Dave GoulsonWildlife Gardening

E-Book (EPUB)

Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG (2019)

304 Seiten

ISBN 978-3-446-26359-8

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Kurztext / Annotation
Revolutionäre Gartenkunst - Dave Goulsons Bestseller bietet eine charmante Anleitung zum bienenfreundlichen und klimaneutralen Gärtnern.
Der Klimawandel schreitet voran. Die Insekten verschwinden. Und wir sind machtlos. Oder doch nicht? Dave Goulson zeigt, wie wir im eigenen Garten das Artensterben stoppen und zu Selbstversorgern werden können. Pestizidfrei und CO2-neutral. Mit Katzenminze und Beinwell für die Bienen, mit Holunder- und Brombeersträuchern für die Vögel, mit Bohnen und Blumenkohl für uns selbst. Charmant leitet Goulson zur britischen Kunst des 'Wildlife Gardening' an. Dabei verrät er, warum Lavendel nicht gleich Lavendel ist, auf welchen Pflanzen sich Hummeln niederlassen und wie auch in kleinen Gärten Dutzende Gemüsesorten gedeihen. Sie wollen die Erde retten? Lesen Sie dieses Buch. Und fangen Sie an zu buddeln ...

Dave Goulson, geboren 1965, ist Professor für Biologie an der University of Sussex und einer der bekanntesten Naturschützer Europas. Bei Hanser erschienen Und sie fliegt doch (2014), Wenn der Nagekäfer zweimal klopft (2016), Die seltensten Bienen der Welt (2017) und Wildlife Gardening (2019). Dave Goulson lebt in Blackboys, East Sussex, wo er seit vielen Jahren sein eigenes Bestäuberparadies betreut.

Textauszug
Pflanzen in Hülle und Fülle

Rezept für Maulbeer-Muffins

ZUTATEN: 110 g Butter, 250 g Mehl, 250 g Zucker, 2 Eier, 125 ml Milch, 2 TL Backpulver, ½ TL Salz, 250 g Maulbeeren

  1. Einen Maulbeerbaum pflanzen. Bis der langsam wachsende Baum trägt, kann es allerdings zehn Jahre oder länger dauern; wenn Sie es eilig haben, kaufen Sie ein Haus mit einem ausgewachsenen Baum
    im Garten.
  2. Den Ofen auf 180°C vorheizen. Eine Muffin-Form fetten. Backpulver, Mehl und Salz vermengen.
  3. Butter und Zucker schaumig rühren. Eier hinzugeben und kräftig weiterschlagen. Milch und Mehlmischung einstreuen, rühren. Maulbeeren unterziehen.
  4. Muffinform zu zwei Dritteln befüllen. 25 Minuten backen.

Die Muffins sind unschlagbar lecker, saftig und weich. Die zehn Jahre Wartezeit lohnen sich absolut.

Über Jahrtausende lebten wir Menschen als Jäger und Sammler in kleinen Verbänden, wussten nichts von der Welt jenseits unseres Stammesgebiets, hatten nur mit dem zu tun, was wir sehen, anfassen und schmecken konnten. Wir ernteten Beeren und Nüsse, fingen Fische und Wild, später bauten wir auch Nutzpflanzen an. Die Erde war für uns eine Scheibe. Wir ahnten nichts von globalen Problemen wie Überbevölkerung, Umweltverschmutzung oder Klimawandel, und wahrscheinlich versuchten wir auch nicht, zehn Jahre im Voraus zu planen. Vielleicht sind deshalb unsere Gehirne nicht besonders gut darin, komplexe Probleme zu erfassen, schwerwiegende globale Veränderungen zu begreifen und darauf zu reagieren, wenn ihre Auswirkungen sich erst in Jahrzehnten oder Jahrhunderten zeigen. In Sachen Planung für das langfristige Wohlergehen unseres Planeten hält sich unsere Erfolgsbilanz also ziemlich in Grenzen.

Selbst heute im 21. Jahrhundert und obwohl wir vom Universum inzwischen sehr viel mehr wissen, sprengen die großen Probleme, die vor uns stehen, offenbar unseren persönlichen Rahmen, sind unlösbar, ja unangreifbar. Alles, was ich persönlich vielleicht unternehmen kann, um den Klimawandel zu verhindern, die Rodung des Regenwalds aufzuhalten oder die wegen der angeblichen medizinischen Wirkung ihrer Hörner betriebene Nashornjagd zu stoppen, wirkt trivial und ineffizient. Als Umweltschützer fühlt man sich da leicht einmal hilflos, mutlos. Meine persönliche Motivation, trotzdem weiterzukämpfen, schöpfe ich seit jeher aus den kleinen Siegen, die ich in meinem eigenen Garten erringe, denn auf diesem kleinen Stückchen Erde bestimme ich; es ist klein genug, dass mein Gehirn es erfassen kann, und da kann ich alles richtig machen. Nach einem manchmal mühseligen Tag in meinem Uni-Büro, zum Beispiel mit einer endlosen E-Mail-Schlacht, mit der sich anscheinend die meisten von uns herumschlagen, statt etwas wirklich Sinnvolles zu leisten, ist es für mich unglaublich inspirierend und eine echte Freude, in meinen Garten zu gehen und mir die Hände schmutzig zu machen. Ich säe, ziehe Pflänzchen, gieße, mulche, jäte, ernte, kompostiere und arbeite mit dem Kreislauf der Jahreszeiten. Für mich ist der Maßstab am besten, in dem ich die Ergebnisse meiner Handlungen sehen und anfassen kann. Für mich beginnt die Rettung des Planeten mit der Pflege meines eigenen Stückchens Boden.

Seit ich mit neunzehn von zu Hause weggegangen bin, hatte ich in dreißig Jahren sechs verschiedene Gärten; ausgehend von einem handtuchgroßen Rechteck hinter einem potthässlichen Betonkasten, einer ehemaligen Sozialwohnung in Didcot, bin ich inzwischen aufgestiegen zu meinen aktuellen leicht ungepflegten, aber herrlichen 8000 Quadratmetern im Hügelland von East Sussex. Jeder meiner sechs Gärten war ganz anders, was Boden, Aussehen und die ererbten Pflanzen angeht, aber jedes Mal habe ich, zunehmend bewusster, versucht, ihn sachte so umzugestalten, dass er möglichst vielen natürlichen Arten Raum gibt. Besonders versuche ich Bienen, Hummeln und andere Bestäuber zu fördern, indem ich ihnen Futter zur Verfügung stelle, und, wo immer



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