Sylvia SchaabEs geht auch ohne Plastik

E-Book (EPUB)

Goldmann Verlag (2019)

288 Seiten; zweifarbig

ISBN 978-3-641-24505-4

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Kurztext / Annotation
Plastik - nein danke!
Mikroplastik im Essen, Weichmacher in Babyflaschen, gigantische Plastikstrudel im Meer, Schadstoffe in unserem Blut: Die negativen Auswirkungen von Kunststoffen sind in aller Munde. Trotzdem findet sich Plastik überall. Gerade im Supermarkt kommt scheinbar kaum ein Produkt ohne Plastikverpackung aus.
Ein Leben ohne Plastik: Geht das überhaupt? Dieser Frage begegnet die Journalistin und Bloggerin Sylvia Schaab häufig, wenn sie erzählt, dass sie mit ihrer fünfköpfigen Familie weitgehend verpackungsfrei lebt. Ihre Erfahrungen vermittelt sie in diesem Buch. Sie zeigt, wie auch Familien innerhalb von 30 Tagen die Weichen für ein nachhaltigeres Leben ohne Plastik stellen können und stellt alternative Konsummöglichkeiten wie Upcycling, Reparieren, Kreislaufwirtschaft oder Cradle-to-Cradle-Produkte vor. Mit vielen wertvollen Tipps und Adressen.

Sylvia Schaab, Autorin und Journalistin für nachhaltige Verbraucherthemen, lebt mit Mann und drei Kindern in Augsburg - und seit mehr als drei Jahren nahezu plastikfrei. Darüber schreibt sie in ihrem Blog 'Grüner wird's (n)immer'. Sie engagiert sich in diversen Netzwerken und Vereinen für umweltpolitische Themen, hält Vorträge und gibt Workshops. Außerdem verhilft sie zukunftsweisenden, regional verwurzelten Unternehmen und Organisationen zu mehr Öffentlichkeit.

Textauszug

Kapitel 1

Aller Anfang ist ...

... schwer? Nun, das ist relativ. »Leben ohne Plastik? Ist das nicht unheimlich schwer?«, werde ich häufig gefragt. Wie so vieles ist es Ansichtssache und eine Frage der Aufmerksamkeit. Wer jede Woche bei einem Discounter oder im Supermarkt die vermeintlich besten Schnäppchen jagt, sieht den Wald vor lauter Plastik nicht. Wer sich noch nie über die Alternativen Gedanken gemacht hat, für den ist es vermutlich unvorstellbar, dass es auch anders geht. Und dass es gar nicht so kompliziert ist.

Schwierig ist es vor allem dann, wenn man die Umstellung auf ein Leben ohne Plastik auf einmal erledigen möchte. Denn im laufenden Haushaltsbetrieb von heute auf morgen einen Umstieg zu schaffen, ist eine eher große Herausforderung. Ich vergleiche es gerne mit der Situation im Urlaub oder nach einem Umzug. Auch da muss man sich in einer neuen Umgebung erst einmal orientieren: Wo ist der nächste Bäcker? Wo gibt es einen guten Supermarkt? Wo kriege ich frisches Obst und Gemüse?

Wenn man im Urlaub ist, hat man Zeit. Wenn man umgezogen ist, keine Wahl. Doch im Alltag muss jeden Morgen das Pausenbrot geschmiert und Essen für die Mittagspause vorbereitet werden. Dazwischen stehen Arbeit, Kinderbetreuung, Arzttermine und Freizeitaktivitäten auf dem Programm. Da bleibt nur wenig Zeit, neue Gewohnheiten zu entwickeln. Doch: Es ist möglich! Und zwar dann, wenn man sich Zeit dafür lässt. Es muss ja nicht sofort alles anders werden. Wie heißt es so schön? Jeden Tag ein bisschen besser und ein bisschen mehr! So habe auch ich es angefangen. Daher habe ich die 30-Tage-Challenge entwickelt. Damit bleiben Sie am Ball und können jeden Tag ein neues Thema angehen. Das Ergebnis: Ohne große Mühe und Anstrengungen leben Sie nach den 30 Tagen nachhaltiger und gesünder.

Meine Motivation, ohne Plastik zu leben, begann beim Anblick der schieren Mengen an Plastikmüll, die sich in der gelben Tonne wiederfanden. Ein Blick offenbarte: Es waren vor allem die Tetrapaks, die mich veranlassten, mindestens alle zwei Tage den Plastikmüll nach unten zu bringen. Milch- und Safttüten, die in einem fünfköpfigen Haushalt literweise anfallen. Also stiegen wir um auf Pfandflaschen. Als Nächstes kamen die Wurst- und Käseverpackungen auf den Prüfstand. In vielen Supermärkten gibt es eine Frischetheke, und der Metzger ist ja auch gleich um die Ecke. Durch solch gezielte Einkäufe sparte ich schon eine Menge Müll.

Interessanterweise ergaben sich durch die neuen Einkaufsgewohnheiten neue Fragen: Wie weit reist die Milch, bevor sie bei uns auf den Tisch landet? Wie hat das Tier gelebt, das bei uns zu Schnitzel verarbeitet wurde? Welche Schadstoffe stecken überhaupt in so einer Plastikverpackung?

Natürlich wussten wir, dass regional einzukaufen besser ist und dass Massentierhaltung Leid für die Tiere bedeutet. Doch im Alltag am Discounter-Regal sowie beim Blick in den Geldbeutel wurden die Moral und das ökologische Gewissen oft ganz leise. »Warum noch einmal extra zum Metzger fahren, wenn man hier sowieso schon alles kriegt? Und auf der Packung steht ja auch, dass auf das Tierwohl geachtet wird. Na, dieses eine Mal, wird schon nichts ausmachen.« Vielleicht kennen Sie solche Sätze und Gedanken? Aber da Sie zu diesem Buch gegriffen haben, möchten Sie vermutlich diese oder ähnliche Ausreden beiseiteschieben und Ihrem Gewissen Gehör verschaffen. Nehmen Sie sich 30 Tage jeden Tag eine andere nachhaltige Aufgabe vor und legen Sie los. Leben Sie Ihr Ändern!

Weniger Plastik ist schon eine Menge wert

»Und Sie haben wirklich kein Plastik mehr?«, wundern sich Menschen oft, wenn sie mir begegnen. In unserer modernen Welt ist so vieles aus Kunststoff, dass wir den Lebensstandard, den wir heute erreicht haben, ohne Plastik gar nicht halten könnten. Es wäre zu einfach zu sagen, dass der Kunststoff generell schlecht ist. Problematisch ist, was wir damit machen und wie viel wir davon verbrauchen. Würd



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