Michael KöhlmeierWenn ich wir sage

Taschenbuch

DTV (2021)

96 Seiten; 10 mm x 122 mm

ISBN 978-3-423-34993-2

versand- oder abholbereit innerhalb von 3 Werktagen

Wenn ich wir sage

Besprechung
Plädoyer für eine offene, humane Gesellschaft. Moments, April 2021

Kurztext / Annotation

Was das Wort »Wir« bedeutet, hängt vom Kontext ab, in dem es verwendet wird. Michael Köhlmeier umkreist das vielgesichtige Wir, das mal die Fremdheit, mal die Vertrautheit betont, in so zärtlichen wie radikalen Worten.



Langtext

Wer ist WIR? Plädoyer für eine offene, humane Gemeinschaft

Was das Wort »Wir« bedeutet, hängt vom Kontext ab, in dem es verwendet wird: Das Wir der Freundschaft bedarf stetiger Aufmerksamkeit, denn sie kann abrupt enden, wenn die Energie erlischt. Ganz anders die Familie: Sie bildet ein tief verwurzeltes Wir, bei dem die emotionalen Bindungen weiterbestehen, selbst wenn das reale Zugehörigkeitsgefühl abhandengekommen ist. Das Wir der Nation wiederum ist ein ideologisches (Heimat-)Konstrukt. Wie passt das Wir der intimsten Liebes- oder Familienbeziehung zum Wir, das bereit ist, für etwas zu töten und zu sterben? Michael Köhlmeier umkreist das vielgesichtige Wir, das mal die Fremdheit, mal die Vertrautheit betont, in so zärtlichen wie radikalen Worten.



Michael Köhlmeier, 1949 in Hard am Bodensee geboren, lebt in Hohenems/Vorarlberg und Wien. Er studierte Germanistik und Politologie in Marburg sowie Mathematik und Philosophie in Gießen und Frankfurt. Michael Köhlmeier schreibt Romane, Erzählungen, Hörspiele und Lieder und tritt sehr erfolgreich als Erzähler antiker und heimischer Sagenstoffe und biblischer Geschichten auf. Für seine Bücher erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, u. a. den Johann-Peter-Hebel-Preis, den Manès-Sperber-Preis, das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, den Marie-Luise-Kaschnitz-Preis für sein Gesamtwerk und den Ferdinand-Berger-Preis für sein politisches Engagement. 


Wer eine kurzweilige Unterhaltung von hohem philosophischen und literarischen Niveau schätzt, ist mit Köhlmeiers hintersinnigem Essay über die große Sprengkraft des kleinen Wortes WIR bestens beraten. Der große österreichische Erzähler fragt nach Möglichkeiten, wie seine Doppelsichtigkeit zwischen Vertrauen schaffen und Ideologien erzeugen überwunden werden kann und für menschliche Geschichten steht, die aus der Einsamkeit heraus in die Gemeinschaft führen.
Rezension verfassen