Rezensionen

Karin Birnbaumer

Autor: Maja Lunde

Die Geschichte der Bienen - 1 Sterne

Maja Lunde erzählt die Geschichten von drei Familien und führt den Leser in drei Erzählsträngen vom Jahr 1852, in dem die Idee für einen neuartigen Bienenstock geboren wird, übers Jahr 2007, in dem sich die Imker mit dem Verschwinden der Bienen konfrontiert sehen, bis ins Jahr 2098, wo die Menschen per Hand bestäuben, weil es keine Bienen mehr gibt (was in China heute schon Realität ist).

Trotz der dramatischen Schilderungen in diesem - übrigens sehr gut recherchierten und spannend geschriebenen – Buch, vermittelt die Autorin auch Hoffnung für die Zukunft der Menschen und der Bienen.

Ein wunderschöner Roman, der einem noch lange im Kopf herumsummen wird...


(Karin Birnbaumers Lieblingsbuch dieses Frühjahrs)
Autor: Jean-Philippe Blondel

Die Liebeserklärung - 1 Sterne

Corentin ist 27 und hat seinen Platz im Leben noch nicht gefunden. Gemeinsam mit seinem Patenonkel begleitet er als Hochzeitsfilmer Brautpaare an ihrem wichtigsten Tag. Nur er selber scheint kein Glück in der Liebe zu haben. Als Aline, die er filmen soll, ihn an einen ruhigen Ort bittet, um für ihren Bräutigam eine Liebeserklärung aufzunehmen, ahnt er noch nicht, wie sehr ihre Worte sein Leben verändern werden.
Im Laufe der folgenden Monate überredet er Menschen aus seinem Umfeld dazu, vor der Kamera zu offenbaren, worum es im Leben geht...

Ein kleiner, feiner Liebesroman ohne Kitsch, aber mit einem überraschenden Ende!

Backmann - 1 Sterne

Ove ist 59, macht jeden Morgen seine Kontrollrunde durch die Reihenhaussiedlung, schreibt Falschparker auf und kontrolliert die Mülltrennung. Ein Griesgram, den seine Nachbarn meiden. Eigentlich wollte ich das Buch über diesen unsympathischen Menschen nach dem ersten Kapitel wieder zur Seite legen, gab ihm dann aber doch eine zweite Chance und hatte so die Gelegenheit, die Geschichte dieses Mannes zu erfahren, die ihn zu dem werden ließ, der er ist. Ein Mann mit Prinzipien, dem richtigen Werkzeug und einem weichen Kern hinter der rauen Schale. Ein Mann, der nach dem Tod seiner geliebten Frau ("Er war ein Mann aus Schwarz und Weiß. Und sie war Farbe. All seine Farbe.") keinen Sinn mehr in seinem Leben sieht und diesem ein Ende setzen will. Wie alles in seinem Leben plant er auch sein Sterben bis ins kleinste Detail. Doch sein Vorhaben wird vom neuen Nachbarn, der beim Rückwärtseinparken seinen Briefkasten umnietet, und dessen hochschwangerer temperamentvollen Frau vereitelt...
Frederik Backman beschreibt seinen Helden auf humorvolle und zugleich melancholische Weise, mit Augenzwinkern und warmherzigem Blick. Nach 368 Seiten hatte ich Ove ins Herz geschlossen und war traurig, weil das Buch zu Ende war.