Rezensionen

Die sieben Monde des Maali Almeida
Ausgezeichnet mit dem Booker Prize 2022

Autor: Karunatilaka, Shehan

Erschienen 2023 bei Rowohlt Verlag, GmbH
ISBN 978-3-498-00369-2
Rezension verfassen

Exotisches Sri Lanka - 4 Sterne

Das Titelbild, eine bunte Orgie verschiedener Farben zeigt ein Gesicht, eine Maske oder den Teufel. Es zieht die Aufmerksamkeit auf sich und entführt den Leser in ein exotisches Land – Sri Lanka.
Der Sri Lanker Fotograf Malinda (Maali) Almeida ist tot und steht nun in der Schlange vor der Himmelstür , einem Tresen wie im Krankenhaus und versucht sich in diesem Traumzurechtzufinden. Er weiß nicht weshalb er gestorben ist und hat nun sieben Monde ( 7 Tage) Zeit, um sich in diesem Labyrinth zurechtzufinden und seine brisanten Informationen weiterzuleiten.
in Sri Lanka herrscht 1983 (bis 2009) Bürgerkrieg und er hat als Journalist und Fotograf einige brisante Aktionen der Kriegsparteien dokumentiert. Seine Fotos können viele prominente Emporkömmlinge stürzen, vielleicht sogar den Krieg beenden. Warum und wie er gestorben ist wird ihm erst am Ende des Romans enthüllt.
Es ist ein schwierig zu lesender Roman. Die verschiedenen Kriegsparteien und die Lage in Sri Lanka erfordern etwas Vorabinformation. Eine Hilfe dazu findet sich am Ende des Buches, wo die handelnden Personen und ein Glossar aufgelistet sind. Auch die Religion (Hinduismus) wird im letzten Kapitel (Mond) angeschnitten und als erlösendes Element von Maali angenommen.
Der Schreibstil eine Art Icherzählung im Genetiv erfordert einiges an Gewöhnung und bleibt für mich bis zum Schluss anstrengend zu lesen.
Das Thema des vor der Himmelstür Wartenden wird in vielen anderen Büchern verarbeitet (z.B Klune: Das unglaubliche Leben des Wallace Prize). Das vorliegende Buch ist sicherlich eines der am schwierigsten zu Lesenden dieses Genre.
von robertp - 2024-01-17 13:00:00

Kein Buch für mich - 3 Sterne


Der Autor Shehan Karunatilaka war in Deutschland bisher ein Unbekannter. Doch die Tatsache, dass sein zweiter Roman „ Die sieben Monde des Maali Almeida“ mit dem renommierten Booker Prize 2022 ausgezeichnet wurde, weckte mein Interesse.
Wir sind im bürgerkriegsgeschüttelten Sri Lanka der 1990er Jahre. Hier tobt seit Jahren ein blutiger Kampf zwischen der singhalesischen Regierungspartei und tamilischen Seperatisten. Aber auch verschiedene andere Gruppierungen sind in die Kämpfe verwickelt. Zwischen 80.000 und 100.000 Menschen sind in diesem Bürgerkrieg, der erst 2009 sein Ende fand, umgekommen
Hauptfigur ist der 35jährige Maali Almeida, eine schillernde Figur. Er arbeitet als Kriegsfotograf und verkauft seine Bilder an jeden, der sie haben will. Nebenbei ist er leidenschaftlicher Spieler und heimlicher Homosexueller mit einer großen Liebe und vielen sexuellen Bekanntschaften. Und er ist tot, ermordet. Gleich zu Beginn des Romans befindet er sich in einem seltsamen Zwischenreich und ihm bleiben sieben „ Monde“, also sieben Tage, um herauszufinden, wer ihn ermordet hat.
Maali macht sich auf die Suche, begleitet von zahlreichen Geistern und Dämonen, die ihn unterstützen oder zu behindern versuchen. Aber noch eine andere Mission treibt ihn an. Maali plant eine Ausstellung mit unveröffentlichten Photos, die er sicher versteckt hat, brisante Bilder, die die Verantwortlichen eines Massakers zeigen. Von der Veröffentlichung erhofft sich Maali einen Skandal, der zu einem Politikwechsel führen soll. „ Vielleicht konntest du für den Bürgerkrieg in Sri Lanka tun, was das nackte Napalmmädchen für Vietnam getan hat.“ Deshalb versucht er Kontakt aufzunehmen zu den beiden Menschen, die ihm am nächsten standen: sein Geliebter DD und seine beste Freundin Jaki.
Tatsächlich wird Maali beide Missionen erfolgreich beenden: er findet seinen Mörder und die Ausstellung findet statt, allerdings ohne groß Wirkung zu erzielen.
Shehan Karunatilaki hat für seinen Roman eine ungewöhnliche Perspektive gewählt; Maali erzählt seine Geschichte sich selbst in der Du - Form. „ Du wachst auf mit der Antwort auf die Frage, die sich jeder stellt. Die Antwort lautet : Ja, und die Antwort lautet: Genau wie hier, bloß schlimmer. Mehr ist nicht drin an Erkenntnis. Also schlaf ruhig weiter.“ So rätselhaft beginnt das Buch.
Die Du- Perspektive ermöglicht eine genaue Innensicht der Figur, baut aber gleichzeitig eine Distanz zum Leser auf.
Wir begleiten die Hauptfigur zu vielen unterschiedlichen Schauplätzen in der Gegenwart, gehen aber mit ihm auch in die Vergangenheit zurück. Dabei entwirft der Autor ein erschreckendes Bild seines Heimatlandes. Verschiedene Ethnien und Religionen kämpfen um die Vorherrschaft. Korrupt und skrupellos sind alle Beteiligten.
In einer bilderreichen, oft drastischen und derben Sprache und vorrangig über Dialoge erzählt der Autor seine Geschichte. Zynischer Witz kann nicht über die Grausamkeiten hinwegtäuschen.
Doch der Roman erwies sich schon bald als anstrengende Lektüre. Normalerweise schreckt mich so etwas nicht ab, sondern ich nehme die Herausforderung gern an. Aber hier war für mich bald klar, dass das Buch und ich nicht zusammenfinden werden. Die überbordende Phantasie des Autors, die von vielen Lesern positiv bewertet wurde, war mir einfach zu viel. Die skurrile Welt der Geister und Untoten und die geschilderten Grausamkeiten haben mich eher abgestoßen. Und die enorme Anzahl an Figuren mit für mich kaum unterscheidbaren Namen und die schnellen Szenenwechseln ließen mich eher verwirrt zurück. Eine Nähe zu irgendeiner Person ließ die Erzählweise nicht zu. Es gab einzelne Passagen und Sätze, die mich packen konnten und die ich interessant fand, doch die gingen im geschwätzigen Gesamttext beinahe unter.
Wenn man wie ich mit der politischen Lage in Sri Lanka und mit der dortigen Religion nicht vertraut ist, bleibt manches unverständlich.
Diese Lektüre war eine Aufgabe, an der ich gescheitert bin.
von Ruth - 2024-01-03 22:05:00

Komplex bis kompliziert – den Toten eine Stimme geben - 3 Sterne

Sri Lanka. Bisher waren meine Assoziationen dazu eher wenige. Daher habe ich mich sehr auf die Lektüre des Booker Prize Winners 2022 Shehan Karunatilaka gefreut mit dem kolossalen Werk ‚Die sieben Monde des Maali Almeida‘. Kolossal, weil das gute Stück mehr als 500 Seiten hat und für mich war es nicht immer einfach der Geschichte zu folgen. Dramaturgisch eine Herausforderung. Sicherlich lag es auch daran, dass ich mir viel vom Buch erhofft habe. Mich hat die Geschichte eingenommen, aber die Erzählform etwas aus der Bahn geworfen. Denn es geht um das Ende der 80er Jahre in Sri Lanka, eine Zeit des Bürgerkrieges und der Unruhen. Hier bin ich geschichtlich nicht sattelfest und die sich bekriegenden Seiten – zum einen die tamilische Minderheit und zum anderen die singalesische Mehrheit – sind so manches Mal für mich nicht zu identifizieren.
Maali Ameida ist tot und findet sich in der Wartehalle des Totenreichs wieder. Mit vielen anderen, auch sie alle tot. Allen ist etwas gemein, sie können noch nicht loslassen und haben 7 Tage Zeit. Danach verschwinden ihre Seelen. In all dem Chaos versucht nun der ermordete Maali Almeida herauszubekommen warum er sterben musste. Als Geist versteht sich. Er war ein schwuler Kriegsfotograf, spielsüchtig und oft zwischen den Fronten zu Hause.
Dieser Roman ist anstrengend zu lesen, kann abschrecken wegen der Schilderungen der Toten. Und doch ist es stimmig.Der Autor vermittelt genau das: Leben ist Chaos, weder stringent noch immer völlig logisch durchdrungen. Das Leben pulsiert und so tut es auch dieser Roman.
Fazit: Hier gibt es nur zwei Optionen: entweder der Text wird gehasst oder er saugt einen ein.
von nil_liest - 2024-01-02 12:19:00

Ein energiegeladener Text - 5 Sterne

Der preisgekrönte Roman Die sieben Monde des Maali Almeida ist ein aufregendes Buch. Zum einen, weil es den Leser in die achtziger Jahre nach Sri Lanka führt. Es ist die Zeit des Bürgerkriegs zwischen der tamilischen Minderheit und der singhalesischen Mehrheit in Sri Lanka.
Eine fremde Welt für mich. Zwar gibt einen der Autor Shehan Karunatilaka Hilfestellungen, welche Gruppen zu der Zeit, welche Interessen in Sr Lanka verfolgten, dennoch ist es schwer, immer zu folgen. Manchmal muss man sich daher trieben lassen. Am besten man folgt dem gerade ermordeten Protagonisten Maali Almeida, der Fotograf war, auf seiner Suche nach seinem Mörder. Es geht durch Sieben Tage und Nächte und erzählt von seinen Begegnungen mit anderen Geistern. Ein Weg wie durch ein Labyrinth.

Das Buch ist aber auch aufregend wegen seiner großartigen literarischen Form. In der zweiten Person erzählt, ist man nah bei der Figur. Maali ist wirklich eine starke Figur, engagiert, neugierig, furchtlos und voller Lebensgier.
Es gibt auch Passagen mit Maalis guter Freundin Jaki und ihr Cousin DD, der sein Liebhaber war. Diese beobachtet Maali für eine Zeit lang.

Das Buch ist sprachlich farbig, der Ton ist durchsetzt von Ironie. Das Buch hat so viel Kraft und Energie. Das ist beeindruckend.
von yellowdog - 2023-12-28 21:31:00

Unvorhersehbar - 4 Sterne

In den 90er Jahren, mitten im Bürgerkrieg lebt und stirbt ein schwuler Kriegsfotograph und Zocker in Sri Lanka. Plötzlich ist er im Jenseits, das ganz anders ist, als er es sich vorgestellt hat. Er hat sieben Tage Zeit, um herauszufinden, wie er gestorben ist. Außerdem hat er Negative höchstbrisanter Fotos versteckt, die Sri Lanka in Auffuhr versetzen könnten. Aber wie kann er den Lebenden mitteilen, wo sie zu finden sind?
Ich gestehe, dass ich eigentlich nichts über den historischen Kontext der Geschichte wusste. Dadurch bin ich Anfangs etwas geschwommen, aber glücklicherweise gibt es am Ende des Buches ein Glossar.
Der Inhalt war unvorhersehbar und ich habe die Geschichte einfach auf mich zukommen lassen. Teilweise war die Geschichte sehr tiefgründig und ich habe einige Absätze mehrmals lesen müssen, weil manche Stellen einfach so schön formuliert waren.
Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal dieses Buches ist, dass als Erzählform die zweite Person Singular gewählt wurde. Als Leser:in wird man also direkt angesprochen. Das hat mir sehr gut gefallen.
Die Geschichte ist skurril und komplett schräg. Ich liebe Geschichten, die Genregrenzen durchbrechen und die Erwartungshaltung unerfüllt lassen. Es war eine Achterbahnfahrt voller Plottwists, von denen mir schon fast ein bisschen schwindelig geworden ist.
An manchen Stellen war es mir aber schon fast ein bisschen zu viel und ich musste mich sehr konzentrieren, um nichts zu verpassen.
von Novalie - 2023-12-23 12:01:00

Ein außergewöhnliches Leseerlebnis - 4 Sterne

Hinter dem außergewöhnlichen, farbenfrohen Cover verbirgt sich ein ebenso außergewöhnlicher Roman, der zwischen einer schrägen Fantasiewelt mit Geistern und Dämonen und der brutalen Realität der von Gewalt geprägten jüngeren Geschichte Sri Lankas eine so skurrile wie berührende Geschichte entspinnt.
Im Mittelpunkt steht Maali, der nach seinem Tod in eine bürokratisch durchorganisierte und dennoch ziemlich chaotische Zwischenwelt gerät, in der er gedrängt wird, ins Licht zu gehen. Doch Maali, der sich an die entscheidenden Ereignisse, die zu seinem Tod führten, nicht mehr erinnern kann, ist unentschlossen …
Amüsiert und zugleich etwas fassungslos hatte ich anfangs große Mühe, mich in diesem Roman zurechtzufinden und zu verstehen, in was für eine skurrile Geschichte ich da gerade hineingeraten bin. Gleichzeitig jedoch verliebte ich mich in den fantastischen Erzählstil – ausdrucksstarke Sätze und lebendige Beschreibungen, lässig-cool und mit einem herrlich trockenen Humor verfasst. Als erstaunlich empfand ich die Erzählweise mit einem Ich-Erzähler, der von sich selbst als „du“ spricht, aber zum Glück erwies sich das als nicht ganz so verwirrend, wie ich erwartet hatte.
So wunderbar schwarzhumorig das Buch startet, so erschütternd ist auch das Bild des fürchterlich realen, absoluten Grauens, das sich allmählich herausschält. Da mir die Geschichte Sri Lankas und des 1983 begonnenen Bürgerkriegs nicht bekannt war, hat es mich eiskalt erwischt. Ein von blutigen Konflikten gebeuteltes Land, in dem Menschen den Verbrechen unterschiedlichster Gruppierungen ausgesetzt sind, spurlos verschwinden und ermordet werden – das wird umso unerträglicher, wenn in einer derart leb- und bildhaften Sprache darüber geschrieben wird und Einzelschicksale in den Fokus rücken. Der Autor arbeitete hier ein bisschen wie sein Protagonist Maali, der zu Lebzeiten als Fotograf genau dieses Grauen dokumentierte.
Neben der individuellen Geschichte Maalis und der kollektiven Geschichte Sri Lankas berührt diese mitreißende Erzählung auch große Fragen der Menschheit und geht mal spöttelnd, mal sehr weise und sorgsam mit ihnen um. Sie hat also manchmal auch einen anspruchsvollen, philosophischen Charakter, überfordert aber nicht und ist generell reich an Emotionen, packenden Ereignissen und Wendungen.
Hinweisen möchte ich noch auf die kleinen Extras des Buches, die mir eine große Hilfe waren, sich aber viel zu weit hinten verstecken: ein Stadtplan von Colombo (S. 534), eine Liste der Handlungsfiguren (auf S. 535) und ein Glossar (S. 539).
Ein wunderbares Buch, das viel zu bieten hat!
von Alais - 2023-12-13 12:13:00

Im Sprachtaumel - 4 Sterne

Vom Bürgerkrieg in Sri Lanka habe ich schon etliche Tatsachen und Gerüchte gehört und gelesen. In „Die sieben Monde des Maali Almeida“ wird das Geschehen von einer ganz anderen Seite beleuchtet und ist wohl authentisch. Doch geht es hier nicht nur um harte Tatsachen, sondern auch eine höhere Ebene wird bemüht, nämlich die der Geister. Trotz der Brutalitäten während dieses Krieges spart Autor Shehan Karunatilaka nicht mit Humor.
Die Farben auf dem Cover finden sich auch in der Erzählweise. Manchmal wie von einem Sturm herbeigeweht, dann wieder kraftvoll aus der Tradition geschöpft, nicht zu vergessen mit Sex and Crime, so reiht sich Episode an Episode.
Zugegeben, es war nicht leicht, in die Handlung hineinzufinden. Doch schon bald hat mich mit sprachlicher Opulenz und unerwarteten Wendungen ein Strom hinweggefegt, dem ich mich gern überlassen habe. Ein Buch für alle, die sich auf eine unbekannte Welt einlassen wollen.
von Emmmbeee - 2023-12-09 15:14:00

Die Wahrheit muss ans Licht kommen - 3 Sterne


Im Mittelpunkt von Shehan Karunatilakas 2022 mit dem Booker Prize ausgezeichnetem Roman “Die sieben Monde des Maali Almeida“ steht der gleichnamige Kriegsfotograf und leidenschaftliche Glückspieler, der eines Tages im Jahr 1990 als Toter in einer chaotischen Zwischenwelt aufwacht, wo die Toten Schlange stehen, um sich registrieren zu lassen. Maali Almeida bleiben sieben Monde, d.h. sieben Tage, um herauszufinden, wer ihn getötet hat und warum. Danach gehen die Seelen ins Licht ein und vergessen die Vergangenheit. Maali hatte Feinde, nicht nur, weil er eine Beziehung mit Dilan Dharmendran, dem Sohn eines tamilischen Ministers hatte, sondern auch weil seine Fotos Zeugnis ablegen von grausamen Verbrechen, teilweise verübt oder geduldet von hochgestellten Persönlichkeiten. Maali Almeida will nicht nur den Mord an ihm selbst aufklären, sondern auch seine versteckten Fotos und Negative retten, damit die Wahrheit über die Bürgerkriege der 80er Jahre in Sri Lanka ans Licht kommen. Die aus Maalis Perspektive, aber in der zweiten Person erzählte Geschichte zeigt, wie Tamilen und Singhalesen und etliche politische Gruppierungen einander erbarmungslos bekämpfen, wie von der Regierung finanzierte Todesschwadronen ganze Dörfer auslöschen und was die in Gefängnissen und anderen Einrichtungen Inhaftierten erleiden. Auch die Einmischungen anderer Staaten, z.B. Indien oder USA kommen wiederholt zur Sprache. Der Autor erspart dem Leser keine grässlichen Details, beschreibt immer wieder das Aussehen der massenhaft herumliegenden Leichen, die spezielle Müllmänner im Krematorium verbrennen. Karunatilaka hat offensichtlich dasselbe Anliegen wie sein Protagonist: die Wahrheit muss ans Licht kommen. Wir dürfen angesichts solcher Verbrechen weder schweigen noch resignieren, müssen kämpfen, sonst ist keine Veränderung möglich.
Ich fand den ungewöhnlichen, sehr umfangreichen Roman schwer zu lesen – nicht nur, weil mir die Vorkenntnisse über die Geschichte Sri Lankas fehlen, sondern auch wegen der ungeheuren Personenvielfalt und der chaotischen Handlungselemente aus Vergangenheit und Gegenwart, in denen Geister, Dämonen und Teufel eine ebenso wichtige Rolle spielen wie die Lebenden. Gestört hat mich auch die Qualität der Übersetzung mit ihren zahlreichen grotesken Wortneuschöpfungen. Insgesamt bin ich etwas enttäuscht.
von cosmea - 2023-12-03 18:05:00

Leben nach dem Tod - 5 Sterne

Shehan Karunatilakas "Die sieben Monde von Maali Almeida" bietet eine faszinierende Perspektive auf die Grausamkeiten von Aufständen und Bürgerkriegen. Die Genialität des Autors zeigt sich in der Erzählung aus der Sicht des Lebens nach dem Tod, während Maali Almeida nur sieben Tage hat, um die Wahrheit aufzudecken. Das Buch durchbricht Stereotypen, indem es die Geschichte eines schwulen Fotografen in politischen Intrigen präsentiert. Die Charaktere sind real, die politische Satire geschickt gewoben. Es thematisiert die Grausamkeiten des Krieges und stellt tiefgreifende Fragen zur Macht des Denkens. Diese einzigartige Kombination schafft eine fesselnde Lektüre, die von Anfang bis Ende beeindruckt und den Leser dazu bringt, das Leben intensiver zu schätzen. Ein Buch, das man sich nicht entgehen lassen sollte.
von Euphoric - 2023-11-28 11:18:00

Dämonisch - 4 Sterne



Die sieben Monde des Maali Almeida ist der zweite Roman des Autors Shehan Karunatilaka, der aus Srilanka stammt.

2022 wurde dieser Roman mit dem Booker Preis ausgezeichnet.

Er hat einen anspruchsvollen Schreibstil, er gefällt.
Maali Ameida ist ein Journalist, der sich plötzlich m Jenseits wiederfindet.
In Srilanka wütet gerade ein Bürgerkrieg.
Der Roman besticht durch durch Geister und Dämonengeschichten.
Außerdem gibt es auch eine Kriminalgeschichte und politische Massaker.
Der Autor versteht es gut alles in diesen Roman zu packen.
Die Mythologie Srilankas zieht durch den Roman.
Als Maali ermordet wird ist er in der Zwischenwelt, da gibt es viele Träume. Der Autor gibt der Geschichte einige eigenartige Eindrücke.
Er schreibt mit gewaltiger ausufernder Sprache.
Der Roman liest sich nicht so ganz einfach, ist aber durchaus gute Literatur.
von begine - 2023-11-28 08:55:00