Rezensionen

Fünf Winter
Thriller | »Eine höllisch gute Geschichte. 'Fünf Winter' hat mich umgehauen.« Stephen King | Deutscher Krimipreis 2023. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Krimi-Preis International 2023 (1. Platz)

Autor: James Kestrel

Erschienen 2023 bei Suhrkamp
ISBN 978-3-518-47317-7
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Absolut fesselnd - 5 Sterne

Hawaii 1941, Joe McGrady, Detektive beim Police Department in Honolulu wird zu einem grausamen Mordfall gerufen. Ein junger Mann wurde bestialische Weise getötet, seine Freundin musste zusehen und wurde danach zu Tode gefoltert. McGrady findet schnell einen Verdächtigen und verfolgt ihn bis nach Hong Kong. Durch die Kriegswirren gerät er in Gefangenschaft und kann sich nur mit Hilfe eines japanischen Diplomaten vor seiner Hinrichtung retten. Erst nach Ende des Krieges kann er sich wieder auf die Spur des Täters heften.
Dieses Buch beinhaltet nicht nur einen fesselnden Krimi, es ist auch zugleich Kriegsgeschichte und eine aufwühlende Romanze. Das Ganze wurde so meisterhaft erzählt, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen mochte.
Die Charaktere sind sehr vielschichtig und gut in Szene gesetzt. Allen voran hat der Autor mit Joe McGrady einen ehrgeizigen, jedoch symphytischen und einfühlsamen Ermittler geschaffen.
Interessant ist der Aufbau der Handlungen, die sich über fünf Jahre hinziehen. Die Informationen zum zweiten Weltkrieg und der japanischen Kultur sind sehr lehrreich, ohne die Spannung oder den flüssigen Schreibstil zu belasten. Die Liebesgeschichte ist sehr berührend und stimmungsvoll rund um die tragischen Ereignisse eingebunden.
Eine absolute Leseempfehlung für diese meisterhaft erzählte Story.
von gerlisch - 2023-06-11 20:58:00

Ein Mysterium, verpackt in einem herausragenden Plot, einer der besten Thriller je gelesen - 5 Sterne

Der Thriller beginnt im November 1941, mit vorläufigem Höhepunkt am 7. Dezember 1941, dem japanischer Angriff auf Pearl Harbor. Amerika steht am Rande eines Krieges.

Im Brennpunkt in „Fünf Winter“ – im englischen Original „Five Decembers“ steht Polizeidetektiv Joe McGrady aus Honolulu, während er zwei Morde untersucht, die sein Leben für immer verändern werden.

McGrady, Ex-Soldat, steht in der Hierarchie des HPD Honolulu Police Department, nach fünf Jahren bei der US-Army, eher weit unten. Er besuchte das College und meldete sich zur Armee, bevor er als Polizist nach Honolulu kam. Die Insel befindet sich in einem Zustand äußerster Spannung, doch mit einem Angriff der Japaner wird nicht gerechnet.

Der betrunkene Hilfscowboy Miguel, angestellt bei einem angesehenen Inselbewohner hat in seiner Hütte einen kopfüber aufgehängten Mann gefunden. McGrady wird mit den Nachforschungen beauftragt. Er findet tatsächlich die Leiche und noch mehr, erstattet dem HPD Bericht und fährt zum Tatort zurück. Dort trifft er auf den vermutlichen Täter, der die Hütte in Brand stecken will, um alle Beweise zu vernichten und tötet ihn im Kampf. McGrady glaubt nicht an die Theorie eines Einzeltäters.
Als männliches Opfer wird der Neffe des Kommandanten der auf Hawaii stationierten Pazifikflotte Admiral Kimmel identifiziert. Das weibliche Opfer ist ein junges japanische Mädchen, noch unbekannt.

McGrady ist gezwungen, mit dem Detektivkollegen Fred Ball ein Ermittlerteam zu bilden, der es sich zur Gewohnheit macht, bei der Erpressung von Geständnissen Gewalt anzuwenden, auf Befehl von Captain Beamer. Abgesehen von Balls Brutalität bilden die beiden Männer ein gutes Team und entdecken bald, dass der Mörder von der Insel über den Pazifik nach Hongkong geflogen ist. Im Zusammenspiel von Polizei und Marine und seiner Erfahrungen aus der Stationierung in China bei der Armee – wird McGrady nach Honkong losgeschickt, um den Verdächtigen festzunehmen.
Zum Abschied küsst er seine Geliebte, die Doktorandin Molly Radcliffe mit der festen Absicht, sie mit einem romantischen Kurzurlaub zu überraschen, wenn er nach ein paar Tagen, spätestens nach ein paar Wochen zurückkommt. Die Geschichte hat jedoch andere Pläne: McGrady ist in Honkong fast am Ziel, knapp vor der Entdeckung des Mörders, als er in einen Hinterhalt gerät und im Polizeigefängnis landet. Honkong wird von den Japanern eingenommen, zeitgleich überfallen die Japaner Pearl Harbor. Die USA tritt in den zweiten Weltkrieg ein. Wahrlich kein guter Zeitpunkt für einen Amerikaner in Hongkong. Er wird gefangen genommen, entgeht knapp seiner Hinrichtung und nur mit Hilfe eines japanischen Diplomaten entkommt er - ausgerechnet nach Tökyö (Tokyo).
Er darf das Haus nicht verlassen, dafür lernt er mit der jungen Sachi, der Tochter des Diplomaten japanisch. Die Amerikaner bombardieren Tokyo zuerst mit Napalmbomben zur Zielmarkierung, damit die nachfolgenden Bomberstafeln treffsicher ihre Bomben abwerfen können. Er erlebt auch die Entbehrungen der Bevölkerung und deren Leiden während der Bombardements und erfährt, wie sich das Bild von Freunden und Feinden verschiebt. Nach der Kapitulation Japans fährt McGrady an Bord der USS Missouri zurück nach Honolulu. Mit der Verbissenheit des Bluthundes – nachdem ihn das HPD nicht mehr haben will, setzt er seine unerbittliche Jagd nach dem bestialischen Killer fort. McGrady spricht (ein großes Wort gelassen aus) „…Es ist doch merkwürdig, wie sich die Dinge entwickeln. All die kleinen Wendepunkte.“ (S. 477)

Bleiben zwei Fragen offen: Bringt er den Killer zur Strecke und findet er nach vielen Privaten Rückschlägen sein Glück?

Einer der besten Thriller, die ich seit Jahren gelesen habe, der so fesselnd und gleichzeitig so voll von schönem Pathos war und gleichzeitig die vernichtende Tötungsmaschine des Pazifikkrieges WWII nicht ausgespart hat. Zwar habe ich nur fünf Tage für die fast 500 Seiten verbraucht, aber ohne einen Lesestopp mit Pausen, um das gelesene sacken zu lassen, wäre es mir nicht gelungen, in die emotionalen Erzählungen von James Kestrel fortgesetzt einzutauchen. Schwierig wird es, diesen Thriller treffend zu charakterisieren: Beginnend in Art eines Noir-Romans mit Polizisten Joe McGrady aus Honolulu, der beharrlich einen Mörder, zuerst auf der einen Seite, später auf der anderen Seite des Pazifischen Ozeans verfolgt und einem „hardboiled detective“, der seinem Herzen folgt.

„Fünf Winter“ ist ein außergewöhnlicher Roman über Kriegsverbrechen, Gerechtigkeit und die Liebe zum Verlorenen und Wiedergefundenen, geschrieben/übersetzt in ausgezeichneter Prosa (fast immer), die Schönheit und Brutalität gleichermaßen ausdrucksvoll vermittelt.

James Kestrel, alias Jonathan Moor hat für „Fünf Winter“ den Edgar Award 2022 für den besten Roman/Krimi des Jahres und den Barry Award 2022 für den besten Thriller des Jahres 2022 erhalten. Nebenbei bekunden Dennis Lehane (einer meiner Lieblingsautoren) und Stehen King ihre Bewunderung.
von Manfred Fürst - 2023-05-28 11:33:00

Schwierige Zeiten - 4 Sterne

Im Mittelpunkt des mehrfach ausgezeichneten Romans “Fünf Winter“ von James Kestrel steht Joe McGrady, der nach Jahren bei der Armee im Honolulu Police Department tätig ist. Am Tag vor Thanksgiving im Jahr 1941 übernimmt er einen Mordfall. In der Nähe einer Rinderfarm wurde ein grausam ermordeter junger Mann, wenig später auch seine japanische Freundin gefunden. Der junge Mann ist der Neffe von Admiral Kimmel, die Japanerin die Nichte des japanischen Diplomaten Takahashi Kansei. McGrady folgt der Spur eines Mordverdächtigen mit dem offensichtlich falschen Namen John Smith nach Hongkong, wo er direkt nach dem japanischen Angriff auf Pearl Harbour festgenommen wird und in japanische Kriegsgefangenschaft gerät. Der Onkel der jungen Japanerin holt ihn aus dem Gefängnis und versteckt ihn mehrere Jahre bis zur japanischen Kapitulation in seinem Haus in der Nähe von Tokio. Als er nach Honolulu zurückkehrt, verspricht er seinem Retter und der Tochter Sachi, dass er den Täter finden und unschädlich machen wird. McGrady, der all die Jahre als tot galt, bekommt seinen alten Job zurück. Er hat Molly, die Frau die er liebte, an seinen Kollegen verloren, und sein Chef Captain Beamer hatte den ungelösten Fall sofort geschlossen und will nicht, dass er noch einmal aufgerollt wird. McGrady ermittelt eigenmächtig weiter und löst den Fall schließlich.
Es gibt nicht nur sehr viele Handlungsumschwünge, sondern auch viel Personal und viele Schauplätze, bedingt durch das Kriegsgeschehen im Pazifik, das den zeitgeschichtlichen Hintergrund bildet. Es erleichtert das Verständnis, wenn man die wichtigsten historischen Fakten kennt: Japans Kaiser Hirohito auf der Seite der Nazis, der Angriff auf Pearl Harbour mit dem sofortigen Kriegseintritt der USA, die japanische Kapitulation. Es geht um Spionage und die gefährliche Situation von Pazifisten, die ihr Leben riskieren. Der spannende Roman ist Geschichtsbuch und Thriller zugleich mit einer Reihe von grausamen Szenen, die Folter und Mord einschließen. Da ist es für empfindliche Leser sehr wohltuend, dass das Buch auch Liebesgeschichten enthält. Hier gibt es kein schnelles, einfaches Happy End, sondern der Autor thematisiert immer wieder Verlust und Reue und den hohen Preis, den die Menschen in Kriegszeiten zahlen.
Kestrels Roman ist anspruchsvoll, sehr spannend und gut geschrieben und verdient seine hohen Auszeichnungen zu Recht. Eine klare Empfehlung.
von cosmea - 2023-05-05 14:45:00

Film ab! - 5 Sterne

Als Detective Joe McGrady vom Honolulu PD mit der Aufklärung eines grausamen Doppelmordes betraut wird, ahnt er nicht, was ihm noch alles bevorsteht. Denn wir schreiben das Jahr 1941 und der Angriff auf Pearl Harbour steht unmittelbar bevor. Und während seine Ermittlungen ihn nach Hongkong verschlagen, bricht die Hölle los und McGrady gerät zwischen die Fronten. Als Kriegsgefangener nach Tokio verschleppt, wird er von einem Diplomaten gerettet und bei dessen Tochter versteckt. Und immer noch ist er dem Mörder auf der Spur - oder der Mörder ihm?
Hier kommt jeder auf seine Kosten, und man kann gar nicht anders, als sich dieses Epos auf die große Leinwand zu wünschen. Krimi, Action, Zeitgeschichte, Liebe - da ist einfach alles dabei. Völlig zu Recht wurde das Buch mit dem Edgar Award als bester Krimi 2022 ausgezeichnet!
von Alexander Kornell - 2023-03-30 17:05:06

Umwerfend gut - 5 Sterne

"Fünf Winter" ist eine fesselnde Geschichte über einen verhängnisvollen Doppelmord auf Hawaii, und einen rechtschaffenen Detektiv, der unermüdlich nach Gerechtigkeit sucht.

Joe McGrady soll den Tatort inspizieren und prüfen, ob es sich tatsächlich um einen brutalen Mord handelt. Wie sich herausstellt, ist der Tote der Neffe eines hochrangigen Kommandanten. Die Sache ist höchst brisant und bereits die ersten Ermittlungen verlaufen für McGrady lebensbedrohlich heikel. Gemeinsam mit Detective Ball soll er diskret vorgehen, um den Schuldigen zu fassen. Die Ermittlungen führen McGrady über Ländergrenzen hinweg mitten in den zweiten Weltkrieg nach Japan und verändern sein Leben für immer.

Mehr möchte ich von der Handlung gar nicht verraten. Daher fand ich es auch ganz passend, dass die Buchrückseite wenig verrät. Ich bin absolut begeistert von diesem originellem Thriller. Joe McGrady ist frisch verliebt und wenn der Autor seiner Hauptfigur Ausschweifungen erlaubt, dann nur für sehnsüchtige Gedanken, an das Gute in seinem Leben. Ansonsten ist McGrady sehr fokussiert, der Schreibstil klar und sachlich, aber so detailliert, dass man ganz eintauchen kann, in diese ungewöhnliche Geschichte, die den Krieg aus einer neuen Perspektive zeigt und ihren sympathischen Ermittler ganz in den Fokus rückt, ohne den Fall aus den Augen zu verlieren. Die Liebesgeschichte ist berührend, ohne in Kitsch zu verfallen, die Ermittlungen spannend und das Ende war umwerfend. Absolute Leseempfehlung!
von La Calavera Catrina - 2023-03-28 17:17:00

Was für eine Geschichte! - 5 Sterne

Ende 1941: Der ehemalige Soldat Joe McGrady arbeitet seit kurzem beim Honolulu Police Department. Sein erster Mordfall hat es direkt in sich, ein junges Paar wird bestialisch ermordet. Als Joe wegen weiterer Ermittlungen nach Hongkong reist, gerät er mitten in den Pazifikkrieg, und sein Leben wird für Jahre auf den Kopf gestellt. Nach dem Krieg nimmt er den alten Fall wieder auf, denn er hat ein Versprechen gegeben.

Was für eine Geschichte! Anders kann ich das nicht sagen, und im Grunde ist das schon mein Fazit. Von der ersten Seite an hat sie mich gepackt, und bis zum Ende nicht losgelassen. James Kestrel hat einen recht sachlichen Erzählstil, trotzdem, aber vielleicht auch gerade deswegen, hat mich Joes Geschichte, sein Leben, dennoch sehr berührt. Im Grunde passt der Erzählstil zu Joe, denn oft scheint er alles sehr sachlich zu sehen, und tut, was er tun muss – und trotzdem scheinen seine Emotionen immer durch. Und auch mein Kopfkino hat sehr gut funktioniert – ganz großes Kino (eine Verfilmung könnte ich mir gut vorstellen).

Ich mochte Joe von Anfang an, und habe mit ihm mitgefühlt. Im Laufe seiner Geschichte begegnet er einer Reihe Personen, viele sind nur (sehr) kurz Weggefährten, nur wenige davon prägen sich tiefer ein, diese wird man dann aber nicht so schnell vergessen, wie etwa seinen Kollegen und Partner im Mordfall, Fred Ball, der gerne seine Fäuste einsetzt, um Geständnisse zu bekommen, oder Emily Kam und Takahashi Sachi, die beide auf ihre Art betroffen und für Joe wichtig sind.

Der historische Hintergrund war mir nicht in seiner Gänze bekannt, den Angriff auf Pearl Harbor kennt man natürlich, aber z. B. über Hongkongs Schicksal hatte ich bisher kaum etwas auf dem Schirm. Das macht den Roman für mich umso interessanter, denn so habe ich Neues erfahren. Da alles eng mit Joes Schicksal verbunden ist, wird es umso eindringlicher vermittelt. Der Roman erzählt, durchaus auch kritisch, ein Stück Kriegsgeschichte.

Joes Ermittlungen nach dem Krieg sind naturgemäß schwieriger, aber dennoch kann er den einen oder anderen Faden aufnehmen, und nun strebt die Geschichte ihrem endgültigen Höhepunkt zu, bietet noch ein paar Überraschungen – und ein sehr passendes Ende. Selten habe ich einen Roman so zufrieden und gleichzeitig berührt zugeklappt.

Was für eine Geschichte! Sie hat mich von Anfang bis Ende gepackt und berührt, mich Neues gelehrt, mir einen überaus interessanten Protagonisten und sehr viel Spannung beschert, sowie ein gelungenes Ende – ich bin rundum zufrieden und empfehle den Roman unbedingt weiter.
von PMelittaM - 2023-03-26 20:53:00

Den Edgar und Barry Award 2022 zu Recht gewonnen - 5 Sterne

Packender und spannender Thriller, vor dem Hintergrund des amerikanisch japanischen Konfliktes im zweiten Weltkrieg, der mich sofort gefesselt hat. Es geht um Mord, Ehre, Freundschaft, den Willen zu überleben und Liebe.
Die Geschichte hat mich vollends überzeugt, mich hineingezogen und nicht mehr losgelassen und hat sich daher einen Platz auf meiner persönlichen Bestsellerliste verdient!
von HEYNi Elisabeth Sonnberger - 2023-03-20 11:26:58

Fesselnd und erschütternd - 5 Sterne

„Fünf Winter“ ist ein Thriller, der Ende 1941 auf Hawai beginnt. Joe McGrady, ein knallharter Detective, wird mit der Untersuchung eines Mordes an einem jungen Mann und seiner japanischen Freundin beauftragt. Die Ermittlungsarbeiten führen ihn über Wake Island nach Hongkong.
Nicht nur die Orte, die McGrady bereist, sondern auch das Kriegsgeschehen in der asiatischen Welt waren mir bisher wenig bekannt. Darum habe ich mich vollkommen fasziniert mit einem Atlas neben mir an McGradys Fersen geheftet und das Buch regelrecht verschlungen.
Ob es nun die erschütternden Szenen waren, die das Bild des schrecklichen Krieges zeichneten, oder die Bedrohungen und Gefahren, denen McGrady gegenüber stand und die er bestehen musste: Brutalität, Spannung, Wut, Angst und Hoffnung waren ständige Begleiter.
James Kestrel hat mit einem spannungsgeladenen Schreibstil für fesselnde Lesestunden gesorgt. Darum von mir eine klare Leseempfehlung.

von liesmal - 2023-03-13 12:02:00

ein filmreifes Buch - 5 Sterne

Dieses Buch hat in meinen Augen den Edgar Award völlig zu Recht verliehen bekommen.
Dem Autor James Krestel ist es in dem Krimi hervorragend gelungen viele unterschiedliche Themen wie das Krimigenre , etwas Liebe und grausame Kriegsgeschehen spannend zu vereinen.

Joe McGrady, ein einfacher Detective beim Honolulu Police Department wird mit einer heiklen Mordermittlung betraut. Ist doch der mänliche Tote der Neffe des Oberbefehlshabers der Flotte und seine japanische Freundin. Die Spur zum Täter führt McGrady nach Honkong, in einer Zeit, in der es von Japan eingenommen wird. Er wird interniert, kann aber von einem Diplomaten gerettet und versteckt werden, der auch Interesse daran hat, dass der Fall aufgeklärt wird.
Joes gesamtes Leben dreht sich nur noch um die Aufklärung-er verliert dadurch viel, kann aber auch viel gewinnen.

Mich hat der Schreibstil des Autors schnell in einen Bann gezogen, die Örtlichkeiten und Begebenheiten sind so bildlich beschrieben, dass ich stellenweise den Eindruck hatte ein Film liefe vor meinen Augen ab.
Be diesem Buch wünsche ich mir gerade zu eine Verfilmung. Die geschichtlichen Hintergründe wurden meines Wissens nach sehr gut recherchiert und zeichen ein realistisches Bild des damaligen Zeitgescchehens.
Von mir eine klare Leseempfehlung und ich hoffe auf weitere Bücher des Schriftstellers.


von Nele33 - 2023-03-12 11:54:00

Mehr als nur ein Krimi - 5 Sterne

Honolulu im zweiten Weltkrieg, noch entfernt von Kampfhandlungen, aber gerüstet für den Sturm. McGrady ist Polizist, von seinem Chef nicht gemocht, da er nicht von hier stammt. Auch seine allzu korrekte Arbeitsweise gefällt nicht jedem. Als eine Leiche gefunden wird, soll der Ermittler sich der Sache annehmen. Doch kaum am Tatort, gibt es plötzlich drei Tote und der erzürnte Chef muss mit ansehen, wie sich das Militär einschaltet. McGrady wird beauftragt, den Mörder zu finden und fliegt nach Hongkong. Dort stellt er fest, dass er einen äußerst raffinierten Gegenspieler hat. Und der Angriff auf Pearl Harbor verändert plötzlich alles.
Aus dieser Geschichte entsteht ein Buch, das vielschichtig und komplex die Wirren des Krieges, einen Mordfall und eine tragische Liebesgeschichte miteinander verknüpft. Dieses scheinbar gewagte Unterfangen gelingt James Kestrel auf geradezu magische Weise. Die hervorragende Recherchearbeit führt zu einem stimmigen Bild der damaligen Zeit, zeigt das scheinbar unbezwingbare Amerika und die asiatische Mentalität im Gegensatz und bietet mit McGrady einen lakonischen, loyalen Ermittler, der an so manchen alten Schwarzweißfilm erinnert. Politische Verknüpfungen werden nicht bis ins Kleinste dargestellt, was das Buch auch für reine Krimileser zu einem Vergnügen werden lässt. Trotzdem geht das Buch tief genug, um viele Feinheiten der Charaktere und ihrer Beweggründe glaubhaft zu beschreiben. Der Spannungsbogen wird über das ganze Buch gehalten, man fiebert und trauert mit, hofft mit den Protagonisten und vermutet bald hinter jeder Aktion ein verräterisches Täuschungsmanöver.
Ich habe das Buch verschlungen und auf der Liste meiner Lieblingsautoren ist ein neuer Name aufgetaucht.
von Murksy - 2023-03-06 14:38:00