Rezensionen

Das Glück des Wolfes
Roman - Vom Autor des Bestsellers "Acht Berge"

Autor: Paolo Cognetti

Erschienen 2021 bei Penguin Verlag;Penguin
ISBN 978-3-328-60203-3
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Paolo Cognetti | Das Glück des Wolfes - 5 Sterne

Fausto ist in die Berge gekommen um einen Neuanfang in Ruhe und Abgeschiedenheit zu machen. Er lernt jedoch die junge Silvia kennen, mit ihr beginnt er eine Liebschaf.
Doch in der Einsamkeit in der Natur der Berge kommen Fragen auf: "Was ist Glück ?" und "Wo gehöre ich hin?"
Wunderbare Beschreibung der Berge, wo die Probleme der Menschen klein wirken.
Tolles Buch! Passt in unsere Zeit .
von Renate Wagner - 2021-12-01 18:21:00

Die Stille der Berge - 5 Sterne

In seinem neuen Roman „Das Glück des Wolfes“ ist die grandiose Bergwelt des Aostatals Hintergrund und Hauptsache zugleich.

Fausto und Silvias Wege kreuzen sich in dem kleinen Bergdorf Fontana Fredda in der winterlichen Skisaison. Beide sind Suchende, die sich neu orientieren wollen. Fausta langjährige Beziehung scheiterte, die Wohnung in Mailand steht zum Verkauf und die Sehnsucht nach Stille hat ihn in seine geliebte Bergwelt getrieben. Silvia scheint familiäre Probleme zu haben, aber das wird eigentlich nie richtig thematisiert und treibt noch ein wenig ziellos in die Zukunft. Auch sie liebt die Herausforderung der alpinen Welt.

Wie immer hat mich die poetische Sprache und wunderbare Beschreibung einer grandiosen Bergwelt begeistert. Vor dieser Kulisse scheinen die Menschen mit ihren Nöten fast unscheinbar. Trotzdem hätte ich gern mehr über die Schicksale der Protagonisten erfahren. Es gibt durchaus interessante Persönlichkeiten in diesem Buch, die es wert gewesen wären, sie ein wenig in den Vordergrund zu stellen. Zum Beispiel der knorrig-knurrige Pistenraupenfahrer Santorso und die Wirtin Babette, in deren Lokal Fausto und Silvia als Saisonkräfte arbeiten. Doch menschliche Schicksale streift Cognetti nur oder lässt allenfalls zwischen den Zeilen etwas aus ihrem Leben durchschimmern.

Aber der Stil des Autors, voller Poesie und Sprachmelodie hat mich wieder sehr begeistert. Wenn er einen Gipfelanstieg beschreibt, war ich gedanklich mit auf dem Weg. Habe die Luft, die Kälte, das Eis gespürt und wunderbare Bilder im Kopf. Dabei gibt es nicht einen Hauch von Kitsch oder Naturüberhöhung. Er verschweigt nicht die Gefahren des Tourismus auf die fragile Landschaft oder die harten Lebens-und Arbeitsbedingungen der Bewohner.

Hätte Cognetti seinen Protagonisten ein wenig mehr Raum gegeben, hätte ich den kurzen Roman noch intensiver gefunden.

Die Covergestaltung finde ich sehr gelungen.
von Bibliomarie - 2021-11-03 16:27:00

Kein Titel - 4 Sterne

Nach einer gescheiterten Beziehung fährt Fausto in das Bergdorf Fontana Fredda. Abseits vom Trubel und Hektik der Stadt kommt Fausto zur Ruhe und beginnt auch wieder zu schreiben. Als er die junge Kellnerin Silvia trifft, erleben sie gemeinsam den Winter in diesem Ort hoch über den Städten. Allgegenwärtig sind die hohen Berge, die das Dorf umschließen und abgrenzen.
Während Fausto die Stille genießt, zieht es Silvia weiter zu neuen Gipfeln und anderen Herausforderungen. Am Ende des Winters müssen beide eine Entscheidung für ihren weiteren Lebensverlauf treffen und sich fragen, was möchten wir, wo gehören wir hin?
von Ingrid Mair - 2021-10-22 13:16:00

Die Ruhe der Berge - 4 Sterne

Fausto und Silvia begegnen sich in einem kleinen Bergdorf namens Fontana Fredda in den italienischen Alpen, wo sie beide die Skisaison über im Restaurant des Ortes aushelfen. Sie entdecken ihre Gefühle füreinander und genießen die winterliche Ruhe der Berge und das Leben in Fontana Fredda, die Stille am Tag und den Trubel am Abend, wenn Arbeiter und Urlauber von der Piste zurückkehren.

Dabei ist es weniger ihre Liebesgeschichte, die im Vordergrund des Romans steht, als vielmehr die Beschreibung der Natur und die Ruhe und Harmonie, die Fausto hier erfährt. In seiner Zeit in den Bergen erhält er Einblick in den Alltag der Menschen dort, abseits von dem, was die Touristen sehen, und verliebt sich nicht nur in Silvia, sondern vor allem auch in Fontana Fredda.

Die Sprache ist wunderbar ruhig und passt perfekt zu dem Gefühl, das der Protagonist während seiner Zeit in den Bergen hat. Trotz seiner Arbeit als Koch und der zeitweise vielen Menschen um ihn herum kommt er hier zur Ruhe und fühlt sich angekommen. Die Berge und die Tier- und Pflanzenwelt, die sie beherbergen, werden eingänglich beschrieben, und die Charaktere, die sich alle auf ihre Art auf einer Suche nach etwas befinden, haben sich gut in dieses Bild eingefügt.

Das kleine Etwas hat mir am Ende zwar gefehlt, warum genau kann ich aber gar nicht wirklich sagen - denn mir haben die ruhigen Töne, die authentische Figurenzeichnung sowie die präzisen Naturbeschreibungen sehr gefallen. Obwohl ich am Schluss des Romans nicht volkommen zufrieden war, habe ich ihn sehr gerne gelesen.
von Anna625 - 2021-10-16 07:58:00

Kein Titel - 5 Sterne

Fausto und Silvia lernen sich bei der Arbeit auf einer Skihütte im Bergdorf Fontana Fredda kennen.
Nach Ende der Saison kehrt Fausto in die Stadt zurück, trennt sich endgültig von seiner Frau und verkauft die gemeinsame Wohnung. Denn es zieht ihn wieder zurück in die Berge und zu Silvia, die inzwischen ihren Traum lebt und auf einer hochgelegenen Schutzhütte arbeitet.
Ein wunderbarer Roman über die Magie des Gebirges, aber auch über das (Nicht)Ankommen und die Suche nach Erfüllung.
Wie kein anderer versteht es Paolo Cognetti die Schönheit der Bergwelt und die Eigenheiten der Gebirgler in Worte zu kleiden.
von Gebhard Stuefer - 2021-10-11 09:37:00

Das Glück des Wolfes - 5 Sterne

Man erkennt sofort Paolo Cognettis Stil: In dem kleinen Dorf im Monte Rosa Gebirge passiert nicht wirklich viel, nur das Wetter verändert sich. Fausto möchte in Fontana Fredda neu beginnen, nach der Scheidung und als Schriftsteller. Diese Menschen ticken anders, und fern von den Großstädten in der kargen Gebirgswelt sind die Träume sehr unterschiedlich. Fausto arbeitet als Koch auch bei den Holzfällern und Silvia verbringt den Sommer auf der Monte Rosa Hütte. Paolo Cognetti huldigt diese Menschen, ohne zu romantisieren. Wer sich auf die kurzen Kapitel einlässt, wird wahres Glück empfinden.
von Barbara Kumpitsch - 2021-10-05 11:14:00