Sophie KendrickDas Echo deines Todes

Taschenbuch

Rowohlt TB. (2020)

320 Seiten; 188 mm x 126 mm

ISBN 978-3-499-00084-3

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Das Echo deines Todes

Langtext

Die Wahrheit liegt auf der Insel

Vor sechzehn Jahren haben sich die vier Freundinnen zuletzt gesehen. Auf einer Schäreninsel während eines Urlaubs, der tragisch endete. Als Lara eine anonyme Einladung dorthin erhält, wirft sie das völlig aus der Bahn. Denn damals verschwand Becca spurlos. Alles, was die Polizei je fand, war ein verlassenes Motorboot - die einzige Verbindung zwischen der Insel und dem Festland. Kaum sind die einstigen Freundinnen auf der Insel angekommen, geschehen merkwürdige Dinge: Jemand bricht in das Haus ein und hinterlässt rätselhafte Botschaften, Fotos tauchen auf Laras Handy auf, die sie nie gemacht hat. Und in der Nacht sieht sie eine Gestalt um das Haus schleichen, die sie für Becca hält ...



Kendrick, SophieSophie Kendrick lebte in verschiedenen europäischen Ländern, unter anderem in Großbritannien, wo sie englische Literatur studierte und über die Schwestern Brontë forschte. Sie arbeitete in einer Agentur für Buchprojekte und als Ghostwriterin, bevor sie ihren ersten eigenen Roman schrieb.


Spannendes Kammerspiel

Den Thriller habe ich an einem Tag durchgelesen. Er liest sich leicht und flüssig und behält über alle Seiten hinweg eine permanente Spannung, zwar nicht nervenzerfetzend, aber doch so intensiv, insbesondere gegen Ende hin, dass man das Buch nicht weglegen möchte.

Es geht um vier ehemalige Freundinnen, die vor 16 Jahren direkt nach ihrem Abitur zuletzt einen gemeinsamen Urlaub auf einer einsamen Insel in Schweden verbracht hatten. Dieser Urlaub endete tragisch, denn eine von ihnen verschwand damals spurlos. Die Lebenswege der jungen Frauen gingen im Laufe der Jahre auseinander. 16 Jahre später erhält jede von ihnen einen mysteriösen Brief ohne Absender, in dem sie aufgefordert werden, nach dieser langen Zeit erneut für ein Wochenende zusammen zu kommen, und zwar genau auf dieser einsamen Insel in Schweden, auf der sie damals den Albtraum erlebt hatten.

Die Autorin baut mit diesem Plot eine geschickte Szenerie auf, in der sie einem Kammerspiel gleich einerseits die sehr unterschiedlichen Persönlichkeiten und die Interaktionen der ehemaligen Freundinnen lebendig werden lässt, andererseits den Leser immer und immer wieder aufs Neue in die Irre schickt. Die Geschichte kommt erst einmal etwas ruhig daher, nimmt aber dann zunehmend an Fahrt auf. Durch merkwürdige Vorkommnisse auf der Insel wächst das Gefühl einer unerklärlichen Bedrohung bei den Freundinnen und damit die Spannung beim Leser. Die unregelmäßig eingestreuten Vernehmungsprotokolle von damals sind Stück für Stück erhellend, weil sie die psychische Struktur des jeweilig Befragten deutlich werden lassen und Puzzleteile des damaligen Geschehens aufzeigen. Dass Lara, die Ich-Erzählerin, an Asperger leidet und übersensibel auf Reize von außen reagiert, gibt der Geschichte noch einen zusätzlichen Aspekt des Ungewöhnlichen.

Fazit: Ein atmosphärisch dichter, spannender, leicht zu lesender Thriller.
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