Rezensionen

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki
Roman | Von der heilsamen Kraft des Lesens

Autor: Satoshi Yagisawa

Erschienen 2023 bei Insel Verlag
ISBN 978-3-458-64369-2
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Für Buch- und Japanliebhaber - 4 Sterne

Für Takako wird das Antiquariat ihres Onkels ein Rückzugsort, als ihr Leben gerade gefühlt den Bach runtergeht. Was ihr zunächst alles andere als ein idealer Wohnort vorkommt, entpuppt sich nach einer gewissen Zeit als großes Glück, denn mit dem Lesen der Bücher findet die junge Frau allmählich zurück ins Leben.
Es ist eine sehr leise Geschichte, die hier erzählt wird, und vor allem in Verbindung mit dem zweiten Abschnitt des Buches ist sie eher episodenhaft anstatt als durchgehende Geschichte geschrieben. Das mag nicht jedem gefallen, aber gerade wenn man Liebhaber japanischer Literatur ist, wird man sich hier sicher wohlfühlen.
Ich habe Takakos Geschichte gerne gelesen, auch wenn sie jetzt kein absolutes Highlight war. Tatsächlich gab es so einige Momente in der Geschichte, die bei mir selbst jetzt, einige Wochen später, noch sehr präsent sind und an die ich gerne zurückdenke.
Insgesamt ein kleines, aber feines Buch, das insbesondere Buch- und Japanliebhabern gefallen dürfte.
von SalMar - 2023-06-23 10:27:00

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki - 5 Sterne

Kurzer Roman über Bücherliebe, die Wichtigkeit von menschlichen Beziehungen & die Kraft, für sich selbst einzustehen. Schöne Reise ins Bücherviertel von Tokyo (Jinbocho).
von MMag. Katharina Huchler - 2023-06-05 08:47:02

Grandioses Leseerlebnis - 5 Sterne

Grandioses Leseerlebnis

Bereits auf dem ersten Blick überzeugt das Buch „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“, denn das Cover ist grandios gestaltet, wunderschön zu betrachten; und ich glaube, ich spreche damit für viele bücherliebenden Menschen.

Der Schreibstil im Buch ist ebenfalls hervorzuheben - ein direkter, flüssiger und poetischer Schreibstil. Herrlich zu Lesen und zu genießen.
Charaktere und Verlauf der Geschichte sind absolut gelungen - die Charaktere sehr gut skizziert, sodass man wirklich gut eintauchen kann. Takako ist eine wirklcih sehr sympathische Protagonistin.

Strukturiert ist das Buch in zwei Teile - das hat wirklich hervorragend in die Geschichte und den Aufbau so gepasst. Es ist hat sich alles hervorragend zusammengefügt.

Es war mir ein besonderes Lesevergnügen - von mir gibt es eine eindeutige Leseempfehlung für dieses Buch.
von book_love - 2023-06-03 14:38:00

Eine ruhige Geschichte - 4 Sterne

Takako hatte einen Freund und einen Job. Zuerst verlor sie den Freund, dann hat sie gekündigt, da sie ihn nicht täglich sehen möchte. Zur Überbrückung zieht sie in ein leeres Zimmer über der Buchhandlung ihrer Onkels und hilft dort aus.

Ich war neugierig wie mir das Buch gefällt, da ich bisher wenig von japanischen AutorInnen gelesen habe, der Stil ist normal nicht so meins.
Die Story gefiel mir ganz gut, auch wenn ich Takako manchmal nicht ganz verstehen konnte, aber ihre Verwandlung war schön mitzuerleben. Eine ruhige erzählte Wohlfühlgeschichte mit wenig bis gar keiner Aktion, aber sehr schön zu lesen. Ein Schreisbtil, an den ich mich erst gewöhnen musste, genauso wir die für mich fremd klingenden japanischen Namen und Angewohnheiten. Besonders faszinierend hat mich das Bücherviertel, welches ich mir im Internet natürlich sofort anschauen musste. Es waren skurrile Chataktere dabei, aber auch besonders liebenswerte. Mir hat es gut gefallen, richtig schöne Unterhaltung.
von _ich.lese_ - 2023-05-31 10:48:00

Herrlich unaufgeregt - 5 Sterne

Das bunt gestaltete und sehr ansprechende Cover hat mich auf den Roman aufmerksam gemacht. Ich bin auch allgemein ein großer Fan japanischer Literatur.
Auch dieser Roman hat mich nicht enttäuscht. Er war herrlich unaufgeregt, hat mich aber doch sehr berührt.
Der Schreibstil war sehr flüssig und und da das Buch auch weniger als 200 Seiten hat, hatte ich es in einem Abend ausgelesen. Die Länge war perfekt, um genug Details von allen wichtigen Personen zu haben um sich richtig in sie hineinzufühlen.
Es wird wundervoll beschrieben, wie Bücher und das Lesen helfen können, zurück ins Leben zu finden. Dies hat der Autor noch mit ein paar Familiengeschichten verstrickt, die aber alle mit wenig Dramatik erzählt wurden. Trotzdem schaffte er es, dass es nie langweilig wurde und man immer gespannt weiterlesen möchte.
Der Roman war ein sehr gelungenes Debüt von Satoshi Yagisawa!
von S. Ho. - 2023-05-25 12:00:00

Bücherviertel mitten in Tokio - 4 Sterne

Das wunderschöne Cover von die „Tage in der Buchhandlung Morisaki“ hat mich sofort in den Bann gezogen. Und dass es von einer Buchhandlung handelt noch viel mehr – perfekt. Das musste ich haben.

Das Buch handelt im Wesentlichen von der Mitte 20 jährigen Protagonistin Takako, die nach einer für sie schwierigen Trennung bei Ihrem Onkel in dessen Antiquariat einzieht um neue Kraft zu schöpfen – dabei entdeckt sie eine für sie neue Leidenschaft – das Lesen.

Als Bücherliebhaberin hat mich dieses Buch natürlich sehr begeistert – es spielt in Mitten eines Bücherviertels in Tokio – Herz was willst du mehr. Sehr gerne würde ich dieses einmal live besuchen.

Der leichte und flüssige Schreibstil auf rund 180 Seiten, hat das Buch zu einem leichten und angenehmen Leseerlebnis gemacht.
Etwa bei der Hälfte des Buches, hat dieses für mich eine etwas unerwartete und nicht ganz passende Wendung genommen, diese hat jedoch meiner Lesefreude keinen Abbruch getan.

Kann dieses Buch allen die Bücher lieben sehr ans Herz legen.
von Sandy3333 - 2023-05-22 16:11:00

Trivial, banal, öde - 3 Sterne

Vom Freund verlassen und den Job gekündigt, kommt die junge Protagonistin Takako bei ihrem Onkel in Tokios Buchhandlungsviertel Jinbocho unter. Er betreibt dort ein kleines Antiquariat, das keinen besonders einträglichen Eindruck hinterlässt, und hat eine direkte, zupackende, auffordernde Art an sich. Und mit der Zeit hilft er ihr, aus ihrer Krise herauszufinden und wieder unter Menschen zu gehen. Takako entdeckt ihre Liebe zu Büchern, zu Antiquariaten und zu Buchhandlungen. Darum geht es in dem schmalen Büchlein „Die Tage in der Buchhandlung Morisaki“ von Satoshi Yagisawa (zumindest teilweise), übersetzt aus dem Japanischen von Ute Enders.

Was den Roman maßgeblich auszeichnet, ist die Schilderung der liebevollen Beziehung des Onkels zu seiner Nichte. Takako wird von ihm aufgebaut, er gibt ihr neuen Lebensmut und zieht sie aus ihrem „Loch“ wieder heraus. Es gelingt ihr, mit ihren Gefühlen besser umzugehen und die traurige Phase hinter sich zu lassen. Das ist durchaus eine erbauliche Botschaft, die hier vermittelt wird. Ansonsten hat das Buch auf mich keinen bleibenden Eindruck hinterlassen, es kommt unspektakulär daher und lässt sich als knapp durchschnittlich bewerten. Der Schreibstil ist recht trocken und nüchtern, nicht sehr gefühlvoll. Wohl auch aus diesem Grund habe ich den Roman recht unbeteiligt gelesen. Die Handlung wird unaufgeregt erzählt. Es werden viele uninteressante Alltagsbanalitäten ausgebreitet. Und noch ein Manko: Die Figuren haben mich nicht berührt, mir waren sie viel zu hölzern. Es fehlen clevere Ideen, es gibt nichts, das mitreißt. Die Gesprächsinhalte der Charaktere könnten langweiliger nicht sein. Und die spätere Fokussierung auf die Tante fand ich unglücklich. Damit hat die sowieso schon öde Handlung noch mehr an Reiz verloren. Schade!

Fazit: Ein enttäuschendes Buch. Für mich wurde viel zu wenig deutlich, was Bücher zu geben in der Lage sind, was Liebe zu Büchern bewirken kann, was lesen an positiven Energien freisetzen kann. Für mich hätte die Erzählweise pathetischer sein können. Was ist denn das Faszinierende an Büchern, an Antiquariaten, am Lesen? Hier bleibt das Buch zu sehr unter seinen Möglichkeiten. Hinzu kommen fade Protagonisten, eine uninspirierte Erzählweise und reizlose Gesprächsinhalte. Am besten ist dieses Buch vermutlich für solche Leser:innen geeignet, die auf der Suche nach einer Einschlafhilfe sind. Ich gebe viel zu nette 3 Sterne, weil die Grundidee des Buchs sicherlich Beachtung verdient.
von Tobias Kallfell - 2023-05-21 16:45:00

Die heilende Wirkung der Bücher - 5 Sterne

Takako ist mir von Beginn an sympathisch. Anfangs wird sie von ihrem Freund enttäuscht und erholt sich nicht davon. Ihr Onkel bietet ihr eine Wohnmöglichkeit in der Buchhandlung Morisaki an. Zu Beginn empfindet sie es als Belastung, zwischen den vielen Büchern eingepfercht zu sein, mit einer schlaflosen Nacht beginnt ihre Liebe zu Büchern. Sie greift eher zufällig zu einem Buch, wird davon mitgerissen und hört dann nicht mehr auf zu lesen. Die Zeit mit den Büchern und den Menschen, die sie in der Buchhandlung kennenlernt, prägen ihr zukünftiges Leben und sie erholt sich von ihrer schlechten Erfahrung.

Der Schreibstil ist flüssig und einfühlsam, Gefühle nehmen einen hohen Stellenwert ein. Das Buch berührte mich immer wieder, neben den vielen herzlichen Momenten erfrischen lustige und schlagfertige Aussagen von Takako.

Die Tage in der Buchhandlung Morisaki ist ein Buch über die wichtigen Dinge im Leben, Glück, Liebe, Familie, Freundschaft und Trauer, das ich gern weiterempfehle.
von Cornelia - 2023-05-09 22:42:00

Ruhig und sanft - 4 Sterne

Dieses Buch ist ideal, wenn man gern ruhige Romane mit großer Wirkung liest und Bücher liebt, die wiederum ganz viel Bücherliebe verteilen. In diesem Fall entdeckt eine junge Frau, in einer schweren Lebenssituation, die tröstliche Kraft von Büchern, indem sie sie liest und sich damit umgibt. Bücher nehmen aber letztlich nur eine kleine Rolle ein. Vielmehr geht es um menschliche Beziehungen, Liebe und Verantwortung für sich selbst.
Ein Spannungsbogen ist praktisch nicht vorhanden, sondern die Handlung spaziert eher gemächlich vor sich hin, was ich zur Abwechslung mal sehr angenehm fand. Japanische Literatur verfügt über diese besondere Fähigkeit.

Wer eine kurzweilige Geschichte für Zwischendurch sucht und sich nicht an oberflächlichen Charakteren stört, sollte mal in der Buchhandlung Morisaki vorbeischauen.
von Kokoloreslot - 2023-05-06 13:50:00

Besonderer Roman über die heilende Kraft der Bücher - 3 Sterne

Seit Sayaka Muratas 'Seidenraupenzimmer' und Asako Yuzukis 'Butter' bin ich immer wieder auf der Suche nach japanischen Buchjuwelen. 'Die Tage in der Buchhandlung Morisaki' hat mich vom Klappentext sofort angesprochen. Ich habe mich auf eine unaufgeregte Geschichte gefreut, die mir ein bisschen japanisches Lebensgefühl vermittelt. Das Bücher dabei eine Rolle spielen ist auch nicht verkehrt.

Wenn du wissen willst wie mir Satoshi Yagisawas Romandebüt gefallen hat, lies gerne in meiner Rezension weiter.

Darum geht's:

Takako ist 25 Jahre alt, sie hat einen festen Job und führt eine glückliche Beziehung. Zumindest bis zu dem Tag, an dem ihr Freund ihr eröffnet, dass er heiraten wird. Allerdings ist nicht Takako die Braut. Um ihren Exfreund und dessen Verlobte nicht ständig sehen zu müssen, kündigt Takako ihren Job und vergräbt sich in ihrem Kummer. Dann bietet ihr Onkel Takako an vorübergehend bei ihm einzuziehen, in sein Antiquariat im berühmten Bücherviertel Jimbōchō in Tokyo. Takako sagt zu und unerwartet öffnen sich für die junge Frau neue Türen.

Meine Meinung:

'Die Tage in der Buchhandlung Morisaki' ist ein wirklich schöner Roman über die heilende Kraft der Bücher. Protagonistin Takako, aus deren Perspektive die Geschichte erzählt wird, schöpft nach ihrem persönlichen Schicksalsschlag neue Kraft aus den vielen Büchern, die es in dem kleinen Antiquariat ihres Onkels zu entdecken gibt. Doch es sind nicht nur die Bücher, die heilen. Auch durch Gespräche mit Kunden und ihrem Onkel findet Takako wieder ins Leben zurück. Es war schön ihre Entwicklung zu beobachten, bishin zu dem Punkt, am dem sie sich ihren Problemen stellt.

Nicht nur Takakos Geschichte findet Platz auf den knapp 200 Seiten. Es wird auch die Lebensgeschichte ihres Onkels und ihrer Tante erzählt. Mit diesem weiteren Handlungsstrang habe ich tatsächlich nicht gerechnet.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, was allerdings weniger an der Handlung und den Figuren, sondern vielmehr am Schreibstil des Autors liegt. Dieser ist "typisch japanisch" schnörkellos und auf den Punkt gebracht.

Der Autor hat mir auf jeden Fall ein Stück Japan nähergebracht und wunderbare Themen angesprochen. Es geht um Heilung, darum, nicht vor seinen Problemen davon zu laufen, um Familie, neue Freundschaften und natürlich auch um Bücher und deren Magie. Ich finde es bemerkenswert wie viel man mit nur wenigen Seiten ausdrücken kann.

Fazit:

'Die Tage in der Buchhandlung Morisaki' ist ein besonderer Roman über die heilende Kraft von Büchern. Die Handlung ist unaufgeregt, die Figuren bleiben eher oberflächlich, aber die Aussage des Romans ist stark und wundervoll. Genauso wie der schnörkellose Roman des Autors.

Empfehlung vorallem für Fans japanischer Literatur.

von April1985 - 2023-04-30 16:25:00