Der Jahrhundertelefant
Hardcover
Molden (2022)
192 Seiten; 23 mm x 167 mm
ISBN 978-3-222-15072-2
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Langtext
Fritz Molden, der 1964 den Buchverlag Molden gründete, war Zeit seines Lebens ein begnadeter Geschichtenerzähler - und ein prägender Verleger. In der Familie Molden hat der Elefant Jakob Tradition, für seine Kinder spinnt und erzählt Fritz Molden die Geschichten von Jakob weiter - meist beim Zubettgehen.
Die Geschichten von Jakob sind erhalten geblieben. Hanna Molden greift sie nun auf und erzählt uns das widerständige Leben von Fritz Molden. Dass es der Mut war, der ihn ausmachte, manchmal auch der Übermut, dass vieles geglückt ist und manches gescheitert - vor allem aber, dass es diese unbändige Lust am Erzählen war, die sein Leben und Schaffen prägte.
Eine literarische Familiengeschichte - fesselnd erzählt
Die Geschichte des fiktiven Elefanten begleitet Fritz Molden seit seiner Kindheit durch alle Lebensabschnitte. Für seine eigenen Kinder hat er die Gedanken weitergesponnen.
Jakob und der kleine Bub
Jakob und der wilde Kerl
Jakob und der alte Mann
Der Jahrhundertelefant
In wohlgesetzten, geschliffenen Worten erzählt die Autorin aus dem Leben der Familie Molden. Fritzens Eltern sind Ernst Molden und Paula von Preradović, die 1947 den Text der österreichischen Bundeshymne verfasst hat.
Bereits als 14-Jähriger - kurz nach dem Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland - engagiert er sich als Mitglied des katholischen Untergrunds an Aktionen gegen den Nationalsozialismus, landet mehrere Male im Gefängnis und überlebt seine Versetzung zu einem Strafbataillon an die russische Ostfront, wo er sich zu Partisanen nach Italien absetzen kann. Nach seiner Flucht in die Schweiz wird er Mittelsmann der Österreichischen Widerstandsbewegung "O5" zu den Alliierten.
Später wird er Autor und Verleger. Der Verlag schlittert trotz zahlreicher Bestseller 1982 in den Konkurs. Fritz Molden verliert bis auf den Familienwohnsitz in Tirol alles. Dennoch lässt er sich nicht unterkriegen und gründet den Verlag 1995 neu. 2005 verkauft er den Verlag Molden an die Styria-Gruppe in der das vorliegende Buch auch erschienen ist.
Das Buch erscheint in einer gediegenen Aufmachung: silbergraues Hardcover mit einem roten Lesebändchen. Auf dem Cover ist der Titel gebende, aus Buchstaben zusammengesetzte Elefant in elegantem Zinnoberrot aufgedruckt. Dieser Elefant findet sich auch im Buch immer wieder.
Fazit:
Wer sich für österreichische Familiengeschichten interessiert, ist hier genau richtig. Gerne gebe ich für die Biografie des Widerstandskämpfers, Verlegers und Vorbilds 5 Sterne.