Rezensionen

Für immer, dein August
Roman | Der zweite Teil der bewegenden Saga von Bestsellerautorin Barbara Leciejewski

Autor: Barbara Leciejewski

Erschienen 2024 bei List
ISBN 978-3-471-36072-9
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Deutsche Geschichte, lebendig erzählt - 5 Sterne


Nach nunmehr vier Monaten kam ich jetzt in den Genuss, Teil 2 der Mühlbachsaga zu lesen.
Es geht dort weiter, wo es im vorigen Buch endete. Der erzählerische Bogen reicht von 1914 bis 1946. Die furchtbare Zeit der zwei Weltkriege sowie die ebenso hoffnungsvollen wie abscheulichen Jahre dazwischen, werden mit den Schicksalen der Familien Borger und Schäfer und vieler weiterer Menschen realistisch gestaltet.

Nachdem im ersten Band Karl und Lina, die Urgroßeltern der Autorin, weitgehend im Mittelpunkt stehen, geht es nun mit den Großeltern Charlotte und August weiter.
Die Erzählung, die im wesentlichen im Wechsel zwischen dem kleinen pfälzischen Dorf Mühlbach und der Hansestadt Bremen erfolgte, empfand ich hier noch intensiver. Zeit und Ort wechselte in den Überschriften, auch Kriegsschauplätze und Augusts Kriegsgefangenschaft wurden nachdrücklich dargestellt.

Die Umsetzung der Familiengeschichte im Kontext mit der deutschen Geschichte ist hervorragend gelungen. Ich bin begeistert von der Authentizität der Charaktere. Barbara Leciejewski stellte alles sehr gut und bildhaft dar. Die Situationen waren für mich immer nachvollziehbar. Die Beschreibungen zogen mich in ihren Bann und nahmen mich gerade bei der Judenverfolgung emotional ganz schön mit. Es ist lebendig erzählte deutsche Geschichte mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Ich war oft ergriffen, zu Tränen gerührt, ich litt und freute mich mit, war zutiefst betroffen und erschüttert.
Obwohl der Roman 464 Seiten umfasst, hatte ich ihn schnell weggelesen und ich bin traurig, dass ich Charlottes und Augusts Lebensweg und die Lebenswege ihrer Nachfahren nicht weiter verfolgen konnte. 1946 endete das Buch. Vielleicht schreibt B. L. noch einen dritten Teil? Wie geht es weiter?

Fazit:
„Für immer, dein August“ ist ein sehr lesenswerter historischer Roman in sensiblen, warmherzigen Schreibstil und das mit authentischen Charakteren. Hier wird lebendiger Geschichtsunterricht geboten. Ich könnte mir beide Bücher auch als Verfilmung vorstellen!

Ich vergebe meine unbedingte Leseempfehlung mit der Höchstbewertung. Vorher lieber noch den ersten Teil „In Liebe, deine Lina" lesen, um die wunderbaren Personen näher kennenzulernen!

von Hennie - 2024-03-23 16:21:00

Eine bewegende Fortsetzung - 5 Sterne

Nach der Veröffentlichung „In Liebe, deine Lina“ hat Barbara Leciejewski mit „Für immer, dein August“, der im März 2024 im List Verlag erschienen ist, den zweiten Band vorgelegt. Nachdem ich den ersten Teil mit großer Begeisterung gelesen habe, wartete ich voller Vorfreude auf die Fortsetzung. Endlich geht die Reise nach Mühlbach weiter.

Wie schon beim vorherigen Band konnte mich auch hier der flüssige und leichte Schreibstil der Autorin verzaubern. Kaum hatte ich den ersten Satz beendet, so fand ich mich in Charlottes Geschichte wieder. Für mich war es wie eine Art nach Hause kommen. Sofort traf ich auf alte und neue Bekannte, die mir schon damals meine (Lese)- Reise verschönert haben. Barbara Leciejewski bezaubert nicht nur mit ihrem einfühlsamen Erzählstil, sondern auch mit ihren facettenreichen Charakteren, die diese Geschichte zu einem besonderem Lesehighlight machen. Während des Lesens hatte ich immer das Gefühl mitten im Geschehen zu sein. Zu den Darstellern darf die brillante und einzigartige Kulisse von Mühlbach und Bremen nicht fehlen, die perfekt eingefangen und widergespiegelt wurde.

In ihrem neuen Roman erzählt die Autorin nun die Geschichte ihrer Großmutter und deren große Liebe Namens August. August Schönborn ist Musiker, aber im ersten Weltkrieg wird er in ein britisches Internierungslager gesteckt. Von dort aus hält er Kontakt zu seinen Eltern und Charlotte (Lotte). Als er 1919, nach Beendigung des Krieges, endlich nach Hause darf, trifft er auf Lotte und schnell wird klar, dass aus der einstiegen Freundschaft Liebe geworden ist. Doch diese steht unter keinem guten Stern. Lotte wohnt in Bremen und August muss nach Mühlbach in die Pfalz zurück, wo seine Eltern leben. Dort war auch mal Lotte zuhause, aber ihre Mutter Lina musste das Dorf damals verlassen, denn Charlotte wurde als „Bankert“ geboren. Auch August hat es in dem Dorf schwer, denn er ist der einzige junge Mühlbacher, der den Krieg unversehrt überlebt hat. Wie soll es für die beiden weitergehen? Ein Schicksalsschlag trifft für die beiden eine Entscheidung, aber ist es auch die richtige?

Mit ihrem Fortsetzungsroman hat Barbara Leciejewski wieder meinen Nerv getroffen. Bewegend, einfühlsam und auch schockierend erzählt sie die Liebes- und Lebensgeschichte ihrer Großeltern. Auch wenn sie an manchen Stellen ein paar fiktive Einfügungen eingebaut hat bzw. einbauen musste, die Lesefreude wird nicht im Geringsten geschmälert. Eher das Gegenteil! Zu jedem Zeitpunkt wollte ich wissen, wie es mit Lotte und August weitergeht. Wie schon erwähnt, handelt es sich hierbei auch um eine Lebensgeschichte, die durch den zweiten Weltkrieg stark beeinflusst wird. Schockierend erzählt die Autorin von der Machtergreifung der Nazis, die Judenverfolgung oder Bombenangriffen, die, die Welt erschüttern. An manchen Stellen musste ich das Bach einfach zur Seite legen, um das Gelesene zu verarbeiten. Aber nicht nur die düsteren Zeiten des Krieges finden einen Schauplatz auch die Liebe, Hoffnung, Ängste und den unermüdlichen Mut, den die Menschen damals aufbrachten, um diese schwere Zeit zu überleben spürt der Leser.

Schade, dass die Geschichte nach 462 Seiten ein Ende fand, zu gerne hätte ich einfach weitergelesen.

Für mich ein 5 Sterne Buch und ein Lesehighlight 2024! Ich kann und möchte die beiden Bände nur weiterempfehlen, denn sie müssen einfach gelesen werden. Einfühlsam und bewegend zugleich!
von Lesebienchen36 - 2024-03-22 16:27:00

Eine bewegende Saga - 5 Sterne

In ihrem zweiten Band der Mühlbach-Saga rückt die Autorin Charlotte, die Tochter von Lina und Karl, ins Zentrum der Handlung. Als langjähriger Fan der Autorin bin ich erneut begeistert von ihrem Talent, ein bewegendes historisches Drama zu erschaffen, das tiefgreifende Einblicke in die sozialen und emotionalen Herausforderungen des 19. Jahrhunderts bietet.
Die Geschichte beginnt mit Augusts Rückkehr nach Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg. Er trifft seine Kindheitsfreundin Lotte wieder, mit der er tiefe Gefühle teilt. Doch ihre Liebe wird durch die räumliche Trennung und die Vergangenheit, die August in seinem Heimatdorf Mühlbach einholt, auf die Probe gestellt.
Die Verknüpfung von historischen Fakten mit fiktiven Ereignissen und Figuren ist sehr gut umgesetzt. Es empfiehlt sich zwar, mit dem ersten Band "In Liebe, Deine Lina" zu beginnen, um ein besseres Verständnis für die Charaktere und Ereignisse zu bekommen, jedoch steht auch dieser Band für sich allein und bietet eine eigenständige Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist locker, bildhaft und äußerst authentisch. Sie vermag es, die Emotionen der Charaktere auf eine fesselnde Weise darzustellen, die mich sofort in den Bann zog. Ich habe das Buch mit großer Freude gelesen und konnte es einfach nicht aus der Hand legen. Es ist ein weiterer beeindruckender Roman dieser begabten Autorin, der mich tief berührt hat. Klare 5 Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

von Lesemaus - 2024-03-07 16:29:00