Harte Jahre
Hardcover
Suhrkamp (2020)
411 Seiten; 214 mm x 134 mm
ISBN 978-3-518-42930-3
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Besprechung
»Llosa liefert ... virtuose Aufklärungsarbeit, um solche Zeiten in Zukunft hoffentlich etwas öfter zum Besseren wenden zu können.« Tom Wohlfarth neues deutschland 20210224
Langtext
»Haben Sie vergessen, dass wir ein souveränes Land sind und Sie nur ein fremder Botschafter und nicht unser Vize-König?«, fragt Jacobo Árbenz, der Präsident Guatemalas, den Entsandten der Vereinigten Staaten. Es ist das Jahr 1954 und die Frage offensichtlich rhetorisch gemeint, die Antwort des amerikanischen Diplomaten: schallendes Gelächter.
Denn kurze Zeit später bringt ein Militärputsch die Árbenz-Regierung zu Fall, mit freundlicher Unterstützung des CIA. Und zwar vermittels einer dreisten Lüge, die als Wahrheit durchgeht: US-Präsident Eisenhower hatte in Umlauf gebracht, Árbenz billige und unterstütze die Ausbreitung des sowjetischen Kommunismus auf dem Kontinent. Eine Lüge, die das Schicksal ganz Lateinamerikas verändern wird.
Diese folgenreiche historische Episode - die uns schmerzlich an unsere Gegenwart erinnert - greift Mario Vargas Llosa auf und erzählt sie lebhaft und packend in ihrer ganzen Vielgestaltigkeit. Wer gründet welche Intrigen? Wer sind die Profiteure? Wer bleibt auf der Strecke?
Harte Jahre ist ein vielstimmiges Romanepos über Macht, Verschwörung und Verrat - über die Fallstricke der Geschichte und die dreisten Machenschaften imperialer Politik. Und ein virtuoser literarischer Hochseilakt.
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Ein historischer Roman - viel Historie, wenig Roman
Weitgehend beschreibt Vargas Llosa hier Geschichte. Alle wesentlichen Figuren sind echte historische Personen. Nur einige, eigentlich für den Lauf der Historie nebensächliche, sind fiktiv, so die Hauptfigur, eine schillernde Frau, die als Geliebte eines von den USA protegierten Diktators dem Buch einen Rahmen gibt. Und gleichsam, weil sie die Sicht der USA vertritt, vom Autor "benutzt" wird, um die verlogenen und zweifelhaften Positionen des angeblichen "Mutterlandes der Freiheit und der Demokratie" zu entlarven bzw. zu kommentieren.
Die Hauptpointe am Ende ist, dass sie sich als alte Frau erfreut zeigt, dass ein gewisser Donald Trump gerade Präsident geworden ist. So schlägt Vargas Llosa die Brücke in die Gegenwart: Trump ist nur das, was die USA seit dem Zweiten Weltkrieg immer waren.
Empfehlenswert!
Harte Jahre
Harte Jahre