201
Langtext
Mit 15 Jahren kommt der begabte Joseph Hammer an den Wiener Hof, wo er "Sprachknabe", Dolmetscher, werden soll. Joseph lernt Türkisch, Arabisch, Persisch, wird nach Konstantinopel entsandt, erlebt den Feldzug gegen Napoleon in Ägypten, sieht, was er nur aus Büchern kannte. Sein Leben lang vermittelt er zwischen Orient und Okzident und ist doch nirgends zuhause. Dass die Welt sein Genie nicht erkennt, schmerzt ihn. Er muss wohl erst etwas ganz Großes leisten: ein vollständiges Exemplar der Geschichten aus 1001. Nacht finden und übersetzen.
Ein Leben zwischen dem Morgenland und dem genauso fremden Wien um 1800, Stermann erzählt es mit sanfter Ironie: ein mitreißender Roman um ein großes Thema: Die Sucht nach der Ferne, der Wunsch nach Unsterblichkeit.
Mit 15 Jahren kommt der begabte Joseph Hammer an den Wiener Hof, wo er zum Dolmetscher ausgebildet werden soll. Joseph lernt Türkisch, Arabisch, Persisch und wird anschliessend in eine niedrige Position nach Konstantinopel entsandt. Obwohl er der Jahrgangsbeste ist und an Wissen und Wissbegierde alle seine Zeitgenossen übertrifft, will die Welt sein Genie nicht akzeptieren. Ständig wir er von seinen netzwerkenden Kollegen auf der Karriereleiter überholt. Mit den Größen seiner Zeit korrespondierend und von aller Welt geehrt wir er in Wien kaum beachtet. Und trotzdem arbeitet er unermüdlich an seinen Übersetzungen.
Ein Leben zwischen dem Morgenland und dem genauso fremden Wien um 1800, Stermann erzählt es mit sanfter Ironie: ein mitreißender Roman um ein großes Thema: Die Sucht nach der Ferne, der Wunsch nach Unsterblichkeit.