Rezensionen

Die Burg
Ein atemberaubender KI-Thriller aus der Feder von SPIEGEL-Bestsellerautorin Ursula Poznanski

Autor: Ursula Poznanski

Erschienen 2024 bei Knaur
ISBN 978-3-426-44837-3
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Zu langatmig - aber sehr spannend - 3 Sterne

Milliardär Nevio hat eine neue Geschäftsidee: er hat eine alte Burg gekauft und diese in eine Escape-Burg verwandelt. Aber nicht so wie wir das kennen - nein, er arbeitet mit der KI und diese passt Spielverlauf und Spielumgebung individuell auf die jeweiligen Besuchergruppen an.
So etwas gab es noch nie!
Vor der Eröffnung lädt Nevio eine Gruppe unterschiedlichster Menschen zum Testen seines genialen Geschäftsmodells ein. Doch die KI hat eigene Ideen und das Ganze entwickelt sich zu einem gruseligen Alptraum.

Das Thema ist spannend - inwieweit wollen wir unser Leben wirklich einer künstlichen Intelligenz anvertrauen? Kann das gut gehen?
Aber nicht nur das Thema, auch die Umsetzung hat mir anfangs sehr gut gefallen. Die Illusion, die in der Burg für das Escape-Spiel geschaffen wird ist durchwegs düster und wird immer gruseliger.
Leider zog es sich dann irgendwann sehr, denn auch wenn die Welten phantasiereich waren - es ist dann doch immer wieder identisch, von Raum zu Raum und die ständigen Beschreibungen haben mich im Leseverlauf dann ermüdet. Eine Straffung hätte dem Buch hier meines Erachtens gut getan.
Nichtsdestotrotz blieb der Spannungsbogen hoch, ich war sehr gespannt, wie das Ganze aufgelöst wird.
Und die Auflösung fand ich dann sehr gelungen.

Insgesamt bin ich also etwas ambivalent, was das Fazit angeht. Gute Unterhaltung mit einigen Längen.
von Marie aus E. - 2024-04-27 10:45:00

Schauriges Szenario - 3 Sterne

Milliardär Nevio hat unter einer alten Burg ein Höhlensystem mit hochmoderner LED-Technik ausgestattet und eine neue Escape-Welt geschaffen. Eine KI erfüllt die Wünsche der Spieler, sodass jede Tour absolut individuell verläuft.
Nun, wo die Eröffnung kurz bevorsteht, hat Nevio sich ein Testteam eingeladen, das die Burg hinterher bewerben soll – unter anderem eine Influencerin, Rätselexperten und einen Professor, der die historische Genauigkeit bestätigen soll.
Doch der Test verläuft völlig anders als geplant, als die KI das Spiel zu verändern beginnt…

Die Idee der KI-gesteuerten Escape-Welt finde ich total spannend. Mithilfe der LED-Technik können die unterschiedlichsten Welten geschaffen werden. Die verschiedenen Wesen und Räume, die erzeugt werden, werden anschaulich beschrieben. Nach Eingabe der Spiel-Wünsche gibt die KI zudem Anweisungen, welche Gegenstände das menschliche Team in welchem Raum platzieren soll, um das Rätselerlebnis nicht völlig digital ablaufen zu lassen.
Anfangs war ich skeptisch, ob mit dem Wissen, dass alles künstlich erzeugt ist, eine entsprechende Stimmung entstehen kann. Doch die Testgruppe verfällt schnell der düsteren Atmosphäre und muss sich selbst immer wieder daran erinnern, dass die Figuren nicht echt sind.

In der Vielzahl der Charaktere musste ich mich zu Beginn erst zurechtfinden. Erzählt wird die Handlung aber letztlich aus der Sicht von Maxim, Escape-Room-Besitzer und Testeilnehmer, und Alissa, eine von Nevios Mitarbeiterinnen, die das Spiel von draußen überwacht und sich um das Wohlergehen der Spieler kümmert.
Alissa war mir sehr sympathisch. Sie agiert freundlich, überlegt und fürsorglich. Besonders viel erfährt man ansonsten aber nicht über sie. Auch alle anderen Charaktere geben im Verlauf zwar unfreiwillig einige Geheimnisse preis, werden für mich aber nicht richtig greifbar. Auch Maxim nicht, der über weite Strecken durch die Handlung führt. Trotz der Perspektive fehlten mir die Einblicke in das (Innen-)Leben der Figuren.

Die Geschichte beginnt noch relativ ruhig und spaßig, doch schnell zeigt sich, dass das Spiel nicht so verläuft, wie die Teilnehmer es sich vorgestellt hatten. Plötzlich ist die Gruppe in dem Höhlensystem gefangen und sämtliche Rätsellösungen bringen sie nicht merklich weiter. Je länger das „Spiel“ andauert, desto mehr liegen die Nerven blank. Die Darstellungen werden blutiger und grausamer – mit der Zeit wird es aber etwas viel, wirkt doch etwas überladen.
Zwar ist die Handlung grundsätzlich spannend, hat aber auch einige zähe Passagen. Viel zu lange irren die Charaktere ergebnislos durch die Räume. Mit den Figuren mitfühlen konnte ich nicht, dementsprechend habe ich auch nicht wirklich mit ihnen mitgefiebert und war dann doch froh, als das Buch zu einem – zugegeben überraschenden – Ende kam. Ein paar Fragen bleiben aber für mich offen.

Fazit

Das Escape-System ist interessant und sehr anschaulich und ideenreich beschrieben. Auch die Idee mit der außer Kontrolle geratenen KI hat mir gut gefallen. Die Dramatik steigt an, je weiter die Geschichte voranschreitet, gleichzeitig gibt es aber auch zahlreiche Längen. Mit dem Erzählstil hatte ich bis zuletzt meine Probleme, es ist mir nicht gelungen, mit den Figuren mitzufühlen und mitzufiebern.
von Anja - 2024-04-21 14:44:00

Ein KI-basierter Escape Room - 4 Sterne

Der Milliardär Nevio hat keine Kosten gescheut die Burg Greiffenau umzubauen. Eine Escape Welt der Superlative wurde erstellt. KI sorgt für individuelle Ideen, es soll für jeden Besucher passend und besonders sein.
Für einen Testlauf lädt Nevio eine Gruppe verschiedener Experten ein, die das ganze auf Herz und Nieren ausprobieren sollen. Allerdings hat er die Rechnung ohne die KI gemacht, denn die hat ihre eigenen Pläne.

Ich las schon einige Jugendthriller der Autorin, mein Liebling ist immer noch Saeculum jnd ich hoffte anhand des Klappentextes, dass Die Burg daran anknüpfen kann. Aber trotz spannendem Klappentext und der anhaltenden Diskussionen über KI konnte mich die Story nicht ganz überzeugen. Es hatte durchaus spannende Elemente und die Chataktere waren sehr interessant und vielfältig. Die Grundidee war für mich sehr gut, ich hatte aber manchmal etwas den Fadwn verloren. Im Großteil hat es mich aber doch sehr gut und spannend unterhalten können.
von _ich.lese_ - 2024-03-31 21:40:00

Kein Titel - 4 Sterne

Das Buch "Die Burg" von der Wiener Autorin Ursula Poznanski wurde zu Jahresbeginn viel beworben und ist als Print- wie auch als Hörbuchversion verfügbar. Rainer Strecker leiht der gekürzten Ausgabe seine Stimme.

Das Thema "Maschinen geraten außer Kontrolle" ist ja bereits aus dem Sachbuch von Asimov (Ich, der Roboter) - meist aber aus dem Kinofilm I, Robot bekannt. Dieser Roman schlägt in die gleiche Kerbe, als KI, die aufwändige Escaperooms in einer aufgelassenen Burg erschafft. Einen Traum, den sich ein Multimilliadär erfüllt hat. Vor der Öffnung soll es jedoch einen Testlauf geben, für den die Teilnehmer:innen gut bezahlt weden. Zu der Gruppe gehören unter anderem ein alter Geschichtsprofessor, ein Escaperoombetreiber und eine Influencerin. Selbstredend, dass niemand (außer der Influencerin) ein Mobiltelefon mitnehmen darf, denn vor der Eröffnung sollen keine Informationen nach draußen gelangen.

Was mich sehr beeindruckt hat, sind die technischen Details (Bildschirme, die reagieren und es müssen hochauflösende Kameras vorhanden sein, die die Reaktion der Teilnehmer:innen auch bei Dunkelheit zuverlässig an den Computer weiterleiten). Mit den Rätseln konnte ich eher wenig anfangen und die Charaktere blieben, damit die Handlung im Fokus steht, leider nur sehr wenig ausgearbeitet. Die Einzige Figur, zu der ich eine Beziehung aufbauen konnte, war der Escaperoombetreiber, von einigen anderen Charakteren konnte ich mir kein genaues Bild machen, was jedoch für die Handlung nicht relevant war. Gerne hätte ich jedoch mehr Beziehung zu den Figuren aufgebaut, wie auch in anderen Büchern der Autorin.

Die historischen Details des Mittelaltersettings haben mir einerseits gut gefallen und andererseits auch hervorragend in die Burg selbst gepasst. #

Das Eigenleben der KI wird mit dem Showdown nachvollziehbar, die Geschichte selbst habe ich in einem Rutsch durchgelesen.


Fazit: Eine sehr spannende und rasante Handlung, die eher gruselig ist, mit nur oberflächlich ausgearbeiteten Figuren, in einem modernen und historischen Setting zugleich.
von gelesengelauschtgemacht - 2024-03-25 11:42:00

Vorsicht vor KI-Escape-Rooms - 4 Sterne

Maxim Ascher, selbst Betreiber einer kleinen Kette von Escape-Rooms, wird vom Milliardär Nevio eingeladen, vorab eine Tour durch die unmittelbar vor der Eröffnung stehende Burganlage Greiffenau zu unternehmen, die zu einer riesigen unterirdischen Escape-Room-Anlage umgebaut wurde. Mit Hilfe der KI und neuester Technik kann die Burg alles darstellen, was man will. Ob mittelalterliche Festung, Fantasywelt oder Vampirschloss, alles ist möglich. Die Wände sind komplett mit LED-Monitoren ausgestattet, versteckte Wasser- und Luftdüsen, aber auch Gerüche können produziert werden. Gemeinsam mit einigen anderen Auserwählten soll er die Anlage testen, um allfällige Fehler auszumerzen. Doch kaum sind die Tester in die Burg eingedrungen, kommt alles ganz anders, die KI hat die Macht über die Burg übernommen und spielt ihr eigenes Spiel, und das muss nicht unbedingt gut ausgehen.
Poznanski hat mit diesem Buch einen Phantasie-anregenden Thriller verfasst, man fühlt sich nicht unbedingt wohl, wenn man mit den Testern gedanklich unterwegs ist. Spannend und mitreißend geschrieben. Hauptsächlich aus der Sicht von Maxim, aber auch von den Bediensteten der Burg, die von außen helfen wollen, denen aber auch hier die KI den Weg abgeschnitten hat.
Sehr empfehlenswertes Buch für alle Escape-Room-Spieler, aber auch für Thriller-Liebhaber.
von froschman - 2024-03-24 15:57:00

Die KI als Rächer? - 3 Sterne

Der Escape Room in der historischen Burg Greifenau soll nichts weniger sein als ein Meisterwerk der künstlichen Intelligenz und der immersiven Simulationstechnologie. Unter der Leitung des Milliardärs Nevio wurde die Burg zu einem wahrhaftigen Labyrinth umgestaltet, das die Sinne der Teilnehmer auf ungeahnte Weise herausfordert. Die Gerüche sind authentisch, die Optik täuschend echt und sogar das Fühlen lässt die Grenzen zwischen Realität und Simulation verschwimmen. Man könnte fast meinen, man sei wirklich in einer mittelalterlichen Burg gefangen.

Nun soll ein Testlauf stattfinden, eine bunte Mischung an Charakteren. Da ist der Escape-Room-Besitzer Maxim, der Geschichtsprofessor Lothar, die Influencerin Isabell, Petra, die das Ticket gewonnen hat und Emil, ehemaliger Schwimmer und heute eher ein Z-Promi. Dazu das Team rund um Nevio selbst inkl. IT-Experten und Spielleiterin.

Doch bald wird klar, dass "KIsmeth", wie die KI genannt wird, seine eigenen Regeln entwickelt hat und das Verlassen der Burg bei Weitem nicht in den ursprünglichen vier Stunden vorgesehen ist. Die Aussagen und Wünsche der Teilnehmer werden mehr als wörtlich genommen, das Safe Word ignoriert und KIsmeth scheint jedes noch so schmutzige Detail aus deren Vergangenheit zu kennen. Was eigentlich ein spannender Plot sein sollte, entpuppte sich leider als ziemlich zähe und langatmige Story ohne Tiefe. Wie sonst in solchen Geschichten üblich, spielen die Charaktere leider kaum eine Rolle und geben überhaupt keine zwischenmenschlichen Interaktionen preis, erst gegen Ende kommt ein wenig sowas wie Fahrt auf und der ein oder andere zeigt Ansätze seines wahren Gesichts.

Die immer wieder ähnlichen Abfolgen in jedem neuen Raum ziehen das Buch leider arg in die Länge, immer wieder die detailgetreue Beschreibung der eigentlich immer gleichen Situationen lässt einen eigentlich nur auf eine Aufklärung warten. Ich mag Escape Rooms wirklich, aber hier mit zu rätseln war bei all den dem Leser eher unbekannten Insidern quasi unmöglich, erst gegen Ende erfährt man, warum das jetzt alles überhaupt so passiert, wie es passiert.

Die Auflösung entlockte mir dann leider auch nur noch ein "Aha.", es blieben für mich zu viele Fragen offen, die Charaktere waren farblos und die Möglichkeiten der Grundidee wurden bei Weitem nicht ausgeschöpft. Schade, da habe ich von Ursula Poznanski schon viel besseres gelesen.
von CS - 2024-03-21 08:31:00

Wenn die KI über Leben bestimmt - 3 Sterne

Die Burg ist ein Thriller von Ursula Poznanski aus dem Jahr 2024. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe soll eine neue Escape-Raum-Erfahrung testen, die vollständig auf künstlicher Intelligenz beruht. Es handelt sich um ein regelrechtes Labyrinth unter einer historischen Burg, in der zig Räume aneinander gereiht sind. Durch die KI wird ein einmaliges Erlebnis versprochen, da alles simuliert werden kann. Wind, Geruch, Bilder, Ton. Man fühlt sich, als wäre man in einer vollkommen anderen Welt. Die Gruppe von Leuten macht sich erst motiviert an das Lösen der Rätsel, aber bereits nach kurzer Zeit übernimmt die KI die Kontrolle und das spaßige Spiel wird zum Albtraum.
Die Idee und auch das Cover waren sehr beeindruckend. Ich habe mich schnell in die Charaktere eingefühlt und fand auch die Vielfalt dieser sehr interessant. Auch die Rätsel, bei denen man teilweise mitraten kann, ist sehr erfrischend. Ich war unheimlich beeindruckt. Nach einer Weile ermüdete das Ganze aber schnell und zog sich in die Länge. Nicht nur einmal habe ich mir gedacht, dass das Spiel jetzt langsam einmal enden könnte. Auch machen die Figuren im Laufe des Buches kaum Entwicklungen durch und wurden mir höchstens immer unsympathischer. Auch die Figuren, die der KI entsprangen, waren sehr merkwürdig. Nicht nur einmal hatte ich das Gefühl, dass sie einem gemeinen Fiebertraum der Autorin entspringen. Auch fand ich es befremdlich, dass die künstliche Intelligenz zu sehr vermenschlicht wird, sogar einen Namen erhält (Kismet). Wieso reden die Entwickler die ganze Zeit mit „ihr“, anstatt Quellcode zu schreiben?
Ich war sehr gespannt auf das Buch und die Idee ist auch wirklich toll. Leider hat sie mich nicht so abgeholt, wie ich es mir gewünscht hätte. Das Buch ist empfehlenswert, nur müssen gewisse Abstriche gemacht werden.
von chabli - 2024-03-13 07:27:00

KIsmet - ein lebensgefährlicher, KI-basierter Escape Room - 4 Sterne

Ursula Poznanski entführt uns in ihrem neuesten Thriller auf Burg Greiffenau, die Millionär Nevio renovieren hat lassen und in deren Kellerräumen er einen auf dem neuesten technischen Stand und topaktuellen, KI-basierten, Escape-Room-Event einbauen hat lassen.
Maxim Ascher, der selbst einige klassische Escape-Rooms betreibt, ist einer der Probedurchlauf-Teilnehmer. Er soll die Rätseltauglichkeit vor der Eröffnung testen, ob die Vorgaben der Spielteilnehmer, die mittels einer KI berechnet werden, auch lösbar umgesetzt werden.
Für die Überprüfung der authentischen Darstellung des Mittelalters wurde der Historiker Professor Lothar Melerski engagiert.
Weitere Teilnehmer sind Petra Seifert, die den Platz bei einem Online-Rätsel-Preisausschreiben gewonnen hat; Yvonne Rothe, eine Influencerin, die den Probedurchgang dokumentieren und nach Eröffnung für die Burg promoten soll; und Emil Strauss, ein ehemaliger Olympiaschwimmer, der ungefragt seine Bekanntschaft Vivi mitgebracht hat.
Dann sind da noch die Techniker bzw. Gamemaster Alissa und Yannek, der ebenso wie Nevio mit der Gruppe in die unterirdischen Höhlen geht, während Alissa alles vom Kontrollraum aus beobachten soll.

Durch die abwechselnden Erzählweisen aus Sicht von Maxim und Alissa erhält man unterschiedliche Perspektiven und ist als Leser mal im Keller der Burg, mal außerhalb in der Burg bzw. dem Kontrollraum, von wo aus das Spiel überwacht wird, dabei. Auch wenn man zwischendurch immer gerne mal wüsste, was die anderen Teilnehmer so machen, ist die Sicht aus zwei Seiten vollkommend ausreichend, denn es würde sich sonst nur in die Länge ziehen.

Ich war wieder begeistert von Poznanskis fesselndem Schreibstil, sie weiß einfach zu packen, auch wenn das Thema selbst natürlich seines dazu beiträgt. Ich liebe Escape Rooms und natürlich Geschichten darüber. Auch mag ich alte Gebäude und das Mittelalter finde ich ganz faszinierend.

Die verschiedenen Teilnehmer des Escape Rooms sind gut dargestellt; eine Auswahl an unterschiedlichen Charakteren und Geschlechtern; vom Inhaber der Burg natürlich auch für seinen Vorteil ausgesucht. Auch wenn man anfangs klischeehaft über die Personen denkt, überraschen einige im Verlauf der Geschichte mit ihrem Verhalten.
Und die Kombi, das dunkle Kellerverlies und dann noch die mittelalterlich-gruseligen Darstellungen von KIsmet (so der Name der KI), auf übergroßen LED-Wänden, fast ohne sonstigem Zubehör - da kommt einem schon die Gänsehaut.
Warum die KI auf einmal immer persönlicher wird und ein düsteres und aggressives Eigenleben entwickelt, die Teilnehmer separiert, diese anscheinend tot sehen will und sich auch vom Kontrollturm aus nicht mehr kontrollieren lässt, ist beängstigend und man fragt sich beim Lesen ständig, ob die KI sich verselbständigt hat und außer Rand und Band geraten ist oder ob es doch andere Gründe hat.
Die Auflösung dazu ist stimmig und hat mich zufrieden zurückgelassen.

Trotzdem gibt es kleine Mängel, zB das Warum, oder einige Dinge wurden dann nicht aufgeklärt bzw. waren für den Verlauf der Geschichte ohne Belang.
Trotzdem ist die Geschichte fesselnd, unterhaltsam und regt zum Nachdenken an über Künstliche Intelligenz, wie sich diese entwickelt, dass diese auf sämtliche (!) Infos aus dem WWW zugreifen kann und wie man diese richtig bedient. Und denke immer ganz genau über deine Worte sowie die exakte Formulierung deiner Wünsche und Aufträge nach ;)

Die Darstellung der Burg bzw. der Plan der unterirdischen Tunnelsysteme in der inneren Buchklappe war sehr hilfreich - besonders jener der Höhlensysteme, denn so konnte man immer wieder nachschauen, wo sich die Protagonisten gerade aufhalten und konnte die Wege der Teilnehmer (fast) immer nachvollziehen.


Fazit:
Ein mitreißender Escape Room-Thriller mit einer KI, die außer Rand und Band geraten ist. Tolles Setting mit mittelalterlicher und spannender Atmosphäre, aber kleinen Mängeln.
von Petra Sch. - 2024-03-10 22:27:00

Wenn die KI übernimmt - 5 Sterne

Fünf Personen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, stellen sich der Herausforderung in einem Escape Room, mit mittelalterlichen Setting, gegen die KI anzutreten. Ein tödliches Spiel beginnt.
Ursula Poznanski schafft ein bedrohliches Szenario, bedenkt man, wo überall mittlerweile die KI eingesetzt wird. Sollte es wirklich möglich sein, dass sie eines Tages übernimmt?
Gelungener Thriller der für Gänsehautfeeling sorgt!
von HEYNi Elisabeth Sonnberger - 2024-03-09 10:19:46

„Eine einzigartige Escape Welt, aus der es kein Entkommen gibt!“ - 4 Sterne


Der Milliardär Nevio hat die verfallene Burg Greiffenau gekauft und daraus eine spektakuläre Escape-Welt daraus gemacht. Eine künstliche Intelligenz sorgt automatisch für die jeweilige Besuchergruppe abgestimmt, für das passende Spiel und geht auf die Wünsche der Besucher ein. Bevor Nevio eröffnet, lässt er dieses Ereignis von Experten testen. Er lädt eine Gruppe von unterschiedlichen Personen ein, die eine Menge Geld dafür bekommen. Diese Gruppe ist anfangs noch fasziniert, was die KI alles kann, und weiß. Sie lässt es in den alten Gemäuern regnen, oder nach Blut riechen, alles ist täuschend echt, egal in welcher Epoche gerade gespielt wird. Doch die KI entwickelt sich und plötzlich wird aus dem Spiel tödlicher Ernst und es gibt kein Entkommen mehr aus der alten Burg….

Ich habe mich schon sehr auf diesen Thriller gefreut. Ist die Thematik ja sehr brisant und aktuell und gar nicht so weit hergeholt. Die Geschichte liest sich sehr spannend und teilweise auch beängstigend. Die Gruppe könnte nicht unterschiedlicher sein, jeder hat andere Stärken, doch können sie es zusammen wieder aus der Burg schaffen? Die Rätsel werden immer schwieriger und die KI weiß plötzlich private Geheimnisse über die Spieler. Ich fand den Schreibstil recht lebhaft und bildlich beschrieben. Die Story ist spannend teilweise schaurig. Das Cover könnte nicht passender sein, es bietet einen Vorgeschmack, wie es aussehen könnte.

Fazit: Spannender Plot, interessante Idee, wer weiß, was in der Zukunft noch alles so passiert.

von Lesebegeisterte - 2024-03-09 08:55:00