Rezensionen

Die Schwarze Königin
Roman

Autor: Markus Heitz

Erschienen 2023 bei Knaur
ISBN 978-3-426-22781-7
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Düstere Geschichte - 5 Sterne

Die schwarze Königin ist eine Dark Fantasy Geschichte des Autors Markus Heitz in der er die Geschichte von Vlad Dracul und Barbara von Cilli erzählt. Sowie in der Gegenwart von Len und Klara die sich zufällig bei einer Busreise kennen gelernt haben.

In zwei Erzählsträngen führt der Autor den Leser durch die Vergangenheit und Gegenwart, wobei sich am Ende des Buches Zusammenhänge ergeben.

Der Autor verbindet Historie gut mit Fiktion und erzählt dabei eine spannende Geschichte. Der Handlungsstrang in der Gegenwart gefällt mir dabei besser als der aus der Vergangenheit. Die Sprünge zwischen beiden Zeiten sind gut markiert, so das man jederzeit weiß wann und wo man sich befindet.

Der Erzählstil ist flüssig und die Spannungsbögen sind gut gesetzt. Das Ende kam für mich dann doch etwas plötzlich, einen Cliffhanger gibt es nicht ich kann mir jedoch vorstellen das es ggfs. Einen Folgeband geben könnte der die Geschichte von Len und Klara weiter erzählt.
von manu63 - 2023-12-21 16:05:00

Ich fand es großartig - 5 Sterne

Len macht einen Busausflug nach Prag, seine Großmutter hat immer behauptet, er sei der letzte Nachfolger von Vlad II. Um dieses nachzufragen die Reise nach Prag.
In Prag lernt er Alison kennen, die auf der Suche nach dem verschollenen Grab von der schwarzen Königin ist.

Die Geschichte spielt auf zwie Zeitebenen. Einmal in der Gegenwart, einmal Anfang des fünzehnten Jahrhunderts. Vampire, über die habe ich schon ewig nicht mehr gelesen und ich war sehr gespannt. Von Markus Heitz las ich noch nichts, es war mein erstes Buch, aber sicher nicht mein letztes. Auch wenn ich seinen Schreisbtil sehr ausführlich finde. Mir gefiel der Wechsel zwischen der Gegenwart und der Vergangenheit, wobei mir die Gegenwart etwas besser gefiel, die Spannung war jedenfalls sehr hoch und ich konnte gut mitfiebern. Zu Beginn gibt es ein Verzeichnis der Personen, im Jetzt und in der Vergangenheit, sowie ein Glosar mit den ganzen Begriffen, die sonst unverständlich gewesen wären. Das machte es leichter.
Mir hat die Geschichte jedenfalls sehr gefallen und hat mich ganz wunderbar unterhalten.
von _ich.lese_ - 2023-11-19 21:32:00

Sehr detailreich, Schwächen bei den Charakteren - 4 Sterne

Ich habe schon einige Romane von Markus Heitz gelesen und mag seine Welten, die er erschafft. Diesmal hat sich der Autor an eine reale historische Figur herangewagt. Über die schwarze Königin, über die ich vorher nichts wusste, gibt es einige Legenden, die er zum Anlass nahm eine ganz eigene Welt zu erschaffen.
Der Roman ist in zwei Handlungssträngen aufgebaut. In den historischen Strang, der die Geschichte der Schwarzen Königin im 15Jh. beschreibt und im heute, der den jungen Mann Len im Vordergrund hat. Die Schwarze Königin basiert auf der historischen Figur Barbara von Cilli, der zweiten Ehefrau von Kaiser Sigismund. Zu ihr gibt es viele Gerüchte bzgl. Okkultismus und Alchemie, perfekte Figur also für einen Fantasyroman. Dazu gibt es noch die üblichen Vampire.
Im heute ist Len auf der Rundreise in Osteuropa, sozusagen um seine Wurzeln zu erkunden. Seine Oma meinte, er stammt von den berühmten Vlad dem Zweiten ab. Auf dieser Reise kommt es zu merkwürdigen Zwischenfällen, die ihn immer mehr in die Geschichte von Barbara, Okkultismus und Vampiren entführt.
Beide Handlungsstränge sind sehr detailreich beschrieben. Ich konnte mir die Umgebungen sehr gut vorstellen. Markus Heitz hat mich unter anderem ins jetzige Prag entführt und dafür gesorgt, dass ich einen Heißhunger auf tschechisches Bier und Knödel bekam. Auch der historische Part ist sehr gelungen, was nicht einfach war, da in dieser Zeit auch geschichtlich viel passierte, was gut eingebunden wurde. Ein Manko waren dagegen die Charaktere, die meiner Meinung nach, nur oberflächlich behandelt wurden. Ich verstand ihren Antrieb für ihre Handlungen nicht, sei es Barbara oder Len. Ich konnte mich nicht wirklich in sie hineinversetzen, ich fühlte mich eher wie ein Zuschauer, als mittendrin. Was ich persönlich auch schwierig fand, waren die Bezüge zu anderen Romanen von Markus Heitz. Ich habe zwar einige von ihm gelesen aber nicht alle der Pakt der Dunkelheit Reihe, auf die im Roman immer wieder Bezug genommen wurde. Aber gut, jetzt habe ich richtig Lust bekommen das nachzuholen.
Insgesamt ein sehr spannender Roman, der zum Teil sehr überraschend war, aber die Tiefe, die bei der Geschichte war, fehlte den Charakteren. Dennoch würde ich mich freuen, wenn es einen 2. Teil gibt, denn das Ende hat mich etwas unbefriedigt zurückgelassen.
von buchina - 2023-10-19 15:07:00

History meets Fantasy - 4 Sterne

Die schwarze Königin ist mein erstes Buch von Markus Heitz und hat mich sehr schnell in seinen Bann gezogen.
Das Cover ist toll gestaltet und veredelt und macht einen gleich neugierig auf die Geschichte.

Historische Personen und Gegebenheiten, verwoben mit Legenden und Mythen. Das funktioniert in diesem Buch wirklich außerordentlich gut. Der Einstieg braucht ein wenig, die zwei Perspektiven erschweren dies noch, aber wenn man ein mal den Überblick hat, wird man von der Geschichte nicht mehr los gelassen.

Es hat zwischendurch seine Längen, manche Handlungsstränge wirken im Nachhinein auch irrelevant oder überflüssig und es fehlt mir immer wieder Emotion - dennoch ein spannendes Crossover-Werk aus osteuropäischer Geschichte und moderner Fantasy. Etwas schade ist nur, dass das Ende bewusst sehr offen gehalten ist, um sich eine Fortsetzung warm zu halten.
von nishi93 - 2023-10-15 20:27:00

Wahrheit wird zu fesselnder Fiktion - Heitz lässt Vampirjagd real werden - 5 Sterne

In diesem Buch wartet eine neue spannende Vampirwelt, die von Anfang an fesselt und begeistert.
Für mich war es das erste Buch von Markus Heitz und wird nicht das letzte bleiben.
Das düstere, blutige, gruselige Cover hat mich zuerst leicht irritiert, doch davon sollte man sich als Fantasy-Fan, der es nicht so düster mag, nicht abschrecken lassen. Durch den Thron, die Farben, den Raben, die Schädel und die Schriftzeichen passt das Cover sehr gut zum Thema Vampire und Alchemie.

Der Fantasyroman spielt wechselnd in zwei Zeitebenen. Gemeinsam mit dem Protagonisten Len reisen wir durch das Prag der Gegenwart, wo er erfährt, dass er einer der wenigen noch lebenden Nachfahren von Vlad II und den Draculesti sein soll. Immer tiefer steigt er nun in seine eigene Familiengeschichte und die Geschichte von Vlad II und Barbara ein. Nicht immer ist das für ihn ungefährlich und es kommt zu einigen Gefahren und Überraschungsmomenten. Auf seiner Reise durch Prag lernt er die junge Frau Klara kennen, die wie er an der Senioren-Busreise teilnimmt und ihre Oma begleitet, und Len moralisch unterstützt. Zudem begegnet er zufällig einer besonderen Professorin, die sich dem Thema Draculesti, Vlad und Barbara verschrieben hat und Len ebenso zur Seite steht.
Im Wechsel mit Lens Geschichte in der Gegenwart erhält man in jedem Kapitel einen Blick in die Vergangenheit um das Jahr 1400 und lernt Vlad II und Königin Barbara kennen. Zunehmend erfährt man mehr von Barbara, ihrem Kampf gegen die Strigoi, ihre Leidenschaft für Alchemie und ihr Werdegang zur schwarzen Königin. Die Themen Alchemie und Vampirjagd werden zentrales Motiv für diesen Roman.

Besonders fasziniert bin ich davon, dass es die Charaktere Vlad II und Barbara wirklich gegeben hat und dass hier der Autor Heitz eine wahre Geschichte zu fesselnder Fiktion hat werden lassen.
Vlad II wirkt in diesem Roman mutig, heldenhaft und loyal und Barbara ist ebenso mutig, wie clever und gleichzeitig ein wenig unnahbar, geheimnisvoll und zunehmend düster. Ebenso sind weitere Charaktere, die in dem Roman auftauchen vielschichtig und abwechslungsreich ausgestaltet, zum Beispiel Klara, die Professorin und Sorin. Und ganz besonders großen Spaß macht es den sympathischen und liebenswerten Len auf der Spurensuche zu seiner Familiengeschichte zu begleiten.

Durchweg gelingt es Markus Heitz die zwei Handlungsstränge von Vergangenheit und Gegenwart geschickt zu verweben und die Spannung aufrecht zu erhalten. Nach und nach ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild und durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil fliegt man schnell durch die Seiten und hat die Geschichte gut vor Augen. Es entsteht eine schöne Gesamt-Atmosphäre, mit vielen unerwarteten Wendungen, tollen Fantasyaspekten und ich habe die Reise durch Prag, wie auch die Reise in die Vergangenheit sehr genossen.

Ein besonderer, leicht düsterer Fantasyroman mit dem Highlight auf wahren Charakteren zu basieren und Legenden lebendig werden zu lassen. Absolut lesenswertes und atmosphärisches Buch mit klarer Empfehlung für Vampir- und Fantasy-Fans.
von Gänseblümchen - 2023-09-27 21:19:00

Die schwarze Königin - 4 Sterne

Barbara von Cilli wird 1405 König Sigismunds zweite Frau. Sie interessiert sich stark für Alchemie, und beabsichtigt sich trotz ihrer Heirat darin weiterzubilden. An Sigismunds Hof lernt sie die Geisel Vlad, den späteren Vlad II, kennen, Sohn des walachischen Woiwoden Mircea. Beide fühlen eine Verbindung zueinander, und tatsächlich fällt ihnen im Laufe der Zeit eine besondere Verpflichtung zu, der Kampf gegen die Strigoi.

Lenny Nikolaus Lenau nimmt an Stelle seiner Großmutter an einer Busreise teil, die bis in die Heimat seiner Familie, das Banat, führen soll, aber für ihn vorerst in Prag endet, er wird dort in merkwürdige Vorkommnisse verwickelt und erfährt, dass er ein Nachkomme Vlads sein und dessen Aufgabe weiterführen soll.

Markus Heitz ist also wieder bei den Vampiren gelandet. Dieses Mal aber unter einer anderen Prämisse als bisher, nicht die Judaskinder stehen im Mittelpunkt, sondern tatsächliche historische Persönlichkeiten, denen aber auf gewisse Weise auch heute noch eine Verbindung zur Welt der Vampire nachgesagt wird, so kam Barbara in den Verdacht eine Vampirin zu sein und wurde „Schwarze Königin“ genannt, und Vlad ist der Vater jenes Vlad, der Bram Stoker zu „Dracula“ inspiriert hat.

Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, der historischen, die über einige Jahre geht, und der heutigen, die eine deutlich kürzere Zeit einnimmt. In beiden Zeitebenen tauchen neben Menschen und Vampiren auch andere Wesen der „Anderwelts“ auf, wie z. B. Vlads treuer Begleiter Sorin. Und natürlich gibt es auch hier ein Wiedersehen mit bereits bekannten Charakteren aus Markus Heitz' Romanen. Ich selbst hatte von Anfang an auf Sia gewartet.

Ich bin ein großer Fan des Autors, auch wenn mir nicht alle Romane gleich gut gefallen. Dieser ist leider einer von denen, die ich weniger mag. So komme ich den Charakteren nicht wirklich nahe, sowohl Barbara und Vlad also auch Len bleiben in meinen Augen blass, und vor allem Barbara ist mir auch eher unsympathisch, so kann ich auch nicht wirklich mit ihnen fühlen. Das ist sehr schade, zumal es dem Roman zudem an Spannung fehlt, er teilweise zu langatmig ist, und der fehlende Bezug zu den Charakteren die Spannung noch zusätzlich senkt. Dennoch hat der Roman auch interessante und spannende Szenen zu bieten, beginnend mit dem Prolog.

Ansonsten gefällt mir der historische Part besser als der andere, zumal Markus Heitz gut recherchiert hat. Allerdings nimmt der geschichtliche Hintergrund nur einen Bruchteil der Geschichte ein. Am Ende bleiben Fragen offen, so dass ein zweiter Band möglich wäre, den Markus Heitz in seinem Nachwort auch nicht ausschließt. Dort könnten Vlad und sein Sohn größeren Raum einnehmen. Von beiden habe ich bereits in anderen Romanen gelesen, so dass ich es interessant finde, wie der Autor sie in seine(n) Roman(e) einbringt.

Den Roman runden ein Personenverzeichnis und ein Glossar ab, auch die schönen Illustrationen auf den inneren Klappen möchte ich nicht unerwähnt lassen.

Ich hatte mich sehr auf den neuen Roman des Autors gefreut, vielleicht etwas zu viel, denn letztlich bin ich nun eher enttäuscht. Die Charakter kamen mir nicht nahe, und es mangelt in meinen Augen an Spannung, so dass ich auch relativ lange brauchte, den Roman zu lesen. Markus Heitz Fans empfehle ich ihn trotzdem, und eine Fortsetzung würde ich sicher lesen wollen. Ich vergebe 3,5 Sterne, die ich, wo nötig, aufrunde.
von PMelittaM - 2023-09-10 20:11:00

Mit alchemie gegen Vampire - 4 Sterne

Len ist ein Nachfahre des Grafen Dracula. Geglaubt hat er das seiner Großmutter nie, aber als er nach Prag reist, ändert er seine Meinung.
Parallel erzählt wird eine Geschichte, die sich vor über 600 Jahren in der Gegend zutrug. Die Königin Maria von Ungarn, hochschwanger, wird auf einer Jagd ermordet. Ihre Nachfolgerin Barbara von Cilli experimentiert mit Alchemie und Zauberei. Vampire, hier „Strigoi“ genannt, sind eine düstere Bedrohung.
In beiden Geschichten ist eine mutige Alchemistin handelnde Hauptperson. Das machte es manchmal etwas schwierig, nichts durcheinander zu bringen. Lange ist unklar, was die Vampire genau können und wie man sich überhaupt gegen sie wehren kann. Es gibt mehrere Arten von Vampiren und außer ihnen auch noch andere fantastische Wesen, die alle zueinander in komplexen Verhältnissen stehen. Ein ganzer Kosmos wird hier erschlossen. Das wird manchmal etwas unübersichtlich. Früher bewohnten die „Strigoi“ riesige unterirdische Städte mit mehreren zehntausend Einwohnern. In der heutigen Gegenwart ist vieles anders und einfacher, für die Vampire. Und so bekommt auch Len mit ihnen zu tun.
Markus Heitz erzählt den Mythos ganz neu, entlang historischer Tatsachen. Das ist fesselnd und fantastisch. Aber manchmal etwas zuviel.
von Krani - 2023-09-08 10:57:00

Magie und Alchemie gegen die Macht der Blutsauger - 5 Sterne

Mit seinem neuesten Roman hat Markus Heitz wieder einmal bestätigt, weswegen ich seine Romane so gern lese. Aufbauend auf historischen Fakten und Aufzeichnungen ebenso wie einst verbreiteten Lügen und Verleumdungen hat er wieder einmal ein fantastisches Abenteuer erdacht, bei welchem Historie und Fiktion gekonnt miteinander verschmelzen. Inhaltlich kann man zum Einen den Werdegang der einstigen Königin Barbara von Cili verfolgen, welche sich zu Beginn des 15. Jh. als erfolgreiche Alchimistin im Geheimen dem Kampf gegen Strigoi (Vampire) verschreibt, welche die Bewohner Siebenbürgens aus dem Untergrund heraus beherrschen. An ihrer Seite Vlad II., auf dessen Nachfahren spätere Erzählungen rund um Graf Dracula basieren. In der Gegenwart lässt Markus Heitz den jungen Mann Lenny an einer Busrundreise teilnehmen. Laut seiner Oma angeblich aus der Blutlinie des damaligen Vlad II. stammend, gerät Lenny in Prag an diverse Personen, die Interesse an ihm zeigen. Nicht alle sind ihm wohlgesonnen, einige nicht einmal menschlich. Doch in einem Punkt sind sie sich einig: Die Rückkehr der Schwarzen Königin, als welche Barbara von Cili einst bezeichnet wurde, steht bevor.
Durch die Aufteilung auf zwei Zeitebenen gestaltet sich der Roman als angenehm abwechslungsreich, wobei ich jede Zeitebene für sich schon als spannend empfand. Durch seinen Schreibstil bringt der Autor gleich von Beginn an eine spürbare, düstere Atmopshäre mit ein, welche die faszinierenden Geschehnisse gekonnt unterstreicht. Spannend bis zum Schluss und mit Anspielungen an weitere Bücher des Autors, wie z. B. mit der Figur der Weißen Königin, ist der Roman eine eindeutige Empfehlung für Fans düsterer Fantasy und nicht-glitzernen Blutsaugern.
von Christina P. - 2023-09-03 22:43:00

Im Fokus: Die Perspektive von Barbara von Cilli - 3 Sterne

Heute: Lenny ‚Len‘ Lenau nimmt anstelle seiner erkrankten Großmutter an einer Busrundfahrt teil, diese führt ihn in die tschechische Hauptstadt Prag. Bald wird der Urlaub für Len ein Albtraum, denn auf der berühmten Karlsbrücke geschehen Dinge, die er bisher ins Reich der Horrorgeschichten verwies. Kann es sein, dass in den Geschichten seiner Oma mehr Wahrheit steckt und er wirklich ein Draculesti ist?

Ab 1405: Vlad und die Königin Barbara treffen in jugendlichen Jahren aufeinander ohne spüren eine tiefe Verbundenheit zueinander. Zusammen sollen sie in den nächsten Jahren die Jagd auf Vampire machen.

Die schwarze Königin von Markus Heitz führt einen in die Vergangenheit von Barbara von Cilli und zeigt, dass zu diesem Thema auch ordentlich recherchiert wurde und dennoch (oder in meinem Fall gerade deswegen) konnte mich das Buch nicht gänzlich mitnehmen.

Der Klappentext hat mich aufhorchen lassen. Len, der ein Nachfahre von Vlad II sein soll und in Prag von Vampiren gejagt wird? Spannend! Doch anhand des Klappentextes war mir nicht bewusst, dass Len nur einen kleinen Teil des Buches einnehmen wird. Um genau zu sein: mit 231 Seiten deutlich weniger als die Hälfte.

Die Jahre ab 1405 nehmen also einen deutlich größeren Teil ein. Man merkt, dass Markus Heitz hier viel Recherche reingesteckt hat und das seinen Platz in dem Buch finden sollte, aber man merkt dadurch auch einen deutlichen Stilbruch zwischen den beiden Zeiten.

Die Vergangenheit um Barbara und Vlad ist sehr informativ geschrieben, dadurch fehlte mir die Nähe zu den Figuren. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich die Geschichte mit den Charakteren erlebe, sondern dass sie einfach passiert. Ebenso konnte ich wenig damit anfangen, dass die Kapitel zuvor kurz zusammengefasst wurden, das hat mein Spannungsgefühl zusätzlich gemindert.

Die Gegenwart um Len konnte mich deutlich mehr überzeugen, im Gegensatz zur Vergangenheit, konnte ich mit Len mitfühlen und das Geschehen wurde packend und einnehmend dargestellt. Doch leider wurden durch Abschnitte oder Kapitel größere Zeitsprünge vollzogen und das zwischendurch erlebte dann auf einer halben Seite erzählt. Schade, denn all diese kurzen Erzählungen hätte ich gerne miterlebt, denn wie gesagt, die Kapitel um Len waren spannend und mitreißend. Nur, gerade auch mit der Erwartung, dass es sich hauptsächlich um ihn dreht, deutlich zu wenig, weswegen ich am Ende auch die Charakterentwicklung zu schnell empfand.

Ich habe was anderes erwartet, deswegen bin ich nach der Lektüre leider enttäuscht. Doch für jeden, der gerne einen Vampirroman lesen möchte, der sich vor allem um die Königin Barbara von Cilli dreht und dabei einige historische Einflüsse einfließen lässt, wird dieses Buch eine pure Freude sein!
von Anndlich - 2023-08-18 12:20:00

Faszinierender Mix aus historischen Tatsachen, alten Mythen und Fantasy - 4 Sterne

Markus Heitz ist aus meinem Bücherregal nicht mehr weg zu denken und auch sein neuer Roman konnte mich begeistern. 'Die schwarze Königin' ist ein faszinierender Mix aus historischen Tatsachen, alten Mythen und Fantasy. Heitz lässt uns auf zwei Zeitebenen die Geschichte Vlad II., den wir auch als den Pfähler, kennen, erkunden.

In der Gegenwart unternimmt der junge Len eine Rundreise ins Banat, die ihn auch nach Prag führt. Dort überschlagen sich die Ereignisse. Len wird überfallen, fast getötet und von grauenhaften Wesen angegriffen. Die Geschichten seiner Großmutter, er sei ein Draculesti, der letzte Nachfahre des Drachenordens scheinen sich zu bewahrheiten.
Von einer ehemaligen Geschichtsprofessorin erfährt Len einiges über die Vergangenheit. Wir sind hingegen hautnah dabei im Jahr 1400. Die junge Königin Barbara von Cilli trifft bei Hofe in Buda auf Vlad. Beide spüren sofort eine Verbindung zueinander. Und so kommt es, dass Barbara und Vlad sich im Kampf gegen die Kreaturen der Nacht, die Strigoi, zusammentun. Mit Barbaras alchemistischen Wissen und Können und Vlads Schwert ziehen sie in den Krieg.

Der Einstieg in die Geschichte ist mir dieses Mal nicht ganz so leicht gefallen wie sonst bei Heitz' Romanen. Viele Namen und fremde Begriffe sind auf mich eingeprasselt. Namen und Orte, deren Schreibweise meinen Lesefluss immer wieder ins Stocken gebracht haben. Das hat sich allerdings mit zunehmender Seitenzahl gebessert und ich konnte das Buch dann auch richtig genießen. Wobei Genuss vielleicht nicht ganz zutrifft, denn das Buch ist in erster Linie düster und auch ziemlich brutal. Markus Heitz Schreibstil ist zudem unglaublich detailliert und er verliert sich gerne in historischen Berichten. So authentisch das Spätmittelalter auch dargestellt wird, war es mir an manchen Stellen dann doch etwas zu viel "Geschichtsbuch". Und trotzdem war ich fasziniert und gebannt von den Geschehnissen. Ja, Markus Heitz weiß eben zu fesseln. Egal ob mit Zwergen oder Vampiren.

Fazit:

'Die schwarze Königin' ist ein genialer Mix aus historischem Roman, alten Legenden und Fantasy. Abwechselnd aus der Gegenwart und dem Spätmittelalter geschrieben tauchen wir mit Len, Königin Barbara von Cilli und dem jungen Vlad, dem Vater des späteren Pfählers, ein, in eine Welt voll dunkler Kreaturen, Strigoi und Djinns.

Große Empfehlung für Fans des Autors und all jene, die gerne Fantasy mit historischem Anstrich lesen.



von April1985 - 2023-08-15 22:39:00