Rezensionen

Rezensionen von mag manuela meierhofer

Gänsehaut pur - 5 Sterne

Inwieweit vererben sich negative Eigenschaften von der Mutter auf die Tochter? Wird Blythe eine schlechte Mutter sein, nur, weil ihre Mutter keine Liebe für sie empfinden konnte? Oder kann sie diesen Kreislauf durchbrechen?
Ist es möglich, dass ein Kind von sich aus böse ist? Oder ist alles nur Einbildung?

Ashley Audrain hat es geschafft, mich von der ersten Seite weg zu fesseln. Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen.
Die Autorin hat in ihrem Roman viele Tabus gebrochen. Mutterglück ist doch das größte Glück auf Erden, oder? Es kann doch nicht sein, dass nicht alle Mütter so empfinden!

Das Grauen breitet sich langsam aus. Die Nackenhaare stellten sich mir schon bald auf. Und ich habe mich die ganzen Seiten hindurch gefragt, ob jetzt endlich etwas ganz schlimmes passieren wird oder, ob alles nur Einbildung der Mutter ist.
Audrain ist es gelungen, die Spannung über das ganze Buch hinweg zu halten. Ein überaus gelungener, fesselnder, noch lange nachhallender Thriller.
Absolute Leseempfehlung!

Unfassbar! - 5 Sterne

In einfacher, bildhafter Sprache beschreibt Takis Würger die Naivität des jungen Friedrich.
Aufgewachsen mit seiner wohlhabenden Familie in der Schweiz will er als junger Mann, der noch nicht weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll, erst mal den Kriegsschauplatz Berlin erleben. Dort verfällt er Stella. Friedrich verschließt die Augen vor der Realität und verbringt ein paar lustvolle Wochen in Berlin, bevor er weiterzieht.
Gerade die einfache Sprache und die nur spärlich gezeichneten Figuren lassen mich sprachlos und nachdenklich zurück. Ein Buch, das betroffen macht und zum Nachdenken anregt. Ein Buch, das die Grenzen zwischen Realität und Fiktionalität verschwimmen lässt. Aber ist das wichtig?
Mir war nicht bekannt, dass es Menschen wie Stella gegeben hat.
Wie hätte ich gehandelt? Rettet nicht beinahe jeder erst mal die eigene Haut?
Autor: Felix Kucher

Absoluter Spitzentitel! - 5 Sterne

Aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Lage beschließt Anton 1926, nach Argentinien auszuwandern. Doch in Argentinien wir er nicht mit offenen Armen erwartet, sondern muss sich den Platz in der Gesellschaft mühsam erarbeiten. Letztlich lebt er hier in seiner eigenen Welt.
Die vielen Vereine der ausgewanderten Österreicher und Deutschen meidet er, weil sie ihm zu politisch sind.
Jahre später (1947) trifft er auf Steiner. Ebenfalls ausgewanderter Österreicher. Anton gibt sich einen Ruck und beginnt sich mit Steiner anzufreunden.

Kucher schreibt nüchtern über die wirtschaftliche und politische Lage in Österreich. Gerade diese Nüchternheit macht so betroffen. Man kann die Armut und vor allem die Angst dieser Menschen spüren.