Rezensionen

Der Gärtner von Wimbledon

Autor: Jane Crilly

Erschienen 2023 bei Kampa Verlag
ISBN 978-3-311-10046-1
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Der Gärtner von Wimbledon - 5 Sterne

Der junge Henry fühlt sich auf dem weitläufigen, hochherrschaftlichen Anwesen Blake Hall wie zuhause und fast schon zugehörig zur Familie und der besseren Gesellschaft. Aber eben nur fast, denn er ist doch nur der Sohn des Gärtners. Seine Freundschaft zu Rose, der Tochter des Hauses, ist sehr innig, und später wird daraus eine tiefe Liebe. Natürlich ist es eine Liebe, die nicht sein darf und die keine Zukunft hat – zu groß ist der Standesunterschied.
Je weiter man liest, desto mehr beschleicht einen auch der Verdacht, dass Henry mehr und von ganzem Herzen liebt, während Rose eine junge Frau ist, die vor allem nach Eigenständigkeit strebt. Ihr größter Traum ist es, Profi-Tennisspielerin zu werden und eines Tages in Wimbledon zu gewinnen.
Doch auch dafür ist die Zeit im England der 1940er Jahre noch nicht reif…
„Der Gärtner von Wimbledon“ ist eine bittersüße Liebesgeschichte, die ganz wunderbar die Stimmung der damaligen Zeit widerspiegelt und mit ihrem traurigen, aber sehr gelungenen Ende zu Herzen geht.
Wir haben das schmale Buch im Urlaub zu viert untereinander weitergegeben und waren alle sehr angetan von der Geschichte!
von Maxie Bantleon - 2024-04-27 11:25:14

Hoffnungsvoll - 5 Sterne

Eine hinreißende, berührende Lebens- und Liebesgeschichte, die mir beim Lesen Freude bereitet hat. Herzerwärmend.
von HEYNi Isabella Lehner - 2023-04-11 11:13:04

Jane Crilly | Der Gärtner von Wimbledon - 5 Sterne

Nach dem Klappentext habe ich mir die Geschichte von ‚Der Gärtner von Wimbledon‘ ein bisschen anders vorgestellt. Genau wie in ‚Die sieben Männer der Evelyn Hugo‘ wird die Geschichte einer jungen Frau erzählt, die danach ein Buch schreibt. Hier fand ich sehr gut, dass die Erzählung nie unterbrochen wurde. Henry fängt an zu erzählen, erzählt bis zum Ende und dann ist man noch einmal für ein paar Seiten in der Gegenwart. Die Geschichte selbst war irgendwie bittersüß. Alleine, dass Vater und Sohn den Traum der Mutter verwirklichen und aufs Land ziehen, nachdem sie stirbt ist schon sehr traurig. Und dann verliebt sich Henry in Rose und alle Erwachsenen im Buch, wie auch die Leser wissen, dass es in den 1930ern keine Zukunft für die Tochter des Hauses und den Sohn des Gärtners gibt. Rose weiß das nicht, oder es interessiert sie nicht und bringt Henry damit immer wieder in moralische Zwickmühlen. Die Dynamik von Henrys Beziehung mit Rose war für mich nicht optimal, sie hat mich sehr an Daisy und Gatsby erinnert. Aber irgendetwas an dem Buch hat mich mitgerissen. Als die Autorin beschrieben hat, wie Henry auf seinem neuen Fahrrad die Ländereien erkundet und er und Rose im See baden, hatte ich die Szenen so bildlich vor Augen und ich habe mich an meine eigene Kindheit erinnert. Ich habe das Buch gerne gelesen, sogar ziemlich schnell, auch wenn mir manche Charaktere so leidgetan haben und andere mich gestört haben. Das Ende hat, wie ich finde, sehr gut zur Gesamtstimmung des Buches gepasst.
von Marie - 2023-03-24 00:08:32

Der Gärtner von Wimbledon - 5 Sterne

Henry, dessen Mutter starb, als er 13 Jahre alt war, zieht mit seinem Vater von London aufs Land. Dort wird sein Vater 2. Gärtner auf dem riesigen Anwesen von Blake Hall. Als Henry die Blakes erstmals kennen lernt, ist er vor allem von deren Tochter Rose begeistert. Sie macht ihn zu ihrem Tennispartner, wenn sonst keiner da ist. Er wird sogar von Mr. Blake zum Wimbledon-Turnier gemeinsam mit Rose eingeladen. Beide sind von diesem Ort fasziniert, Rose möchte unbedingt einmal dort ein Tennismatch gewinnen. Henrys Vater steht der freundschaftlichen Beziehung skeptisch gegenüber, er möchte Henry vor Enttäuschungen schützen, denn er wird nie zu diesen Kreisen dazugehören …
Die Leerstelle, die der Tod von Henrys Mutter hinterlassen hat, ist immer wieder spürbar, die Trauer lässt auch seinen Vater nicht los.
1940 werden alle Diener ab 19 Jahren zum Krieg eingezogen. Nun muss Henry die Stelle des Stallburschen übernehmen und zusehends lässt Roses Vater ihn spüren, dass er nur der Sohn des Gärtners ist. Doch Henry möchte Rose einmal heiraten, sie hingegen nur eine berühmte Tennisspielerin werden. Mit Fortschreiten des Krieges distanziert Rose sich immer mehr von Henry. Er hält jedoch an seiner Liebe zu Rose fest, obwohl er sich macht- und nutzlos fühlt.
Als Henry 1943 selbst in den Krieg ziehen muss, bittet er Rose, auf ihn zu warten. „[…] Doch ich bin arm und hab nichts als Träume, so leg ich meine Träume dir zu Füßen. Tritt leise, denn du trittst auf meine Träume.“ Diese Zeilen aus dem Gedicht „Des Himmels Tücher“ von William Butler Yeats sind charakteristisch für die deutlichen Unterschiede der zwei Hauptpersonen:
Henry bleibt immer der Sohn eines Dienstboten, Rose die Tochter der reichen Herrschaften. Wird er diese ungeschriebenen Regeln ändern können?
Wer herausfinden möchte, ob Henry und Rose ein Paar werden können, dem sei dieses leise, feine Buch ans Herz gelegt!
von Brigitte Thaler - 2023-03-21 09:31:31