Rezensionen

Autor: Emily Houghton

Erschienen 2021 bei Heyne

ISBN 978-3-453-42543-9

Alfie, 28 Jahre, Sportlehrer, liegt nach einem schweren Unfall, bei dem er ein Bein verloren hat, in einem Londoner Krankenhaus. Dort unterhält er mit seinen lustigen Sprüchen die Station, nachts plagen ihn aber furchtbare Albträume von seinem Autounfall, bei dem er seine besten zwei Freunde verloren hat.
Bald wird Alice, 31 Jahre, neben sein Krankenbett verlegt. Sie wird bis zum Ende ihres Aufenthalts hinter Vorhängen versteckt bleiben, weil sie in ihrem Gesicht bei einem Brand spätabens im Bürogebäude bei der Arbeit schlimmste Verbrennungen erlitten hat. Zunächst bleibt sie stumm, bis Alfie sie zum Sprechen bringt.
Für beide werden diese Gespräche überlebenswichtig, sie erfahren zusehends mehr voneinander und haben Angst davor, aus dem Krankenhaus entlassen zu werden. Denn sie können sich nicht vorstellen, wieder in ihr altes Leben zurückzukehren, vor allem wie wird es ohne einander?
"Ich muss dich nicht sehen, um zu wissen, was ich für dich fühle." Das ist die zentrale Aussage von Alfie, die Alice jedoch immer noch zweifeln lässt, denn wie kann er sie lieben, ohne jemals ihr Gesicht gesehen zu haben?
Die Krankenschwestern, allen voran "Mother A." und die anderen Zimmerkolleg:innen werden für beide zu einer Familie. Das spüren sie erst so richtig, nachdem sie wieder zuhause sind und vorerst nichts mit ihrem Leben anfangen können und sich abkapseln von der Welt.
"Unsere Narben sind nur Spuren unserer Geschichte. Sie zeigen, dass wir unser Leben gelebt haben, und vor allem, dass wir überlebt haben." Mit diesem Zitat lege ich euch dieses einfühlsame Buch wärmstens an Herz - viele Lesestunden mit Emotionen garantiert. Ob es ein Happy End geben wird, sei hier natürlich nicht verraten.


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von Brigitte Thaler - 2021-08-25 15:04:00

Seit Alice mit schweren Verbrennungen im Krankenhaus liegt hat sie kein Wort gesprochen und möchte auch eigentlich nur ihre Ruhe haben. Ihr Pech, dass im Bett neben ihr, von dem sie nur durch einen Vorhang getrennt ist, Alfie liegt, der gar nicht mehr zu reden aufhört. Doch hinter dem vielen Reden und der immer guten Laune verbirgt sich ein verletzter junger Mann, der genau wie Alice mit seinem Schicksal hadert. Und wenn alle anderen schlafen reden die Beiden und vertrauen einander ihre Ängste und Sorgen an und kommen sich so näher.
„Bevor ich dich sah“ ist eine bezaubernde Liebesgeschichte, die das Herz eines jeden Lesers berührt und ich habe sie einfach unheimlich gerne gelesen. Man will immer nur weiterlesen, will, dass die Geschichte mit Alice und Alfie ein gutes Ende findet und verabschiedet sich am Ende mit einem großen Seufzer von den Beiden.

von Barbara Pernter - 2021-07-12 11:40:00

Die Geschichte spielt auf einer Langzeitstation im Krankenhaus. Hinter verschlossenem Vorhang lernen sich die zwei Protagonisten Alice und Alfred kennen, die ein gemeinsames Schicksal verbindet.
Alice hadert mit ihrer Entstellung nach einer schweren Verbrennung. Wird Alfred es gelingen sie wieder zurück ins Leben zu führen?
Ein berührender Roman über Verlust, Aussichtslosigkeit und Liebe.

von Gaby Seiwald - 2021-03-18 09:42:00