Rezensionen

Rezensionen von Minigini

Autor: Mary E. Garner

Erneuter Ausflug in die Bücherwelt - 4 Sterne

Möchtest du gerne einmal die Handlungsorte deiner Lieblingsromane sehen und darin herumwandern und dich mit den Protagonisten unterhalten? Leider klappt das in Wirklichkeit noch nicht, aber in "Das Buch der gefährlichen Wünsche" von Mary E. Garner wird genau dieser Wunsch wahr. Neben unserer Zwillingswelt, existiert in dieser Romanreihe eine "Welt der Buchfiguren" samt Zentrale und einige Menschen, mit besonderer Begabung können zwischen diesen Welten reisen. Leider ist nicht alles heiter Sonnenschein, denn eine Autorin hat einen Roman über ein Buch geschrieben, in welches man seine Wünsche schreiben kann, und die dann auch in Erfüllung gehen. Als Werbegag wurde in dem Roman eine Seite leer gelassen, damit die Leser ihre Wünsche rein schreiben können. Der nette Einfall entwickelt sich zu einem Desaster, denn offenbar werden die jeweiligen Wünsche erfüllt, allerdings mit oft schwerwiegenden Folgen für den Schreibenden oder andere.

Um weitere Katastrophen in der Bücherwelt und Echtwelt zu verhindern, machen sich einige Buchfiguren auf den Weg in die Echtwelt um mit der Autorin des Romans das echte "Buch der Wünsche" zu finden. Dabei müssen sie natürlich einige Abenteuer bestehen.

Der Roman spielt einige Zeit nach der Trilogie "Das Buch der gelöschten Wörter" und hat im Grunde genommen nichts damit zu tun. Einige der "alten" Protagonisten tauchen wieder auf, spielen aber in diesem Roman keine größere Rolle. Um diesen Roman zu lesen, muss man die Trilogie nicht unbedingt kennen - ich bin auch erst durch diesen Roman auf die vorhergehende Geschichte aufmerksam geworden - aber ich würde trotzdem empfehlen, zuerst mit dem ersten Band der Trilogie zu beginnen.

Die Altersempfehlung ist ab 16 Jahren - ich würde sie jedoch runter setzen. Eine gute Leserin/ein guter Leser kann das Buch durchaus schon mit 14 Jahren oder noch früher lesen. Es ist leicht und flüssig zu lesen und es gibt keine extrem gruseligen oder gewalttätigen Szenen.
Autor: Wolf Haas

Amüsant geschrieben - trotzdem spannend - 5 Sterne

Mein erster Brenner-Krimi von Wolf Haas beginnt trotz eines Leichenteilefunds auf dem Müllplatz ziemlich lustig. Der Erzähler philosophiert darüber, ob es ok ist, wenn das menschliche Knie statt im Sperrmüllbehälter, im Bioabfall oder Kompost gelandet wäre. Trotz des humorvollen Tonfalls, der sich durch das ganze Buch zieht, handelt es sich um einen einigermaßen Krimi mit verschiedenen Erzählsträngen und Einblicke in das Privatleben von Brenner. Wie schon erwähnt, wird die Geschichte von einer (nicht näher definierten) Person erzählt, man gewinnt den Eindruck, dass es sich um einen Mitarbeiter der Mülldeponie handeln könnte. Ein bisschen hat mich gestört, dass bei manchen Sätzen das Prädikat weggelassen wurde - das hat manchmal den Lesefluss unterbrochen.

Abgesehen davon, hatte ich den Roman in wenigen Tagen gelesen und das Ende war dann doch anders als erwartet.
Autor: Alexander Bartl

Informativ und unterhaltsam - 5 Sterne

Obwohl es sich eigentlich um einen Bericht über die Planung und den Bau der ersten Wiener Hochquellenwasserleitung handelt, liest es sich jedoch so leicht und flüssig wie ein Roman, und wer sich die Mühe macht einige Quellenangaben im Original nachzulesen, wird mit amüsanten Artikeln aus Tageszeitungen des 19. Jahrhunderts belohnt.

Besonders interessant fand ich auch die Parallelen, die man zwischen dem Umgang mit der Cholera- und Corona Pandemie, ziehen kann.
Autor: Christina Rey

Gelungener zweiter Band - 5 Sterne

Anders als der Klappentext vermuten lässt, erzählt die Geschichte - nach einem kurzen Rückblick von Band 1 und Einstieg in den zweiten Band - in größeren Passagen von Ranjana, Nakeo und deren Leben am Hof des Maharadschas in Indien und deren Flucht und Leben in Afrika. Das Schicksal von Ivys und Saneles Familie rückt ein wenig in den Hintergrund. Trotzdem finde ich die Geschichte wieder sehr gut und spannend erzählt. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und auch diesmal schafft es die Autorin interessante Themen hautnah zu schildern.

Für mich war der zweite Band eine gelungene Fortsetzung zum ersten Band, wobei jedes der beiden Bücher eine in sich abgeschlossene Geschichte ist.
Autor: Petra Hülsmann

Turbulente Geschichte - 5 Sterne

Die alleinerziehende Elli mit ihrer Tochter Paula, der Rechtsanwalt Cano und der schon ältere Heinz bilden wegen unerwarteter Umstände eine Fahrgemeinschaft von Hamburg nach Bayern. Ist der Beginn der Fahrt noch sehr geprägt von Vorurteilen und sehr unterschiedlichen Ansichten, bemerkt man ganz schnell, dass die vier so unterschiedlich gar nicht sind, und der erste Eindruck oft trügt. Unterstützt wird die Entwicklung durch den Charme eines Vorschulkindes, dem kaum jemand langfristig widerstehen kann.

Auch dieser Roman von Petra Hülsmann hat mir wieder sehr gut gefallen. Ihr humorvoller, lockerer Schreibstil ist so angenehm zu lesen, so dass man das Buch in einem Rutsch durchlesen kann und fast den Eindruck hat, Teil der Fahrgemeinschaft zu sein.

Autor: Sarah Turner

Man wächst an seinen Aufgaben - 5 Sterne

Nach einem schweren Unfall ihrer Schwester und ihres Schwagers, steht Beth plötzlich vor der Aufgabe sich um ein Kleinkind und einen Teenager zu kümmern. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie Probleme für sich selbst Verantwortung zu übernehmen, weshalb die meisten Menschen in ihrem Umfeld ihr diese Aufgabe nicht wirklich zutrauen. Doch wie so oft - man wächst an seinen Aufgaben und so muss Beth mehr oder weniger über Nacht lernen, erwachsen und verantwortungsbewusst zu handeln. Unterstützung findet sie an völlig unerwarteter Stelle indem sie Freundschaft mit dem vor kurzem verwitwetem, älteren Nachbarn ihrer Schwester schließt. Die beiden beginnen sich gegenseitig zu helfen und mit Rat und Tat zur Seite zu stehen.

Der Schreibstil und die Handlung haben mir von der ersten Seite an gut gefallen. Man taucht richtig in die Handlung ein und möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen. DieThemen Tod, Schuldgefühle und Trauer werden auch intensiv behandelt, stehen aber nicht nur im Vordergrund.
Autor: Emmi Johannsen

Gelungener 4. Band - 5 Sterne

Auch der 4. Band der Krimiserie mit Caro und Jan beginnt mit einem Mord. Allerdings im Prolog und die Leiche wird im Keller einbetoniert. Wann ist der Mord passiert? Darüber kann man parallel zum "normalen" Krimi immer wieder spekulieren. Denn zwischen der eigentlichen Geschichte, bekommt bei dieser Krimireihe immer wieder ein Unbekannter die Möglichkeit, aus seiner Sicht zu erzählen.

Im ersten Kapitel entgleist die historische Bimmelbahn und der Lokführer Aksel wird tot in der Fahrerkabine aufgefunden. Caro vermutet sofort Mord und beginnt mit Jan zu ermitteln. Unterstützt werden sie, wie immer von Caros Schwiegervater Hinnerk, der früher bei der Inselzeitung gearbeitet hat, und dadurch auf ein umfangreiches Wissen über Land und Leute zurück greifen kann.

Auch dieser Roman ist, wie gewohnt leicht und locker zu lesen; mit einer Spur von Humor gewürzt und dabei kommt die Spannung jedoch nicht zu kurz.
Autor: Mila Kuhn

Auftakt einer neuen Serie - 5 Sterne

Tod durch Blitzschlag mitten im Kottenforst!

Als sich der Mitarbeiter des Landwirtschaftsamtes Graf Mombert Gryn von Frenz (genannt Mo) den Unfallort näher ansieht, kommt ihm die Unfalltheorie ein wenig übereilt vor und beginnt die Landwirte der Umgebung ein wenig zu dem Toten auszuhorchen.

Auch Polizeioberkommissarin Mariella Papen und Polizeiobermeister Heinz Heckenbusch sind von der Unfalltheorie nicht überzeugt und so gründen die drei eine private "Soko" um den Fall aufzuklären.

Die Geschichte hat mir von Anfang an gut gefallen - eine gute Mischung aus Krimi, gespickt mit ein wenig Humor. Der Roman ist aus der Sicht von Mo geschrieben; der Schreibstil ist angenehm und die Entwicklung der Figuren - vor allem von Mo dem Laien- ist gut gezeichnet.

Ein sehr schöner erster Roman einer Serie.



Ein sehr schöner erster Roman einer Serie.

Autor: Gerhard Loibelsberger

Kein Titel - 5 Sterne

Nicht nur, dass durch den Krieg Wien mit Lebensmittelknappheit und Inflation zu kämpfen hat, gibt es offenbar einen Parallelkrieg im Schwarzmarktmilieu. Der "Henker von Wien" möchte den Schleichhandel kontrollieren und scheint jeden auszuschalten, der seinen Tätigkeiten im Weg ist. Sein Markenzeichen - ein Strick mit einem perfekt geknoteten Henkersknoten um den Hals, mit dem seine Opfer aufgefunden werden.

So sehr sich der übergewichtige und gemütliche Oberinspektor Nechyba auch bemüht, der Henker von Wien und seine Helfer scheinen ihm immer einen Schritt voraus zu sein.

Ein sehr gelungener Roman, der das Wien in der K und K Zeit gut beschreibt. Besonders unterhaltsam finde ich die alten Wiener Ausdrücke - die entweder am Ende der Seite, aber auch am Ende des Buches bei Bedarf nachgeschlagen werden können.
Autor: Christina Rey

Ein sehr gelungener erster Band - 5 Sterne

1910 reist die 17 jährige Engländerin Ivory mit ihrem Vater auf eine Jagdsafari nach Kenia. Ivy selbst hasst es auf Tiere zu schießen, und verbringt ihre Zeit mit dem Beobachten von Tieren. Dort lernt sie auch den Großwildjäger Adrian kennen, der bald um ihre Hand anhält.

Als Ivy bei Adrian auf der Farm einzieht, erkennt sie bald, dass er zwar versprochen hat, seine Safarireisen aufzugeben, jedoch selbst solche Reisen organisieren möchte. Zusammen leiten sie die Farm, und Ivy beginnt, verwaiste Jungtiere aufzuziehen und damit die nicht jagenden Gäste zu unterhalten.

Als Adrian im Krieg als vermisst gemeldet wird, muss Ivory neue Möglichkeiten finden, Geld zu verdienen um sich und ihre Mitarbeiter weiter zu ernähren.

Sie beschließt, nur noch Safaris anzubieten, bei denen die Tiere beobachtet werden. Bei den Safaris mit dabei ist der Fotograf und Biologe Gerrit, der die Ausflüge mit seiner Kamera festhält und Erinnerungsalben für die Teilnehmer erstellt. Unterstützung und Freunde findet Ivory außerdem bei den Missionsschwestern Engelberta und Magret, sowie bei Sanele, einem jungen Kikuyumann.

Der Roman ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Die Organisation der Großwildsafaris wurde sehr gut beschrieben und auch die Einstellung der weißen, sehr reichen Gäste Kenias zu den Eingeborenen. In manchen ihrer Entscheidungen war Ivy wahrscheinlich ihrer Zeit voraus, aber auch damals schon, hat es Menschen gegeben, die anders denken.

Ein wirklich gelungener erster Band, dessen Geschichte in sich abgeschlossen ist, trotzdem jedoch neugierig auf die Fortsetzung macht.