Das Haus der Frauen
Taschenbuch
in der S. Fischer Verlag GmbH Fischer FJB (2021)
256 Seiten; 19 mm x 153 mm
ISBN 978-3-596-70010-3
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€ 11,40
Besprechung
[...] ein ergreifender Roman über mutige Frauen, der zum Nachdenken anregt und zugleich das Gefühl erzeugt, als wäre man dabei gewesen. RTL.de 20230418
Langtext
Laetitia Colombani erzählt in ihrem Bestseller-Roman »Das Haus der Frauen« von zwei heldenhaften Frauen - für alle Leserinnen von »Der Zopf«
In Paris steht ein Haus, das allen Frauen dieser Welt Zuflucht bietet. Auch der erfolgreichen Anwältin Solène, die nach einem Zusammenbruch ihr Leben in Frage stellt. Im »Haus der Frauen« schreibt sie nun im Auftrag der Bewohnerinnen Briefe - an die Ausländerbehörde, den zurückgelassenen Sohn in Guinea, den Geliebten - und erfährt das Glück des Zusammenhalts und die Magie dieses Hauses. Weil Solène anderen hilft, hat ihr Leben wieder einen Sinn. Doch wer war die Frau, die vor hundert Jahren allen Widerständen zum Trotz diesen Schutzort schuf? Solène beschließt, die Geschichte der Begründerin Blanche Peyron aufzuschreiben.
Ein ergreifender Roman über mutige Frauen und ein Plädoyer für mehr Solidarität.
In ihrem neuen Roman »Das Mädchen mit dem Drachen« (Erscheint am 23.02.2022) erzählt Laetitia Colombani die bewegende Geschichte des Mädchens Lalita und einer Schule am Indischen Ozean - einem hoffnungsvollen Ort, der alles verändert.
Das Haus der Frauen
Aber, was will sie eigentlich dort? Erstmals ist sie dort mit Bedürftigkeit konfrontiert - mit alleinstehenden Frauen, Migrantinnen, Flüchtlingen und Müttern.
Jeden Donnerstag verbringt Solène im Palast eine Stunde und kümmert sich um die Anliegen der Frauen. Dabei wird ihr auch ihre Einsamkeit bewusst nach der Trennung ihrer einzigen Liebe Jeremy. Und immer wieder fragt sie sich: "Wie die richtigen Worte finden? Sie sind so machtlos, die Worte, die armen Worte, angesichts solchen Leids."
Wem will sie eigentlich helfen? Den Frauen oder sich selbst, um über ihre Depression hinwegzukommen? Sie erkennt, dass sie nicht mehr in ihren alten Beruf zurückkehren möchte und beginnt auch privat wieder zu schreiben.
In Rückblenden erfahren wir, wie Blanche und ihr Mann Albin, beide in der Heilsarmee tätig, sich ihr Leben lang für Bedürftige einsetzen und 1926 in Paris den "Palast der Frauen" mit 743 Zimmern aufbauen. Blanche war stets eine emanzipierte Frau, die 1888 mit dem Fahrrad fuhr und Hosen trug, sich also über Konventionen hinwegsetzte. Obwohl sie eigentlich nie heiraten und Kinder wollte, wird sie Mutter von sechs Kindern - neben ihrer Tätigkeit als Stabschefin.
Für die damalige Zeit ist Blanche eine revolutionäre Frau, sie kümmert sich um die Schwestern der Straße und gründet gemeinsam mit Albin die ersten Wohlfahrtshäuser in Paris. Doch die Plätze reichen nie aus, wo es doch so viel Elend gibt! Der Kampf gegen die Ungerichtigkeit kostet sie enorm viel Kraft. 1931 wird das Ehepaar Peyron mit der Auszeichnung "Ritter der Ehrenlegion" gewürdigt.
Im Roman geht es um das Finden der richtigen Worte, Emanzipation, Gleichberechtigung, Demütigung und den unermüdlichen Einsatz für die Frauenrechte. Vor allem aber ist es ein literarisches Denkmal für die Aktivitistin Blanche Peyron, die mit ihrem Frauenhaus bis heute eine enorme Vorbildfunktion hat und damit eine unentbehrliche Stütze für Frauen in Notlagen geschaffen hat.
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Das Haus der Frauen