Enteignung
Taschenbuch
FISCHER Taschenbuch; S. Fischer Verlag (2020)
222 Seiten; 190 mm x 149 mm
ISBN 978-3-596-70383-8
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Besprechung
Ein wundersamer [...] kurzweiliger, interessanter, kluger, auch politisch kluger Text Westdeutscher Rundfunk 201902
Langtext
Nach seinem erfolgreichen Roman 'Fremde Seele, dunkler Wald', der auf der Shortlist des deutschen Buchpreises stand, schreibt Reinhard Kaiser-Mühlecker über die Umbrüche unserer Gegenwart. Nach Jahren auf Reisen kehrt ein Journalist in den Ort seiner Kindheit zurück, an dem er nie heimisch war. Er schreibt für das kriselnde Lokalblatt, er beginnt eine Affäre und arbeitet auf dem Hof eines Mastbauern, dessen Land enteignet wurde. Rätselhaft und faszinierend sind sie, Ines, Hemma, Flor, und sie ziehen ihn hinein in die Kämpfe um ihr Leben, das ihnen weggenommen wird. Ein existentieller und aufwühlender Roman darüber, wie diese Welt im Umbruch unsere Gefühle und Beziehungen verändert. Reinhard Kaiser-Mühlecker erzählt von einer Zeit tiefer Verunsicherung - er erzählt von unserer Gegenwart.
Verhalten erzählt
Andererseits macht diese Form den Roman auch reizvoll. Als Leser hat man auch gedanklich mitzuarbeiten.
Als Journalist einer Provinzzeitung ist unser Held nicht besonders motiviert.
Abwechslung bringt ihm die Begegnung mit einer provozierenden Frau. Sie heißt Ines und ist alleinerziehende Mutter, und sie hat ein Verhältnis zum verheirateten Landwirt Flor. Um ihr näherzukommen beginnt er sogar als Praktikant in der Landwirtschaft bei Flor. Komplizierter wird es, als er mit Flors Frau Hemma etwas anfängt.
Das dieses Beziehungsgeflecht keinen guten Ausgang nehmen wird, kann man sich denken.
Kein schlechtes Buch, aber richtig begeistert hat es mich aufgrund der verhaltenen Erzählweise auch nicht.