Rezensionen

Unsre verschwundenen Herzen
Roman | Unter den besten Büchern des Jahres 2022 u.a. in People, TIME Magazine, The Washington Post, Los Angeles Times und Oprah Daily

Autor: Celeste Ng

Erschienen 2022 bei DTV
ISBN 978-3-423-29035-7
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Die Autorin hält uns den Spiegel vor - 4 Sterne

Mein erstes Buch im Jahr 2023 sollte für mich eine Autorinnenpremiere werden. Fest steht, dass ich Celeste Ng definitiv im Auge behalten werde, auch wenn 'Unsre verschwundenen Herzen' kein Highlight geworden ist.

Die Autorin hält uns den Spiegel vor...

Celeste Ng's Dystopie schrammt verdammt nah an der Realität vorbei. Wir befinden uns in den USA der Zukunft, welche geschwächt von der Wirtschaftskrise seine Macht wieder zurück erlangen will. Dazu gehört auch, dass jegliches anti-amerikankische Gedankengut ausgelöscht werden soll. Vorallem Menschen mit asiatischer Herkunft und Abstammung werden diskriminiert, gibt man ihnen die Hauptschuld an der großen Krise. Ein Gesetz namens PACT ermöglicht es zum Beispiel, dass Kinder gewaltsam aus Familien gerissen werden, die "anders" denken oder gegen den Staat agieren, um sie im Anschluss umzudrehen. Der 12-jährige Bird wächst bei seinem Vater auf, nachdem seine Mutter ihn vor Jahren ganz plötzlich verlassen hat. Bird hat es nicht leicht, da auch er asiatische Vorfahren hat. Als Bird eine rätselhafte Botschaft von seiner Mutter erhält, beschließt er sich auf die Suche zu machen. Er möchte endlich Antworten und wissen, warum sie ihn alleine zurück gelassen hat. Seine Suche führt ihn von alten japanischen Märchen, verbotenen Büchern und Buchhandlungen zu den "verschwundenen Herzen" - eine Widerstandsbewegung, die irgendwie mit seiner Mutter zusammenhängt.

Mir hat Celeste Ng's Roman wirklich gut gefallen. Die Autorin schreibt sehr poetisch und weiß zu fesseln, wobei mich vorallem das erste und das letzte Drittel besonders mitreißen konnten. Besonders die Einflechtung des japanischen Märchens 'Der Junge der Katzen malte' und die Liebe zu Büchern und Gedichten haben mir sehr gut gefallen. Die Elemente begleiten durch die gesamte Geschichte. Gedichte als plakative Protestschreie und Bibliotheken als Orte des Widerstandes in einer Zeit der Bücherverbote. Ich liebe es wie die Macht der geschriebenen Wörter hier regelrecht aufblüht. Es geht aber auch um Familie, die Beziehung einer Mutter zu ihrem Sohn und einen Jungen, der seinen Weg erst noch finden muss.

'Unsre verschwundenen Herzen' ist vorallem auch sehr gesellschaftskritisch, in großen Teilen erschreckend, sehr emotional und aktuell. Ich habe Bird unglaublich gerne begleitet. Im zweiten Teil des Buches kommt eine weitere Perspektive dazu, welche ich sehr aufschlussreich und spannend fand. Das Ende hat mich wiederum sehr berührt und hallt auch definitiv noch länger nach.

Fazit

Mit 'Unsre verschwundenen Herzen' hat Celeste Ng einen sehr gesellschaftskritischen Roman geschrieben, den ich gerne gelesen habe. Es geht um Diskriminierung, Rassismus, Manipulation und die Einschränkung der Meinungsfreiheit. Im Zentrum steht ein 12-jähriger Junge, der sich auf die Suche nach seiner Mutter macht und auf seiner Reise von Gedichten und einem japanischen Märchen begleitet wird. Auf der einen Seite erschreckend, auf der anderen sehr berührend, regt der Roman sehr zum Nachdenken an und hallt definitiv nach.

Empfehlung, für all jene, die gerne besondere Dystopien mit Realitätsbezug lesen.



von April1985 - 2023-01-03 09:01:00

Dystopie mit einigen Längen - 3 Sterne

Nachdem mir die vorigen Romane der Autorin vor allem wegen der einfühlsamen Perspektiven so gefielen, war ich gespannt, was mich in ihrem neuesten Roman erwartet. Diesmal ist die Handlung in einer fiktiven, nicht allzufernen Zukunft der USA angesiedelt. Eine Zukunft, die sich nach einem wirtschaftlichen Desaster in eine erschreckend dystopische Richtung entwickelte und alles Asiatische zum Feindbild hochstilisierte. Und noch so einiges mehr. Dies gilt es zunächst aus der Perspektive des Jungen Bird zu entdecken, der im Alter von 12 Jahren so nach und nach die Realität zu verstehen lernt. Und der langsam dahinterkommt, warum seine asiatisch-stämmige Mutter vor einigen Jahren wohl so spurlos verschwunden sein könnte.
Tatsächlich hat mir der Roman zu Beginn zugesagt, erinnert er doch in manchen Punkten an bekannte Dystopien wie z. B. Fahrenheit 451. Durch Birds Augen präsentiert sich die Gesellschaft, in welcher er aufwächst, nach und nach immer deutlicher. Leider verließ mich das Interesse am Roman wiederholt, als die Perspektive der Mutter die ihres Sohnes ablöste. Hier zog sich die Handlung doch sehr, die Autorin wechselte zu lang von aktiver Handlung (show) zu Erzählung (tell) und verlor sich in unwichtigen Details. Im Nachhinein äusserst schade, dadurch wurd aus einer an sich brillianten Idee, die starke gesellschaftliche Kritik in mehreren Punkten übt, ein über Strecken langweiliges Buch. Und das Ende ist meiner Meinung nach zu pathetisch.
von Christina P. - 2022-12-11 20:19:00

Dystopischer Roman mit Realitätsnähe - 4 Sterne

"Unsre verschwundenen Herzen" ist eine dystopische, aufwühlende Familiengeschichte der Autorin Celeste Ng .

Die Schriftstellerin Margaret Miu ist die Mutter des zwölfjährigen Bird, den sie bei seinem Vater - einem Bibliothekar - zurückgelassen hat, da sie nur das Beste für ihren Sohn möchte. Margaret hat asiatische Vorfahren und asiatische Menschen werden per Gesetz diskriminiert. Bird lebt mit seinem Vater in Harvard. Dieser versucht ihn zu schützen und möchte, dass Bird stets vorsichtig ist, um mit seinem Aussehen nicht aufzufallen. Als Bird einen Brief von seiner Mutter erhält, macht er sich auf die Suche. Er will verstehen warum sie ihn und seinen Vater verlassen hat. In den Bibliotheken endeckt Bird einen Ort, in dem sich Widerstände gegen das System regen.​ Celeste Ng gelingt es innerhalb kürzester Zeit eine beängstigende, bedrückende Atmosphäre zu schaffen. Die USA sucht nach Gründen für die wirtschaftliche Krise und sieht diese in den Mitbürgern mit asiatischen Wurzeln. Alles was nicht amerikanisch ist, ist verdächtig und unerwünscht.

Es geht um Diskriminierung, Einschüchterung, Verfolgung und Ausgrenzung von Menschen, die nicht der Norm entsprechen. Auch wenn es sich hier um eine Dystopie handelt, ist zu spüren, dass die Gegenwart hier mitschwingt. Neben der düsteren Grundstimmung gibt es aber auch einige Lichtblicke, durch Menschen, die helfen und heimlich Botschaften weiterreichen.

Das Buch lässt sich nicht leicht lesen, es ist eher schwere Kost, die ein wenig Zeit benötigt, was ich aber für das Thema als angemessen empfinde. Es ist eine erschreckende Dystopie, die berührt, erschreckt und auch zum Nachdenken anregt.
von Tara - 2022-12-03 21:51:00

Kein Titel - 5 Sterne

Amerika als eine faschistische Dystopie, in der asiatisch aussehende Menschen unter Generalverdacht stehen. Anklänge an McCarthy aber auch Katastrophen wie die Corona Pandemie oder die Trump Ära schimmern durch. Eine sehr spannende aber auch berührende Geschichte über die Suche des achtjährigen Bird nach seiner untergetauchten Mutter.
von HEYNi Christine Klepitsch im Unruhestand - 2022-11-08 13:38:34

beängstigend - 4 Sterne

Wir lernen den zwölfjährigen Bird kennen, dessen Mutter ihn und den Vater vor 3 Jahren verlassen hat. Es ist schnell klar dass es damit zusammen hängt dass sie Asiatin ist und irgendwie vom jetzigen System bekämpft wird. Vor einigen Jahren gab es in Amerika eine große wirtschaftliche und soziale Krise bei der letztendlich alles Unamerikanische als Verursacher beschuldigt wurde. Zur Abwendung wurde ein „Gesetz zum Schutz der amerikanischen Kultur“ etabliert das zur Diskriminierung und Unterdrückung bonders von asiatisch-stämmigen Amerikanern geführt hat. Der Vater setzt Bird enge Grenzen, er soll sich wegen seinem asiatischen Aussehen immer vorsichtig verhalten, soll nicht auffallen und jeglicher Konfrontation aus dem Weg gehen.

Als Leser erfahren wir erst so richtig warum seine Mutter untergetaucht ist als es Bird gelingt, sie zu finden. Auch das sonderbare Verhalten des Vaters findet für mich dort eine plausible Erklärung.
Interessant fand ich die Beschreibung der „Krise“ vor einigen Jahren, die schließlich zu den gravierenden Gesetzen geführt hat. Passend für eine Dystopie lesen wir von unbekanntem Verhalten einer Gesellschaft in Extremsituationen. Doch durch die Erfahrungen in den letzten Jahren mit der Corona Pandemie sind solche Verwerfungen im gesellschaftlichen Miteinander plötzlich vorstellbar und haben bei mir die Beklemmung spürbar gemacht.

Auch wenn ich die Idee gut fand, hat mich dieses Buch nicht in gleicher Weise berührt wie die beiden bisherigen Werke von Ng Celeste. Aber trotzdem vom Plot her originell und in solidem Schreibstil erzählt.
von BR - 2022-10-25 12:58:00

Unsere verschwundenen Herzen - 5 Sterne

Der 12 Jahre alte Bird, der schon länger ohne seine Mutter lebt, weiß, dass er keine Fragen stellen darf: Wieso die Mutter verschwunden ist, wieso sein Vater keine Bücher mehr liest, wieso immer wieder Kinder verschwinden, weil ihre Eltern angeblich gegen das neue politische System sind. Der Pact Act soll dazu beitragen, dass die Amerikanische Kultur erhalten bleibt! Vor allem Menschen, die aus Asien sind, werden extrem verfolgt, trotz des Widerstands in der Gesellschaft. Die Geschichte ist nicht neu, doch Kritiker sind jetzt schon davon überzeugt, dass dieser Roman die gleiche Wirkung bei African Americans und anderen unterdrückten Gruppen erzeugen wird. Beim Lesen ist man davon überzeugt, dass es diese Art der Verfolgung schon oft in der Geschichte gegeben hat: eine politische Krise führt zur Unterdrückung, zu Polizeiermittlungen, und zu erzwungener Integration von Kindern. Die Herzen verschwinden, und das ist keine Dystopie!
von Barbara Kumpitsch - 2022-10-17 16:52:11

eher enttäuschend - 2 Sterne

Celeste Ng hat mit Was ich euch nicht erzählte und Kleine Feuer überall zwei sehr starke Romane geschrieben und bei dem neuen Buch Unsrer verschwundenen Herzen habe ich blind zugegriffen. Überraschenderweise war das ein Fehler. Zwar ist der Ansatz zu zeigen,m was ein nationalistisch-patriotisches Gesetz in einer Gesellschaft anrichten kann, sehr ehrenwert, aber es wird dadurch auch zu einem Thesenroman.
Der kleine Jonah, oft auch Bird genannt, wächst in dieser Umwelt auf. Sein Vater ist Linguist, seine asiatischstämmige Mutter hat die Familie verlassen.
Es gibt den PACT, Preserving American Culture and Traditions Act.
So etwas wie PACT ist in unserer heutigen Welt eine reale Bedrohung und nicht nur Dystopie.
Übersetzt wurde der Roman aus dem Amerikanischen von Brigitte Jakobeit und ich vermute darin eine gute Arbeit.

Mich hat das Buch erzählerisch nicht überzeugt. Das hatte ich nicht erwartet, da es halt diesmal kein US-amerikanischer Gesellschaftsroman. Man sollte also seiner Erwartungshaltung anpassen.
von yellowdog - 2022-10-13 21:05:00

Nur ein Gedicht... - 4 Sterne

In der Buchbeschreibung steht der Satz: „Vor allem asiatisch aussehende Menschen werden diskriminiert, ihre Kinder zur Adoption freigegeben.“ Was hat der zwölfjährige Bird damit zu tun, der allein mit seinem Vater in Harvard lebt? Warum ist Birds Mutter Margaret fortgegangen und wo kann er sie finden? Warum darf nicht über seine Mutter gesprochen werden? Dass er durch einen Brief von ihr den Weg zu ihr findet, erfährt man auch schon aus der Buchbeschreibung. Durch das, was Bird erlebt, auch mit seiner Freundin Sadie, werden viele Fragen geklärt. Ich konnte die Gründe nachvollziehen, die Margaret veranlasst haben, ihre Familie zu verlassen. Zum besseren Verständnis hat allerdings beigetragen, dass ich zum Schluss noch einmal den Text am Buchanfang gelesen habe, den die Autorin an ihre Leser*innen gerichtet hat. Dieses Schreiben verdeutlicht noch genauer, warum Margaret zu dem steht, was sie warum getan und wie sie sich verhalten hat. Meine besondere Hochachtung gilt allerdings auch Ethan, dem Vater von Bird.
Noch bevor die Geschichte beginnt, wird „PACT“ erklärt. „… ein Versprechen, unsere … Werte zu schützen …, dass Menschen … mit Konsequenzen rechnen müssen.“ Auch wenn PACT fiktiv ist, so geschehen Dinge wie im Buch beschrieben oder ähnlich überall auf der Welt und mir wird einmal mehr klar, dass jede und jeder einen kleinen Teil dazu beitragen muss, für mehr Menschlichkeit und Frieden auf der Welt einzustehen.
Dies ist der erste Roman von Celeste Ng, den ich gelesen habe. Ich finde ihn recht anspruchsvoll, mir gefallen ihr eindringlicher Schreibstil und die besondere Art, in der sie es versteht, die Gefühle der Menschen auszudrücken. Leider gab es im Mittelteil gefühlt einige Längen, was aber vielleicht aus Verständnisgründen notwendig war.
Das Buch lässt mich nachdenklich, aber hoffnungsvoll zurück.
von liesmal - 2022-10-13 13:50:00

Wichtiges Thema, langatmig umgesetzt - 3 Sterne

Nach einer schweren Krise wird in den USA PACT erlassen, ein Gesetz, das dem Land Sicherheit geben und vor „unamerikanischen“ Umtrieben schützen soll. Da China als Verursacher der Krise gilt, werden besonders asiatische Einwohner beobachtet. Um Kinder vor unamerikanischem Denken und Werten zu bewahren, können sie ihren Eltern entzogen werden.

Birds Mutter, Margaret Miu, ist vor drei Jahren, als er neun Jahre alt war, gegangen, warum und wohin weiß Bird nicht, er weiß nur, dass sie damals auch umgezogen sind und sein Vater nun nicht mehr als Professor arbeitet. Eines Tages nimmt Margaret Kontakt zu Bird auf, der alles daran setzt, sie wiederzusehen.

Mich hat die Prämisse dieses Romans sehr betroffen gemacht, auch, weil sie durchaus aktuell anmutet. Dass Kinder ihren Eltern entzogen werden, ist allerdings ein lange Praxis nicht nur diktatorischer Regime, überall, wo man bestimmte Werte und Gedanken unterdrücken möchte, überall da, wo manche Gruppen als nicht „vertrauenswürdig“ (im Sinne des Regimes) gelten, wurde das bereits öfter angewandt (Indigene in USA und Australien, um nur ein Beispiel zu nennen). Für Eltern dürfte es das schlimmste sein, die Kinder zu verlieren, damit kann man sie wunderbar erpressen. In diesem Roman steht dieser Teil von PACT klar im Mittelpunkt, das Gesetz hat aber auch noch andere Auswirkungen, wie z. B. die Entfernung vieler Bücher.

Wie gesagt, die Prämisse ist berührend, aktuell und wichtig, aber der Roman wird ihr nicht so ganz gerecht. Der Beginn ist gelungen, man erlebt die Erzählung aus Birds eigener Perspektive, und dies berührt durchaus. Später gibt es einen Perspektivewechsel auf Margaret Miu, der dem Roman nicht wirklich gut tut. Er wird dadurch langatmiger, die Spannung lässt nach, es gibt zwar eine Reihe neuer Informationen, über die Krise, und die Zeit danach sowie über Margarets Gründe zu gehen, aber diese werden mit zu vielen Worten erzählt, das Interesse am Roman lies bei mir immer mehr nach.

Leider hat es Celeste Ng nicht geschafft, mich durchgehend zu fesseln. Die Thematik ist wichtig, interessant und auch aktuell (es geht ja nicht nur um die verschwundenen Kinder), zu Beginn hat sich der Roman zügig lesen lassen, wurde aber später deutlich langatmiger, und damit auch uninteressanter. Schade für die Thematik.
von PMelittaM - 2022-10-10 15:46:00

Nicht restlos überzeugend - 2 Sterne

Auch der neue Roman von Celeste Ng ist – wie bereits ihre Vorgänger – eine dramatische Familiengeschichte. Im Zentrum steht ein Junge, Bird genannt, und seine Mutter, die die Familie aus ihm unbekannten Gründen vor Jahren verlassen hat. Die Welt, in der Bird lebt, ist eine handfeste Dystopie, ein erschreckendes Zerrbild der USA in naher Zukunft, in der ein rassistisches Gesetz dafür gesorgt hat, dass vor allem asiatisch aussehende Menschen in ständiger Angst leben müssen. In ruhigem, eindringlichem Ton erzählt Ng von Gewaltausbrüchen auf der Straße, von Anfeindungen und von Kindern, die von ihren Familien getrennt werden. All das kommt einem so schmerzlich bekannt vor, dass es der vielen Details, mit der sie die „Krise“ beschreibt, die zu der Situation geführt hat, gar nicht bedurft hätte. Im Verlaufe des Buches macht Bird sich auf die Suche nach seiner Mutter, und der Leser begleitet ihn auf seiner Reise. Die Geschichte ist leidenschaftlich geschrieben, mit sinnlichen Beschreibungen und ausdrucksstarker Sprache. Trotz des alltäglichen Horrors, den er beschreibt, ist der Roman trotz allem rettungslos optimistisch. Er glaubt an die Macht der Worte. Die heimlichen Helden sind Bibliothekarinnen. Und Gedichte sind in der Lage, die Welt zu verändern. Das ist leidenschaftlich und mit klarem moralischem Kompass geschrieben, doch dadurch leider auch zu eindeutig. Vor allem am Ende des Buches wird die Schwelle zum Kitsch immer wieder überschritten. So kann der Roman nicht restlos überzeugen.
von mannuber - 2022-10-10 10:40:00