Rezensionen

Der Verein der Linkshänder


Erschienen 2019 bei
ISBN 978-3-442-75815-9
Rezension verfassen

Großartig! - 5 Sterne

Man mag es kaum glauben, aber „Der Verein der Linkshänder“ war meine erste Hakan Nesser-Lektüre! Daher kann ich nicht mit Vorwissen über die beiden Kommissare Van Veeteren und Barbarotti dienen, wie viele andere Leser. Denn beiden Kommissare haben bisher alleine ermittelt, wobei man auch sagen muss, dass Barbarotti hier wirklich nur eingeflochten wurde für die eingefleischte Leserschaft. Für die Geschichte selbst war Inspektor Barbarotti nicht notwendig aus meiner Sicht.
Dieser Krimi, der sich auf dem Cover auch Roman nennt, startet in den 50er Jahren wo 5 Jungs in der Schule umerzogen werden beim Schreiben von links nach rechts. Sie gründen einen Club, dem sich Zwillinge anschließen. Die Bande kann man fast sagen hatte im Dorf, Oosterby, keinen guten Ruf. Nach der Schulzeit verloren sie sich aus den Augen und trafen sich erst 1991 wieder mit Folgen. 4 der 5 starben und der Mörder war schnell gefunden: der 5.! Aber war er es wirklich? In der Gegenwart wird der Fall wieder aufgerollt.
Wie eingangs erwähnt, ist dies eigentlich ein Roman und kein Krimi, für mich war es eine Mischung, denn einerseits schafft es Nesser Spannung um den Fall aufzubauen und andererseits setzt er sich gekonnt mit den Veränderungen der Zeiten auseinander und reflektiert gekonnt in diesem Roman. In der Tat, wie oft bemängelt, schweift Nesser gerne vom Kern des Problems ab, aber auch genau da liegt auch die Stärke eines Schreibens.

Fazit: Sehr unterhaltsam und auf hohem Niveau geschrieben. Perfekt für Leser, die gerne in Krimis und auch in guter Literatur abtauchen!
von nil_liest - 2020-12-14 15:13:00

Der Verein der Linkshänder - 5 Sterne

Ich hatte schon länger nichts mehr von Hakan Nesser gelesen und war daher umso erfreuter, dass es jetzt einen Kriminalfall gibt, in dem gleich seine beiden Kommissare, nämlich Van Veeteren und Gunnar Barbarotti, gemeinsam ermitteln. Gewohnt raffiniert und auf drei verschiedenen Zeitebenen spiel(t)en sich gleich mehrere Verbrechen ab, die anscheinend alle in einem Zusammenhang stehen, bloß in welchem? Die Auflösung hat mich zwar nicht völlig überrascht; irgendwann kann man erahnen, wer der Täter ist, aber den beiden Ermittlern und ihrem Team bei der Arbeit und ihren großartigen Dialogen lesenderdings zur Seite zu stehen, ist wunderbare Unterhaltung!
Kurz hatte ich mir ja überlegt, um eine Mitgliedschaft im Verein der Linkshänder anzusuchen, aber da diese Mitgliedschaft für alle teilnehmenden Linkshänder unangenehme Folgen hat, habe ich es doch lieber gelassen.
von Maxie Bantleon - 2020-01-09 12:18:00

Überzeugend - 5 Sterne

Ein neuer Hakan Nesser Roman in dem dann auch noch die beiden Kultkommissare Van Veeteren und Barbarotti aufeinander treffen, was soll ich sagen, den musste ich einfach lesen.

Nachdem ich alle Bücher von Nesser gelesen habe und gerade die Reihen um
Van Veeteren und Babrbarotti genial fand, wurde ich auch bei diesem Band nicht enttäuscht. Van Veeteren- ein paar Tage vor seinem 75- Geburtstag friedlich in seinem Antiquariat: als Munster,sein ehemaliger Kollege vorbeikommt, ist es allerdings mit der Ruhe vorbei. Ein Fall aus dem Jahre 1991, in dem sie gemeinsam ermittelten, wird nach dem Fund einer Leiche wieder aufgerollt, da die Leiche der vermeintliche Täter von 1991 ist.Eine Niederlage für den Kultkommissar mit der er nicht eben kann.

Der Schreibstil von Nesser ist gewohnt sehr ausführlich beschreibend und lässt sich nicht unbedingt genau in ein Genre einordnen. Auffallend ist, dass Van Veeteren sehr mit seinem Alter hadert und dies auch in vielen Gesprächen mit seiner Partnerin Haupthema ist. Dennoch wird die Spannung für mich aufrechterhalten. Das Buch spielt in 3 Zeitebenen, was Hakan Nesser aber sehr gut verbindet und zu einem zufriedenstellenden Ende bringt.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen und hoffe noch weitere Bände lesen zu dürfen.

von Nele33 - 2019-12-21 12:47:00

Club der toten Linkshänder - 4 Sterne

Der Verein der Linkshänder, Kriminalroman von Hakan Nesser, 604 Seiten, erschienen im btb-Verlag
Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti auf der Spur eines Mörders der alle zum Narren hält.
Van Veeteren bereitet sich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, da konfrontiert ihn sein Nachfolger Kommissar Münster mit einem Fall aus der Vergangenheit. 21 Jahre zuvor sind bei einem Brand in Oosterby, vier Menschen ums Leben gekommen, sie alle waren Mitglieder im Verein der Linkshänder. Da das fünfte Mitglied fehlte wurde es kurzerhand als Täter identifiziert. Doch 21 Jahre später ist dessen Leiche ebenfalls nicht weit entfernt von der Brandstätte aufgefunden worden, offensichtlich zur gleichen Zeit ermordet. Es liegt der Verdacht nahe, dass sich der wahre Mörder noch auf freiem Fuß befindet. Da Van Veeteren ganz in der Nähe seinen Geburtstag begehen will, liegt es nahe ein wenig zu ermitteln. Gelingt es ihm zusammen mit Inspektor Barbarotti den Cold Case zu lösen?
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert, die in 63 Kapitel aufgeteilt sind. Da jedes Kapitel mit Ort und Datum versehen ist, war es leicht den Überblick zu behalten. Der Autor bedient sich der auktorialen Erzählweise, lässt jedoch im dritten Teil, eine Figur einige Tagebucheinträge aus der Ich-Perspektive erzählen. Der Leser ist somit den ermittelnden Beamten immer einen Schritt voraus. Besondere Ausdrücke, Gedanken, fremdsprachliche Phrasen sind kursiv gedruckt und als solche deutlich hervorgehoben. Die Erzählung umfasst einen Zeitraum von 1969 bis in die Gegenwart, deshalb wechselt sie immer wieder zwischen drei Zeitebenen. Humorvolle Dialoge und ein flüssiger Erzählstil machen müheloses Lesen leicht. Die relativ große Schrift tut das Ihrige dazu. Die Spannung wird langsam, aber stetig aufgebaut, nur zu Beginn des zweiten Teiles, als das Setting wechselt hatte ich einen kleinen Hänger. Doch die Spannung und der knifflige Fall haben mich sofort wieder gefesselt. Immer wieder verfällt der nun schon etwas betagte Protagonist in psychologische Gedanken, die sein Alter und seine eigene Endlichkeit betreffen, das hat mir weniger gefallen, die etlichen Vorgängerbände die ich mit diesem Kommissar gelesen habe fand ich deshalb besser. Durch die verschiedenen Zeitebenen und die Menge an Charakteren kam ich etwas zäh in Lesefluss. Sehr gut fand ich das Zusammenspiel, der verschiedenen Nesser-Kommissare Münster, Van Veteeren und Barbarotti, eine wirklich gelungene Idee. Der Plot war stets nachvollziehbar und die handelnden Charaktere gut gezeichnet und authentisch. Meine Lieblingsfigur war Ulrike Fremdli, die Partnerin von Van Veeteren, sehr interessant war, dass sie m. E. noch viel mehr Spaß an den Ermittlungen als V.V. hatte. Der Umgang der beiden miteinander, hat mir sehr viel Freude bereitet und so liefern sie sich des Öfteren heitere Dialoge, z.B. auf Seite 138: „Sitzt du da und gähnst während ich versuche, dich zu unterhalten?“ Ich habe nicht gegähnt, nur ein wenig an Sauerstoffmangel gelitten.“ „Und was soll da bitteschön der Unterschied sein?“ “Darüber streiten sich die Geister.“ Zwischendurch hätte der Krimi vielleicht ein wenig gekürzt werden können, da immer wieder Nebensächlichkeiten ausführlich beschrieben werden, doch insgesamt ist es ein gelungener Krimi, der besonders durch seinen raffinierten Plot besticht. Im ersten Teil dachte ich den Täter und die Hintergründe schon ausgemacht zu haben, jedoch hat mich die Lösung absolut überrascht. Eine Empfehlung von mir, gute Unterhaltung ist garantiert, dafür von mir 4 von 5 möglichen Sternen.
von Ele - 2019-11-06 20:58:00

Club der Linkshänder - 4 Sterne

Der Verein der Linkshänder, Kriminalroman von Hakan Nesser, 604 Seiten, erschienen im btb-Verlag
Kommissar Van Veeteren und Inspektor Barbarotti auf der Spur eines Mörders der alle zum Narren hält.
Van Veeteren bereitet sich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, da konfrontiert ihn sein Nachfolger Kommissar Münster mit einem Fall aus der Vergangenheit. 21 Jahre zuvor sind bei einem Brand in Oosterby, vier Menschen ums Leben gekommen, sie alle waren Mitglieder im Verein der Linkshänder. Da das fünfte Mitglied fehlte wurde es kurzerhand als Täter identifiziert. Doch 21 Jahre später ist dessen Leiche ebenfalls nicht weit entfernt von der Brandstätte aufgefunden worden, offensichtlich zur gleichen Zeit ermordet. Es liegt der Verdacht nahe, dass sich der wahre Mörder noch auf freiem Fuß befindet. Da Van Veeteren ganz in der Nähe seinen Geburtstag begehen will, liegt es nahe ein wenig zu ermitteln. Gelingt es ihm zusammen mit Inspektor Barbarotti den Cold Case zu lösen?
Das Buch ist in 3 Teile gegliedert, die in 63 Kapitel aufgeteilt sind. Da jedes Kapitel mit Ort und Datum versehen ist, war es leicht den Überblick zu behalten. Der Autor bedient sich der auktorialen Erzählweise, lässt jedoch im dritten Teil, eine Figur einige Tagebucheinträge aus der Ich-Perspektive erzählen. Der Leser ist somit den ermittelnden Beamten immer einen Schritt voraus. Besondere Ausdrücke, Gedanken, fremdsprachliche Phrasen sind kursiv gedruckt und als solche deutlich hervorgehoben. Die Erzählung umfasst einen Zeitraum von 1969 bis in die Gegenwart, deshalb wechselt sie immer wieder zwischen drei Zeitebenen. Humorvolle Dialoge und ein flüssiger Erzählstil machen müheloses Lesen leicht. Die relativ große Schrift tut das Ihrige dazu. Die Spannung wird langsam, aber stetig aufgebaut, nur zu Beginn des zweiten Teiles, als das Setting wechselt hatte ich einen kleinen Hänger. Doch die Spannung und der knifflige Fall haben mich sofort wieder gefesselt. Immer wieder verfällt der nun schon etwas betagte Protagonist in psychologische Gedanken, die sein Alter und seine eigene Endlichkeit betreffen, das hat mir weniger gefallen, die etlichen Vorgängerbände die ich mit diesem Kommissar gelesen habe fand ich deshalb besser. Durch die verschiedenen Zeitebenen und die Menge an Charakteren kam ich etwas zäh in Lesefluss. Sehr gut fand ich das Zusammenspiel, der verschiedenen Nesser-Kommissare Münster, Van Veteeren und Barbarotti, eine wirklich gelungene Idee. Der Plot war stets nachvollziehbar und die handelnden Charaktere gut gezeichnet und authentisch. Meine Lieblingsfigur war Ulrike Fremdli, die Partnerin von Van Veeteren, sehr interessant war, dass sie m. E. noch viel mehr Spaß an den Ermittlungen als V.V. hatte. Der Umgang der beiden miteinander, hat mir sehr viel Freude bereitet und so liefern sie sich des Öfteren heitere Dialoge, z.B. auf Seite 138: „Sitzt du da und gähnst während ich versuche, dich zu unterhalten?“ Ich habe nicht gegähnt, nur ein wenig an Sauerstoffmangel gelitten.“ „Und was soll da bitteschön der Unterschied sein?“ “Darüber streiten sich die Geister.“ Zwischendurch hätte der Krimi vielleicht ein wenig gekürzt werden können, da immer wieder Nebensächlichkeiten ausführlich beschrieben werden, doch insgesamt ist es ein gelungener Krimi, der besonders durch seinen raffinierten Plot besticht. Im ersten Teil dachte ich den Täter und die Hintergründe schon ausgemacht zu haben, jedoch hat mich die Lösung absolut überrascht. Eine Empfehlung von mir, gute Unterhaltung ist garantiert, dafür von mir 4 von 5 möglichen Sternen.
von Ele - 2019-11-06 20:23:00

Wer ist der Mörder? - 4 Sterne

"Der Verein der Linkshänder" ist der elfte Teil der Reihe, auch ohne die anderen Teile zu kennen konnte ich problemlos in die Handlung eintauchen. Kommissar Van Veerteren ist inzwischen im Ruhestand. Doch die Arbeit holt ihn ein, denn in einem längst abgeschlossen geglaubten Fall gibt es neue Erkenntnisse. Damals hatte Van Veerteren bei dem Fall mitgearbeitet, deswegen ist für ihn klar, dass er hier gebraucht wird. Bei dem damaligen Fall kamen vier Menschen um Leben, der Fünfte der Runde blieb verschwunden und wurde als Täter ausgemacht. Doch jetzt ist seine Leiche aufgetaucht, offenbar starb er zur selben Zeit wie die anderen. Was nur eines bedeuten kann: der Mörder von damals läuft immer noch frei herum.

Der Krimi verläuft eher ruhig und spielt sich in verschiedenen Zeitebenen ab. Man lernt die Protagonisten kennen und kann sich seine eigenen Gedanken machen, rätseln, wer der Täter ist. Der Schreibstil hat mir zugesagt, ich mag die philosophischen Anklänge und den trockenen Humor. Insgesamt hat mir der Krimi gut gefallen, ich denke ich werde mir weitere Bücher des Autors besorgen.
von ingrid78 - 2019-10-18 14:37:00

Ruhig und philosophisch - 4 Sterne

Ich hatte mir unter dem Buch etwas anderes vorgestellt, eine spannende Story mit den zwei berühmten Kommissaren Van Veeteren und Inspektor Barbarotti.

Tatsächlich ist es aber ein eher ruhiges Buch, das trotz seiner 608 Seiten eher dahinplätschert und nicht gerade durch einen kaum auszuhaltenden Spannungsbogen überzeugt.
Eigentlich ein No-Go bei einem Krimi - hier hat mir das Buch aber trotzdem sehr gut gefallen. Interessanterweise steht auf dem Buch auch gar nicht Krimi, sondern lediglich Roman.

Van Veeteren wird 75 und sinniert über das Leben. Die Gespräche mit seiner Frau, die von Herzlichkeit, Dankbarkeit, Tiefgang und kleinen nett gemeinten Sticheleien geprägt sind, haben mit besonders gut gefallen.
Der Kriminalfall an sich ist zwar nicht uninteressant, durch den besonders zu Buchanfang aber ständig hin- und herspringenden Zeitwechsel fiel mir das Lesen da auch relativ schwer.

Insgesamt fand ich es aber gar nicht störend, sogar sehr angenehm, dass hier der Akzent mal etwas anders gelegt wurde, ein schönes Buch.
von Marie aus E. - 2019-10-17 16:59:00

Kein Titel - 5 Sterne

Und noch einer unser All-Time Favourites: Der gute, alte Kommissar Van Veeteren ermittelt wieder.

5 Tote bei einem Brand vor vielen Jahren. Der Fall ist schnell gelöst. Nach 20 Jahren ein Leichenfund und auf einmal stimmt nichts mehr.

Zurückgekehrt aus der wohlverdienten Pension, kann Van Veeteren nicht widerstehen, die Sache gehört aufgeklärt. Kommissarsehre eben …

Spannend klarerweise, klug, sprachlich überzeugend . Was soll man da noch sagen: Leseempfehlung halt, und nicht nur für Linkshänder!
von Elisabeth Wallinger - 2019-10-16 10:17:00

stellenweise langatmig - 3 Sterne

Klappentext
Kommissar Van Veeteren - mittlerweile im Ruhestand, aber so legendär wie eh und je - bereitet sich innerlich darauf vor, seinen 75. Geburtstag zu feiern, als ein früherer Kollege auftaucht, um ihn von einem alten Fall zu berichten. Damals waren in einer Pension in Oosterby vier Menschen ums Leben gekommen, die nur eines gemeinsam hatten: die Mitgliedschaft in einem »Verein der Linkshänder«. Da das fünfte am Treffen teilnehmende Mitglied verschwunden war, wurde der Mann schnell als Täter identifiziert, aber niemals gefunden. Nun ist überraschend nach Jahren seine Leiche aufgetaucht, offensichtlich wurde er zur selben Zeit ermordet wie die anderen. Mit anderen Worten: Van Veeteren und seine Kollegen haben damals versagt, der Mörder ist weiter auf freiem Fuß. Bald danach wird eine weitere Männerleiche gefunden - mit den Ermittlungen hier betraut: Ein gewisser Inspektor Barbarotti...
Meinung
Für mich war der Erzählstil durchwachsen. Gefallen hat mir der trockene Humor und die philosophischen Betrachtungen von Van Veeteren und seiner Frau die immer wieder in das Geschehen einflossen.
Da das Buch in mehreren Zeit-Ebenen spielt ist das erste Drittel der Vergangenheit die in verschiedenen Jahren spielt gewidmet. Man kann als Leser die Entwicklung der verschiedenen Personen verfolgen.
Im Anschluss folgen die Ermittlungen in der Gegenwart. Diese waren für mich etwas langatmig, es ging streckenweise die Spannung verloren.
Man musste sehr aufmerksam lesen um nicht den Faden zu verlieren, erleichtert hat das, dass die Kapitelüberschriften mit Jahreszahlen und Ortsangaben versehen waren.

von Petra - 2019-10-13 21:44:00

Ein verzwickter alter Fall - 4 Sterne


Inhalt:
Van Veeteren geht auf seinen 75. Geburtstag zu, er fühlt sich alt. Da tut sich ein alter Fall neu auf, und Van Veeteren macht sich zusammen mit seiner Frau Ulrike Fremdli daran, die verknoteten Fäden zu entwirren.

Kurz danach wird in Schweden die Leiche eines Mannes gefunden. Hier ermittelt Inspektor Barbarotti. Bald erkennt man eine Verbindung zwischen den beiden Fällen.

Meine Meinung:
Nessers neuestes Werk ist Teil seiner beiden Krimi-Reihen: Band 11 der Van Veeteren-Serie und Band 6 der Barbarotti-Reihe, denn beide Ermittler arbeiten hier zumindest teilweise in einem Fall zusammen. Für mich war es das erste Buch aus diesen Reihen; ich hatte aber nicht das Gefühl, dass mir Vorkenntnisse fehlten. Man kann es also ganz gut als Stand alone lesen.

Håkan Nesser versteht es, unaufgeregt und mit einem leichten, unterschwelligen Anflug von Humor zu erzählen. Auch wenn der Kriminalfall nicht besonders spektakulär und hochspannend daher kommt, ist das Buch doch literarisch ein Genuss.

Es gibt im Großen und Ganzen drei Erzählzeiten, zwischen denen hin- und hergesprungen wird. Da ist zum einen die Gründungszeit des Vereins der Linkshänder in den 1960er Jahren, dann ein Verbrechen im Jahr 1991 und schließlich die Ermittlungen in der Gegenwart 2012,

Der Fall entpuppt sich als sehr verzwickt, nachdem der vermeintliche Mörder von einst selbst als Opfer aufgefunden wurde. Mittlerweile ist sehr viel Zeit vergangen und die Spurenlage entsprechend dünn. So ziehen sich die Ermittlungen etwas hin. Als Leser ist man den Ermittlern dabei ein bisschen voraus, da man durch die Rückblicke mehr Informationen bekommt. So hatte ich dann leider auch schon recht früh einen Hauptverdächtigen, mit dem ich dann auch richtiglag.

Insgesamt konnte mich Nesser gut unterhalten, der Roman ist logisch und interessant aufgebaut und auch sprachlich ein Lesevergnügen.

von Lilli33 - 2019-10-11 08:07:00