Rezensionen

Die Leuchtturmwärter
Roman

Autor: Emma Stonex

Erschienen 2021 bei S. Fischer Verlag GmbH
ISBN 978-3-10-397037-1
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Die Leuchtturmwärter - 5 Sterne

Zwanzig Jahre nachdem drei
Leuchtturmwärter spurlos verschwunden
sind, vor der Küste
Cornwalls in einer Silvesternacht,
recherchiert eine junge
Journalistin den Vorfall. Sie besucht
deren Frauen und möchte
näheres in Erfahrung bringen.
So tauchen immer wieder neue
Fragen auf und man wird in die
Geschichte hineingezogen die
auch eine mystische Atmosphäre
hat. Die Protagonisten werden
einem mit all ihren guten
und schlechten Seiten näher
gebracht. Abschließend noch,
es beruht auf einer wahren Begebenheit.
von Andrea - 2021-12-10 22:11:00

Erwartungen übertroffen - 5 Sterne

Emma Stonex hat mit ihrem Debut "Die Leuchtturmwärter" einen spannenden und komplexen Roman um das verschwinden der drei Leuchtturmwärter Arthur, Bill und Vince.

Der Einstieg in die Geschichte gelang mir durch den flüssigen und interessanten Schreibstil super schnell. Die Geschichte spielt im Jahre 1972, in der die Leuchtturmwärter Arthur, Bill und Vince spurlos verschwinden. Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitebenen und unterschiedlichen Perspektiven. Das Leben im Turm beobachte ich von aussen, die drei Frauen der Lauchturmwärter kommen in der Ich- Perspektive zu Wort. Dieser Sichtwechsel auf das Geschehen und Leben im Leuchtturm wird detailreich erzählt.
Dadurch ergibt sich nach und nach ein Gesamtbild und eine vielschichtige Charakterisierung der Protagonisten.
Jede Person hatte ihre kleinen Geheimnisse und ganz langsam kommt LIcht ins Dunkel.

Emma Stonex gelingt es excellent ein großes Bild von Verlust, Angst, Trauer und Hoffnung zu präsentieren. Das karge Leben der Menschen um und im Leuchtturm, die Macht der Gezeiten und die Unterschiedlichkeit im Umgang mit den Herausforderungen des Lebens rundeten für mich dieses Buch ab.

Den Ursprung zum Plot findet man übrigens um 1900 als wirklich Leuchtturmwärter verschwanden.

Meine Erwartungen an das Buch waren gänzlich andere, dennoch bin ich mehr als positiv überrascht worden und empfehle das Buch gerne weiter.
von Nele33 - 2021-10-21 09:10:00

Wenn Verhalten das Zusammenleben vergiftet - 4 Sterne

1972 verschwanden vor der Küste Cornwalls drei Leuchtturmwärter spurlos: Der Tisch in der Küche war gedeckt, die Uhren alle zur selben Zeit stehengeblieben und die Tür von innen verschlossen. Zwanzig Jahre später möchte ein Autor sich des Geheimnisses rund um das Verschwinden der Männer annehmen und beginnt, die Partnerinnen der Wärter zu befragen.
Aufgebaut ist das Buch so, dass man zwischen den Zeitebenen 1972 und 1992 hin- und herspringt. Man erlebt die Zusammenarbeit der Männer, in welche sich nach und nach eine ungesunde Atmosphäre einschleicht und deren Leben vergiftet. Ebenso lernt man die Frauen kennen, wie sie mit ihrem Schicksal jeweils umgegangen sind, ihre Gedanken und Emotionen sowie ihre Theorien zum Verschwinden ihrer Partner. Tatsächlich gab es damals schnell einen mutmaßlichen Täter, dem alles in die Schuhe geschoben werden konnte, doch nicht alle sind derselben Meinung. Langsam entwickelt sich während des Romans ein Bild der drei Paare, ihr Leben, ihre Probleme sowie ihre Charaktere, welche mehr oder weniger zur Tragödie führten. Das Ende bleibt nicht offen, man erlebt als Leser mit, was damals wirklich geschah, auch wenn die Menschen im Roman dies womöglich nie erfahren werden.
Ich empfand es als lesenswert, die charakterlichen Entwicklungen der Beteiligten zu verfolgen, wobei mir im Laufe des Romans klar wurde, dass nicht jeder Charakter für derlei Leben tauglich ist und so manche Personen die Atmosphäre mit der Zeit einfach vergiften. Vermisst habe ich etwas mehr Details zum Leben damals auf einem Leuchtturm, der mitten im Meer stehend vom Rest der Bevölkerung buchstäblich abgeschlossen ist. Das hätte die Stimmung noch greifbarer gemacht. Ebenso ist der Schreibstil etwas ungewohnt, wenn die Perspektive auf die Frauen in der Gegenwart umschwenkt.
Insgesamt ein interessantes Buch über aussergewöhnliche Charaktere und wie manche davon langsam toxisch auf eine enge Gemeinschaft wirken können.

von Christina P. - 2021-09-04 18:35:00

Ein besonderes Buch - 5 Sterne

Zum Inhalt:
Aus einem Leuchtturm vor der Küste Cornwalls verschwinden drei Männer spurlos. Und die Tür ist von innen verriegelt, die Uhren sind stehen geblieben. Zurück bleiben die Frauen der Männer, die auch Jahre danach von den seltsamen Ereignissen verfolgt werden.
Meine Meinung:
Eins dieser Bücher, die einfach besonders sind. Lange fügte sich so nichts richtig zusammen, doch irgendwann entwickelt sich ein Sog, der einen nicht mehr los lässt. Ich fand das Buch ungeheuer beeindruckend, vorallem wenn man bedenkt, dass es ein Erstlingswerk ist. Toller Schreibstil, interessante Geschichte und ein zunächst ungewöhnlicher Aufbau, der aber genau das Besondere ausmacht.
Fazit:
Ein besonderes Buch
von brauneye29 - 2021-08-28 19:22:00

Die Leuchtturmwärter - 5 Sterne

Wer kann schon einem Roman über das mysteriöse Verschwinden dreier Leuchtturmwärter von ihrer Insel vor Cornwalls Küsten widerstehen? Also ich nicht. :)

Emma Stonex präsentiert mit "Die Leuchtturmwärter" den Versuch einer plausiblen Rekonstruktion, was geschehen ist. Der Fokus liegt auf dem Innenleben der Protagonisten - und dem Zwischenmenschlichen. Kapitel für Kapitel kommen die einfühlsam gestalteten Figuren zu Wort und setzen so das Puzzle für die LeserInnen zusammen.

Ein Roman, der zu Beginn wie eine sanfte Welle plätschert und sich stetig zu einem Sturm steigert. Leseempfehlung!
von MMag. Katharina Huchler - 2021-08-26 16:31:00

Was ist passiert - 5 Sterne



„Die Leuchtturmwärter“ ist der Debütroman unter dem Klarnamen der britischen Schriftstellerin Emma Stonex.

Der Roman ist fesselnd geschrieben. Er zeigt die Arbeit auf einem Leuchtturm im Meer. Drei Männer leben auf engstem Raum zusammen. 8 Wochen leben sie auf dem Turm und 4 Wochen können sie bei ihren Familien sein.

Der Roman spielt in Cornwall in dem Leuchtturm Maiden kurz vor der Digitalisierung.

Die Autorin lässt die Geschichte 1972 und 1992 erscheinen. Die drei Wärter sind ende 1972 spurlos verschwunden. Deren Frauen stehen plötzlich ohne Erklärung da. Wo sind ihre Männer? Sind sie tot oder leben sie noch? Es gibt viele Gerüchte.
Es werden viele Eindrücke der drei Frauen erzählt. Auch die Dialoge der Leuchtturmwärter sind eindrucksvoll.
Durch die langen Abwesenheiten der Männer kann kein richtiges Familienleben entstehen. Der Roman lehnt sich an eine tatsächliche Geschichte von 1900 an.
Auch da verschwand die Besatzung auf unerklärliche Weise.
Es ist ein Liebesoma und ein Krimi, außerdem gibt fantasievolle Einschläge.
Der Roman liest sich gut und ist lesenswert.










von begine - 2021-08-25 12:26:00

Die Leuchtturmwärter - 5 Sterne

In der Silvesternacht 1972, verschwinden drei Leuchtturmwärter spurlos: die Tür ist von innen verriegelt, die Uhren zur selben Zeit stehengeblieben, nichts deutet auf ein Gewaltverbrechen hin. Drei Frauen bleiben zurück und zwanzig Jahre später werden sie von einem Autor interviewt. Immer wieder wechselt die Autorin zwischen der Perspektive der drei Männern und wie es für sie gewesen sein muss, die lange Zeit isoliert auf Maiden Rock, und den trauernden Frauen, die auch ihre Geheimnisse hatten. Emma Stonex gibt uns das Gefühl, dass wir die komplexen Gefühle rund um dieses wahre historische Ereignis verstehen, und trotzdem streut sie so viel Übernatürliches ein, dass man mit dem Ende ein bisschen hadert. Und doch freut es mich, dass die Autorin Wert darauf legt, allen Hauptfiguren gleich viel Sympathie und psychologische Einsicht entgegenzubringen.
von Barbara Kumpitsch - 2021-08-24 11:19:00