Wir holen alles nach
Taschenbuch
Diogenes (2022)
304 Seiten; 18 mm x 114 mm
ISBN 978-3-257-24569-1
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€ 13,40
Langtext
Job und Kind unter einem Hut - die alleinerziehende Sina jongliert damit seit Jahren. Seit kurzem wird sie von ihrem neuen Partner Torsten dabei unterstützt. Und sie haben Ellen, Ende sechzig, die sich für Nachhaltigkeit einsetzt und das hat, was sich Sinas Sohn Elvis so wünscht: Zeit, Geduld - und einen Hund. Doch dann widerfährt dem sensiblen Jungen etwas Schlimmes. Da er sein Geheimnis nicht preisgibt, spinnt sich ein fatales Netz aus Gerüchten um die kleine Patchworkfamilie.
- Alleinerziehende
- Buchhändlerin
- Buchhandlung
- Ehrgeiz
- Existenzsorgen
- Frauenliteratur
- Fürsorge
- Geduld
- Hund
- Jugendamt
- Kind und Job
- Kindsmisshandlung
- Kochen
- Leistungsdruck
- Mobbing
- München
- Mutter-Sohn-Geschichte
- nachhaltig
- ökologisch
- Patchworkfamilie
- Pudel
- Rentnerin
- Ruhestand
- Scheidung
- Schule
- Stress
- teure Miete
- Verdacht
- vorlesen
- Zeit
Wir holen alles nach
von Maxie Bantleon
Bei näherer Betrachtung meiner Bücherregale musste ich feststellen, dass mich meine Erinnerung nicht getrogen hat: Ich habe tatsächlich vor Jahren alle Bücher von Martina Borger gelesen, auch die, die sie gemeinsam mit Maria Elisabeth Straub geschrieben hat. Damals hatte mich vor allem "Kleine Schwester" sehr berührt, das war eine beklemmende Geschichte rund um das Heimkind Lotta.
Im neuesten Roman "Wir holen alles nach" steht wieder ein Kind im Mittelpunkt, der neunjährige Elvis. Man schließt ihn gleich ins Herz, diesen verträumten, eigenbrötlerischen Jungen, der sich in der Schule nicht ganz leicht tut und kaum Freunde hat. Seine alleinerziehende Mutter hat berufsbedingt wenig Zeit, der Vater lebt mit neuer Frau und Baby in einer anderen Stadt, und mit Thorsten, dem neuen Freund der Mama versteht sich Elvis "halt so naja". Da ist es ein Glück, dass Ellen in sein Leben tritt. Die pensionierte und früh verwitwete Buchhändlerin gibt Elvis zunächst nur Nachhilfe in Mathe und Deutsch, übernimmt aber dann in den Sommerferien, als Elvis' Vater mal wieder im letzten Moment den gemeinsamen Urlaub absagt, die Betreuung des Jungen für ganze zwei Wochen, das Geld, das Elvis Mutter ihr dafür zahlt, kann sie gut gebrauchen.
Zwischen Elvis und Ellen entwickelt sich aus der Zweckgemeinschaft eine wirkliche Freundschaft, die einen beim Lesen begeistert und berührt.
Und vielleicht ist es für Ellen sogar das größere Glück, dass Elvis in ihr Leben tritt. Denn auch wenn sie ihren Söhnen, ihren Freundinnen und vor allem sich selbst immer wieder versichert, wie gut es ihr doch geht und wie sehr sie das Alleinsein genießt und dass sie auf niemanden mehr Rücksicht zu nehmen braucht, so ist sie irgendwie doch oft sehr einsam. Als Ellen nach einem Zelt-Ausflug von Elvis und Thorsten Veränderungen an dem Jungen wahrnimmt und sie dann auch noch von Elvis' Klassenlehrerin darauf angesprochen wird, nimmt eine Kette aus verhängnisvollen Ereignissen ihren Anfang.
Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen. Martina Borgers Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Beschreibung der Charaktere sehr detailliert, ich mag auch ihre kleinen Boshaftigkeiten gerne, und wie bzw. dass sie den Leser oft auf die falsche Fährte führt. Denn auch wenn man ahnt, dass Elvis nicht das widerfahren ist, was zuerst angedeutet wird, ist die Auflösung des Geheimnis doch überraschend.
Im neuesten Roman "Wir holen alles nach" steht wieder ein Kind im Mittelpunkt, der neunjährige Elvis. Man schließt ihn gleich ins Herz, diesen verträumten, eigenbrötlerischen Jungen, der sich in der Schule nicht ganz leicht tut und kaum Freunde hat. Seine alleinerziehende Mutter hat berufsbedingt wenig Zeit, der Vater lebt mit neuer Frau und Baby in einer anderen Stadt, und mit Thorsten, dem neuen Freund der Mama versteht sich Elvis "halt so naja". Da ist es ein Glück, dass Ellen in sein Leben tritt. Die pensionierte und früh verwitwete Buchhändlerin gibt Elvis zunächst nur Nachhilfe in Mathe und Deutsch, übernimmt aber dann in den Sommerferien, als Elvis' Vater mal wieder im letzten Moment den gemeinsamen Urlaub absagt, die Betreuung des Jungen für ganze zwei Wochen, das Geld, das Elvis Mutter ihr dafür zahlt, kann sie gut gebrauchen.
Zwischen Elvis und Ellen entwickelt sich aus der Zweckgemeinschaft eine wirkliche Freundschaft, die einen beim Lesen begeistert und berührt.
Und vielleicht ist es für Ellen sogar das größere Glück, dass Elvis in ihr Leben tritt. Denn auch wenn sie ihren Söhnen, ihren Freundinnen und vor allem sich selbst immer wieder versichert, wie gut es ihr doch geht und wie sehr sie das Alleinsein genießt und dass sie auf niemanden mehr Rücksicht zu nehmen braucht, so ist sie irgendwie doch oft sehr einsam. Als Ellen nach einem Zelt-Ausflug von Elvis und Thorsten Veränderungen an dem Jungen wahrnimmt und sie dann auch noch von Elvis' Klassenlehrerin darauf angesprochen wird, nimmt eine Kette aus verhängnisvollen Ereignissen ihren Anfang.
Mir hat dieser Roman wirklich gut gefallen. Martina Borgers Schreibstil ist angenehm zu lesen, die Beschreibung der Charaktere sehr detailliert, ich mag auch ihre kleinen Boshaftigkeiten gerne, und wie bzw. dass sie den Leser oft auf die falsche Fährte führt. Denn auch wenn man ahnt, dass Elvis nicht das widerfahren ist, was zuerst angedeutet wird, ist die Auflösung des Geheimnis doch überraschend.