Rezensionen

GUY'S GIRL
Roman

Autor: Emma Noyes

Erschienen 2023 bei DTV
ISBN 978-3-423-26365-8
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Emotional und berührend - 5 Sterne

Ginny ist ein Mädchen, das sich eher mit Männern oder eher Jungs versteht, ein Guy's Girl. Und Ginny hat eine Essstörung. Als sie in einer WG mit lauter Jungs zieht, ist es für sie schwierig diese Essstörung geheim zu halten. Und dann ist da noch Adrian, der anscheinend auch Probleme hat, denn obwohl er und Ginny sich gut verstehen, schiebt er sie immer von sich, wenn es ernster zu werden droht.


Mich sprach das Cover und der Klappentext total an und ich freute mich über das Buch. Die Geschichte ist nicht einfach zu lesen, es gibt, sie schon im Klappentext erwähnt, einige psychische Probleme, die eventuell triggern könnten. Trotzdem konnte mich Guy's Girl gut unterhalten, wenn man anhand des Themas überhaupt von Unterhaltend reden darf. Ein toller Schreibstil, eine berührende und emotionale Story ergeben zusammen eine authentische Geschichte, die ich gerne Gelesene habe.
von _ich.lese_ - 2024-01-31 14:39:00

Eine emotionale Geschichte über ein Mädchen mit einer Essstörung - 3 Sterne

"Guy's Girl" von Emma V.R. Noyes ist eine sehr schön geschriebene und interessante Geschichte über ein Mädchen, das unter Essstörungen leidet.

Leider hat es einen Schwachpunkt, welcher nicht hätte sein müssen, aber von der Autorin sogar in den Titel miteinbezogen wurde und immer und immer wieder erwähnt wird. Die Protagonistin ist ein Guy's Girl, also ein Mädchen, das eher mit Männern abhängt und eher männliche Interessen hat, zumindest wird dies dem Leser ständig gesagt (statt gezeigt!). Dadurch fiel es mir besonders zu Beginn schwer, in die Geschichte hineinzukommen. Man bekommt das Gefühl, das nur zwei Arten von Frauen existieren und die Protagonisten ist die einzige der zweiten Art. Zudem scheint die Protagonistin nur ein Guy's Girl zu sein, weil sie mit Männern abhängt zumindest wird sonst keine Eigenschaft deutlich, die aus ihr ein Guy's Girl macht, außer das sie als Kind mit ihren Brüdern herumgespielt hat, statt mit ihrer Schwester abzuhängen.

Dabei hat die Autorin eine sehr gute Arbeit geleistet, eine realistische und vielschichtige Protagonistin zu erschaffen, was dies leider noch trauriger macht. Dabei ist es ein wichtiger Punkt für ihre Essstörung, dass sie sich selber als Guy's Girl identifiziert und es gibt einige Stellen, in denen es auf eine gute und subtile Art erwähnt wird.

Alles in allem eine gute Geschichte mit nur einem, wenn auch wiederkehrenden Kritikpunkt. Zudem stört mich dieser Punkt nur so sehr, weil die Autorin gezeigt hat, dass sie mehr drauf hat, was nur für das Buch spricht! Somit kann ich das Buch mit guten Gewissen weiterempfehlen, da die Autorin eine gute Geschichte geschrieben hat, welche die emotionale Thematik der Essstörung sehr gut umgesetzt hat.
von world-of-books - 2024-01-22 13:09:00

Authentisch und emotional mitreißend - 5 Sterne

Ginny wirkt bodenständig und ist scheinbar meistens gut drauf, ihre Essstörung weiß sie zu verbergen – als sie zurück nach New York und in die WG ihrer männlichen Freunde zieht, scheint das perfekt zu funktionieren. Doch dann funkt es zwischen ihr und Adrian, dem vorherigen Mitbewohner der WG, gewaltig. Wenn den beiden nur nicht ihr jeweiliges Päckchen im Weg stünde …

„Guy’s Girl“ ist definitiv kein Wohlfühlbuch, das mal gleich vorneweg. Ja, es ist auch eine Liebesgeschichte – zumal eine richtig gut geschriebene, wie ich finde –, aber gerade Ginnys Kampf mit ihrer Essstörung wird schonungslos ehrlich beschrieben und auch sonst wird wenig beschönigt. Aber gerade das fand ich toll in diesem Buch, denn es macht die Geschichte zwischen Ginny und Adrian definitiv authentischer. Beide Charaktere sind sehr sorgfältig herausgearbeitet und lassen sich in ihrer Originalität nur schwer in eine Schublade stecken.

Trotz der schwierigen Themen gelingt es der Autorin mit ihrem schnörkellosen und doch irgendwie poetischen Schreibstil, dass die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen. Sicherlich haben auch ihre eigenen Erfahrungen dazu beigetragen, dass man als Leser so sehr von der Geschichte eingenommen wird. Besonders schön und wirklich interessant fand ich auch das Setting von New York City bis Budapest.

Insgesamt hat dieses Buch alle meine Erwartungen erfüllt und sogar noch ein bisschen was oben drauf gesetzt. Deswegen gibt es von mir auf jeden Fall eine Leseempfehlung für alle, die sich für authentische, emotional mitreißende Geschichten interessieren.
von SalMar - 2024-01-11 10:06:00

sehr emotional - 5 Sterne

Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich finde es schön, dass es wie ein Gemälde aussieht und kein Foto ist. Nun zum Buch selbst:
Dieses Buch war ein emotionales Buch. Emma Noyes schreckt nicht vor den Emotionen zurück, die mit psychischen Problemen und Essstörungen einhergehen, zwei sehr wichtige Themen die heutzutage wichtiger sind als je. Die Geschichte dreht sich um Ginny und Adrian, aber es gibt auch einige großartige Nebenfiguren, die wirklich hervorstechen, bei denen man nicht anders kann als mehr wissen zu wollen. Die Beziehung zwischen Ginny und Adrian ist nicht nur realistisch geschrieben, sie geht auch einem ans Herz. Normalerweise finde ich mich eher im Fantasy Genre wieder aber ich bereue nicht eine Sekunde dieses Buch gelesen zu haben. Guy´s Girls ist ein wundervolles Debüt von Emily Noyes und ich bin schon gespannt was wir noch von der Autorin erhalten werden.
von halo123 - 2024-01-07 20:51:00

Emotional - 4 Sterne

Erst einmal ein ganz großes Kompliment für das absolut geniale Cover, das einfach anders ist als die, die zurzeit vorherrschend sind. Und somit fällt das Buch schon einmal direkt auf.
Wir begeben uns hier auf eine Reise nach New York. Ginny kehrt in die Metropole zurück und zu Beginn feiert sie wieder mit ihren ehemaligen WG-Mitbewohnern. Allerdings merkt man schon bereits zu Beginn, dass sie eine Essstörung hat, denn sie zählt sogar die Kalorien von jedem Schluck Alkohol und auch nach einer langen Tour auf den Rollerblades möchte sie nur einen kleinen Salat essen. Sie und Adrian kommen sich näher, liegen erst nur so beieinander. Aber auch Adrian hat Probleme und Komplexe.
Die Geschichte hat mir gut gefallen, denn sie lässt sich Zeit und ist nicht nur und die ganze Zeit über problembelastet, zeigt aber ein ehrliches Bild von den Problemen.
von lectrice - 2023-12-15 16:57:00

Hindernisse - 4 Sterne

Der Titel Guy's Girl beruht darauf, dass Protagonistin Ginny sich unter Jungs immer wohler gefühlt hat, erst unter ihren Brüdern und dann während ihres Studiums mit der benachbarten Jungs-WG, mit denen sie dann auch später zusammenwohnt. Beziehungstechnisch hat sie aber wenig Glück und will sich daher erstmal auf niemanden mehr einlassen. Dann lernt sie Adrian über ihre Jungs kennen und kann sich zum ersten Mal wieder mehr vorstellen, aber auch er ist nicht wirklich bereit für eine Beziehung. Und dann ist da noch Ginnys Essstörung und ihre Unzufriedenheit mit ihrem Körper, was ihr Leben immer mehr beeinflusst.

Für mich persönlich enthielt der Roman etwas viel Hin- und Her und ich konnte auch nicht immer nachvollziehen, wie sich Ginny und die beiden Männer, die sie am meisten verletzt hatten, verhielten, anstatt offen für einen Neubeginn zu sein. Das trug dann auch dazu bei, dass mein Verhältnis zu den Hauptpersonen etwas distanziert blieb, was aber auch dem Schreibstil geschuldet war. Was Ginnys Essstörung angeht, schildert die Autorin diese sehr authentisch, sicher auch bedingt durch ihre eigenen Erfahrungen mit der Thematik. Manche Beschreibungen hätten für meinen Geschmack aber weniger detailliert sein dürfen, zumal sich einiges wiederholte. Auch die geschilderte Sexszene war mir etwas zu viel, hier wäre es mir lieber gewesen, mehr der Phantasie zu überlassen.
von Island - 2023-12-10 21:27:00

Nicht alles ist auf den ersten Blick sichtbar - 5 Sterne

Ginny lernt am College ihre Jungs kennen, mit denen sie eine tolle Zeit verbringt. Trotz das sie von Finch sehr enttäuscht wurde, gehört er weiterhin zu ihrem Freundeskreis. Nach dem College zieht Ginny im Gegensatz zu den Jungs nicht nach New York. Als sie ihre Kumpels besucht, lernt sie auch deren Mitbewohner Adrian besser kennen. Aber keiner von ihnen bemerkt ihr großes Geheimnis.
"Guy's Girl" ist ein wirklich emotionaler und tiefgründiger Liebesroman von Emma Noyes. Das Buch hat mich ab der ersten Seite gefesselt und hat mich nicht mehr losgelassen. Der Schreibstil ist sehr angenehm, flüssig und mich haben die kurzen Kapitel im Buch sehr angesprochen.
Noyes geht mit ihrem Roman auf Themen ein, die in der Gesellschaft oft totgeschwiegen werden - Bulimie und Magersucht, aber auch andere traumatische Belastungen von Menschen.
Die Charakter sind alle sehr authentisch und auf ihre eigene Art und Weise besonders. Ginny hat dabei zu jeden von ihren Jungs eine eigene Verbindung, wobei auch schmerzhafte Gefühle dabei sind. Sie hat immer wieder mit Enttäuschungen in ihrem Leben zu kämpfen und reduziert sich sehr auf ihr Äußeres. Ihre charakterliche Entwicklung im Laufe des Buches war wirklich sehr beeindruckend und ist ein Beispiel für viele junge Frauen, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben.

Neben der wunderschönen Liebesgeschichte habe ich aus dem Buch vor allem mitgenommen, wie wichtig es ist, auf die Menschen in unserem Umfeld zu achten und vor allem bei Veränderungen auf sie zuzugehen. Gute Freunde und die Familie sind wichtig für unseren Rückhalt und man sollte toxische Beziehungen hinterfragen.
Insgesamt ist "Guy's Girl" ein tolles Leseerlebnis, welches ich jedem sehr empfehlen kann.
von Sheilo - 2023-11-27 17:48:00

Wenn Liebe zum Hindernis wird - 5 Sterne

Eine nicht ganz so leichte Kost, denn dieses Buch behandelt viele tiefgreifende Themen. Ginny und Adrian haben beide bereits ein bewegtes Leben hinter sich und haben auch jetzt in der Gegenwart mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen. All das schränkt ihren Alltag gewissermaßen ein, auch wenn sie es sich nicht eingestehen wollen. Man blickt tief in die gebrochenen Seelen der beiden und stellt fest, dass beide nicht wirklich imstande sind, wahrhaftig zu lieben, auch wenn zwischen ihnen eine Anziehungskraft herrscht. Eine berührende und emotionale Geschichte zweier Menschen, die nach ihrem richtigen Weg suchen!
von HEYNi Vanessa Wutte - 2023-11-18 09:31:21

Mutiges, aufwühlendes Buch - 4 Sterne

Ich fand den Klappentext im Nachhinein sehr nichtssagend. Ich glaube, er könnte die Erwartung hochhalten, einfach eine Liebesgeschichte vor sich zu haben. Doch es geht um so viel mehr in dieser Geschichte. Die im Klappentext als "Selbstzweifel und verdrängte Probleme" bezeichneten Hindernisse werden in der Triggerwarnung genauer benannt. Ich empfehle jedem, diese zu lesen. Denn: dieses Thema bestimmt das Buch. Ginny ist eine junge Frau, die in einem Bierkonzern arbeitet. Bei einem Besuch in New York trifft sie ihre Freunde, die mit Adrian in einer WG wohnen. Die beiden sind zueinander hingezogen. Nach einem halben Jahr zieht Ginny nach New York. Beide haben jedoch ziemliche Probleme, die sie jeweils für sich ausmachen wollen.

Ich fand das Buch sehr mutig. Mutig, weil es Dinge beim Namen nennt und enttabuisiert. Zwischenzeitig wird dadurch auch der Erzählfluss etwas gestoppt bzw. die Handlung entzerrt, wenn die Protagonistin auf ihre Probleme eingeht und auch das zugrunde liegende Krankheitsbild beleuchtet. Ich fand das sehr aufschlussreich und im Hinblick auf das Nachwort nochmal bedeutungsvoller, da die Autorin weiß, wovon die schreibt. Sie hat nicht nur "einfach" recherchiert, sondern vieles selbst durchlebt, und allein ihr Eingeständnis und ihr ehrliches Nachwort haben mich sehr beeindruckt.

Die beiden Protagonisten sind keine Charaktere, wo man sich gleich hineinfindet und sie immer Super-toll findet. Sie haben Ecken und Kanten, und gerade zum Schluss hin hab ich mir mit Adrian ja ordentlich schwer getan - auch wenn ich ihn sehr sympathisch finde. Ich mochte beide eigentlich sehr, wenngleich man für beide etwas Geduld braucht. Auch der eine oder andere Nebencharakter der WG war mir sehr sympathisch - bei anderen verstand ich die Freundschaft nicht so ganz. In sich war die Geschichte logisch und durch den Perspektivenwechsel zwischen den beiden auch spannend und abwechslungsreich. Insgesamt echt ein aufwühlendes Buch, das mir wieder einen neuen Blickwinkel eröffnet hat!
von Lesendundspielenddurchsleben - 2023-11-16 15:25:00

Intensiv - 4 Sterne

Mit dem Cover musste ich zunächst warmwerden, doch je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, umso passender fand ich Aufmachung und Titel des Werkes. Zum Einstieg gibt es zu sagen, dass man schnell in das Geschehen geworfen wird und mit den wichtigsten Charakteren konfrontiert wird. Der Anfang ist jedoch zugleich der größte Kritikpunkt am Buch, denn ich konnte mit Ginny überhaupt nichts anfangen. Sie war mir zu sprunghaft und alles an ihr wirkte so, als habe sich die Autorin extra viel Mühe gegeben, um sie besonders zu machen, wobei mir das eine Spur zu viel und fast schon anstrengend war. Vielleicht ist das auch einfach der Tatsache geschuldet, dass Ginny anfänglich wenig Einblicke in ihre Emotionen erlaubte, aber letztendlich musste ich mich doch durch die ersten hundert Seiten quälen und war jedes Mal froh, wenn aus Adrians Perspektive erzählt wurde. Dementsprechend finde ich die abwechselnden Perspektiven gut gewählt und sehr erfrischend, wobei dies zugleich dazu beiträgt, dass man die Komplikationen der Beziehung aus jeder Sicht betrachtet.
Im Mittelteil ist mir Ginny dann schnell sympathischer geworden und die Handlung zog sich auch keineswegs in die Länge. Bei den verschiedenen Charakteren fiebert man nun allmählich doch fleißig mit, dass Ginny nicht in verzwickte Situationen gerät und sich lieber von manchen Personen fernhält. Im Übrigen möchte ich an dieser Stelle vor allem Clay positiv hervorheben. Er war mir von Beginn an super sympathisch, hatte immer passende Worte für Ginny und schafft es dennoch, die Freundesgruppe zusammenzuhalten, was mit Ginny und Finch definitiv keine leichte Aufgabe war. Auch Adrian als Protagonist hat mir sehr gefallen, da er einfach erfrischend ruhig war und doch seine Tiefen aufwies. Die Handlung als solche hat mir großartig gefallen, vor allem der Wechsel von New York nach Budapest, wo das Ganze dann seinen Höhepunkt erreichte. Die Themen Magersucht und Bulimie werden absolut ungeschönt vermittelt, weshalb man als Leser sehr intensiv in die Problematik gezerrt wurde. Folglich sollte man die Anmerkung der Autorin am Anfang des Buches beachten, denn selbst als Leserin, die noch nie mit diesen Problemen zu kämpfen hatte, hat mich das sehr mitgerissen. Gegen Ende hin habe ich regelrecht an dem Buch geklebt und die Seiten förmlich verschlungen. Der einfache Schreibstil hat dem beigetragen und somit war das Werk zum Schluss hin einfach nur noch ein absoluter Lesegenuss.
Abschließend lässt sich also festhalten, dass ich ein wenig gebraucht habe, um mit Ginny zurecht zu kommen, doch wenn sie ihre Gefühlswelt für den Leser öffnet, kann man sich gar nicht mehr von dem Buch lösen. Die angesprochenen Themen sind intensiv dargestellt und sollten zu Beginn des Werkes keineswegs auf die leichte Schulter genommen werden.
von atlaentis - 2023-11-12 16:04:00