Lisa Fittko
E-Book (EPUB)
HOFFMANN UND CAMPE VERLAG GmbH (2024)
384 Seiten
ISBN 978-3-455-01681-9
EPUB sofort downloaden
Downloads sind nur für Kunden mit Rechnungsadresse in Österreich möglich!
Hauptbeschreibung
Sie war nicht nur die Fluchthelferin des großen Philosophen Walter Benjamin, auch ihr Wirken im frühen antifaschistischen Widerstand, ihr politisches Exil zwischen Prag und Paris, ihr Engagement in der amerikanischen Friedensbewegung sowie ihre Freundschaft zu Barack Obama prägten maßgeblich Lisa Fittkos Leben. Bis ins hohe Alter setzte sie sich unermüdlich ein für den Traum von Frieden und Freiheit. Eva Weissweiler legt nun die erste vollständige Biographie dieser bemerkenswerten Frau vor und wirft den Blick auf eine Zeit, in der Lebensläufe zum Spielball der Weltgeschichte wurden, in einer Weise, die die Betroffenen oft zwang, bis an ihr Lebensende ganze Kapitel ihrer politischen Biographie zu verschweigen.
Inhaltsverzeichnis
Cover
Titelseite
Widmung
Vorwort
1 Die Heimatlose
2 Blutmai
3 »Ich bin kein Deserteur«
4 Interimsleben
5 »Schlimmer als die Gestapo«
6 Tulpenzeit
7 Der Aufschub
8 Im Dienst der Imperialisten?
9 Unerwünscht
10 Vor der großen Flucht
11 The Story of Old Benjamin
12 Fry, Freier, Fittko
13 »Wir fahren auf eine Insel, die heißt Kuba«
14 Passagen
Nachwort
Brief von Lisa Fittko an Richard von Weizsäcker
Dank
Verwendete Literatur
Personenregister
Endnoten
Über Eva Weissweiler
Impressum
Eine Hommage an eine fast Vergessene
Eva Weissweiler versucht uns die manchmal ein wenig widersprüchliche Persönlichkeit von Lisa Fittko näherzubringen. Nicht immer gelingt das, denn Fittkos Aufzeichnungen sind oft Jahre später verfasst, unterscheiden sich von jenen ihrer Weggefährten. Sind die Diskrepanzen und Lücken in Fittkos Erzählungen mit Absicht herbeigeführt? Oder einem Verdrängen der Erinnerungen an eine psychisch wie physisch sehr fordernde Zeit in ihrem Leben?
Mit viel Glück und dank ihres eigenen großen Netzwerks gelingt es Lisa und ihrem Mann Hans letztlich die Flucht aus Frankreich. Den Faschismus überstehen die beiden auf Kuba, ausgebrannt von mehr als zehn Jahren im Widerstand, wie folgendes Zitat beweist:
„Wir fahren auf eine Insel, die heißt Kuba. Vater und Mutter sind frei, aber sie können nicht mit. Ich aber sitze hier und nichts rührt sich in mir. Ich habe keine Angst, ich freue mich nicht, ich bin nicht einmal traurig. Ich fühle nichts, gar nichts.“
1948 übersiedeln sie in die USA. Ihre frühere aktive Rolle als Kommunistin verschweigt sie bei der Einreise, da diese zu jener Zeit, ein Ablehnungsgrund sind. Wahrscheinlich müssen die Auslassungen in Lisa Fittkos eigenen Aufzeichnungen unter diesen Gesichtspunkten betrachtet werden. Wer als Andersdenkende und Jüdin unter dem NS-Regime gelebt hat und von ihm verfolgt worden ist, wird wohl eine gewisse Vorsicht bei den eigenen Äußerungen an den Tag legen. Bis ins hohe Alter setzt sich Lisa Fittko für ihren Traum von Frieden und Freiheit ein.
Fazit:
Lisa Fittko war bestimmt keine einfache Persönlichkeit, aber bestimmt eine couragierte. Eva Weissweiler zollt ihrem politischen Vermächtnis Respekt, wenn uns Lesern auch die Person Lisa ein wenig verschlossen bleibt. Gerne gebe ich dieser Biografie 5 Sterne.