Mike NicolSLEEPER

E-Book (EPUB)

btb Verlag; Penguin Random House South Africa (2019)

512 Seiten

ISBN 978-3-641-22853-8

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Kurztext / Annotation
Zuerst wird der Energieminister ermordet. Dann bringt sich der ermittelnde Polizist um. Direkt vor den Augen von Freizeitdealer und Privatdetektiv Fish Pescado. Und er hinterlässt Fish eine Botschaft, die mit dem Fall zu tun hat. Also taucht Fish ab, in die dunklen Gegenden Kapstadts und bemerkt bald, dass es um etwas Gefährliches geht, etwas Großes. Der Name ISIS fällt, Uran spielt eine Rolle und das Gerücht, eine schmutzige Bombe solle in Paris gezündet werden, macht die Runde. Fish steckt bereits so tief in der Sache, dass er gar nicht auf die Idee kommt, die Angelegenheit könnte eventuell eine Nummer zu groß sein für ihn ...

Mike Nicol lebt als Autor, Journalist und Herausgeber in Kapstadt, wo er geboren wurde, und betreibt eine eigene Schreibschule. Er ist der preisgekrönte Autor international gefeierter Kriminalromane. Die Rechte an seiner erfolgreichen Rache-Trilogie wurde von einer deutschen Filmfirma gekauft.

Textauszug
Vier

Stonehurst Mountain Estate. »Nette Hütte«, hatte Fish als Erstes zu Caitlyn Suarez gesagt. Er hatte in einen langen Raum mit freigelegten Holzbalken, unverputzten Ziegelwänden und sehr viel Glas geblickt. Sah fast wie ein Saal aus. An den Wänden hing afrikanische Kunst. Masken, Holzschnitzereien, abstrakte Gemälde.

»Eine Mordanklage macht das Ganze weniger großartig«, hatte sie geantwortet und war zur Seite getreten. »Schließen Sie die Tür, ja? Ich habe drüben neugierige Nachbarn.«

Fish schloss die Tür. Sein Blick war jetzt auf ihre langen Beine in engen schwarzen Jeans gerichtet, die auf eine Gruppe Ledersofas zuliefen. Beine, die mit denen von Vicki mithalten konnten. Ein wirklich hübscher Rückenanblick. Halb verborgen durch eine weiße Baumwollbluse, die lose herabhing, der Kragen geöffnet, so dass man beinahe den Brustansatz erkannte. Die Ärmel waren ordentlich bis in die Mitte ihrer Unterarme hochgerollt. Es geschah nicht oft, dass er einen Körper sah, der es mit Vickis aufnehmen konnte. Caitlyn Suarez musste etwa gleich alt wie Vics sein. Mitte dreißig. Oder Ende dreißig. Kastanienbraune Haare, die zu einem kurzen Pferdeschwanz zusammengebunden waren. Scharfe Gesichtszüge. Nichts Schlaffes in ihrer Miene.

Sie stand barfuß zwischen den Sofas aus Zebrafell und zündete sich eine Zigarette an. Hielt ihm das Päckchen hin.

Fish schüttelte den Kopf.

»Sie haben doch nichts dagegen?« Blies Rauch durch ihre sinnlichen Lippen.

Wieder schüttelte Fish den Kopf. »Ihr Haus. Also Ihre Regeln.«

»Ich sollte eigentlich nicht. Hab es auch nicht mehr getan. Ich hatte jahrelang damit aufgehört.« Blies erneut Rauch aus. »Bis dieser furchtbare Albtraum mein Leben zu bestimmen begann. Der Mord. Die Drohungen. Die Telefonanrufe. Das seltsame Zeug, das mir geschickt wird.«

Fish bemerkte eine Bewegung am anderen Ende des Raums. Eine junge Frau. Kurze Haare, durchtrainierter Körper, in einem schwarzen Badeanzug. Sagte: »Ich ziehe jetzt ein paar Bahnen. Hab gerade alles kontrolliert. Sicher.« Sie schob eine Glastür in einer Glaswand auf und ging auf den Swimmingpool draußen zu. »Wer ist das?« Fish deutete auf sie.

»Mein Bodyguard«, erwiderte Caitlyn Suarez. »Sehr aufmerksam. Schwimmt viel. Liest viel. Redet wenig.«

»Mal was anderes.«

»Alles ist jetzt anders.«

»Hätten Sie denn gerne eine traditionellere Bewachung? Ich hab einen auf Steroid. Kahl rasierter Kopf. Stets die richtige finstere Miene.«

»Nein, danke. Lassen Sie sich nicht täuschen, Mr. Pescado. Sie würden es nicht mit ihr aufnehmen wollen.«

Wohl wahr, dachte Fish. Vicki würde sich zu sehr aufregen. Ihn als Pädophilen beschimpfen. Die junge Frau sah aus wie gerade mal sechzehn.

Er richtete den Blick wieder auf Caitlyn Suarez. So viel Ablenkung in diesem Haus.

»Möchten Sie etwas trinken?«, fragte sie. »Ein Bier? Ein Rock Shandy? Wasser? Oder vielleicht etwas Stärkeres?«

Fish meinte, dass er nichts wolle. Ihm fiel auf, dass sie weder Tee noch Kaffee angeboten hatte. Ein Espresso wäre nicht schlecht gewesen. War aber keine Bitte, die er zu diesem frühen Zeitpunkt äußern mochte. Für eine neue Klientin zeigte er sich von der besten Seite. Ihre Bank hatte ihn ihr empfohlen. Es stellte sich heraus, dass sie sich dort um den Devisenhandel kümmerte. Eine Frau von Welt. Hatte bereits in New York, London, Paris, Hongkong, Singapur, Dubai, Teheran gearbeitet. Offenbar kannte sie sogar wichtige Leute bei der Weltbank. Caitlyn Suarez hatte wirklich gute Kontakte. Flog in andere Länder mit einer Selbstverständlichkeit, als benutzte sie Uber-Taxis.

Sie setzten sich auf zwei Sofas, die durch einen Couchtisch voneinander getrennt waren. Auf dem Tisch lagen zwei zusammengefaltete Zeitungen des heutigen Tages auf einem Stapel brauner Umschläge. Daneben ein Messingaschenbecher und ein paar Fernbedienungen für einen Achtundvierzig-Zoll-Flachbildfernseher an d



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