Raynor WinnDer Salzpfad

Taschenbuch

Goldmann, Wilhelm, Verlag GmbH (2021)

416 Seiten; 15 SW-Abb.; 30 mm x 127 mm

ISBN 978-3-442-14268-2

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Der Salzpfad

Langtext
Alles, was Raynor und Moth noch besitzen, passt in einen Rucksack. Sie haben alles verloren - ihr Zuhause, ihr Vermögen und Moth seine Gesundheit. Mit einem kleinen Zelt machen sie sich auf, den gesamten South West Coast Path, Englands bekanntesten Küstenweg, zu wandern. Mit einem Mal ist ihr Zuhause immer nur dort, wo sie gerade sind. Sie begegnen Vorurteilen und Ablehnung, doch zugleich entdecken sie das Glück ihrer Liebe und lernen, Kraft aus der Natur zu schöpfen. Allen Widrigkeiten zum Trotz öffnet ihr mehrmonatiger Trip ihnen die Tür zu einer neuen Zukunft.

Ausstattung: 8 Seiten farbiger Bildteil; s/wLayout-Grafik

Seitdem Raynor Winn, geboren 1962, den kompletten South West Coast Path gelaufen ist, unternimmt sie regelmäßig Fernwanderungen und schreibt über Natur und Wildcampen. Sie lebt mit Ehemann Moth und Hund Monty in Cornwall. »Der Salzpfad« ist ihr erstes Buch, es wurde zum international gefeierten Bestseller und war auf der Shortlist für den renommierten Costa-Award.


Der Salzpfad
Die Farm inklusive Ferienwohnungen von Raynor und Moth wird vom Gerichtsvollzieher beschlagnahmt, weil sie in die Idee eines Freundes investiert haben und dieser pleite ging. Von einen Tag auf den anderen sind sie obdachlos und ohne fixes Einkommen. Wohin sollen sie jetzt gehen? Wovon leben? Zudem erhält Moth die Diagnose kortikobasale Degeneration - eine unheilbare Krankheit.

Sie beschließen, den South West Coast Path zu erwandern von Minehead bis Poole - über 1000 km mit zwei kleinen Rucksäcken, billigen, viel zu dünnen Schlafsäcken und Zelt. Sie werden wild campen und immer wieder von Menschen, die sie auf ihrer Wanderung treffen, gefragt: "Wie kommt es, dass Sie so viel Zeit haben? Ich wünschte, ich könnte mir das leisten." Moth antwortet darauf: "Wir sind obdachlos. Wir haben unser Haus verloren und können nirgendwohin, daher schien uns das Wandern eine gute Idee zu sein."

Während ihrer langen Wanderung plagen sie Geldsorgen, denn sie müssen mit 48 Pfund staatlicher Unterstützung pro Woche auskommen. Campingplätze sind viel zu teuer. Sie werden frieren, hungern und viel zu wenig Wasser bei sich haben, Moth wird starke Nervenschmerzen bekommen, die jedoch mit der Zeit immer besser werden und teilweise ganz vergehen.

Über all der teilweisen Leichtigkeit schwebt die Frage: Was werden wir nach der Wanderung machen? Trotz aller ihrer Zweifel gelangen sie zur Erkenntnis: "Das Leben findet jetzt statt. in dieser Minute, es ist alles, was wir haben. Es ist alles, was wir brauchen."

Auf ihrer Reise durch Cornwall treffen sie viele Obdachlose, die sich gegenseitig helfen. Rays Freundin Polly lädt beide zu sich nach Mittelengland ein, wo sie in einer dürftigen Behausung den Winter verbringen, doch wo ist der Sinn des Lebens geblieben? Daher setzen sie im Frühjahr ihre Wanderung fort, immer mit dem Gedanken an ihre ungewisse Zukunft. Aber sie spüren eine nie dagewesene Freiheit!

Durch die Fotos in der Mitte des Buches kann man sich das Ehepaar noch besser vorstellen, man leidet und fühlt mit ihnen. Wird es ihnen gelingen, ein neues Zuhause und Leben zu beginnen? Wie lange wird Moth seine Krankheit noch ertragen können? Das alles wird in der Fortsetzung dieses Reise- und Lebensberichtes "Wilde Stille" zu lesen sein, den ich mir natürlich sofort besorgt habe.

Eine wahre Geschichte, die so voller Menschlichkeit und Wärme steckt und perfekt für alle Englandliebhaber:innen ist. Nebenbei erfährt man viel Interessantes über diesen Küstenabschnitt.
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