Rezensionen

Die Sammlerin der verlorenen Wörter
Roman - Der New-York-Times-Bestseller

Autor: Pip Williams

Erschienen 2022 bei Diana
ISBN 978-3-453-29263-5
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Die Sammlerin der verlorenen Wörter - 5 Sterne

Oxford, Ende des 19. Jahrhundert. Wir lernen Esme kennen. Sie liebt es, heruntergefallene Papiere vom Schreibtisch ihres Vaters zu lesen. Begriffe, die die Welt der Frauen betreffen. Ihr Vater arbeitet am ersten Oxford English Dictionary und Esme erkennt nach und nach, was achtlos weggeworfen wird und somit nicht ins Wörterbuch aufgenommen wird. So legt Esme ihre eigene Sammlung an, kämpft für die Rechte der Frauen und will all jene Wörter festhalten, über die niemand spricht. Außergewöhnlich, charmant und Balsam für die Seele.
von Unsere Magazin Redaktion - 2022-06-08 21:01:32

Interessanter Roman mit historischen Grundlagen - 4 Sterne

Esmes Vater ist Lexikograph und hilft bei der Erstellung des ersten Oxford English Dictionary. Da ihre Mutter bereits gestorben ist wächst Esme unter dem Arbeitstisch ihres Vaters auf und entwickelt schon bald selbst eine Faszination für Wörter. Als junge Frau arbeitet sie selbst im Skriptorium und stellt fest: Viele Wörter, die sich um Frauensachen handeln, werden von den Männern einfach aussortiert. Daher fängt Esme selbst an Wörter zu sammeln, die es niemals ins Wörterbuch schaffen werden.

Dieses Buch hat ein sehr interessantes Thema und ich fand es super, dass die Wörter in original Englischer Sprache beibehalten wurden (natürlich mit anschließender deutscher Übersetzung). Allerdings hat sich das Buch für mich etwa in der Mitte etwas in die Länge gezogen. Während man zu Beginn einiges über Esme erfährt und ihr quasi beim groß werden zuschaut, so zieht sich ihre Leben als junge Erwachsene etwas in die Länge. Und die Spannung, die mir in der Mitte gefehlt hat, wurde dafür auf den letzten hundert Seiten fast ein wenig zu sehr überstrapaziert. Da ging mir alles ein wenig zu schnell.

Dennoch, das Buch ist großartig geschrieben und noch dazu mit so vielen historischen Fakten hinterlegt, die sauber recherchiert wurden. Auch wollte ich, trotz des Durchhängers in der Mitte, unbedingt erfahren, wie es mit Esme weitergeht und was mit ihren gesammelten Wörter geschieht. Das Buch spiegelt ein sehr realistisches Bild der Frauen zur damaligen Zeit wider und auch die unterschiedlichen Gesellschaftsebenen. Noch dazu wird die Frauenbewegung, sowie der erste Weltkrieg als Thema aufgegriffen und auch hierbei wurde viel Wert auf eine saubere Recherche gelegt. Wer also auch mit einem kleinen Spannungstief leben kann, für den ist dieses Buch aus historischer Sicht durchaus interessant. Und auch die Charaktere des Buches schließt man fast allesamt ins Herz.
von Julia - 2022-05-26 14:21:00

Kein Titel - 5 Sterne

Die Sammlerin der verlorenen Wörter von Pip Williams erzählt die Geschichte der Entstehung des ersten Oxford English Dictionary, aber auch über die Rolle der Frau um die Jahrhundertwende. Eingebettet ist die Erzählung über Esme, ihrem Leben und ihre Liebe zur Sprache.
Ein schöner, warmherziger und interessanter Roman mit einem wunderschönen Cover.
von HEYNi Isabella Lehner - 2022-04-25 15:03:45

Pip Williams | Die Sammlerin der verlorenen Wörter - 5 Sterne

Das Thema des Romans hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Ein Mädchen, das verlorengegangene und als nicht wichtig erachtete Wörter sammelt. Diese Ausgangssituation lässt das Herz eines jeden Bibliophilen höherschlagen. Für mich kommt hinzu, dass es ein historischer Roman ist, der im viktorianischen Zeitalter beginnt und bis in die 1920er reicht. Die Hauptperson, Esme, und einige andere Charaktere sind erfunden, es gibt aber auch eine Menge Charaktere, die tatsächlich um diese Zeit gelebt haben und den beschriebenen Tätigkeiten nachgegangen sind. Es ist eine einnehmende Mischung aus Fakt und Fiktion. Das Hauptthema des Romans ist die Erstellung des Oxford English Dictionary (OED) und Esmes Arbeit daran, genauso wie ihre Beziehung dazu. Zwei andere große Themen sind der Kampf um das Wahlrecht für Frauen unter Emmeline Pankhurst und später der erste Weltkrieg. Was mich an diesem Buch am meisten beeindruckt hat ist, dass Esme sich so echt anfühlt, obwohl sie nie existiert hat. Ihre Gedanken, Gefühle, Handlungen und Reaktionen wirken nicht gekünstelt und auch die Dinge, die ihr widerfahren sind sehr real und könnten jederzeit so passieren.

Ich kann „Die Sammlerin der verlorenen Wörter“ jedem wärmstens empfehlen, der gerne eine gefühlvolle Geschichte ohne Kitsch, dafür aber mit viel Wissen angereichert, lesen möchte.
von Marie - 2022-04-16 02:54:14