Rezensionen

Kinderklinik Weißensee - Geteilte Träume
Roman | Die Kinderklinik-Saga geht weiter

Autor: Antonia Blum

Erschienen 2024 bei Ullstein TB
ISBN 978-3-548-06796-4
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Eine besondere Reihe - 4 Sterne

Berlin 1948, die Kinderklinik Weißensee hat eine neue Assistenzärztin, Elisabeth Vogel tritt in die Fußstapfen ihre Tante Marlene. Allerdings hat sie einen schweren Start. Die Kinderlähmung bescherte ihr steifes Bein, der Direktor der Kinderklinik ist der Meinung, sie ist ungeeignet und legt ihr einige Steine in den Weg. Aber Elisabeth lässt sich noch kleinkriegen und kämpft.

Dies ist schon das vierte Buch rund um die Kinderklinik Weißensee und um Tante Marlene. Ein Roman über die Nachkriegszeit in Berlin mit all seinen schweren und traurigen Momenten, allem voran der Mangelerscheinungen bei den Kindern. Die Zeit wird gur beschrieben, es wird einfühlsam erzählt und scheint sehr authentisch. Obwohl es sich schon um das vierte Buch der Reihe handelt, kann man es sicher auch alleine lesen. Es kommen zwar immer wieder dieselben Personen vor aber trotzdem wird eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte erzählt. Sehe ergreifend und unterhaltsam.
von _ich.lese_ - 2024-04-17 22:32:00

Nachkriegsdeutschland - 5 Sterne

Lissi ist gespannt auf ihren ersten Einsatz als Ärztin in der Kinderklinik. Da sie an Spätfolgen der Kinderlähmung durch ein zurückgebliebenes Bein leidet, muss sie einigen Anfeindungen trotzen. Ihre Tante Marlene flieht in einer Nacht- und Nebelaktion nach Westberlin und muss dort neu anfangen.
Gut geschildert werden die Mangelverwaltung in einer in die Jahre gekommenen Klinik in Ostberlin und das neue Leben in Westberlin.

Ein Roman der im Nachkriegsdeutschland spielt und den Alltag in dieser schwierigen Zeit gut darstellt. Obwohl ich die Vorgänger Bände noch nicht gelesen habe, kam ich gut in die Geschichte rein und habe mit den Protagonisten gelitten. Der Schreibstil ist einfühlsam, die Personen werden gut dargestellt und das Buch findet einen versöhnlichen Ausklang. Ich freue mich jetzt auf die ersten Bände dieser Reihe.
von Ecinev - 2024-04-14 14:55:00

Berliner Schicksalstage - 5 Sterne

Der finale Abschlussband über die Kinderklinik Weißensee hat wieder ein schönes Cover. Es ähnelt den ersten drei Folgen. Der Titel, geteilte Träume, trifft den Kern der Handlung in der geteilten Stadt Berlin. Eine Insel im sowjetischen Sektor, in der die vier Siegermächte richtungsweisend sind.
Er beginnt im Frühjahr 1948 und beschreibt die schwere Zeit nach dem zweiten Weltkrieg. Die beiden Schwestern Marlene und Emma stehen anfangs wieder im Mittelpunkt des Buches. Das ändert sich bald. Emmas Tochter Lissi, will den Fußstapfen ihrer Tante folgen und beginnt als Assistenzärztin in der Klinik. Auch hier bestimmen die Besatzer. Dann schlägt das Schicksal zu. Marlene, in den Westteil der Stadt geflohen, ist psychisch am Ende und igelt sich ein. Mit Emma hat sie sich zerstritten, da sie deren politische Ansichten nicht gutheißen kann. In einer sehr turbulenten Zeit, mit Mangelwirtschaft, die auch in der Klinik im Ostteil präsent ist, und Währungsreform und Neuanfang im Westteil, gibt es für alle ständig neue Herausforderungen. Der Teil hat mich sehr gefangen genommen. Er war spannend bis zum Schluss. Berlin Blockade, Luftbrücke, hungernde Menschen und dann auch noch in ganz Berlin eine Polio Epidemie. Besonders für Lissi, die an Kinderlähmung erkrankt war, und Emma, ihrer Mutter, ist dies eine Herausforderung. Sehr viel wird unseren Protagonisten abverlangt. Die Reihe ist nun leider beendet. Auch dieser Teil gefiel mir wieder sehr. Der Schreibstil der Autorin ist einfach anschaulich und gut. Das Buch empfehle ich gern weiter. Es erhält von mir 4 Sterne.
von Internetmaus - 2024-02-14 13:49:00

Spannungsbogen über vier Bände gehalten - 5 Sterne

Auch der vierte und damit leider der letzte Teil der Reihe „Kinderklinik Weißensee“ hat mir ein großes Lesevergnügen bereitet.
Erzählt wird aus den Nachkriegsjahren 1948 und 1949, einer Zeit, in der Berlin durch die vier Besatzungszonen in Sektoren gegliedert und von den unterschiedlichen Systemen bestimmt war.
Es gibt ein Wiedersehen mit Marlene und Emma, wobei Marlene schon bald gezwungen ist, nach Westberlin zu fliehen. Inzwischen ist Emmas Tochter Lissy Ärztin geworden und findet eine Anstellung in der Kinderklinik.
Schon nach wenigen Seiten war ich wieder mit vollem Eifer dabei, als es um die kranken Kinder, aber auch um wirtschaftliche und politische Schwierigkeiten ging.
Sehr, sehr gut hat mir der Zusammenhalt der Menschen gefallen, als es darum ging, das marode Dach der Klinik wieder zu reparieren. Alle Probleme, die damit in Zusammenhang stehen, vor allem auch, was das benötigte Material und dessen Beschaffung angeht, wurden gut recherchiert und in eine fesselnde Geschichte gepackt.
Neben den ganz persönlichen Geschichten der Hauptprotagonisten fand ich die unterschiedlichen Krankheitsbilder mit den dazu gehörenden Familiengeschichten interessant. Auch Kinderlähmung war ein großes Thema, das mich schon aus dem Grund sehr interessiert, weil ich meine Kindheit Anfang der fünfziger Jahre verbracht habe und auch mit Kindern in Kontakt gekommen bin, die mit den Folgen dieser Krankheit zurechtkommen mussten.
Ein großes Lob an die Autorin Antonia Blum, der es gelungen ist, auf insgesamt immerhin rund 2.000 Seiten in den vier Bänden, eine nicht nachlassende Spannung zu erzeugen und zu halten.

von liesmal - 2024-02-12 17:14:00

Die Kinderklinik Weißensee schließt ihre Pforten - 5 Sterne

Nach den Veröffentlichungen von „Zeit der Wunder“, „Jahre der Hoffnung“ und „Tage des Licht“ hat Antonia Blum nun zum letzten Mal die Pforten der Kinderklinik Weißensee geöffnet. Mit dem Band „Geteilte Träume“, der im Februar 2024 im Ullstein Verlag erschienen ist, endet nun die große Romanreihe. Schade, denn ich war ein großer Fan und freute mich immer wieder auf ein Wiedersehen mit alten und neuen Bekannten. Bevor sich auch für mich dir Tür endgültig verschließt, habe ich dieses Buch von Anfang bis zum Ende einfach nur genossen.
Wer schon einmal das eine oder andere Buch der Autorin gelesen hat, weiß ihren bildhaften und flüssigen Schreibstil zu schätzen. Seit dem Erscheinen des dritten Teils ist mittlerweile ein Jahr vergangen und irgendwie hatte ich ein paar Bedenken, dass ich nicht mehr in die Geschichte reinfinden werde, was sich aber als völlig unbegründet herausstellte. Kaum, dass ich die ersten Sätze gelesen hatte, fand ich mich mitten im Klinikgeschehen wieder.
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 1948. Der zweite Weltkrieg ist zwar beendet, aber an allen Ecken spürt man Hunger und Not, allen voran in der Kinderklinik Weißensee. Die Klinik, die im Krieg stark beschädigt worden ist, kann auf Grund von fehlenden Baumaterialen kaum in Stand gesetzt werden und auch lebenswichtige Medikamente fehlen. Die Ärzte geben alles, um den Kindern die notwendigen medizinischen Versorgungen zu gewährleisten. Zu dem Ärzteteam gehört jetzt auch Emmas Tochter Elisabeth, die von allen Lissy genannt wird. Nach ihrer bestandenen Prüfung fängt sie als Assistenzärztin an. Obwohl sie eine gute Ärztin ist, legt man ihr mehr als nur einen Stein in den Weg, aber Lissy weiß sich durchzusetzen. Nicht nur die beruflichen Probleme setzen ihr zu. Ihre Tante Marlene muss den sowjetischen Sektor verlassen und flieht nach West – Berlin, wo sie neu anfangen muss. Als auch noch die Kinderlähmung nach Weißensee zurückkehrt, hat Lissy große Angst. Nicht nur um ihre kleinen Patienten, sondern auch um sich. Wird sie ihre Angst überwinden und sich der Herausforderung stellen? Wie wird es mit Marlene weitergehen?
Mit ihrem Roman Kinderklinik Weißensee „Geteilte Träume“ hat Antonia Blum nicht nur den letzten Teil dieser einzigartigen und wunderschönen Saga geschrieben, nein, sie hat sie würdevoll ausklingen lassen. Erneut nimmt die Autorin ihre Leserschaft mit auf Reisen und lässt sie nicht nur an dem Klinikalltag teilhaben, sondern auch an der Familiengeschichte von Emma und Marlene. Aber auch die politischen Umbrüche, die sich in den Jahren 1948 – 1950 in Berlin abgespielt haben, wurden perfekt in die Geschichte eingewoben und unterstreichen die Authentizität der Handlung. Fast könnte man meinen, dass sie die Geschichte genauso abgespielt haben könnte, dem ist leider nicht so, was meiner Lesebegeisterung aber nicht schmälert. Ganz im Gegenteil!
Schade, dass sich die Kliniktüren endgültig geschlossen haben, aber die vierteilige Buchreise hat sich mehr als nur gelohnt. Ich kann sie wirklich nur weiterempfehlen!
5 von 5 Sternen!
von Lesebienchen36 - 2024-02-02 20:39:00

Runder Abschluss - 5 Sterne

Zum Inhalt:
Lissi kann es kaum erwarten endlich Assistenzärztin an der Kinderklinik Weißensee zu werden. Aber der Direktor der Klinik scheint aufgrund ihrer verformen Beine wenig von ihr zu halten und legt ihr immer wieder neue Steine in den Weg obwohl sie so begabt ist. Als Polio in Berlin wieder ausbricht fürchtet Lissi das Schlimmste, verliert ihren Mut und riskiert ihre große Liebe.
Meine Meinung:
Schade, dass die Serie nun abgeschlossen ist. Ich fand es total interessant, das auf und ab und die Schwierigkeiten mit und in der Klinik und der Personen zu begleiten. Gerade auch die ganze Mangelwirtschaft, das Fehlen von Baustoffen und die ganze Eigeninitiative etwas zu verändern, hat mir gut gefallen. Schön fand ich, dass auch Marlene weiter eine Rolle gespielt hat, wenn auch auf andere Art als zuvor. Der Schreibstil hat mir gut gefallen.
Fazit:
Runder Abschluss
von brauneye29 - 2024-02-01 20:26:00

mitreißend und spannend - 5 Sterne

Auch der finale Band der Weißensee-Reihe weiß zu überzeugen.
Dieses Mal siedelt die Autorin die Handlung in Berlin kurz nach dem Krieg an. Marlene und Max müssen in den Westsektor fliehen, weil sie von den Sowjets verdächtigt werden, mit den Nazis kollaboriert zu haben. Auch im Osten gibt es Probleme: die Kinderklinik ist marode und es gibt kaum Medikamente. Und dann bricht auch noch eine Epidemie aus…
Die Handlung ist wieder gewohnt mitreißend geschrieben und man kann das Buch kaum aus der Hand legen. Ich mochte die Charaktere wieder sehr gerne und dieses Mal hat die Autorin auch noch einen kleinen Krimi mit eingebaut. Gerade am Ende wird es so spannend, dass man von Seite zu Seite fliegt, um die Auflösung möglichst schnell zu erhalten.
Die Nachkriegsjahre waren schwierig und genau das packt Antonia Blum in ihre Handlung, ohne den Leser zu langweilen. Im Gegenteil: man wähnt sich mitten im Geschehen und bangt mit den Protagonisten. Am Ende gibt es dann sogar noch eine kleine Überraschung und alle losen Fäden führen zusammen.
Fazit: schade, dass die Reihe nun zu Ende ist, ich hätte die Familie gerne noch eine Weile begleitet
von Harakiri - 2024-02-01 13:10:00

Letzter Teil - 5 Sterne

"Geteilte Träume" ist das vierte und letzte Buch aus der Reihe "Kinderklinik Weißensee" von Antonia Blum. In den vier Bänden konnten wir die Schwestern Marlene und Emma und ihre Familien und Arbeitskollegen aus der Klinik in Weißensee zu unterschiedlichen Zeiten in dem sich verändernden Berlin erleben.
In Band 4 sind wir im Berlin der Nachkriegszeit, beginnend mit dem Jahr 1948.
Dieses Mal steht Emmas Tochter Elisabeth oder Lissi, wie sie von allen genannt wird, im Fokus des Geschehen. Ihr großer Traum erfüllt sich, sie wird als Assistenzärztin in der Kinderklinik arbeiten dürfen. Allerdings wird ihre Tante Marlene, die ihr großes Vorbild ist, nicht an ihrer Seite sein. Auch der neue Klinikdirektor beobachtet sie kritisch. Sie muss beweisen, dass sie trotz ihrer Polio-Erkrankung, von der sie noch gezeichnet ist, eine vollwertige Ärztin ist. Doch ihr Beruf ist für sie zugleich Berufung, auch wenn es Rückschläge gibt.
Dieser vierte Band ist wie auch seine drei Vorgänger sehr unterhaltsam und unbedingt zu empfehlen.
von peppi - 2024-01-28 15:35:00