Rezensionen

Die Spaghetti-vongole-Tagebücher
Wie ich mit drei Kilo Pasta, zwei Kisten Prosecco und einem toten Fisch von Venedig nach Triest fuhr, um meine Schwiegereltern zu beeindrucken

Autor: Stefan Maiwald

Erschienen 2024 bei Styria
ISBN 978-3-222-13729-7
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Eine amüsante kulinarische Reise und mehr - 5 Sterne

„Die Spaghetti-vongole-Tagebücher“ ist eher ein kulinarischen Reiseführer als ein Roman des in Grado lebenden Autors Stefan Maiwald.

Der Geburtstag des Autors steht bevor und er möchte seine gesamte Familie bekochen. Das ist bei einer großen italienischen - und durchaus kritischen - Familie gar nicht mal so einfach.
Das Buch ist in drei Abschnitte gegliedert und alles beginnt mit den Vorbereitungen, die eine großen Teil der Handlung einnehmen. Als sich im zweiten Teil das Fest nähert, geht auf einmal alles ganz schnell und auch das Fest selbst, war fix vorbei. Aber das kennt vermutlich jeder, der schon einmal ein Familienfest vorbereitet hat.

Der lebendige Schreibstil von Stefan Mailwald ist toll, es ist fast so, als ob er einem gegenübersitzt und das alles direkt erzählen würde. Es ist eine Mischung aus Reisebericht, Rezepten und Kultur, die mir einfach großen Spaß gemacht hat.
Auf so gut wie jeder Seiten sind Fußnoten zu finden und auch wenn ich hin und wieder den Eindruck hatte, dass sie mich ein wenig aus dem Lesefluß reißen, wollte ich mir keine entgehen lassen.
Kulinarische Highlights der italienischen Küche, Tipps & Tricks, wissenswerte Fakten und amüsante Anekdoten reihen sich hier aneinander.

Bei diesem Buch spielt auch die Gestaltung eine große Rolle. Durch den Leineneinband, hat es eine tolle Haptik, die farblich abgesetzten Kapitel und die liebevoll illustrierten Seiten machen es zu einem gelungenem Gesamtpaket.

Wer Italien mag und sich ein wenig italienische Atmosphäre nach Hause holen möchte, liegt mit diesem Buch genau richtig.
von Tara - 2024-04-15 16:58:00

Kulinarische Reise - 4 Sterne

Wenn man seinen Geburtstag mit der Familie feiert, sorgt man für gutes und ausreichend viel Essen - insbesondere, wenn man in Italien lebt wie der Autor. Das Problem ist allerdings, dass er damit auch noch seine Schwiegereltern beeindrucken möchte, die seinen Kochkünsten seid Jahren eher kritisch gegenüberstehen. Was ist die Lösung? Die regionalen Spezialitäten der italienischen Heimatregion kochen. Mutig, aber mit Hilfe von lokalen Köchinnen, Fischern, Restaurant-, Bar- und Marktstandbetreibern sollte es hoffentlich gelingen… so lautet zumindest der Plan des Autors!
Auf seiner kulinarischen Reise entlang der Küste des Venetos und Friauls schildert der Autor lokale Köstlichkeiten und ihre Zubereitung, die Traditionen dahinter und trifft lokale Expert:innen. Zwischendurch gibt es kleine Exkurse und alles ist sehr unterhaltsam geschrieben.
von Reiseweise - 2024-04-14 16:26:00

Kultur statt Cosy - 3 Sterne

Ein wunderschönes, sehr hochwertig in bedrucktes Leinen gebundene Buch, welches ich zu den Präsentbüchern zählen würde. Zielgruppe sind Italien affine Menschen mit Kenntnis der dortigen Kultur, ihrer prominenten Persönlichkeiten und einer Vorliebe für die dortige Landesküche.

Da mir jedoch außer Letzterem fremd war und ist, hatte ich Schwierigkeiten der Handlung zu folgen, welche aus vielen einzelnen lose aneinandergereihten Anekdoten der Fahrt von Venedig nach Triest besteht. Viele der angesprochenen Persönlichkeiten sagten mir nichts, so dass mir Hintergründe und Zusammenhänge nicht klar wurden. Auch fehlte mir der Rote Faden, der für mich nur als Lesebändchen sichtbar war. Mir fehlte neben all den Genüssen eine familiäre und zwischenmenschliche, vielleicht auch humorvolle Ebene, welche mir dieses Buch und seine Geschichte hätte greifbar und begreifbar werden lassen.
von Stea - 2024-04-10 14:06:00

Großartiger Einblick in die wahre italienische Küche - 5 Sterne

Sai cosa, sono stupita, sono impressionata! Wisst Ihr was, ich bin begeistert! Wer auch immer ein Herz für Italien mit seinem herrlichen Land und Leuten hat und gerne auch mal Hintergründe dazu lesen möchte, kombiniert mit den Köstlichkeiten der italienischen Küche, sollte zu diesem Buch greifen! Stefan Maiwald, hat uns ja bereits mit "Meine Bar in Italien" viel erklärt, warum die Bar in Italien so eine wichtige Rolle spielt! Charmant erzählt er uns, wie er seine italienische Familie, vor allem seine Schwiegereltern, anlässlich seines Geburtstages bewirten und beeindrucken möchte. Da gibt es für den "tedescii" doch wahrlich noch viel Neuland und so staunen wir nicht schlecht, mit welchem Aufwand vieles zubereitet wird, was wir gar nicht so erwartet hätten. Mein Favorit ist neben der Pasta, der Boreto! Mit großer Freude lese ich auch die Fußnoten und die "Am Wegesrand" Seiten, die wunderbar erklären, warum dies alles so ist, wie es ist und wie man es isst.
von evaki - 2024-03-21 11:10:00

Herrlich amüsant und Italien pur!! Jedes Kapitel ein kleiner Urlaub. - 5 Sterne

von Barbara Reitzer - 2024-03-20 09:16:30

Reise durch Italien - 3 Sterne

In diesem Buch habe ich Humor erwartet, aber es leider nicht bekommen. Maiwald erklärt am Anfang, dass er in eine italienische Familie eingeheiratet hat und nun in Italien lebt. Seine Schwiegereltern sind beide Genießer der italienischen Küche und daher sehr wählerisch und von den bisherigen Kochkünsten ihres Schwiegersohns nicht sehr angetan. Zu seinem Geburtstag hat er sich daher vorgenommen es alles zu beweisen und reist hierfür wochenlang durch Italien, um die besten Zutaten für sein grandioses Geburtstagsgericht zu erwerben. Diese Reise schildert er nun ausführlich, sodass man die besten Insidertipps für Wein und co. bekommt. Dazwischen baut er auch immer wieder Rezepte ein, die aber nicht akkurat mit Angaben vermerkt sind, sondern eher Augenmaß und Erfahrung benötigen. Auch baut er in rot hervorgehobenen Seiten Interessantes und Wissenswertes zu Italiens Geschichte rund um die Esskultur.

Maiwalds Stil ist sehr erzählerisch und malerisch. Er baut jedoch auch sehr oft italienische Sätze ein, sodass es hilfreich ist, Italienisch A1 zu beherrschen. Fazit: Empfehlenswert für Fans Maiwalds und Menschen, die gern einen trockenen Roadtrip durch Italien lesen wollen und dabei Anregungen bekommen wollen, wo man die besten Zutaten Italiens herbekommt.
von Jazz - 2024-03-10 20:09:00

Richtiges Italien-Feeling, witzig und unterhaltsam - 4 Sterne

Mich hat bei diesem Buch definitiv der Titel neugierig gemacht da dessen Untertitel doch einige Fragen aufwirft. Als ich das Buch in der Hand hielt war ich doch überrascht das es einen Stoffeinband hatte und das einige der Seiten rötlich gefärbt wurden. Aber ich fand das diese ungewöhnlichen Designentscheidungen zu dem Buch einfach passen.
Der Autor hat einen interessanten Schreibstil. Ich konnte mir vieles perfekt vorstellen, wie sein Leben in Italien, auch wenn ich selber noch nie dort war. Im Laufe des Buches gibt es hier und da ein Rezept was ganz gut zur leichten Chaotik des Buches passt. Was beachtet werden muss ist, das das Buch schon einige Anekdoten aus dem Leben des Autors hat. Wenn einen so etwas nicht interessiert dann ist das Buch vielleicht nichts für dieses Person. Ich fand die biografischen Szenen ganz interessant und sie halfen zu verstehen was für eine Person der Autor ist.
Die Geschichte selbst ist sehr humorvoll geschrieben und auch ich musste hin und wieder lachen. Das Buch ist sehr locker, mit der Kapitelunterteilung und wie es sich lesen lässt. Ich finde es eignet sich gut zum zwischendurch lesen wenn man mal etwas Abwechslung braucht.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen auch wenn es nicht zu meinen sonstigen Lieblingsgenres passt.

von halo123 - 2024-03-10 12:53:00

Wie ein Urlaub am Meer... - 5 Sterne

Maiwald muss sich einer besonderen Spezialoperation stellen: Kochen am Geburtstag für die kritischen Schwiegereltern! Natürlich darf er da nichts dem Zufall überlassen und bereist die obere Adria für die besten Rezepte, Weine und Geheimtipps. Ein wunderbares Buch voller Humor, das die Adriaregion auch auf dem Sofa sinnlich erfahrbar macht - wir riechen das Meer und schnuppern italienische Aromen, sehen den blauen Himmel, erschmecken bukettreiche edle Tropfen und fühlen uns wie im Urlaub... P.S. Und es wird nicht verraten, ob er Schwiegersohn bleiben darf! :-)
von HEYNi Tanja Zwiener - 2024-03-06 10:14:00

Bella Italia - 5 Sterne

Nimmt man das Buch in die Hand, dann fallen einem sofort der Leineneinband, die Fadenheftung und das Lesebändchen auf. Ein schönes Stück Handwerk und das führt auch schon zum Inhalt der ‚Spaghetti-vongole-Tagebücher‘. Der Autor Stefan Maiwald will ein fürstliches Menü aus regionalen Bestandteilen der Region Veneto und Friaul ((eigentlich Friaul-Julisch Venetien) kochen.
Die in verschiedenen Farben gehaltenen Abschnitte gliedern das Buch in einen lustigen Familienroman und kurzweiligen Geschichten über die Landstriche Oberitaliens – Kochrezepte und Historie wechseln einander gekonnt ab.
Rasch hat man sich mit der Familie Maiwald angefreundet, reist mit dem Schriftsteller/Koch durch die Städte der oberen Adria (Venedig, Lignano, Jesolo, Aquileia undGrado) und erfährt gar manchen Schwank über die Geschichte und Zubereitung der geplanten Speisen.
Der Untertitel des Buches gibt den Inhalt wieder (Wie ich mit drei Kilo Pasta, zwei Kisten Prosecco und einem toten Fisch von Venedig nach Triest fuhr, um meine Schwiegereltern zu beeindrucken), ist aber nur eine Klammer, die eine turbulente Geschichte nach dem perfekten Menü enthält.
Für alle die an der italienischen Küste Urlaub machen aber ihre Wohnung nicht verlassen wollen. Kurzweilig und voll interessantem, unnützen Wissen über die cucina italiano.
von robertp - 2024-03-03 09:27:00

Ein Titel, lang wie Spaghetti - 3 Sterne

Eine heitere Geschichte um Essen und Trinken, um Italien und seine Menschen, wer liest so eine Neuerscheinung nicht gern. Autor Stefan Maiwald versteht es auch, uns Italien und die Italiener nahezubringen, was er bereits in früheren Werken bewiesen hat.
Reichhaltig mit Zutaten ausgestattet, fährt der erzählende Schwiegersohn im Auto zwischen Venedig und Triest durch Norditalien, kehrt hier ein, besorgt sich dort noch rasch dies und jenes, ist offen für einen Rat. Zwischendurch erfahren wir Leser, was genau er an seinem Geburtstagsfest kochen und kredenzen will und vieles über typisch italienische Speisen und Getränke.
Der Roman erinnert mich an Simmels „Es muss nicht immer Kaviar sein“. Auch dort sind viele Rezepte und Tipps zu finden, natürlich nebst zahlreichen Liebestreffen und Abenteuern (bei Simmel). Man könnte bei diesen Autoren Appetit bekommen.
Nach dem Bild mit dem langen Titel fällt der haptische Eindruck des Hardcovers auf. Es ist recht anspruchsvoll in aufgeleimtes Leinen gebunden. Die jeweiligen Zwischenkapitel „Am Wegesrand“ befassen sich mit Nebenthemen, ebenfalls auf besonderen in Lachsrosa getauchten Seiten werden kurze Textstellen wiederholt, die der Autor bedeutsam findet. Im Anhang erläutert er Einzelheiten, welche über bloße Fußnoten hinausgehen. Die drei Teile des Buches werden ebenfalls mit Farbe und Platz großzügig bedacht. So bietet der Schnitt insgesamt einen rotdurchwirkten Anblick.
À propos drei Teile und ihre Kapitel: Das Inhaltsverzeichnis ist derart umfangreich, dass es sich über fünf Seiten hinweg erstreckt.
Der Titel, und das haben wir als erstes am Roman kennengelernt, verheißt an seinem Ende, dass Maiwald mit seinen Kochkünsten die Schwiegereltern beeindrucken möchte. Ganz klar, die Vorarbeit dazu nimmt mehr als 99 Prozent des Platzes im Buch ein. Doch dann lediglich zwei kurze Bemerkungen, wie die Eltern seiner Frau auf seine doch immensen Anstrengungen reagiert haben, beschränkt auf zwei Gesten, das hat mich ein wenig enttäuscht. So vollmundig angekündigt, hätte ich gern mehr erfahren.
von Emmmbeee - 2024-02-26 15:22:00