Rezensionen

Freischwimmen

Autor: Adam Baron

Erschienen 2020 bei Hanser
ISBN 978-3-446-26607-0
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Ich konnte es nicht aus der Hand legen - 5 Sterne

Ich konnte es nicht aus der Hand legen

"Freischwimmen - Wer die Wahrheit sucht, muss tief tauchen" von Adam Baron ist das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe. Immer wieder hat es mich magisch angezogen, und so musste ich es dauernd wieder zur Hand nehmen, bis ich es durchgelesen hatte.

"Freischwimmen" ist für Erwachsene genauso spannend wie für Kinder, würde ich sagen. Der Grundschüler Cym ist noch nie geschwommen, und das wird ihm zum Verhängnis, als die Klasse zum ersten Mal Schwimmunterricht hat. Aber die traumatischen Vorkommnisse im Schwimmbad sind gleichzeitig der Auslöser für eine Reihe von Begebenheiten, die nach und nach ein Familiengeheimnis oder auch gleich einige Geheimnisse enthüllen. Am Ende ist es für den Leser gar nicht so wichtig, wie das Buch ausgeht, aber der Schluss ist gut und rund.

Das Buch bleibt durchweg spannend und geht aber auch ans Herz. Ich musste im Laufe des letzten Teils auch ein Taschentuch zur Hand nehmen, weil mich das Buch berührt hat. "Freischwimmen" lebt einerseits von den Entwicklungen von Kapitel zu Kapitel, aber auch davon, wie Cym die Welt sieht. Dabei kann man immer mit ihm mitfiebern, aber auch schon mal lachen.

Auch die Nebenfiguren sind gut gezeichnet, besonders Veronique Chang und Cyms zwei beste Freunde (die manchmal auch Feinde sind). Adam Barons Kinderbuch ist eines der wenigen, die einen bleibenden Platz in meinem Bücherregal bekommen. Auch, wenn man das Ende kennt, lohnt es sich ganz sicher, das Buch nach einer Zeit noch einmal zu lesen. Der Autor hat einen Schreibstil, der mich voll und ganz überzeugt hat. Seine Bücher für Erwachsene sind nicht auf den deutschen Markt gekommen, ich werde mir aber vielleicht einen seiner englischen Romane bestellen.
von signalhill - 2020-04-05 21:32:00

spannendes Familiengeheimnis - 5 Sterne

Klappentext:

Cym ist noch nie geschwommen. Kein Wunder, dass ihn die Aussicht auf den ersten Schwimmunterricht in der Schule nervös macht. Andererseits – wie schwer kann das schon sein? Cym trägt schließlich die Badeshorts seines Vaters. Leichtherzig lässt er sich zu einem Wettkampf gegen seinen Widersacher hinreißen. Dass Cym dabei fast ertrinkt, hätte niemand erwartet. Dass der Unfall eine Familienkrise auslöst, erst recht nicht. Cym muss einer Wahrheit auf die Spur kommen, die sein Leben völlig auf den Kopf stellt. Eine herzzerreißende, urkomische Geschichte über die Dinge, die man selbst erfahren muss, weil einem Erwachsene nicht immer alles sagen.

Cover:

Das Cover wirkt auf den ersten Blick recht einfach, ist jedoch sehr genial gemacht und enthält viele versteckt Details. Besonders toll finde ich diesen Glanzeffekt, wodurch die Wirkung des Wassers noch deutlicher hervorkommt. Das Cover zeigt einen Jungen, der auf den Grund des Wassers sinkt, mit vielen aufsteigenden Luftblasen. Der Hintergrund zeigt das Wasser und den Abgrund. Weiterhin ist ein Bildnis mit einem mann und einer Frau erkennbar und ein kleiner Kuschelteddy. was das alles zu bedeuten hat und worum es genau geht, erfährt man im Buch.

Meinung:

Der Schreibstil ist sehr angenehm und locker. es lässt sich sehr flüssig lesen und man kommt sehr gut in die Geschichte hinein.

Die Kapitel haben eine angenehme Länge und es lässt sich dadurch sehr gut lesen. Die einzelnen Kapitel sind durchnummeriert.

Bestimmte Ausdrücke oder besondere Aktionen sind deutlich hervorgehoben. Das lockert das ganze sehr gut auf. Die Situationen und Handlungen sind sehr gut beschrieben, so dass man sich sehr gut hineinversetzen kann. Cym war mir von Anfang an sehr sympathisch. Es macht Spaß ihm zu folgen. Es ist aus der Sichtweise von Cym in der Ich-Perspektive geschrieben. dadurch kann man sich sehr gut in ihn hineinversetzen und erlebt seine Handlungen und Gedanken sehr gut mit.

Es beginnt gleich sehr spannend, denn Cym war noch nie schwimmen und bei seinem ersten Schwimmunterricht lässt er sich doch glatt auf einen Wettkampf mit seinem größten Konkurrenten ein und geht dabei unter. Dadurch werden eine Reihe von Ereignissen in Gang gesetzt, wodurch eine Familienkrise ausgelöst wird und ein lang gehütetes Familiengeheimnis nach und nach ans Licht kommt.

Auf besondere und einfühlsame Weise, wird hier mit einem nicht ganz einfachen Thema umgegangen. Lange totgeschwiegene Sachen kommen ans Licht. Durch Mut und Stärke macht Cym sich auf die Suche nach Antworten und auf das "Warum".

Zu viel möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, da ich nichts vorweg nehmen möchte.

Cym ist einem alten Familiengeheimnis auf der Spur, welches lange geheim gehakten wurde. Dabei verfolgt man mit, was er alles herausfindet. Dies ist teilweise sehr spannend, aber auch emotional und traurig. Man kann sich sehr gut in ihn und die Geschehnisse hineinempfinden und es wurde alles sehr gut beschrieben, so dass man dem Verlauf sehr gut folgen kann.

Neben einer spannenden Geschichte geht es hier auch um Mut, Freundschaft, Familie, sowie der Ehrlichkeit und Vertrauen.

Toll fand ich auch die kleinen Illustrationen ab und zu, die das Buch und die Geschichte abgerundet haben. Die kleinen Bildlichen haben das Gelesene aufgelockert und veranschaulicht. Mir hat dies sehr gut gefallen.

Fazit:

Neben einer spannenden Geschichte geht es hier auch um Mut, Freundschaft, Familie, sowie der Ehrlichkeit und Vertrauen.
von Claudia Reinländer - 2020-02-22 20:10:00

Kein Titel - 5 Sterne

„Ihr werdet es nicht glauben. Ich, Cymbeline Iglu, bin noch nie geschwommen.“ Mit diesem Satz fängt die Geschichte des neunjährigen Cym an. Er, der Sportliche, soll im Schwimmkurs der Schule sein Talent beweisen, ausgerechnet. Fast ertrinkt er. Das ist der Auslöser, um tiefer zu tauchen und nach der Wahrheit zu suchen: Warum ist er noch nie in seinem Leben geschwommen? Die Antwort gründet tief. Die Mischung aus Ernsthaftigkeit des Themas und humorvoller Leichtigkeit besticht.
von Michaela Seiwald - 2020-02-12 10:47:00

Familientragödie durch unschuldige Kinderaugen betrachtet - 5 Sterne

Das, was dem 9-jährigen Cymbeline "Cym" Iglu letzten Montag passierte, ist in seinen Augen die "totale, komplette Katastrophe"! An dem Tag hatte seine Schulklasse zum ersten Mal Schwimmunterricht. An sich nicht weiter schlimm, nur: Cym kann nicht schwimmen! Kein Stück, nicht mal einen Meter weit. Jedesmal, wenn er Schwimmen lernen wollte, hatte seine Mutter tausende Ausreden, lieber etwas anderes zu machen, von der Sandallergie bis zu Krokodilen blieb nichts aus. Einen Vater zum Schwimmenlernen hat er leider nicht, nur auf Fotos, weil dieser vor Jahren gestorben ist, als Cym noch ein Baby war. Und vor seinen Schulkameraden zugeben, dass Sportprofi Cym nicht schwimmen kann, mochte er auch nicht. Und da war sie dann: Die Schwimmbad-Katastrophe! Der Schwimmtag ging natürlich sowas von daneben! Aber so richtig! Und kurz darauf ist seine Mutter weg. Krank, sagt sein Onkel. Nur, dass das Krankenhaus, in welchem sie liegt, ganz anders aussieht als andere Krankenhäuser. Deswegen kommt Cym erstmal bei seiner reichen Tante und seinen Cousins unter, aber die haben keinerlei Interesse an ihm. Seine Mutter darf er auch nicht sehen. Überhaupt redet keiner der Erwachsenen so richtig mit ihm. Und dann ist auch noch sein bester Freund beleidigt, weil er ihn angelogen hat, dass er der reinste Schwimmprofi sei. Also bleibt Cym nichts anderes übrig, als mit Hilfe einer Freundin selbst die Wahrheit heraus zu finden. Und seine Mutter zurück zu bekommen.

"Alle waren komplizierter, als ich es je gewusst hatte, alle bestanden aus viel mehr Zutaten, als ich gedacht hatte." (Zitat S. 171)

Cymbeline hat mit seinen 9 Jahren noch eine kindlich-naive Sicht der Dinge, entsprechend herzallerliebst ist das Buch auch verfasst. Als Ich-Erzähler beschreibt er alles mit einer gewissen Unschuld, erkennt viele Zusammenhänge noch nicht, zieht keine Schlüsse, welche ein älteres Kind bereits erkennen würde. So hat man als Leser schnell den Verdacht, dass der Tod seines Vaters etwas damit zu tun haben könnte, dass seine Mutter Cym so vehement vom Wasser fernhielt. Auch ist er regelrecht erstaunt über die großen Unterschiede zwischen seinem Leben und dem seiner reichen Verwandten. Durch die vielen Veränderungen lernt er sehr viel Wichtiges hinzu, z. B. was eine gute Freundschaft ausmacht. Dass zwei Dads zu haben nicht automatisch besser ist als ein Dead-Dad. Oder eine reiche Familie nicht zwingend glücklicher als eine arme. Aber auch, dass die Erwachsenen den Kindern vieles verschweigen und lieber eine Ersatz-Wahrheit erfinden.
Das Buch ist wunderschön emotional und herzlich. Durch seine kindliche Unschuld möchte man Cym am liebsten in den Arm nehmen und ihm in der schweren Zeit zur Seite stehen. Alle weiteren Charaktere sind ebenfalls sehr gelungen und durch Cyms Naivität erfährt das Buch stellenweise einen unschuldigen Humor. Überraschen konnte mich zudem das Ende, als so einige Wahrheiten ans Licht kamen.
Eine wunderschöne, emotionale Suche nach der Wahrheit, für Kinder ebenso wie für Erwaschene lesenswert.
von Christina P. - 2020-02-03 19:59:00

Besonderes Kinderbuch - 5 Sterne

Dieses Kinderbuch ist wirklich etwas besonderes. Es ist für Kinder ab 10, kann man meiner Meinung nach aber in jedem Alter lesen.
Wir begleiten in diesem Buch Cym. Er hat es nicht unbedingt leicht. Sein Vater starb als es noch ein Kleinkind war und die Stimmung seiner Mutter ist wie eine Achterbahn. Als seine Mutter dann auch noch (fast) spurlos verschwindet ist das Drama komplett.

Ich fand Cym einen sehr angenehmen Protagonisten. Er ist ein sehr kluger und sensibler Junge. Da wir die Geschichte aus seiner Sicht sehen ist deswegen auch das ganze Buch sehr sensibel. Ich würde es als emotional, berührend und warmherzig mit viel Humor beschreiben. Der Autor schreibt locker leicht, in kurzen Sätzen ist dabei aber nie oberflächlich.

Die Handlung ist zwar nicht rasant. Das stört aber überhaupt nicht. Denn der Fokus liegt darauf wie Cym aller wahrnimmt.

Insgesamt ein wirklich tolles und besonderes Kinderbuch. Ich denke es ist vorallem dazu geeignet zusammen mit Eltern oder ähnliches zu lesen, weil es viele Themen aufwirft die man gemeinsam besprechen kann.

PS: Das einzige was mir nicht so gefällt ist die Metalloptik des Buches. Aber das ist im Gegensatz zur Geschichte natürlich unwichtig!

Ein echtes Hachz-Buch, ganz dicke Weiterempfehlung - 5 Sterne

Schon länger nicht mehr hat mich ein Kinderbuch so begeistert wie dieses hier.
Cym hat nicht nur einen komischen Namen, er ist auch noch nie geschwommen. Das wäre jetzt ja eigentlich keiner Erwähnung wert, dummerweise steht aber Schwimmen in diesem Jahr auf dem Schulstundenplan. Und noch dummer ist es, dass Cym sich nicht als Níchtschwimmer outen will und so nimmt das Unheil seinen Lauf.

Denn bald vermutet man, dass es einen Grund hat, warum Cym noch nie im Schwimmbad war. Und daran entwickelt sich eine Geschichte, die einerseits unsagbar witzig ist, ein trockener Humor der Extraklasse und dazu auch noch klug, aber auch tragisch, traurig, voll von Freundschaft (natürlich auch kompliziert), Liebe und Hindernissen. Und der Erkenntnis, dass Erwachsene ganz und gar nicht fehlerfrei sind.

Schön fand ich auch, dass hier ein Junge sanft und verletzlich sein darf und ein Mädchen superschlau.

Empfohlen wird das Buch ab zehn Jahren, die Altersempfehlung würde ich auch nicht unterschreiten, da es existenzielle Themen behandelt und man den feinen Humor vermutlich früher auch nicht vollständig versteht.

Unbedingt lesen - auch Erwachsene!
von Marie aus E. - 2020-01-31 23:37:00

Freischwimmen - 5 Sterne

Testleser Elias, 12 Jahre aus Mils: Cym ist noch nie geschwommen. Als er beim ersten Schwimmunterricht fast ertrinkt und seine Badehose beim Verlassen des Beckens verliert, wird er nur noch gemobbt. Dass dieser Unfall einen Familienstreit auslöst, hätte er nicht gedacht. Er versucht, das Rätsel zu lösen, warum seine Mutter ihm nie schwimmen gelernt hat und stößt dabei auf das Geheimnis seines verstorbenen Vaters. Mir hat das Buch sehr gut gefallen, denn man kann mit Cym richtig mitfühlen und selbst miträtseln. Es ist witzig, aber auch traurig und sehr gut geschrieben.
von Tyrolia Testleser:in - 2020-01-29 14:17:00

Für Jung und alt - 5 Sterne


Der Roman „Freischwimmen“ von Adam Baron ist eine schöne Geschichte für Kinder, aber auch für Erwachsene.
Der Protagonist Cym, ein 9jähriger Junge erzählt aus ein paar Wochen mit einschneidenden Ereignissen seines Lebens
Der Autor versteht es gut die Emotionen dieses Alters auf zu nehmen. Allerdings ist er selber Vater, deshalb ist alles ziemlich realistisch.
Die ersten Seiten sind ziemlich witzig, wie er in der Badewanne versucht Schwimmen zu lernen.
Da beginnt auch das Familiengeheimnis für ihn zu einer schwierigen Suche zu werden..
Der Schreibstil ist gut, der Leser kann sich mit den Figuren identifizieren.In der Schulzeit muss jedes Kind erleben, das die Freundschaft nicht immer leicht zu bewahren ist.
Die Geschichte fesselt und liest sich spannend.
Freischwimmen ist ein ein berührender Roman um die Wahrheit in Kindgerechter Sprache. Empfehlenswert.


von begine - 2020-01-26 10:34:00

Emotional, aber sensibel erzählt - 4 Sterne

Es ist ein sehr emotionales Buch, bei dem der Leser Lachen und Weinen wird. Erzählt wird es von einem 9jährigen Jungen in Nöten. Cymbeline lebt alleine mit seiner Mutter. Sie wohnen bei London und Cyms Mutter leidet unter Stimmungsschwankungen, die der Junge nicht versteht.
Und eines Tages ist die Mutter verschwunden. Mit Freunden versucht er sie zu finden. Einziger Hinweis ist ein Gemälde, aber wo ist der abgebildete Ort.

Cym ist ein sensibler Junge, seine Perspektive ist zudem nicht ohne Selbstironie. Das hat mir gut gefallen.

Der Roman hat einige ernste Untertöne, spricht auch von Verlusten. Daher sind vermutlich Kinder/Jugendlich, die älter sind als 10 die idealeren Leser.

Mir hat das Buch des britischen Autors Adam Baron gut gefallen und ich könnte mir gut vorstellen, weitere Romane von ihm zu lesen.
von yellowdog - 2020-01-22 17:47:00

Ein absolut gelungenes Debüt - 5 Sterne

Cymbeline William Iglu ist 9 Jahre alt, geht in die vierte Klasse und bekommt einen riesigen Schreck, als die Lehrerin verkündet „ Es geht ins Schwimmbad“. Denn er kann nicht schwimmen, markiert aber den großen Maxe und lässt sich auf ein Duell mit Billy Lee ein, was natürlich nicht gut gehen kann. Gut, dass seine Klassenkameradin Veronique Chang ihn wieder aus dem Becken raus fischt. Dann kommt die, wie er meint größte Blamage seines Lebens.
Bei seiner Mutter, die jahrelang versucht hat, Cym mit den verschiedensten Ausreden von Wasser fern zu halten, löst dieses Ereignis eine Panikattacke aus. Was da wohl dahintersteckt?


Ich schreibe sehr selten etwas zum Cover bzw. den Bucheinband. Aber hier muss ich es einfach tun. Als ich das Buch ausgepackt habe, dachte ich sofort: Mensch, ist das schön! Der gelbe Titel „Frei schwimmen“ scheint in dem türkis schimmernden Wasser zu schwimmen. Darin ein kleiner Junge und auf der Rückseite eine Schwimmbrille. Richtig toll gemacht und schon den ersten Blick wert.

Auf den zweiten Blick lässt Adam Baron hier Cymbeline kurz Cym seine Geschichte in der Ich-Form und auf die Sprache eines 9-jährigen genau zugeschnitten, selbst erzählen. Da ich sonst meist Krimis oder Romane lese, war es für mich zuerst ungewohnt, was sich aber schnell legt. Cym spricht den Leser oft auch direkt an. Somit war ich an ihm, seinen Gedanken und seinen Emotionen noch näher dran. Von Anfang an ist klar, dass es da etwas gibt, was Mama Iglu ihrem Sohn verheimlicht. Und das hat mit Wasser zu tun. Vielleicht auch mit seinem Vater, der nur von einem Foto auf dem Kaminsims runter lächelt?

Cym ist ein ganz normaler Junge, manchmal etwas altklug, manchmal etwas naiv und verträumt, der mit seiner alleinerziehenden Künstler-Mama Janet in einem kleinen Häuschen lebt. Er hat einen ganz normalen besten Freund, einen Klassenkameraden, der ihn wo immer es geht, ärgert und ein Mädchen, dass er toll findet, weil sie einfach alles kann. Von seinem Vater glaubt er, dass der kurz nach seiner Geburt verstorben ist. Er spielt gerne Fußball, malt gerne – aber er lernt nie schwimmen.

Neben Cym gibt es aber auch noch andere Charaktere, die ich sehr gut gezeichnet finde. Da ist z.B. sein allerbester Freund Lance, der 4 Eltern hat und sich plötzlich nur noch Bradley nennt. Veronique Chang, die hochbegabt ist, die alles am besten kann und die um runter zu kommen zur Maltherapie geht um anschließend beim Lernen wieder Gas geben zu können. Oder auch Billy Lee, zuerst der erklärte Feind von Cym, später dann sein bester Freund. Sie alle haben ihre starken und schwachen Seiten, sind menschlich und gut vorstellbar skizziert.

Der Roman liest sich sehr flüssig und leicht und beeindruckt mich durch seinen ganz eigenen Humor. Manchmal auch etwas überspitzt, habe ich immer wieder schmunzeln müssen. Aber gegen Schluss hin, wird die Geschichte dann auch sehr ernst und auch traurig. Aber nach den offenen Worten, die zumeist den Erwachsenen gelten, über Offenheit und Ehrlichkeit, die sogar Kinder vertragen, wenn man ihnen nur signalisiert, dass man sie liebt, lässt mich die Geschichte zwar etwas betroffen, aber auch absolut zufrieden zurück.

Ich habe dieses Buch mit Ü60 genau so gerne gelesen, wie es wahrscheinlich ein 9- oder 10-jähriges Kind, egal ob Bub oder Mädchen, tun wird. Und ich kann diesen rundum gelungenen Debütroman nur jedem, ob Groß oder Klein, ans Herz legen. Lest ihn! Bitte!
von gaby2707 - 2020-01-22 17:45:00