Rezensionen

Das Waldhaus
Thriller

Autor: Liz Webb

Erschienen 2024 bei Goldmann
ISBN 978-3-442-49538-2
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Spannend - 5 Sterne

Zum Inhalt:
Hannah kehrt in ihr Elternhaus zurück um sich um den schwer an Demenz erkrankten Vater zu kümmern. Dieser hält sie allerdings für seine auf mysteriöse Weise verstorbene Frau und bittet sie immer wieder um Verzeihung. Weiß der Vater etwa doch mehr über den Tod seiner Frau, ihrer Mutter? Hat er womöglich gar damit zu tun? Um mehr herauszufinden, schlüpft Hannah immer wieder in die Rolle der Mutter.
Meine Meinung:
Das war ganz schön spannend und man wird gleich von Anfang an in die Story reingezogen. Hannah ist manchmal schon ganz schön schräg was ihre Aktionen angeht, aber das tut der Sache keinen Abbruch, im Gegenteil, es passt eigentlich gut zum Verlauf der Story. Immer mehr Geheimnisse werden aufgedeckt und es läuft schließlich auf den Showdown zu. Ich hatte das Buch innerhalb weniger Stunden gelesen, weil es gut geschrieben und sehr spannend ist.
Fazit:
Spannend
von brauneye29 - 2024-04-30 16:40:00

Mit Lügen die Wahrheit ans Licht bringen - 4 Sterne


Die 37jährige Hannah Davidson kehrt in ihr Elternhaus in London zurück, und sich nach seinem Krankenhausaufenthalt um ihren dementen Vater zu kümmern. 23 Jahre zuvor war ihre wunderschöne Mutter Jen, eine Fotografin, im Wald ermordet aufgefunden worden. Der Täter wurde nie gefasst. Die Familie wurde durch dieses Verbrechen zerstört. Hannahs Bruder Reece, ein erfolgreicher Medienstar, hält den Vater für den Täter und hasst ihn. Er hat den Kontakt zum Vater und zu seiner Schwester vor vielen Jahren abgebrochen. Hannah will endlich herausfinden, was damals wirklich geschah. Auch den damaligen Ermittler Chris Manning lässt der ungelöste Fall nicht los. Hannah nimmt Kontakt zu ihm auf. Er warnt sie, vorsichtig zu sein. Da Hannah ihrer Mutter immer ähnlicher geworden ist, spricht der Vater sie mit „Jen“ an und sagt mehrfach, dass es ihm leidtut. Was hat das zu bedeuten? Hannah macht sich diese Ähnlichkeit zunutze, u.a., indem sie die Kleidung ihrer Mutter trägt und sich schminkt wie sie und bringt sich dadurch in Lebensgefahr. Sie stößt auf immer mehr Ungereimtheiten und Informationen, die wichtig sein könnten. Zu den Verdächtigen gehören schließlich neben ihrem Vater und Bruder auch der Nachbar Mr. Roberts und sein Sohn Marcus, ehemals ein Freund ihres Bruders, zu dem sie sich damals und auch jetzt wieder hingezogen fühlt.
Der spannende Roman mit zahlreichen überraschenden Wendungen liest sich gut. Die Charakterisierung der Figuren ist sehr gelungen, vor allem die Protagonistin Hannah, deren verpfuschtes Leben – sie wurde drogenabhängig, Alkoholikerin und kriminell – zeigt, wie sich eine solche familiäre Katastrophe auf die Betroffenen auswirkt. “Das Waldhaus“ ist eine weitere Geschichte einer dysfunktionalen Familie, aber eine wirklich lohnende.
von cosmea - 2024-04-28 17:57:00

Reise in die Vergangenheit - 5 Sterne

Die Rückkehr in ihr Elternhaus wird für Hannah eine Reise in die Vergangenheit. Denn alle scheinen große Geheimnisse zu bewahren. Allen voran ihr dementer Vater, der sie für ihre Mutter hält, die unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen ist.
Spannendes Katz und Maus Spiel, viele Verdächtige und dunkle Geheimnisse. Exzellente Krimispannung ohne Blutvergießen!
von HEYNi Elisabeth Sonnberger - 2024-04-25 14:56:51

Ein desolates Goldglöckchen - 4 Sterne

Hannah hält sich für „eine wandelnde Witzfigur, aber auf keinen Fall [für] eine reife Erwachsene, die für solch eine Verantwortung gewappnet ist, denn die siebenunddreißigjährige kümmert sich um ihren dementen Vater, seit sie aus London zurückgekehrt ist. Von einer „barmherzigen Samaritern“ ist sie jedoch meilenweit entfernt. Sie hat einige Probleme, trinkt viel, verliert die Kontrolle und nimmt ihre Medikamente nicht, ist dabei aber überraschend zielstrebig. Als ihr Vater in einem Anflug von Wahn verdächtige Äußerungen macht, vermutet Hannah, er hat ihre Mutter getötet, die vor vielen Jahren ermordet wurde. Deswegen nimmt sie Kontakt zu ihrem Promi-Bruder und dem ehemaligen Detective auf. Um die Wahrheit herauszufinden, schlüpft sie immer öfter in die Rolle ihre Mutter; zieht ihre Kleidung an, verhält sich wie sie und weckt schlafende Hunde. Es ist eine private Ermittlung in der Gegenwart, mit ständigem Blick in den Rückspiegel. Dabei geht es um Manipulation, Lügen, Schuldgefühle und die familiäre Aufarbeitung der Vergangenheit.

Der Schreibstil ist bissig, obszön (im Rahmen), amüsant, auch wenn das alles im Verlauf des Buches immer mehr abnimmt und enthält griffige Satzbilder, wie den hier: „Aber die Blubberblase ihres geistigen Niveaus hat sich schon gesetzt.“ Die Ich-bezogene Sichtweise von Hannah legt Selbsthass und Misstrauen offen, was in Anbetracht ihrer Vergangenheit authentisch wirkt. Es fehlt an spannenden Elementen, dafür gibt es zahlreiche Wendungen der Verdachtsmomente. Für mich war die Auflösung leider keine Überraschung. Trotzdem wurde ich gut unterhalten, deswegen gibt es 3,5 Sterne.
von La Calavera Catrina - 2024-04-24 21:04:00

Was ist damals wirklich passiert? - 3 Sterne

Als Hannah's Vater an Demenz erkrankt, kehrt sie in ihr Elternhaus zurück. Dies fällt ihr allerdings nicht leicht, denn der mysteriöse Tod ihrer Mutter wurde bisher nicht aufgeklärt. Als ihr Vater sie dann auch noch mit ihrer Mutter verwechselt, kommt ihr der Gedanke, dass er weiß, was damals passiert ist.
Auf den Schreibstil mit seinen teilweise verschachtelten Sätzen, muss man sich einlassen können. Das erste Drittel des Buches fand ich ziemlich langweilig, danach lernt man die unterschiedlichen Protagonisten ein bisschen besser kennen und die Story bekommt etwas mehr Lebendigkeit.
Allerdings hat mich bei dieser Geschichte, der so typisch in englischen Thrillern vorkommende Alkoholmissbrauch gestört, dies und der Charakter von Hannah machten sie zu einer mir unsympathischen Protagonistin.
Endlose Beschreibungen über den Werdegang von Hannah's Bruder Reece, zeigen den Neid von ihr auf seinen Erfolg. Und obwohl Hannah durch ihre Suche nach der Wahrheit interessante Wege geht und auf ungeahnte Geheimnisse stößt, fehlte mir bei diesem Thriller die Spannung, deshalb von mir für dieses Buch leider nur 2,5 Sterne.
von gerlisch - 2024-04-13 21:47:00

Spannend, aber… - 3 Sterne

Die 37-jährige Hannah zieht zurück nach London in ihr Elternhaus. Sie kümmert sich dort um ihren kranken, dementen Vater. Immer öfter hält er Hannah für ihre verstorbene Mutter. Diese kam vor Jahren unter nie geklärten Umständen zu Tode. Hannahs Vater bittet sie in diesen Phasen immer wieder um Verzeihung. Aber wofür genau? In ihr keimen immer mehr Zweifel, ob nicht doch ihr Vater irgendetwas mit dem Tod ihrer Mutter zu tun hat. Um endlich die Wahrheit ans Licht zu bringen, wählt sie eine ungewöhnliche Methode und verwandelt sich dafür mehr und mehr in ihre Mutter.

Die Idee des Thrillers finde ich super spannend und auch die Umsetzung per se war fesselnd, mit vielen Wendungen gespickt. So ziemlich jeder von den Charakteren hatte was zu verbergen und so vielleicht sogar ein Motiv. Leider hat sich mein Lesevergnügen durch, die für mich, absolut unsympathische Hannah als Hauptprotagonistin deutlich geschmälert. Ich kam mit vielen ihrer Charakterzüge nicht so klar und sie nervten mich zusehends auch. Da ich trotzdem wissen wollte, wie sich der Thriller auflöst, habe ich diesen auch beendet. Schade, mit einem anders gezeichneten Hauptcharakter wäre es ein toller Thriller gewesen, so leider für mich nur ok.
von Natalie - 2024-04-08 12:52:00

Tod der Mutter - 5 Sterne



Der Thriller, Das Waldhaus, vom der britischen Schriftstellerin Liz Webb, ist ein spannendes Werk.
Ich konnte in die Geschichte eintauchen.

Die 37jährige Hannah wird zur Hilfe ihres an Demenz erkrankten Vaters gerufen. Für sie ein Glück, bis sie ganz abdriiftet, sie ist alkoholsüchtig und kann so alle Brücken in London kappen.
Sie sieht ihrer Mutter ähnlich, vor langer Zeit ermordet wurde. Der Vater, denkt sie wäre seine Frau und bittet sie um Entschuldigung. Um vielleicht mehr zu erfahren zieht sie dann auch noch die Kleider ihrer Mutter an.
Sie erfährt, das der Vater nicht ihr leiblicher Vater ist und ihre Mutter es mit der Treue nicht so genau nahm.
Vater und Sohn haben wenig Kontakt, der Bruder denkt, das der Vater am Tod der Mutter Schuld war. Der Vater befürchtet das der Sohn Schuld auf sich geladen hat.
Dann ist da noch die über hilfsbereite Nachbarin,mit ihrem Mann und dem Sohn.
Hannah meint immer mehr Beweise für die Schuld des Vaters zu haben.Wenn es wirklich so gewesen wäre, ist es wegen der Krankheit ihres Vaters, für eine Verurteilung.
Mir hat der Roman von Anfang bis Ende gefesselt.
von begine - 2024-04-02 15:34:00

Konnte mich leider nicht ganz überzeugen - 3 Sterne

Die 37-jährige Hannah kehrt in ihr Elternhaus zurück, um ihren an Demenz erkrankten Vater zu pflegen. Er beginnt sie für ihre vor vielen Jahren, unter äußerst mysteriösen Umständen verstorbene Mutter zu halten und bittet Hannah immer wieder eindringlich um Verzeihung. In Hannah wächst der zwanghafte Drang, den rätselhaften Tod der Mutter aufzuklären. Deshalb setzt Hannah alles daran, ihrer Mutter immer ähnlicher zu werden, um ihrem Vater eine Reaktion zu entlocken. Sie ahnt nicht einmal im Ansatz, was sie damit ins Rollen bringt....

Die Handlung wird in der Ich-Form, aus der Sicht der Hauptprotagonistin, geschildert. Hannah hat mit einigen Problemen zu kämpfen und ist nicht unbedingt ein Charakter, für den man spontan Sympathie entwickelt. Ihr ständiger Alkoholkonsum wirkt äußerst abschreckend, wodurch man sich kaum mit ihr identifizieren kann. 

Da die Charaktere nach und nach eingeführt werden, startet die Handlung eher gemächlich. Außerdem hat man durch die gewählte Erzählperspektive eine eingeschränkte Sicht auf die Ereignisse. Denn man bekommt die Details nur aus Hannahs Sicht geschildert. Da die Hauptprotagonistin zudem schwierig und unzuverlässig wirkt, kann man kaum zuordnen, ob man ihren Einschätzungen trauen kann. Sie greift zu ungewöhnlichen Maßnahmen, um die damaligen Ereignisse, die zum rätselhaften Tod der Mutter führten, ans Tageslicht zu zerren und überschreitet dafür auch Grenzen. Nach und nach trägt sie Details zusammen, die vermuten lassen, dass ihre Mutter nicht so war, wie sie von ihr stets wahrgenommen wurde. Dennoch scheinen Hannah entscheidende Puzzleteilchen zu fehlen, um den Tod der Mutter aufzuklären. Obwohl Hannah fieberhafte Aktionen durchführt, baut sich die Spannung eher gemächlich auf. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse allerdings und gipfeln in einem hochspannenden Finale. 

Ein Thriller, der durch eine unsympathische Hauptprotagonistin und die sich erst recht spät aufbauende Spannung nur bedingt überzeugen kann. 
von KimVi - 2024-03-29 09:53:00

Ein spannendes Familiendrama - 4 Sterne

Die 37-jährige Hannah kümmert sich um ihren dementen Vater. Eigentlich ein schöner Zug von ihr, aber die Art und Weise wie sie es macht, ihre permanenten Alkoholprobleme und ihr Verhalten ihrem Bruder gegenüber, haben dafür gesorgt, dass sie mir ziemlich schnell unsympathisch wurde.
Ihre Mutter Jen ist bereits Jahre zuvor unter ungeklärten Umständen zu Tode gekommen. Nun hält ihr Vater sie für ihre längst verstorbene Mutter und bittet diese immer wieder um Entschuldigung. Hannah möchte endlich erfahren, was damals vorgefallen ist und lässt ihm in dem Glauben, dass sie Jen ist. Es folgt eine spannende Reise in die Vergangenheit, die mehr offenbart als ich zuvor vermutet hätte.
Die Geschichte wird aus Hannahs Sicht erzählt. Die Spannung baut sich zunächst recht langsam auf, da zuvor die Charaktere ausführlich beschrieben werden.
Lügen, Intrigen, Betrug und Schuldgefühle, hier wurde nichts ausgelassen, so dass sich das Tempo und die Spannung nach und nach enorm steigern. Bis zur Auflösung folgen zahlreiche unerwartete Wendungen. Ich habe gerne mitgerätselt und auch wenn es für das Lesevergnügen nicht wirklich wichtig ist, das düstere Cover mit den leuchtenden Quitten ist hier einfach toll gewählt.
von Pusteblümchen - 2024-03-27 20:13:00