Rezensionen

Elternhaus
Roman | »Wo Nostalgie aufhört, fängt Ute Manks Erzählkunst an, so nah, so traurig-schön, dass man sich gern darin verliert.« Sandra Lüpkes

Autor: Ute Mank

Erschienen 2023 bei DTV
ISBN 978-3-423-28350-2
Rezension verfassen

Familie - 4 Sterne

Was tun wenn die Eltern alt werden und nicht mehr alleine im Haus zurechtkommen? Diese Überlegungen führen Sanne, älteste von 3 Geschwistern dazu den Eltern eine barrierefreie Wohnung zu besorgen und das vom Vater gebaute Familienhaus zu verkaufen.
Doch mit dem Ausräumen kommen die Erinnerungen an die Kindheit und gemeinsam verlebte Sonntage.

Daneben werden die Lebenswege der 3 Schwestern betrachtet. Sanne, die Älteste und Vernünftige lebt mit Ehemann und 2 Teenagern in einem Haus in der Nähe und hat den Verfall der Eltern hautnah mitbekommen. Petra, die Mittlere, hat als einzige ein Gymnasium besucht und studiert. Räumlich hat sie sich ganz vom Heimatort entfernt und lebt als Single in der Großstadt. Zumindest bis sie in Jürgen doch noch einen Mann findet der sie interessiert. Gitti ist die Jüngste, lebt als Alleinerziehende zumindest in der Nähe.

Diese Familiengeschichte ist für die Generation 1960 - 1970 sehr interessant und ich konnte vieles wiedererkennen. Der Schreibstil ist eher ruhig. Kurze Sätze, fast ein bisschen melancholisch. Leider bleiben für mich die Protagonisten, insbesondere die Eltern eher blass und nichtssagend.
von Ecinev - 2023-10-08 15:30:00

Familiengeschichte - 4 Sterne

Drei Schwestern, drei unterschiedliche Meinungen.
Sanne, die älteste, wohnt auch am nächsten bei den Eltern. Als diese immer mehr Hilfe brauchen, kann Sanne die nicht geben und beschließt, die Eltern müssen in ein altersgerechtes Wohnhaus. Das Elternhaus soll verkauft werden.
Die Schwestern Petra und Gitti haben da eine ganz eigene Meinung dazu.

Ich bin noch nicht in dem Alter, dass ich mir Gedanken über das Elternhaus machen müsste, habe es aber bei den Großeltern miterlebt. Und da ich auch Wildtriebe las, wollte ich auch dieses Buch von Ute Mank lesen.
Für mich war es eine gut nachvollziehbare, authentische Geschichte über eine Familie. Die Kinder erwachsen, jede lebt ihr eigenes Leben und trotzdem soll sich bei den Eltern bitte nichts verändern.
Ich hätte mir aber ein bisschen mehr Familiendynamik gewünscht. Aber es geht hauptsächlich um Sanne. Was sie möchte, was sie macht. Dennoch fand ich die Geschichte unterhaltsam und interessant.
von _ich.lese_ - 2023-09-13 14:07:00

Rührt und berührt - 5 Sterne

"Elternhaus" von Ute Mank ist ein Roman, den ich größtenteils in einer Nacht durchgelesen habe. Wenn man dies sagen kann, muss man einfach 5 Sterne geben. Das Buch wird aber vor allem so 50- bis 60jährigen gefallen, die vermutlich viel aus ihrer Kindheit 1:1 wiederfinden werden, Jüngere wird dieses Buch wohl eher wenig berühren.

Der Roman dreht sich auch ums Elternhaus und die Eltern der drei Schwestern Sanne, Gitti und Petra. Dabei stehen Erstere und Letztere im Mittelpunkt, über Gitti erfährt man nicht so viel. Die Leben der Schwestern und ihre Entwicklung werden in den Fokus gestellt; das Elternhaus ist nur der verbindende Punkt. Dabei rückt dieses auch immer mehr in den Hintergrund, was man nicht erwartet hätte. Am Ende bleibt auch alles um das Elternhaus offen, was für mich etwas unbefriedigend war, hatte ich mir doch schon eine tolle Lösung ausgedacht, aber mit diesem Ende muss man wohl leben, wenn der Roman einen so berührt hat wie mich.

Das Buch hat mich besonders berührt, weil ich zur gleichen Zeit aufgewachsen bin und viele Außerungen der Autorin ganz genau kenne. Es ist, als ob sie über mein Leben geschrieben hätte. Viele Dinge aus der Vergangenheit hat sie wiederbelebt, vieles, das ich bereits vergessen hatte. Aber viele Familien müssen wohl zu dieser Zeit sehr ähnlich "getickt" haben, sodass mir das sehr vertraut vorkommt. Weiterhin habe ich mich zu einem großen Teil mit einer der Schwestern identifizieren können, sodass ich meinte, die Autorin schriebe über mich!

"Elternhaus" war also für mich ein sehr intensives Leseerlebnis, dem ich gern 5 Sterne gebe, das ich aber nicht jeder Leserschaft empfehlen würde, wie ich bereits oben schon erwähnt habe.
von signalhill - 2023-07-31 16:24:00

drei Schwestern - 3 Sterne

Die Eltern der drei Schwestern Sanne, Petra und Gitti kommen langsam in das Alter wo das Leben in ihrem Einfamilienhaus mit Garten beschwerlich wird. Sanne, die älteste, kümmerte sich bisher fast alleine um die Eltern. So entscheidet sie dann auch alleine, dass die Eltern in eine seniorengerechte Wohnung umziehen sollen. Das Elternhaus wurde schon auf Sanne überschrieben sodass sie auch ohne weitere Absprache den Verkauf des Hauses plant.
Ich hatte eigentlich erwartet dass das Altwerden der Eltern und die Herausforderungen die dies von den 3 Schwestern verlangt im Vordergrund stehen. Aber es geht tatsächlich mehr um das Elternhaus, was ja genau dem Buchtitel entspricht.

In der Geschichte lesen wir recht unspektakulär was die drei Schwestern in diesem Haus erlebt haben: welche Erinnerungen sie an ihre Kindheit haben, welche Rolle jede der Schwestern im Familienverbund hatte und daraus hergeleitet wie die drei jetzt als Erwachsene leben.

Alle drei sind sehr unterschiedlich und eine enge Beziehung oder Zuneigung zueinander habe ich dabei nicht erlebt. Schade fand ich zum einen dass die Eltern selbst kaum eine Rolle im Erzählten spielten und dass die aktuelle Situation überhaupt keinen Einfluss auf die Beziehung der Schwestern zueinandern hatte.

Mich hatte das Buch angesprochen weil mir diese Situation selbst vertraut ist. Bei uns ging es weniger um das Elternhaus als um das Älterwerden der Eltern und die damit entstandenen großen Herausforderungen an die Kinder. Im Nachhinein bin ich froh, dass ich mit meinen Schwestern eine deutlich vertrauensvollere Bindung habe als die hier im Buch vorgestellte.
von BR - 2023-07-28 15:47:00

Emotionale Thematik - 5 Sterne

ie Eltern sind alt geworden; das eigene Haus mit dem großen Garten wird zusehends zu einer Belastung für sie. So sieht es jedenfalls Sanne, die älteste Tochter. Sie wohnt nur ein paar Straßen weiter und sie kümmert sich auch regelmäßig um die Eltern. Deshalb plant sie deren Umzug in eine altersgerechte kleine Wohnung. Doch ihre einsam getroffene Entscheidung, die zwar vernünftig sein mag, stößt auf wenig Verständnis bei ihren Schwestern. Von „ Entmündigung“ und „ Entscheidungen über den Kopf der Eltern hinweg“ ist die Rede. Und was soll mit dem Elternhaus geschehen? Dieses Haus, das der Vater eigenhändig aufgebaut hat und für das die Eltern sich krumm gearbeitet haben. Sanne möchte es verkaufen. Doch hängen nicht zu viele Erinnerungen daran? Ist es nicht Heimat und Rückzugsort für alle? Das sowieso schon angespannte Verhältnis der Schwestern wird durch diesen Konflikt auf eine harte Probe gestellt.
Ute Mank greift in ihrem zweiten Roman ein Thema auf, das viele betrifft. Was tun, wenn Eltern alt werden und ihren Alltag nicht mehr allein bewältigt bekommen? Darf man sie aus ihrem gewohnten Umfeld herausreißen, auch gegen deren Willen? Wo hört Fürsorge auf und wo fängt Bevormundung an ?
Doch es geht noch um weitaus mehr in diesem Roman, der von Geschwisterbeziehungen erzählt, von Rollenverteilungen innerhalb der Familie und von unterschiedlichen Lebensentwürfen.
Sanne lebt das Modell ihrer Eltern weiter -frühe Heirat, zwei Kinder, ein eigenes Haus mit Garten - nur alles etwas moderner und pflegeleichter. Doch nun sind die Kinder erwachsen; der Sohn studiert weiter weg, die Tochter plant ihren Auszug. Auch Ehemann Jürgen ist immer seltener zuhause. Noch ein Elternhaus, das zusehends leerer wird und seine Funktion als Heim für die Familie verliert.
Petra dagegen, die Mittlere, hat sich bewusst für ein anderes Lebensmodell entschieden. Als Einzige in der Familie hat sie studiert und führt ein Single - Leben in der Großstadt, weit weg von daheim. Bei ihren seltenen Besuchen bei den Eltern fühlt sie sich weniger als Familienmitglied denn als Gast. Aber gerade sie trifft Sannes Entscheidung, das Elternhaus zu verkaufen, mit voller Wucht.
Gitti, die Kleine, hatte mehr Freiheiten als ihre älteren Schwestern. Die Eltern haben ihr vieles nachgesehen und sie nimmt das Leben immer noch leicht. Dabei hat sie als alleinstehende Mutter auch ihre Probleme . Und sie versucht, zwischen den ungleichen Schwestern Sanne und Petra zu vermitteln. Obwohl sich die Beiden in ihrer Kindheit sehr nahestanden, haben sie sich im Laufe der Jahre immer weiter voneinander entfernt.
Die Autorin nimmt abwechselnd die Perspektive von Sanne und Petra ein. So kommt man als Leser vor allem diesen zwei Frauenfiguren am nächsten. Dabei hat sie die unterschiedlichen Charaktere sehr gut herausgearbeitet - hier die pragmatisch denkende und resolut anpackende Sanne, da die ständig zweifelnde und nachdenkliche Petra.
Beide stehen an einem Wendepunkt ihres Lebens. Petra hat in Jürgen einen Mann gefunden, der mehr will als ein unverbindliches Verhältnis. Und Sanne muss erleben, wie ihre eigene Familie auseinanderbricht. Beide beneiden die jeweils andere um die Vorteile von deren Lebenssituation, doch der Leser weiß von den Schattenseiten.
Der versöhnliche Schluss bietet zwar kein Happy- End , wirkt aber gerade dadurch glaubwürdig.
Ute Mank schreibt in einer klaren und schnörkellosen Sprache. Dabei überzeugt sie mit einem genauen Blick auf Details und klugen Beobachtungen. Sie urteilt nicht über ihre Figuren, sondern begleitet sie voller Empathie. Die Probleme, mit denen diese konfrontiert werden, kennen viele Leser aus eigener Erfahrung. Ebenso die Fragen, die sich stellen bei der Lektüre. Fragen, die jeder für sich selbst beantworten muss und die jeweils unterschiedlich ausfallen können.
Ute Mank ist mit „ Elternhaus“ ein sehr gut lesbarer Unterhaltungsroman gelungen, der darüber hinaus Soff zum Nachdenken liefert.
von Ruth - 2023-07-24 18:55:00

Wenn das Leben aus den Fugen gerät - 4 Sterne

Sanne ist die älteste von drei Schwestern. Sie war immer eine Macherin. Voller Tatendrang hat sie ihr Leben in Angriff genommen und ist immer den geraden Weg gegangen. Erst heiraten, dann Hausbau und Kinder. Immer im Heimatort.

Petra ist ein typisches mittleres Kind. Zuhause unverstanden und immer irgendwie übersehen hat sie das Dorf früh gegen die Stadt eingetauscht. Sie lebt ein aufregendes Leben. Gutes Einkommen, tolle Wohnung, keine festen Bindungen.

Und Gitti ist das Küken. Sie durfte immer ein bisschen mehr als die beiden Großen. Die Eltern waren nicht mehr so streng und Gitti ist zwar bodenständig, aber auch ein bisschen flatterhaft.

Als die Mutter erkrankt, kümmert sich Sanne aufopferungsvoll um die Eltern und merkt, dass sie schön langsam immer mehr Hilfe brauchen. Haus und Garten beginnen ihnen über den Kopf zu wachsen und so beschließt Sanne eine altersgerechte Wohnung für die Eltern zu suchen.

Leider vergisst sie dabei, dass sie nicht das einzige Kind ist. Beide Schwestern stehen vor vollendeten Tatsachen und müssen sich mit dem Verlust des Elternhauses auseinandersetzen. Sanne fühlt sich maßlos überfordert mit der Verantwortung und kommt schlecht mit dem Auszug der Kinder zurecht. Außerdem läuft die Ehe nicht mehr richtig rund. Sie kommuniziert nicht. Weder mit den Schwestern, noch mit ihrem Mann.

Die Geschwisterkonstellation fand ich sehr gut dargestellt. Ich bin selbst mit zwei Schwestern aufgewachsen und kann mich hier gut identifizieren. Auch die Problematik mit den alternden Eltern und dem Elternhaus, das viel Arbeit bedeutet ist mir bestens bekannt. Spannend fand ich auch, dass sie alle im Elternhaus in ihre angestammten Rollen zurückfallen.

Nur die Wortlosigkeit zwischen den Geschwistern kam mir etwas überzeichnet vor und passt eher zur Elterngeneration. Die Kriegsgeneration hat häufig nicht viel über Befindlichkeiten gesprochen. Vielleicht ist es realistisch, dass das so weitergetragen wird. Mich hat es bei der Lektüre manchmal richtig geärgert und Sanne hätte sich einigen Ärger ersparen können.

Trotzdem gibt es interessante Entwicklungen bei den Eltern und den Schwestern und auch wenn am Ende nicht alles geklärt ist, ist doch ein Weg nach dem Umbruch erkennbar. Rollenmuster wurden aufgebrochen und neue Wege werden plötzlich gangbar. Das Ende mit diesen Wendungen hat mich schließlich wieder versöhnt mit der Geschichte. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.
von Miro - 2023-07-19 19:49:00

Zuhause ist mehr als ein Haus - 5 Sterne


"Elternhaus" von Ute Mank erzählt die Geschichte einer Familie die sich mit dem Älterwerden der Eltern und dem Umgang damit beschäftigen muss.
Die Eltern sind inzwischen alt geworden und können ihren Alltag kaum noch alleine bewältigen.
Sanne, die in ihrer Nähe wohnt, kümmert sich um die beiden. Ihre Schwester Petra hat das Elternhaus früh verlassen.
Als Sanne den Entschluss fasst, daß die Eltern umziehen und sich verkleinern müssen, das Haus verkauft und ausgeräumt werden soll, fühlt sich Petra plötzlich ihrer Wurzeln beraubt.
Konflikte brechen auf und über allem schwebt die Frage: ist nur das HAUS meiner Eltern meine Heimat oder bedeutet Heimat viel mehr?
Ich glaube, dieser existenziellen Frage müssen sich viele Menschen stellen deren Eltern alt geworden sind und Hilfe benötigen.
Von 17 Cousins und Cousinen leben inzwischen allein in meiner Familie die Hälfte ohne ihr eigentliches Elternhaus.
Ute Mank schreibt dieses Buch unaufgeregt und ohne erhobenen Zeigefinger.
Ihr Schreibstil ist flüssig und man fliegt nur so durch die Seiten.
Ein Buch, das nachdenklich macht und noch lange nachhallen wird.





von Mabla59 - 2023-07-18 12:00:00

Wurzeln - 5 Sterne

Sanne ist die älteste von drei Schwestern, sie ist um die 50 und hat zwei erwachsene Kinder. Mit ihrem Mann hat sie, kurz vor der Geburt ihrer ältesten Tochter ein Haus in der Nähe ihres Elternhauses gebaut. Die Leben ihrer Schwestern verliefen etwas weniger klassisch, eine ist direkt nach der Schule weit weg gezogen, die andere ist alleinerziehend und lebt einige Orte weiter. Daher kümmert Sanne sich, wie selbstverständlich, fast allein um ihre älter werdenden Eltern und beschließt irgendwann ohne ihre Schwestern, dass das Elternhaus nicht altersgerecht ist und die Eltern in eine barrierefreie Wohnung ziehen sollen. Von der Idee ist außer Sanne selbst aber niemand wirklich begeistert und auch mit Mann und Kindern läuft es nicht gerade rund. Und auch ihre Schwestern tragen so manches Problem mit sich herum, ihr Verhältnis untereinander ist aber sehr distanziert und, dass ihr Elternhaus bald nicht mehr der Familie gehören könnte, macht alles nicht besser.

Ich halte das Buch für ein sehr wichtiges, da es sich mit einem nicht leichten Thema befasst, mit dem wir fast alle irgendwann konfrontiert werden. Dem Älterwerden der eigenen Eltern und allem, was damit verbunden ist. Der Autorin ist es sehr gut gelungen, die damit verbundenen Emotionen einzufangen und aufzuzeigen, welche Auswirkungen alles auch auf die Geschwister-Beziehung der Schwestern hat. So konnte ich mich sehr gut in die Handlung hineinversetzen. Der Schreibstil war gut lesbar und zugleich ist es Ute Mank gut gelungen, immer wieder sehr passende Worte und sprachliche Bilder für das von ihr Beschriebene zu finden.
von Island - 2023-07-16 22:35:00

3 Schwestern. - 5 Sterne



Elternhaus von der Schriftstellerin Ute Mank ist eine interessante Geschichte über drei Schwestern.
Das Elternhaus hatte der Vater eigenhändig gemauert.
Der Roman weckt meine Erinnerungen an mein Elternhaus und uns Kinder.
Die Eltern werden alt und brauchen Hilfe. Die bekommen sie von Sanne der ältesten Tochter.
Die besorgt ihnen eine altersgerechte Wohnmobil.

Die Autorin trifft die Emotionen der Schwestern direkt. Man merkt das sie im ähnlichen Alter ist.
So hat sie den richtigen Stil gefunden und spricht mir aus dem Herzen.
Lesenswert.
von begine - 2023-07-15 15:05:00

Berührt - 5 Sterne

Ute Mank kenne ich schon von "Wildtriebe", einem Roman, der mir sehr gut gefallen hat. Mit ihrem neuen Buch "Elternhaus" hat sie mich noch mehr berührt. Ich bin gerade in einer ähnlichen Situation. Mein Eltern sind nun beide verstorben und ich bin dabei mein Elternhaus auszuräumen. Jedes einzelne Stück erinnert mich an meine Kindheit und es fällt mir schwer, mich davon zu trennen. So muss es auch den drei Schwestern, Sanne, Petra und Gitti, in diesem Roman gehen. Es ist ein schwieriger Schritt, altgewohntes aufzugeben und eine solch radikale Änderung durchzuführen, vor allem auch für die Eltern, die in eine altergerechte Wohnung ziehen sollen und sich scheinbar teilnahmslos ihrem Schicksal ergeben.

Ute Manz schreibt angenehm und klar und findet immer wieder die richtigen Worte. Die teils aufgeladene Gefühlslage wird gut vermittelt und auch die unterschiedlichen Charaktere der Schwestern sind gut ausgearbeitet. Die Geschichte ist ruhig und regt dazu an, sich vielleicht schon früher über solche Dinge Gedanken zu machen. Interessant, wie sich die beiden Schwestern Sanne und Petra dem Konflikt stellen, nur von Gitti erfahren wir relativ wenig. Die Autorin hat ein sehr gefühlvolles, teilweise auch etwas trauriges Buch geschaffen, dem ich sehr viele Leser wünsche.
von Sabine M - 2023-07-15 14:33:00