Jonas JonassonDrei fast geniale Freunde auf dem Weg zum Ende der Welt

E-Book (EPUB)

C.Bertelsmann Verlag; Polaris, Stockholm 2022 (2022)

448 Seiten

ISBN 978-3-641-29545-5

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Kurztext / Annotation
Kein Grund, alles schwarz zu sehen. Weltuntergang vorerst verschoben.
Der neue geniale Roman von Kultautor Jonas Jonasson!

Drei charmante Außenseiter, von einem kuriosen Zufall zusammengeführt, brechen mit einem bunt angestrichenen Wohnmobil auf, um die Welt ein bisschen gerechter zu machen. Dabei lassen sie sich weder vor arroganten Diplomaten-Brüdern noch von einem eigenwilligen Herrscher auf einer Insel im Indischen Ozean aufhalten. Mit Witz und Phantasie verwandeln sie ihr Wohnmobil in ein Gourmet-Restaurant und schlagen sogar aus dem vermeintlichen Ende der Welt noch ein bisschen Glück für sich heraus. Ein echter Jonasson mit einem Feuerwerk an genialen Pointen, rasantem Erzähltempo und einzigartigen Wendungen.

»Jonas Jonasson schreibt Entgiftungsbücher für die Seele.« Volker Weidermann auf SPIEGEL Plus

Jonas Jonasson, geboren 1961 im schwedischen Växjö, arbeitete nach seinem Studium in Göteborg als Journalist unter anderem für die Zeitungen »Smålandsposten« und »Expressen«. Später gründete er eine eigene Medien-Consulting-Firma. Doch nach 20 Jahren in der Medienwelt verkaufte er seine Firma und schrieb den Roman, über den er schon jahrelang nachgedacht hatte: »Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand«. Das Buch wurde weltweit zu einem Bestseller und auch höchst erfolgreich verfilmt. Seitdem beglückt Jonas Jonasson seine Fans immer wieder mit turbulent witzigen Romanen, jeder ein wahres Feuerwerk an genialen Einfällen und jeder ein gefeierter Bestseller.



Textauszug
2. KAPITEL
Freitag, 26. August 2011

Noch zwölf Tage

Die Weltuntergangsprophetin befestigte einen Haken an der Decke. Finster im Gemüt, hatte sie sich ein Seil fest um Hals und Nacken geschlungen.

Als Letztes blieb nur noch, den Hocker wegzuschubsen. Es hörte ja doch niemand auf sie, und es waren jetzt nur noch zwölf Tage bis zum Weltuntergang. Auf die paar Tage konnte sie herzlich gern verzichten.

Sie hatte es immer und immer wieder berechnet. Und dann noch einmal. Neben ihren Astrophysikforschungen war sie im Brotberuf Oberschullehrerin, damit sie Essen und Miete bezahlen konnte. Die Schülerinnen und Schüler, die zum Job gehörten, waren ein notwendiges Übel. Als sie mit ihren Weltuntergangsberechnungen fertig war, wandte sie sich an die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften. Sie hatte neun Jahre lang an der vierundsechzig Schritte langen Gleichung gearbeitet und wollte ihre Kalkulationen bestätigt bekommen. Nicht, dass es nötig gewesen wäre, und noch viel weniger hätte es das Ergebnis beeinflusst. Doch sie verlangte nach Anerkennung.

Die Akademie antwortete nicht auf ihre E-Mails. Auch nicht auf die postalischen Briefe. Wenn sie anrief, wurde sie so lange weiterverbunden, bis sie schließlich wieder da ankam, wo sie angefangen hatte. Als letztes Mittel fiel ihr nur noch ein, unangemeldet in der Akademie aufzutauchen und auf einer Unterredung mit dem Präsidenten zu bestehen. Oder mit einem Referenten. Oder mit sonst irgendwem außer dem Pförtner. Der daraufhin die Polizei verständigte, die keine Zeit hatte, vorbeizukommen. Also nahm sich der Pförtner selbst der Sache an und führte sie hinaus und die lange Treppe hinunter, auf der bestimmt zwanzig Studierende herumhingen. Ein paar schauten verschreckt, als der Pförtner vorbeikam, den Eindringling fest am Arm gepackt. Andere waren verwundert. Vor allem aber erinnerte sie sich an das allgemein nachsichtige Lächeln. Und das auf Gesichtern von Studierenden, die allesamt demnächst sterben würden.

Schließlich würden ja alle sterben! Ohne dass auch nur eine Menschenseele erfuhr, was sie bereits wusste.

Was hatte dann überhaupt noch einen Sinn? Wo doch auch so schon alles keinen Sinn hatte?

Die Prophetin rechnete nach, wie viele Tage sie nun schon auf der Welt war. Bis dato elftausendzweiundfünfzig. Jeder einzelne hatte aus nichts als Elend bestanden, soweit sie zurückdenken konnte. Niemand hatte sie jemals verstanden, niemand sie je geliebt. Hatte sie selbst je jemanden geliebt, außer Malte Magnusson in der Oberstufe? Der so ein süßes Lächeln und so ein sanftes Wesen gehabt hatte.

Ein süßes Lächeln. Das war auch so ziemlich alles, was sie von ihm bekommen hatte. Und das vage Gefühl, dass er vielleicht mehr wollte, sich aber nicht traute.

Als Liebesgeschichte machte das nicht viel her.

Dann waren sechs Jahre vergangen. Und dann noch mal neun mit Berechnungen, die jetzt abgeschlossen waren. Am Ergebnis war nicht zu rütteln. Die Prophetin konnte nahezu auf die Minute genau vorhersagen, wann die Atmosphäre kollabieren würde. Die Kündigung konnte sie sich sparen. Sie ging einfach nicht mehr hin, dachte, dass es den Schülerinnen und Schülern ganz recht war.

Sie zahlte auch keine Miete mehr. Nicht, weil sie das Geld sparen wollte, was sollte sie damit, wenn alles zu Eis gefror? Es war einfach nur sinnlos.

Aber sie wurde früher auf die Straße gesetzt, als sie gedacht hätte, und ohne Wohnung war es kalt draußen, besonders nachts. Den Wohnwagen fand sie über eine Anzeige. Sie kaufte ihn auf dem Stellplatz, er musste erst geprüft werden, bevor er für den Straßenverkehr zugelassen wurde.

Geprüft?, dachte sie. Wenn man an das große Ganze dachte, kam einem jedes Detail so lächerlich vor.

Ihr Entschluss reifte heran. Noch zwanzig Tage. Elender Tag. Noch neunzehn Tage. Elender Tag. Noch achtze



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