bell hooksLieben lernen. Alles über Verbundenheit

E-Book (EPUB)

HarperCollins (2022)

288 Seiten

ISBN 978-3-365-00020-5

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Kurztext / Annotation

»Frauen, die sich für die Liebe entscheiden, müssen klug, waghalsig und mutig sein.«

Ein großartiges Plädoyer für die Macht der Liebe


Liebe(n) geht uns alle an. Unsere Sehnsucht und Suche nach Liebe hören nie auf. Egal wie alt wir sind. Warum fällt es uns dennoch so schwer, den wahren Stellenwert der Liebe gesellschaftlich anzuerkennen? Weshalb verharren so viele Menschen in Beziehungen, die schon lange nicht mehr liebevoll sind? Wieso stoßen vor allem ältere Frauen mit ihrem Liebesbedürfnis an Grenzen? Wo kollidieren Geschlechterrollen mit Erwartungen? Was hat der Feminismus damit zu tun? Wie hat die feministische Bewegung unsere Vorstellung von Liebe beeinflusst und verändert? Und inwieweit stecken wir bei Liebesdingen alle in patriarchalen Denkmustern und Machtstrukturen fest?

Mit souveräner Offenheit begegnet die renommierte Literaturwissenschaftlerin bell hooks diesen Fragen. Jenseits aller Dogmen und Schuldzuweisungen entwirft sie eine neue Kunst des Liebens; basierend auf Freiheit, Selbstliebe und echter Verbundenheit.


»Meisterhaft. Für alle Frauen (und Männer), die sich Gedanken über die Liebe machen, ist dieses Buch ein Valentinstaggeschenk.«

Los Angeles Times


»Die Vision einer Welt, in der die Liebe zur Macht durch die Macht der Liebe ersetzt werden kann.«

Time Out New York




BELL HOOKS, geboren am 25. September 1952 als Gloria Watkins in Hopkinsville, Kentucky, war eine US-amerikanische Literaturwissenschaftlerin und Aktivistin. Seit den 1970er-Jahren zählt sie zu den bedeutendsten Stimmen für Frauen- und Bürgerrechte. Sie unterrichtete u. a. an der Yale-Universität und am Oberlin College und lehrte zuletzt als Professorin am Berea College, Kentucky. bell hooks ist der Name ihrer indigenen Großmutter und war ihr Pseudonym. bell hooks starb am 15. Dezember 2021 in Kentucky.

Textauszug
Vorwort

Die Seele strebt
nach Verbundenheit

F rauen reden über Liebe. Wir lernen von Kindheit an, dass Gespräche über die Liebe geschlechtsabhängig, ein Frauending sind. Unsere Besessenheit von dem Thema beginnt nicht mit dem ersten Schwarm oder der ersten Verliebtheit. Sie ergibt sich aus der Erkenntnis, dass Frauen weniger geschätzt werden als Männer, dass wir, egal wie gut wir sind, in den Augen der patriarchalen Welt letztlich niemals gut genug sind. In der patriarchalen Gesellschaft markiert uns unsere Weiblichkeit von Anfang an als wertlos oder als nicht wertvoll, und daher dürfte es niemanden überraschen, dass wir lernen, uns als Mädchen, als Frauen am meisten darum zu sorgen, ob wir der Liebe würdig sind.

Da wir mit ehrgeizigen, kritischen Müttern aufwachsen, mit Vätern, die wir nie wirklich zufriedenstellen können, oder als »Papas perfektes kleines Mädchen«, das so große Angst davor hat, dessen Anerkennung zu verlieren, dass wir sogar aufhören zu essen und heranzuwachsen, weil wir sehen, dass Papas Interesse nachlässt, weil wir sehen, dass er Frauen nicht liebt, sind wir uns, was die Liebe angeht, unsicher. Um uns Papas Liebe zu bewahren, müssen wir uns mit aller Macht an der Mädchenhaftigkeit festklammern. Alle Mädchen lernen in jungen Jahren - wenn nicht von ihren Eltern, dann von der Umgebung, in der sie aufwachsen -, dass sie sich das Recht, geliebt zu werden, verdienen müssen - dass »Frausein« an sich nicht gut genug ist. Das ist die erste Lektion, die jede Frau in der Schule der patriarchalen Denkweisen und Wertvorstellungen lernt. Sie muss sich die Liebe verdienen. Sie hat kein Anrecht darauf. Sie muss »brav« sein, um geliebt zu werden. Und was »brav« bedeutet, bestimmt immer jemand anderes, jemand Außenstehendes. In ihrem Essay »Dancing on My Father's Shoes«, in dem sie über ihre Beziehung zu ihrem Vater schreibt, schildert Patricia Ruff auf herzzerreißende Weise, wie sie den Glauben daran verlor, Liebe verdient zu haben, wertgeschätzt zu werden: »Meine Mutter erzählte mir, dass er als Erstes eine Tochter gewollt habe und überglücklich war, als er mich bekam. Daher war ich nicht darauf vorbereitet, als mir mein Prinzessinnenstatus unvermittelt genommen wurde, ganz abrupt, wie eine Seite, die aus einem Notizbuch gerissen wurde. Irgendetwas passierte, doch niemand erklärte es mir. ... Ich konnte meine Gefühle nicht zum Ausdruck bringen und hatte keine Worte für die Wut und den Schmerz, die seine plötzliche Unerreichbarkeit in mir auslösten.« Da Ruff befürchtete, dass ihre jüngere Schwester die gleiche emotionale Zurückweisung erleiden könnte, schlug sie vor, den Vater gemeinsam zu konfrontieren: »Wir platzten ins Schlafzimmer hinein und warfen uns auf unseren verblüfften Vater, der stocksteif blieb und kein Wort sagte, während wir weinend auf ihm lagen, nach ihm griffen, ihn festhielten und nicht loslassen wollten. 'Daddy, bitte nimm uns in den Arm, sag, dass du uns liebst, wir lieben dich, wir brauchen deine Liebe', flehten wir.« Meist ist es das Gefühl, von den Eltern zurückgewiesen oder verlassen zu werden, das eine Leere erzeugt, die für Frauen zum Antrieb wird für die verzweifelte Suche nach Liebe.

Im Kleinkindalter fühlen sich Mädchen oft zutiefst geliebt, doch wenn wir einen eigenen Willen und unabhängige Ansichten entwickeln, stellen wir fest, dass sich die Welt von uns abwendet, dass wir als nicht liebenswert gelten. Das ist die Erkenntnis über das weibliche Schicksal, die Madonna Kolbenschlag in ihrem Werk Lost in the Land of Oz zum Ausdruck bringt: »In einer gewissen, grundlegenden Weise hat man uns allen Liebe und Bemuttertwerden vorenthalten - wenn nicht Liebe selbst, dann das Gefühl, geliebt worden zu sein. Zu wissen, dass wir geliebt wurden, reicht nicht aus; wir müssen es spüren.« Wie können Mädchen an der Überzeugung festhalten, dass sie geliebt, wirklich geliebt werden,



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